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Saba Shakalio über den weiblichen Zyklus„Leistungsreserve der Frauen“

Die Sportwissenschaftlerin Saba Shakalio untersucht die Menstruationszyklen von Wasserballerinnen. Forschung beziehe sich meist auf Männerkörper.

Welchen Einfluss hat der Zyklus auf die Leistung: Beim ETV Hamburg werden nun Daten erhoben Foto: Markus Tischler/dpa
Interview von Emmy Thume

taz: Frau Shakalio, performen Sportlerinnen schlechter, wenn sie gerade ihre Tage haben?

Saba Shakalio: Nein, das ist ein Mythos, dass man während der Tage eine schlechtere Leistungsfähigkeit hat. Es kann auch andersrum sein. Es gibt Sportarten, bei denen Frauen während der Periode eine bessere Leistungsfähigkeit haben. Zum Beispiel beim Schwimmen. Wenn die Periode mit Schmerzen verbunden ist, kann das die Leistungsfähigkeit aber trotzdem beeinflussen. An sich hat die Periode aber nicht unbedingt negative Konsequenzen für die Leistung.

privat
Im Interview: Saba Shakalio

28, studierte in Teheran, Hamburg und Köln Sportphysiotherapie und Sportwissenschaften. Sie arbeitet als Physiotherapeutin, Leistungsdiagnostikerin und Athletiktrainerin der Frauen-Mannschaft des FC St. Pauli. Zudem forscht sie gemeinsam mit der Sporthochschule Köln zu menstruationszyklusbasiertem Ausdauertraining und der Auswirkung des weiblichen Zyklus auf die sportliche Leistung.

Der Menstruationszyklus wurde im Sport bisher selten ins Training einbezogen. Wieso?

Weil viel Arbeit hinter einem individualisierten Trainingsplan für Frauen steckt. Und die Forschungslage in den Trainingswissenschaften ist bezüglich Frauen dünn. Dort gibt es noch wenig Daten zum Mens­truationszyklus. Im Bereich der Trainingsoptimierbarkeit und der Regenerationsfähigkeit beziehen sich die Forschungen bisher nur auf männliche Athleten. Dabei haben Frauen ein komplett unterschiedliches hormonelles und physiologisches Profil und man kann sie sogar gefährden, wenn man sie genauso trainiert wie Männer.

Inwiefern?

Es gibt Krankheiten unter Leistungssportlerinnen, wie etwa die Female Athlete Triade. Dabei können Osteoporose und Menstruationsstörungen entstehen. Um das Risiko solcher Krankheiten für Athletinnen zu minimieren, sollte die Trainingsintensität auf den Zyklus angepasst werden.

Wenn es um Männerkörper geht, gibt es also viele Studien und in Bezug auf Frauen noch sehr wenige?

Ja, denn der Menstruationszyklus wird oft als ein Störfaktor gesehen und in der Forschung will man diese vermeiden. Oft werden Forschungsergebnisse von Männern auf Frauen bezogen, was nicht korrekt ist. Frauen haben eine unglaubliche Leistungsreserve und können damit im Leistungssport „trainierbarer“ sein als Männer.

Was meinen Sie damit genau?

Bei Männern diskutiert die Forschung darüber, ob die Leistungsfähigkeit in Bereichen wie Sprint ausgeschöpft ist. Bei Frauen ist das nicht der Fall. Wir werden in der Zukunft schnellere, kräftigere Frauen sehen, wenn sich denn die Forschung auf sie fokussiert und sie einen richtigen Trainingsplan bekommen. Dafür müssen sich auch die Trai­ne­r*in­nen mehr informieren und mehr über die weibliche Physiologie lernen. Frau sein reicht dabei nicht, um einen guten Trainingsplan zu ­schreiben.

Sie erforschen aktuell zusammen mit der Sporthochschule Köln, wie sich die Leistungsfähigkeit der Hamburger Bundesliga-Wasserballmannschaft ETV während der Zyklusphasen verhält. Wie genau untersuchen Sie das?

Ich messe die Leistungsfähigkeit im Wasser innerhalb von unterschiedlichen Phasen des Zyklus. Zuerst mache ich eine Zyklusdiagnostik, um Auffälligkeiten bei den Athletinnen festzustellen. Das mache ich mit Sensoren, die die Körpertemperatur und damit den Eisprung feststellen. Damit kann ich sehen, in welcher Zyklusphase sich die Athletinnen gerade befinden und ob es große Leistungsschwankungen gibt. Leistung messe ich anhand der Schwimmzeiten.

Wie haben die Wasserballerinnen reagiert, als Sie ihnen gesagt haben, dass Sie deren Zyklen untersuchen wollen?

Sie waren sehr interessiert zu wissen, wie ihre Leistungsfähigkeit ist. Oft wussten insbesondere die etwas älteren Sportlerinnen schon, dass sie als Schwimmerinnen während des Monats eine unterschiedliche Leistungsfähigkeit haben, aber es wurde ihnen nie erklärt. Im Wasserball fällt es extrem auf, wie sich die Leistung verändert. An manchen Tagen geht es gar nicht, und an anderen fühlt man sich wie eine Rakete im Wasser.

Was versprechen Sie sich von dem Projekt?

Frauen haben ein komplett unterschiedliches hormonelles und physiologisches Profil und man kann sie sogar gefährden, wenn man sie genauso trainiert wie Männer

Mehr über die Trainierbarkeit und die Anpassungsprozesse ans Training während der verschiedenen Zyklusphasen zu erfahren. In welcher Phase sich die Athletinnen schneller regenerieren und in welcher Phase sie intensivere Trainingseinheiten absolvieren können. Dadurch können wir langfristig die Leistung verbessern, ohne die Sportlerinnen gesundheitlich zu gefährden.

Was wird sich im Leistungssport verändern, wenn dem Menstruationszyklus dort mehr Aufmerksamkeit gegeben wird?

Wir werden eine Verbesserung der Athletinnen sehen. Das zeigt sich jetzt zum Beispiel schon beim Fußball, wo Frauen immer bessere Leistungen erbringen. Die amerikanische Frauenfußballnationalmannschaft und auch andere Vereine trainieren inzwischen mens­truationszyklusbasiert. Es geht aber auch darum, die Frauen zu schützen, damit sie sich nicht verletzen oder Krankheiten entwickeln. Um das zu ermöglichen, brauchen wir aber mehr Daten und mehr Unterstützung bei der Genderforschung im Leistungssport.

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3 Kommentare

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  • Interessanter Beitrag!



    „Leistungsreserve der Frauen“



    ..Der Menstruationszyklus wurde im Sport bisher selten ins Training einbezogen. ..



    Ich bin auf einen Spiegelartikel v.1988 gestoßen.



    Hier wird es richtig gruselig.



    »Da reißen Mädels Bäume aus«



    Heidi Schüller über Mütter im Leistungssport und Schwangerschafts-Doping



    www.spiegel.de/spo...-0000-000013529946



    »Das weibliche Zyklusgeschehen ist höchst störanfällig«, so die Kölner Gynäkologin Gerda Enderer-Steinfort, »die Achse Hirn - Eierstöcke ist durch jede Form von Streß leicht zu irritieren, und zwar im physischen wie psychischen Bereich.« Die Zunahme des Streßhormons Kortisol unter Belastung, begleitet vom Testosteron-Anstieg, lasse sich leicht nachweisen...



    Wie kann es anders sein:



    ..... Eine gezielte Analyse des Zyklusverhaltens, wie sie in der DDR praktiziert wird, ist hierzulande eine Rarität. Dort werden in Zusammenarbeit von Gynäkologen und Trainern anhand von individuellen Angaben und Leistungskurven sowie Laboruntersuchungen die rekordverdächtigen Tage festgelegt. Eine intime Analyse von fragwürdigem Effekt, denn mitunter liegen die individuellen Hochs sogar in der Zeit während der Blutung....

    Es wird immer gruseliger:



    ....Ob die Gerüchte über Schwangerschafts-Doping, wie sie nach dem Gynäkologen-Kongreß von Straßburg die Szene aufschreckten, die Realität treffen, darüber läßt sich nur spekulieren. Aus ethischen und moralischen Gründen verbieten sich Untersuchungen über Maximalbelastungen und Steigerungsraten an schwangeren Frauen. Lediglich trächtige Schafe und Ziegen wurden bis zur Erschöpfung über die Laufbänder gejagt. Mit nachgewiesenen Mangelversorgungen der Feten....



    Nun ist das lange her!



    Ist es das wirklich?



    ..Streß - und nichts anderes ist Leistungssport in seiner Reinkultur ....

    • @Ringelnatz1:

      Danke alte Plattlerhütte - anschließe mich.

      Die Schote hatte ich auch im Hinterkopf



      Nur keine Ahnung - wo suchen.



      Heidi Schüller - voll der Brüller!



      “ Heidi Schüller ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, Fernsehmoderatorin und Ärztin.“



      & wie passend



      “ 1994 gehörte sie als parteilose Gesundheitsexpertin dem SPD-Schattenkabinett von Rudolf Scharping an.“



      Mr. “Auf Geht’s“ vande 🚲 ab BDR !



      Der gräflich getunte Bundesbademeister zu BVM! Als aufgrund ua seines Fakes “Hufeisenplan“ Schland seinen ERSTEN & verfassungs&völkerrechtswidrigen Krieg (“ja ohne UN-Mandat“ später GazPromGerd!;(( die BW-Jungs dann sogleich im Kosovo ua die chinesische Botschaft wegbombten!



      “ So hatte er sich unter anderem für die Zeitschrift Bunte mit seiner Lebensgefährtin Kristina Gräfin Pilati-Borggreve im Swimmingpool auf Mallorca fotografieren lassen, während gleichzeitig die Bundeswehr unmittelbar vor einem Einsatz in Mazedonien stand.“

      unterm—— servíce —-



      de.wikipedia.org/w...eidi_Sch%C3%BCller



      &



      de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Scharping

      Schnurz - Körperoptimierung. Gelle.



      Das Unwort dieser Jahre!

      Körperoptimierung im digitalen Zeitalter: Verwandelte Zauberlehrlinge und zukünftige Übermenschen



      by Babette Babich



      mediarep.org/bitst...ence=1&isAllowed=y



      ua - über - “ Wunschbilder, Diktatoren, und abgeschnittene Köpfe



      „Über den Gemeinspruch: ‚Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis“ — Immanuel Kant (1793)

      Na Mahlzeit

  • Liggers. Finde ja diese trendy female Forschung ok. But.

    Das leicht pejorative Männer/Trainer-Dissen - gelinde: leichter Hau!



    Haltet die davor mit Frauentraining befaßten - doch nicht für Blödleute.



    Das ist - hier inne taz & beie Immergriiens (mit Trend zur Geschlechtsumwandlung;) - zwar immer wieder & a gähn - zwar gern genommen! Woll.



    Aber ziemlich durchsichtig & billig.



    ZB - Großes Bruderherz - war einst - auch vor downunder - lang & erfolgreich Bundestrainer für Frauen. (Meine Schwägerin - wie passend - Europameisterin im Doppelzweier;)).



    Sicher war da noch Luft nach oben - aber dieser alte Fuchs - ein Autodidakt von Gnaden - der sich für jeden Scheiß interessiert - hatte solche Zusammenhänge aber locker drauf.



    (Btw & entre nous only: Da ich unlängst eine Abhandlung von ihm - ein begeisterter Scheineverweigerer - über psychologische Zusammenhänge bei Leistungsmessung fand - hab ich mich denn doch gefragt - als ich das taktisch so kluge Rennen des Otto signores der Kiwis - schallend lachend bewunderte - wie sie die gesamte Weltelite - den “Deutschlandachter“ (LÜGT-Erfindung!) vorweg* - abgeledert haben: ob der alte Fuchs - no-travelling-coach - da die Finger drin hatte. (Mal bei Gelegenheit nachfragen!;)



    * Es gibt kein größeres Armutszeugnis als das des Schlagmanns 🇩🇪:



    “…bei 1000 m - schwarz vor Augen!“ => Tempobolzer • 👎 -



    Echt - Unübersehbar.



    www.faz.net/aktuel...gold-17461237.html



    “ Auf der zweiten Hälfte wurde bei mir das Licht schwarz“, berichtete Schlagmann Hannes Ocik. „Und ich weiß, wenn es bei mir schwarz wird, ist es bei den anderen schon aus.“ Sie hatten sich komplett in den Tunnel begeben in diesem Rennen, das sie von Beginn an am Limit fahren mussten,…“ - mußte aber nicht •



    & the race - incredible & Tipp: Ton abschalten - Besser ist das.



    m.youtube.com/watch?v=9lLhAxwuAlY

    kurz - bis in die Körperkostitution - eine andere Philosophie!



    Congratulation NZL