Promi-Wahlduell in Berlin: Finanzsenator schlägt Justizsenator
Doppelte Niederlage für Vize-CDU-Chef Heilmann: Niederlage im Wahlkreis und wahrscheinlich auch kein Mandat über die Bezirksliste.
Am frühen Abend erreichten Thomas Heilmann noch Fragen, ob er Frank Henkel als CDU-Landesvorsitzenden ablösen werde, der als Spitzenkandidat die Christdemokraten zum schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten geführt hatte. Wenige Stunden später war klar, dass Vize-CDU-Landeschef und Noch-Justizsenator Heilmann selbst eine schmerzliche Niederlage erlitten hat.
Dabei verlor er nicht nur im Prestige-Duell gegen seinen SPD-Senatskollegen vom Finanzressort, Matthias Kollatz-Ahnen: Mit 24 zu fast 26,8 Prozent bliebt Heilmann deutlich Zweiter im Wahlkreis Südende, den die CDU 2011 äußerst knapp mit nur drei Stimmen Vorsprung geholt hatte.
Es war zudem sehr wahrscheinlich, dass Heilmann den Einzug ins Abgeordnetenhaus komplett verpasst, obwohl er auf Platz 1 der CDU-Bezirksliste steht: Weil seine Parteifreunde fünf von sieben Direktmandaten in Steglitz-Zehlendorf gewinnen dürften, steht ihr wahrscheinlich kein weiteres Mandat zu, das über die Bezirksliste zu besetzen wäre.
Ähnlich war es 2011 dem damaligen SPD-Spitzenkandidaten Klaus Wowereit in Charlottenburg-Wilmersdorf ergangen. Bei ihm spielte das aber kaum eine Rolle, weil er auch als Nicht-Parlamentarier erneut zum Regierenden Bürgermeister gewählt werden konnte. Heilmanns CDU und damit er selbst hingegen werden der nächsten Regierung höchstwahrscheinlich nicht mehr angehören.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!