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Rentenkonzept der SPDNicht das Sparschwein sein

Die SPD will Selbständige zur Einzahlung in die Rentenkasse verpflichten. Die Unternehmerverbände sind nicht begeistert.

Wer möchte schon ein Sparschwein sein? Foto: dpa

Berlin taz | Das SPD-Rentenkonzept von Kanzlerkandidat Martin Schulz und Bundessozialministerin Andrea Nahles erntete am Donnerstag herbe Kritik. Unter anderem stößt die vorgesehene Zwangsverpflichtung der Selbstständigen zur Einzahlung in die Rentenkasse auf Protest.

„Unternehmer sind sich der Notwendigkeit privater Vorsorge bewusst. Wir wehren uns aber dagegen, die Selbstständigen zum Sparschwein für die Rentenversicherung zu machen“, sagte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW). Mit den Pflichtbeiträgen könnten „viele Selbstständige mit kleinen und mittleren Einkommen überfordert sein“, so Andreas Lutz, Vorsitzender des Vereins der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD).

Laut dem neuen SPD-Rentenkonzept sollen Selbstständige, die nicht in einem berufsständischen Versorgungswerk abgesichert sind, in die „Solidargemeinschaft der gesetzlichen Rentenversicherung“ verpflichtend miteinbezogen werden. Details wurde in dem am Mittwoch vorgelegten Papier nicht genannt, jedoch wolle sich die SPD am Rentenkonzept von Andrea Nahles vom November 2016 orientieren, so ein Parteisprecher. Laut diesem Konzept sollen Existenzgründer im ersten Unternehmensjahr von der Beitragsverpflichtung entbunden werden.

Würden für Selbstständige Beiträge in ähnlicher Höhe wie bei den Arbeitnehmern fällig, müssten sie, da sie ja auch den Arbeitgeberbeitrag zu zahlen haben, fast ein Fünftel ihres Einkommens für die gesetzliche Rentenkasse aufwenden. Von der Versicherungspflicht wären etwa 3 Millionen Selbstständige betroffen, die nicht berufsständisch abgesichert sind, hatte Nahles am Mittwoch gesagt.

Durch die Einbeziehung der Selbstständigen könnten die Rentenbeiträge für alle um 0,4 Prozentpunkte niedriger ausfallen als ohne diese Maßnahme, erklärte Nahles. Rentenzahlungen gibt es für die Selbstständigen aber erst, wenn die Einzahler in Rente gehen. Das heißt, in den ersten Jahren ist die Einbeziehung der Selbständigen ein reines Plusgeschäft für die gesetzliche Rentenversicherung. „Wir wollen nicht die Lückenbüßer sein für die Rentenkasse“, rügte Lutz.

Zwölf Prozent sorgen nicht vor

Nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftforschung (DIW) sind etwa die Hälfte der Selbstständigen in keinem berufständischen Versorgungswerk – im Unterschied etwa zu Ärzten oder Architekten- und auch nicht in der gesetzlichen Rentenkasse. Von dieser Gruppe verfügen rund zwei Drittel über ein Vermögen von mehr als 100.000 Euro (inklusive Immobilien), die Hälfte hat Lebens- und ein Drittel private Rentenversicherungen.

Etwa 12 Prozent aller Selbstständigen sorgen laut DIW jedoch unzureichend für das Alter vor. Auch der Anteil der ehemals Selbstständigen, die Grundsicherung im Alter beziehen, ist höher als der vergleichbare Anteil bei früheren ArbeitnehmerInnen.

12 Prozent aller Selbstständigen sorgen laut DIW nicht ausreichend vor

Verbandsvertreter rügen allerdings, dass es sich bei der Gruppe der von Altersarmut bedrohten Selbstständigen um Kleinunternehmer handelt, die eher kleine Einkommen haben und denen es schwerfallen dürfte, Rentenbeiträge aufzubringen. Im Nahles-Rentenkonzept von November 2016 hieß es dazu vage, Selbstständige sollten auch die Möglichkeit haben für eine „Minderung der Beitragslasten, wenn es wirtschaftliche in der Selbstständigkeit mal nicht so gut läuft“. Genaueres dazu gibt es aber noch nicht. Die Einzelheiten des SPD-Rentenkonzepts sollen auf dem SPD-Parteitag Ende Juni festgelegt werden, sagte der Parteisprecher.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber kündigte unterdessen in der Saarbrücker Zeitung an, die Union werde ihrerseits kein detailliertes Rentenkonzept zum Wahlkampf vorlegen. Tauber sprach sich für eine „Rentenkommission“ aus, um die Rentenfragen der Zukunft zu lösen.

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50 Kommentare

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  • Die Österreicher haben viel richtig gemacht (@Gabriela S.) als sie in der Zeit in der "Privatvorsorge" (Die FDP wollte die gesetzliche Rentenversicherung ja gleich ganz abschaffen) bei uns angesagt war ihre Umlageversicherung gestärkt hatten.

    Das Rentenniveau liegt dabei bei 90% des Nettolohnes (in D netto nach Steuern bei kleinen Einkommen nur 67,9%) so dass selbst die vielzitierte Supermarktverkäuferin bescheiden aber selbstständig von ihrer Rente leben kann.

    Dabei wollte die österreichische Politik ja was ganz anderes, die konservative Regierung kam aber gegen den breiten öffentlichen Widerstand nicht an. Die österreichischen Politiker zahlen dabei meines Wissens nicht in die Umlage ein, das scheint dabei also kein zentraler Punkt zu sein.

     

    Ja nun, der Keks ist gegessen und es wird ein langer Weg sein wieder zu den Österreichern oder Schweizern aufzuschließen.

     

    Gut ist das die SPD das Rentenniveau nicht weiter absenken und das Renteneintrittsalter nicht weiter anheben will. Das ist gegenüber Müntefering und CO. ein echter Paradigmenwechsel auch in der Bewertung der solidarischen, Umlagen- und Steuerfinanzierten Rente.

     

    Das SPD Rentenkonzept bleibt dabei bisher in sich widersprüchlich wie @Agerwiese mit Blick auf das unsägliche neue Gesetz zu den Betriebsrenten (durch Absetzbarkeit vom Bruttolohn ein Tritt in den Unterleib der solidarischen RV und KV und eine Verschwendung von Steuermitteln) ein Stück weiter unten richtig angemerkt hat.

    • @Waage69:

      Ja - Der Stein bestimmt das Bewußtsein

       

      (Recycling) Kölle Nord-Südfahrt!;)(

      Höhe WDR-Arkaden - Edelkraaten!

      (Nur der Mantel - mein ganzer Klamottenschrank!;)

      Sie - Maggie-Thatcher-Presswelle

      "Hach - Die Nahles! Is mir eine!"

      Er - klassisch melateblondkraus -

      Unterm silverSchnauz -;) Normal.

      "Bleib mir wech mit der Eifelelse!

      Mit einem außem VW-Vorstand ficken*

      Aber die Faust recken!"

      Upps. Zum Glück wurde grade - grün!;))

      Da mähtste nix.

      Normal.

       

      (* Sorry - pcler - Zitier ja nur!

      Normal.;)

      • @Lowandorder:

        Ja nun, wo die Liebe halt hinfällt. Wer von uns ohne Sünde ist...da isser schon wieder - der Stein.

         

        Wobei ich das mit dem "Stein" und dem "Bewußtsein" nicht ,mal ansatzweise verstanden habe. Hm, den Rest auch nicht so wirklich.

        • @Waage69:

          Ja wie?

           

          Mehrfach behindert?

          Auch Schwabe & Lersche?!;))

          • @Lowandorder:

            ???

  • erstmal bitte alle vermögen zur rentenbesteuerung heranziehen ...

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...was ist eigentlich mit den 'Beamten'? Müssen die dann auch einzahlen?

    Sind ja bisher sozusagen 'aussenvor'.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Das Beamtentum ist ein Relikt aus der Zeit des Absolutismus. Der Adel wurde in D 1919 abgeschafft, das Beamtentum blieb – ein Berufsstand voll von feudalen Privilegien, die mittlerweile auch auf die Angestellten im Öffentlichen Dienst übertragen wurden, um damit die Kritiker des Beamtentums auf ihre Seite zu ziehen. Das gelang. Mag nun auch die Pension doppelt so hoch sein wie die Rente oder eineinhalb mal so hoch: es gibt kein Argument von Wert, das Beamtentum nicht abzuschaffen. Im Bund, in den Ländern, in den Kommunen, in Brüssel. (Über Ausnahmen und Übergänge kann man reden).

      Wer es dennoch nicht tut, ist mitschuldig an der ungerechten Vermögensverteilung und sollte davon nicht ablenken, indem er auf die Selbstständigen verweist, und sich nicht retten in Phrasen wie die, kein Mensch brauche eine Milliarde. Dieser Hinweis gilt auch für Genossinnen und Genossen und für Gewerkschaftsvertreter, zumal für die von VER.DI und der GEW.

      Martin Korol, Bremen

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Wieder einmal eine Chance verpasst!

    Alle sollen einzahlen. Wie es funktioniert? Da genügt ein Blick nach Österreich.

    Und diejenigen, die sehr lange gearbeitet haben, im Niedriglohnsektor bekommen 10 % mehr als die Grundsicherung ausmacht.

    Wie nobel von denjenigen, die keinen Cent einzahlen.

    Mir wird speiübel angesichts dieser totalen Veräppelung.

  • Selbstständige sind, wie hier im Artikel dargestellt wird, aktuell Nutznießer des Sozialstaates. Sie werden nicht zu Sparschweinen: Sie übernehmen den Beitrag, den fehlgeschlagene Selbstständige aktuell von unselbstständigen Arbeitnehmern bekommen.

     

    Daher ist das auch kein wirkliches Plusgeschäft: Es wird nur die aktuelle unfaire Belastung der abhängig Beschäftigten verringert.

  • Ich persönliche finde das gut und gerecht.

    Hat der Selbstständige Erfolg sitzt er mit seiner Selbstständigkeit irgendwann in der fetten Villa - geht die Sache komplett schief darf die Solidargemeinschaft den Menschen auffangen.

    Und das obwohl er sich freiwillig und bewusst aus dieser Solidargemeinsacht verabschiedet hat.

     

    Weiterhin ist es anscheinend kein Problem für den Staat bestimmte Geschäftsmodell einfach zu verbieten - zum Beispiel Geschäftsmodelle die so wenig abwerfen, dass man den Angestellten keinen Mindestlohn zahlen kann.

    Jetzt kommen halt noch Geschäftsmodelle dazu, die so wenig abwerfen, dass man nicht mal selber mit nem Mindestbeitrag seine eigene Altersvorsorge absichern kann.

     

    Für irgendwelche "Blogger", "Textarbeiter" oder "Künstler" mag das scheiße sein, dass sind aber im Normalfall eh nicht die Selbstständigen auf dessen Schultern unsere Sozialkassen gestützt werden.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Selber selbständig machen! und nicht im unkündbaren Job im öffentlichen Dienst über magere Rentenansprüche wettern ...

       

      Selbständige bringen an anderer Stelle viel für die Volkswirtschaft und tragen das Risiko aber allein. Dass sie am Ende beim Scheitern den gleichen Anspruch auf Grundsicherung haben, wie diejenigen, die nie was geleistet haben ... ist mehr als gerecht.

      • @TazTiz:

        Nur zur Info:

         

        Ich arbeite in der Autoindustrie - nix öffentlicher Dienst.

        Sind nicht die ach so wichtigen "Sozialarbeiter" "Integrationsloten" oder "Schulpsychologen" nicht ebenfalls öffentlicher Dienst. Aber ich geb ihnen recht.

        Dass die nichts zum Wohlstand hier beitragen (also nichts leisten) stimm ich ihnen aber zu.

         

        ///

        Und genau diese Grundsicherung - die im Notfall auch den Selbstständigen auffängt - sollen die mit bezahlen.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Grundsätzlich wird in Deutschland ja jeder im "sozialen Netz" aufgefangen. Ob er selbständig oder angestellt war oder sein ganzes Leben eben auch gar nicht viel gemacht hat. Im eigenen Haus leben übrigens auch recht viele Angestellte, zumindest hier in Baden Württemberg.

      • @FStein:

        Das ist auch gut und richtig.

         

        Genauso wie ich es für richtig halte, dass wirklich ALLE an dieser Grundsicherung mitarbeiten.

  • Vorschlag zur Güte: Wer nachweist, ausreichend Privatvorsorge zu betreiben, wird von der Pflichtversicherung freigestellt.

    Damit werden nicht alle Selbstständigen über einen Kamm geschoren.

    • @qwe:

      Wer soll nachgewiesen, dass diese Privatvorsorge wirklich greifen wird? Firmen gehen Pleite, ganze Wirtschaftszweige sterben, aber die umlagefinanzierte Rente gibt es, solange noch irgendjemand Geld verdient.

      • @Arne Babenhauserheide:

        sehe ich auch so

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Arne Babenhauserheide:

        Nein die gibt es solange die einzahler in einem vernünftigen Verhältnis zu den Empfängern stehen.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          Man könnte ja bei denen die etwas mehr haben auch etwas mehr einsammeln. So gibt es in der Schweiz zwar eine Höchstrente aber keine Beitragsbemessungsgrenze. Der jetzt von der SPD vorgeschlagene Weg ist ebenfalls ein kleiner Schritt den Kreis der Einzahler zu vergrößern.

           

          Nochmal zu Thema grundsätzlich ist die Umlage immer sicherer als private, kapitalgedeckte Vorsorge. Stellen Sie sich vor z.B. ein Währungsystem bricht zusammen und wird durch ein neues (oder durch das Alte) ersetzt. Dann wären die in euro angesparten beträge futsch, die Umlage wird aber neu erhoben und wird direkt in der neuen Währung ausgezahlt, z.B. in DM ;-).

          Ein weitere Vorteil der Umlage ist durch zentrale Verwaltung niedrige Verwaltungskosten von 2 Prozent der umgelegten Summe. Dafür rühren private Fondsmanager nicht mal den kleinen Finger...

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Ich habe schon grundsätzlich ein Problem damit, dass abhängig Beschäftigte in die Rentenversicherung einzahlen müssen und "unabhängig" Beschäftigte nicht.

     

    Es sollte jedem freigestellt sein, in die Rentenkassen einzuzahlen oder niemandem.

     

    Hätten wir sowas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen, von dem man leben könnte, wäre die bisherige Rente wohl erledigt. Jedenfalls würde das m.E. kaum mehr jemanden dazu animieren, Geld in die Rentenkasse einzuzahlen, wenn er anderswo weitaus mehr "Reibach" machen könnte.

    • @849 (Profil gelöscht):

      "Es sollte jedem freigestellt sein, in die Rentenkassen einzuzahlen oder niemandem"

       

      Mit der Konsequenz, dass er im Falle es geht schief, nicht wieder auf die Solidarität de Gemeinschaft hoffen darf - gerne ja.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Das geht nicht: Das Grundgesetz garantiert die körperliche Unversehrtheit. Wer diese Garantie aufgeben will muss auswandern.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Er soll die Garantie nicht aufgeben - es soll nur dabei mitwirken, dass der Staat dieser Garantie überhaupt einhalten kann.

          Ergo - seinen Beitrag leisten.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Ja - Thomas de Schwob -

           

          Is halt Regionalvertreter vor Ort -

          Ritter Sport - Quadratisch -

          Praktisch - Knack! & ZickeZack!

          Da mähtste nix!

          Normal.

          • @Lowandorder:

            & genau -

             

            Kann Spuren von Kopfnüssen enthalten!;)

            Ha noi. Auch wieder wahr - gell

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Bereits jetzt kann sich jeder Selbständige freiwillig bei der Gesetzlichen Rentenversicherung versichern.

    Sollte es zu einer "Zwangsverpflichtung der Selbständigen zur Einzahlung in die Rentenkasse kommen", dann darf der Beitrag nicht am Einkommen, sondern am Gewinn errechnet werden.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Warum am Gewinn? Dann müsste auch jeder Gewinn den Angestellte aus bspw. Fondsverträgen bekommen bei der Berechnung der Rentenbeiträge berücksichtigt werden.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @FStein:

        ...wieso am Gewinn? Weil's bei den berufsständischen Versorgungswerken, z.B. Architektenversorgung, bisher genauso ist.

        Wer wenig Gewinn hat, zahlt weniger ein, bekommt dann aber auch im Alter weniger. Allerdings gibt es einen sog. Mindestbeitrag, sodass auch die, die wenig einbezahlen im Alter noch eine ausreichende Renten bekommen.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Am "Gewinn" wird das nicht funktionieren. Den kann ich mir hübsch "kleinrechnen".

  • @@ Baliner Milch gemüllert!

    Bleibt nicht so viel übrig - Schlimm.

    Mir kommen die Tränen.*

     

    Ja - die Krauter leben traditionell vom Zusetzen - wa!

    Das wußte schon das mittelalterliche -

    Handwerksburschenliedgut! Deswegen ja auch Krauter.

    "....ihr habt uns diesen Winter mit Sauerkraut gespeist..."!;))(( http://volksmusik-forschung.de/datenbank/lied.html?id=259219

     

    *"JUng. Ich kann denen doch nicht erzählen - Wieviel ich verdiene!

    Das bißchen. - Was die verdienen -

    Davon kann man doch keine Familie ernähren!"

    Ming Ohl in den 50/60/70ern - mit einer Klitsche -

    Bäckereibedarfsgroßhandel -

    De Ohl - über seine Gumminsieums- Mitschüler - alle Lehrer Staatsanwälte Amtsrichter etc Dreibastigkeiten - geworden.

    (Erst Heinz Kluncker 11% plus - schufen da a weng Abmilderung. https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Kluncker -;)

     

    & nochens

    Es war Adenauer - CDU remember - als ( gut - berechnender!) Sozialreformer -

    Der gegen den bräunlich konotierten Widerstand des völlig zu Unrecht -

    Immer wieder gehypten Ludwig Erhard ("das kann die Wirtschaft nicht tragen") https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Erhard

    Bekanntlich mit dem RheinländerSpruch - classico -

    "Kinder kriegen die Leute immer" den Arbeitgeberanteil durchsetzte! https://de.wikipedia.org/wiki/Rentenreform_1957

    Da mähtste nix.

    Normal.

     

    & der SPD ins Stammbuch - kerr!

     

    Deswegen paßt es auch ganz prima - daß der Klassenverräter -

    Mr. Suboptimal GerdHartzIVPromtSchröder gerade den - doch doch

    Ludwig-Ehrhard-Preis - Öh - In Empfang nehmen durfte! & Basta!

    So geht das.

  • Erst schafft die Schröder-Regierung massenweise "Arbeitsplätze" in so genannten Ich-AGs und unterstützt die sozialversicherungsfreie Selbstausbeutung Scheinselbständiger.

    Jetzt will sie von den subunternehmerischen Paketauslieferern, Gärtnern und Kulturschaffenden auch noch Rentenbeiträge abkassieren.

    Die Partei ist für mich gestorben!

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    "Die Unternehmerverbände sind nicht begeistert."

     

    So muss das auch sein.

  • "Würden für Selbstständige Beiträge in ähnlicher Höhe wie bei den Arbeitnehmern fällig, müssten sie, da sie ja auch den Arbeitgeberbeitrag zu zahlen haben, fast ein Fünftel ihres Einkommens für die gesetzliche Rentenkasse aufwenden."

     

    Das ist Schönsprech um die Belastung der Arbeitnehmer kleinzurechnen.

     

    Der Arbeitgeberanteil ist kein Geschenk des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer sonder Gegenleistung für geleistete Arbeit. Die Belastung der Arbeitnehmer mit Rentenversicherungsbeiträgen beträgt also rund 20% ihres Einkommens. Dazu kommt die Krankenversicherung mit 16%.

     

    Bleibt dann nicht mehr so viel übrig.

    • @A. Müllermilch:

      Wenn man es genau nimmt sieht es noch schlimmer aus. 14,6% KV + Zusatzbeiträge, bei der Barmer z.B. aktuell etwa 1,1% + Pflegeversicherung von ca. 2,5%.

      Damit können Selbständige dann knapp 2 Fünftel ihres Einkommens vor Steuern weggeben. So sehr ich für ein solidarisches System bin, fehlt hier ganz klar die Einbeziehung der Leistungsfähigkeit, gerade für kleinere Selbständige. Das Leistungsprinzip, das, ähnlich wie beim Steuersystem, die Grundlage der sozialen Absicherung sein sollte wird durch Mindestbeitragsbemessungsgrenze und Deckelung nach oben ausgehöhlt. Selbständige mit gutem Einkommen wird das wenig stören, aber alle anderen zahlen drauf.

      • @berliner:

        Das ist bei abhängig Beschäftigten genauso. Wieso sollen Selbstständige weniger zahlen müssen?

         

        Die Beitragsbemessungsgrenze gehört trotzdem abgeschafft — für alle.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Stimmt, ist bei Angestellten das gleiche, fällt nur etwas weniger auf.

          Dennoch gehen Selbständige in der Regel mehr eigenes Risiko ein und sind sich dessen (zumindest aus meiner Erfahrung) auch bewusster. Eine Pflicht zur gesetzlichen Rentenvorsorge schränkt den Spielraum erheblich ein in eigenem Ermessen für später vorzusorgen. Das ist aber genau das, was Selbständigkeit impliziert finde ich.

  • Dann mal einer aus der Kiste.

     

    Ming Ohl*03 - klebte zeitlebens.

    Als Selbständiger post WK II auch -

    - ja das ging damals noch - & siehe da -

    Er hatte mit der Schwb-Rente meiner Mutter mehr Rente - als ich als Richter!

    (& das bei schwarzer Freitag & Währungsreform post WK II)

    Ja - so ging das mal ! &

    Er machte daraus kein Hehl!

     

    & siehe da -

     

    Der Taxi-Fahrer des nachts - "Wer war denn ihr Vater?" - "Ja der!" sagte de Jung hinterm BäckerTresen von damals!:) -

    "Ja. Hab immer geklebt! Das war manchmal hart! Aber jetzt - die Frau kann nicht mehr mitmachen - bin ich froh!"

    & - nochens - Wo die Asis hausen!

    "Bei drei von vier Stellen - hieß es:

    'Ja dann - könnense ja für halben Lohn!

    wg Ihrer Rente!"

    So geht das. Da mähtste nix.

    Normal

     

    & nochens

     

    Für die Schwyz hat hier Rudolf Walther - mal dargelegt - Rentenmodell ~>

    Alle zahlen ein - &! "Wer am meisten einzahlt - Kriegt am wenigsten raus!"

    Solidarität - nennt sich das - kerr!

    (Nicht verschweigt er - hist. einmalige

    Situation - Aber niemand kratzt dran;)

    kurz - "Natalje - un nu kümmst du!"

    • @Lowandorder:

      "…als Richter Bezüge!!…"

      Muß es heißen - sorry&klar!

  • Ich staune (eigentlich nicht mehr), dass die taz sich in erster Linie um die Gruppe der Selbstständigen sorgt. Wo bleibt eigentlich die kritische Auseinandersetzung mit den Rentenkonzepten von CDU und FDP???

    • @Bürger L.:

      Womit soll man sich da auseinandersetzen. Es gibt ja keine...

    • @Bürger L.:

      Wieso? Gerade bei der taz arbeiten doch jede Menge Scheinselbständige - oder?

  • Und da beweist die SPD wieder, dass sie eine Partei für überdurchschnittlich tariflich entlohnte Beschäftigte in der Großindustrie und die Beschäftigten des öff. Dienstes ist.

     

    "Selbstständige, die nicht in einem berufsständischen Versorgungswerk abgesichert sind, in die „Solidargemeinschaft der gesetzlichen Rentenversicherung“ verpflichtend miteinbezogen werden"

     

    Zahnärzte, Apotheker und Co. dürfen also weiterhin nur untereinander "solidarisch" sein.

    Das "Massaker" unter den kleinen Selbständigen, die jetzt schon den Mindestbeitrag um 300€ für KV berappen müssen, kann man sich vorstellen.

    • @agerwiese:

      Wie engstirnig.

      Selbstständige die sich (dauerhaft) eine Altersvorsorge nich leisten können tragen Ihre Haut zu billig zu Markte und laufen sehenden Auges in die Altersarmut. Die gesetzliche RV ist

      1. sicherer

      2. bei niedrigem Zinsniveau wirtschaftlicher

      als jede private Altersvorsorge.

      Gerade Kleinstunternehmer haben nicht die Ressource ihre Kapitalanlage zu optimieren und da die Zwangsversicherung für alle gilt, gibt es auch keine Wettbewerbsverzerrung. Lediglich die Auftraggeber (wer ist das wohl) müssen für die Dienstleistung der Kleinunternehmer etwas mehr bezahlen . Also für mich ein schlüssiges Konzept

      • @eine Stimme:

        "Wie engstirnig"

         

        Aber mit weitem Blick ;)

         

        OK, meine Kritikpunkte:

         

        1. Ausschluss bestimmter schon organisierter Gruppen.

         

        2. Befreiungsfrist bei Unternehmensgründung nur 1 Jahr

         

        3. Wenn man schon etwas bezuschusst, wäre es nicht besser statt der privaten Vers.branche über versch. Modelle Geld nachzuwerfen, die kleinen Selbständigen (abh. vom Umsatz/Gewinn) in der gesetzlichen Altersvorsorge zu unterstützen?

      • @eine Stimme:

        "2. bei niedrigem Zinsniveau wirtschaftlicher

        als jede private Altersvorsorge."

         

        Nein. Bei berufsständischen Versorgungswerken haben Sie bei gleichem Beitrag ca. doppelte Rente.

        • @A. Müllermilch:

          "Bei berufsständischen Versorgungswerken haben Sie bei gleichem Beitrag ca. doppelte Rente."

           

          2013 betrug der Durchschnittsbeitrag der Versorgungswerke 882 Euro im Monat und die Durchschnittsrente (Regelsaltersrente) 2042 Euro. Ich sehe da keinen 100%-Vorteil zu der GRV.

          • @agerwiese:

            "Ein Architekt, der im Alter von 25 Jahren seine Beitragszahlungen aufgenommen hat und 2007 mit 65 Jahren in Rente gegangen ist, erhält eine Monatsrente von 4240,82 Euro, wenn er stets den »Normalbeitrag« gezahlt hat. Dieser entspricht dem Höchstbeitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung und betrug im Jahr 2007 monatlich 1044,75 Euro. Ein GRV-Rentner dagegen, der 40 Jahre lang diesen Höchstbeitrag gezahlt hat, erhielt nur eine Rente von rund 1460 Euro. Selbst die Durchschnittsrente aller 85 ABV-Mitgliedsinstitute liegt mit 1935,12 Euro im Jahr 2005 noch deutlich über der GRV-Höchstrente nach 40 Jahren. " aus http://www.zeit.de/2008/14/Beneidenswert_sicher/seite-2

             

            50-100% mehr ist also nicht unrealistisch.

          • @agerwiese:

            Ich habe mich vor Jahren mit dem Thema beschäftigt und mich für das Versorgungswerk entschieden. Ein realistischer Vergleich ist schwer möglich, da auf Seiten der Gesetzlichen zu viele Unbekannte sind - Höhe des Steuerzuschusses, Wohltaten für bestimmte Wählergruppen wie Mütterrenten, Ostrentner, Vorzeitiger Renteneintritt für Langjährige.

             

            Die Versorgunswerk-Berufsgruppen - Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte - neigen nicht zu Althruismus. Diese entscheiden sich für das Versorgunswerk, weil die Konditionen deutlich besser sind als bei der Gesetzlichen. Die 100% sind geschätzt. Es können auch nur 50% mehr Rente sein. Aber in dieser Größenordnung liegt es. Es wäre interessant, dies anhand einer Durchschnittsbeitragsvita einmal genau zu berechnen.

        • @A. Müllermilch:

          "Bei berufsständischen Versorgungswerken haben Sie bei gleichem Beitrag ca. doppelte Rente."

           

          Das entspricht der Aussage "Wenn sie alle Erfolgreichen zusammenlegen, haben die pro Kopf mehr Geld als wenn sie auch Erfolglose zulassen".

           

          Solche Systeme dürften eigentlich kein Ersatz für die gesetzliche Rente sein (sind es aber ← noch ein Missstand, aber mit irgendeinem Missstand muss man anfangen).