Probleme bei der Wärmewende: Deutlich weniger Wärmepumpen
Die Förderanträge für klimafreundliche Heizungen sind im ersten Halbjahr eingebrochen. Die Branche macht die Regierung verantwortlich.
Wärmepumpen befördern Wärme aus der Außenluft, dem Boden oder dem Grundwasser in Gebäude hinein. Sie werden mit Strom betrieben. Kommt Ökostrom zum Einsatz, verursachen die Anlagen praktisch keine Treibhausgasemissionen. Sie gelten deshalb als wichtiges Rückgrat des Klimaschutzes. Damit geht es bisher im Gebäudesektor aber kaum voran. Fast alle Häuser werden noch mit Öl, Gas oder – oft noch mit Kohle oder Gas erzeugte – Fernwärme beheizt.
Die Branche sieht die Schuld für den Nachfrageeinbruch bei der Bundesregierung. „Die Bafa-Zahlen sind ein Zeugnis der enormen Verunsicherung, die das geplante Heizungsgesetz ausgelöst hat“, sagte Frank Ebisch, Sprecher des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, den Funke-Medien.
Monatelang hatte sich die Regierung bei der Reform des Gebäudeenergiegesetzes gezofft, mit dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) den Austausch klimaschädlicher Heizungen voranbringen wollen.
Wirtschaftsministerium sieht kein Problem
Vor allem dabei, welche Technologien als klimafreundlich anerkannt werden sollten, aber auch bei der Gestaltung von Fördermodellen gab es Dissens mit der FDP. Das deutlich abgeschwächte Gesetz konnte nicht mehr vor der parlamentarischen Sommerpause beschlossen werden. Der Bundestag wird voraussichtlich im September darüber abstimmen.
Das Wirtschaftsministerium zeigt sich indes nicht beunruhigt. „Das Jahr 2022 hat gezeigt: Das Modell Wärmepumpe zum Heizen wird angenommen“, sagte eine Sprecherin der taz. „Natürlich ist das so, dass die Verbraucher abwarten, bis sie genau wissen, wie die Förderung künftig aussehen soll, das ist ja normales Verbraucherverhalten.“ Sie erwarte, dass der Rückgang ausgeglichen werden kann, sobald das Heizungsgesetz final beschlossen ist.
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