Russlands Umgang mit der Novaya Gazeta: Solidarität zeigen!
Durch Kriminalisierung und Repressionen glaubt Putins Regime immer noch, sein Lügengebäude aufrecht erhalten zu können. Es darf ihm nicht gelingen.
D ie Novaya Gazeta Europe darf sich geehrt fühlen – oder besser, ihre Macher*innen: Chefredakteur Kirill Martynow und sein Redaktionsteam. Die Moskauer Staatsanwaltschaft hat jetzt auch dieses russischsprachige Exilmedium, wie bereits so viele Kritiker*innen vor ihm, zur unerwünschten Organisation erklärt. Die Begründung ist so abgestanden wie abwegig: Die Novaya Gazeta bedrohe die Grundlagen der verfassungsrechtlichen Ordnung der Russischen Föderation sowie die Sicherheit des Staates.
Einmal abgesehen davon, dass der Kreml und seine Handlanger genau an dieser Bedrohung bereits seit geraumer Zeit selbst tatkräftig arbeiten, zeigt diese Entscheidung einmal mehr die Schwäche und Erbärmlichkeit des russischen Regimes von Staatschef Wladimir Putin.
Durch Verbote, Kriminalisierung und Repressionen glauben die politisch Verantwortlichen offensichtlich immer noch, unbequeme Wahrheiten unterdrücken und an ihrem Lügengebäude ungestört weiter bauen zu können.
Doch da haben sie leider die Rechnung ohne Martynow und Co. gemacht. Sie werden sich von ihrem Tun nicht abbringen lassen und weiter berichten: Sei es über den menschenverachtenden Krieg in der Ukraine oder den Feldzug gegen das eigene Volk, dem ebenfalls immer mehr Menschen zum Opfer fallen. Will heißen: Die Novaya Gazeta wird weiter deutlich zu vernehmen sein, auch wenn man sich über ihre Breitenwirkung sowie die vergleichbarer Medien keiner Illusion hingeben sollte. Dennoch – wer will, kann wissen, was passiert. Hinzu kommt, dass die Novaya Gazeta eine Stimme des anderen Russlands ist, die zu hören sich diejenigen weigern, die nur noch in den Kategorien schwarz und weiß denken.
Dass Stimmen wie die der Novaya Gazeta nicht verstummen, dazu sollten, ja müssen auch wir unseren Beitrag leisten. Das meint finanzielle Unterstützung genauso wie einen gesicherten Aufenthaltsstatus für die Kolleg*innen im Ausland, um arbeiten zu können. Es geht um Solidarität – zeigen wir sie!
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