Prognose des Wirtschaftsministeriums: Habeck erwartet für 2023 Rezession
Die Bundesregierung rechnet laut Minister Habeck mit weiter steigenden Preisen. Zugleich dürfte die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr schrumpfen.
„Diese Zahlen sind schlecht“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch im Bundestag. Es hätte aber noch viel schlechter ausfallen können. Die Zahlen zeigten also auch, „dass die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, (…) gewirkt haben.“ Russlands Präsident Wladimir Putin habe es mit der Einstellung der Energielieferungen auf eine wirtschaftliche Destabilisierung seiner Gegner abgesehen, führte Habeck aus. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Putin mit diesem Versuch (…) scheitern wird, so wie er auf dem Schlachtfeld in der Ukraine dabei ist zu scheitern.“
Habeck verwies insbesondere auf Einschätzungen von Expert*innen aus dem Frühjahr, die für den Fall eines kompletten Wegfalls der russischen Gaslieferungen einen Wirtschaftsabschwung zwischen drei und neun Prozent vorhergesagt hätten.
Empfohlener externer Inhalt
In der Herbstprojektion senkte das Bundeswirtschaftsministerium seine Wachstumserwartungen für das laufende Jahr von 2,2 Prozent auf 1,4 Prozent ab. Im Frühjahr waren für dieses Jahr noch 2,2 Prozent Wachstum vorhergesagt worden. „Zentraler Grund für die Abwärtskorrektur gegenüber der Frühjahrsprojektion ist der Stopp russischer Gaslieferungen“, erklärte das Ministerium.
Die Energiekrise bremst demnach merklich die Industrieproduktion und dämpft den privaten Konsum. Zugleich dürften die Verbraucherpreise „auf einem hohen Niveau“ bleiben – und „ohne den preisdämpfenden Effekt der Gaspreisbremse würde die Inflationsrate vor allem im Jahr 2023 nochmals deutlich höher ausfallen“, fügte das Ministerium hinzu.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja