Rutte dankt Trump: Die Nato ist im A… von …
Nato-Chef Rutte dankt US-Präsident Trump überschwänglich für die Bombardierung des Iran. Der haut die privat gesendete Lobhudelei raus in die Welt.

Die USA hatten am Wochenende Atomanlagen im Iran bombardiert. Der Militäreinsatz wird von vielen Expert:innen als Verstoß gegen das Völkerrecht gesehen.
Ruttes Büro bestätigte die Echtheit der Nachricht. Rutte selbst sagte am Mittwoch, es sei „völlig in Ordnung“, dass Trump die Nachricht veröffentlicht habe. Auf die Frage, ob ihm dies nicht peinlich sei, sagte er. „Absolut nicht – was in dieser Textnachricht steht, ist eine Darstellung von Tatsachen.“
Der Nato-Generalsekretär hatte in dem Schreiben zum Teil Trumps Stil beim Verfassen von Botschaften, etwa durch das Verwenden von Großbuchstaben, kopiert. „Europa wird auf GROSSE Art und Weise Geld ausgeben, so wie es sein sollte, und das wird Dein Sieg sein“, heißt es in der Nachricht.
„Heute Abend fliegst Du zu einem weiteren großen Erfolg in Den Haag“, schrieb Rutte mit Verweis auf den Nato-Gipfel in Den Haag, wo am Mittwoch das Ausgabenziel der Nato-Länder beschlossen werden soll. Es sieht vor, dass die Verbündeten bis 2035 mindestens 3,5 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung sowie weitere 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur ausgeben. Das entspricht zusammen den 5 Prozent, die Trump von den Alliierten gefordert hatte.
Auch die schwarz-rote Bundesregierung will dieses Ziel mit im neuen Bundeshalt umsetzen und plant dafür eine gigantische Aufrüstung.
„Es war nicht einfach, aber wir haben sie alle dazu gebracht, sich zu den 5 Prozent zu verpflichten“, heißt es in Ruttes Nachricht an Trump. Das sei etwas, das „KEIN amerikanischer Präsident in Jahrzehnten geschafft hat“.
Die USA unter Trump in der Nato zu halten, ist zu einer Priorität Ruttes geworden. Zu diesem Zweck hat er sich nicht nur einen schmeichelnden Umgang mit dem US-Präsidenten angewöhnt, sondern auch das Programm des Gipfels auf ihn zugeschnitten. „Wir sehen uns heute Abend beim Abendessen seiner Majestät“, schrieb Rutte zum Abschluss der Nachricht, wissend um Trumps Vorliebe für Pomp und Adel.
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