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"Die Autobauer sollten die Gewinne in den Umbau zur E-Mobilität investieren, statt die Aktionäre auszuzahlen... Viele haben noch ihr Gejammer im Ohr, als sie im Frühjahr vergangenen Jahres eine Neuauflage der Kaufprämie für Verbrennerautos zur Ankurbelung ihrer Absatzzahlen forderten."
Tja, und nun haben die Reichen das Gejammer der Ökoliberalen im Ohr. Den Reichen wird es kaum stören. Schließlich haben und kriegen sie ihr Geld ja. Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, Reichen noch mehr Geld zu geben ...
Tja, die taz ist voll auf der E-Auto-Linie, und da wird nicht weiter gedacht als vom Auto bis zur Steckdose. Wo kommt der Strom für die E-Autos her? Wir haben in Deutschland einen Anteil von ca. 50 % Erneuerbaren am Strommix. Jedes neu zugelassene E-Auto verschlechtert diesen Wert wieder. Selektive Wahrnehmung in der Filterblase.
Der Skandal ist nicht, dass die Autoindustrie zu wenig für E-Autos tut. Der Skandal ist, dass sie aus Kurzarbeitergeld und Subventionen Dividenden macht.
@sollndas Das hab ich mir beim Lesen auch gedacht.
Das erschreckende ist das die Filterblase weite Teile der Politik und der meinungsmachenden Medien geschluckt hat. Es wird das Bild verbreitet - das sich durch den Umstieg auf e-Mobilität alle Umweltschutz uns Klimaschutz Probleme in Luft auflösen. Wenn man dem absolutistischen Umstieg auf e-Mobilität skeptisch gegenüber steht wird man gleich als ewig gestrig oder afd nah dargestellt.
Das es möglich ist als Aktiengesellschaft im gleichen Jahr Kurzarbeitergeld abzukassieren und Dividenden auszuzahlen ist wahrlich ein Skandal.
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Prächtige Gewinne der Autobauer: Alles in den Umbau stecken
Die Automobilbranche boomt trotz Corona. Die Autobauer sollten die Gewinne in den Umbau zur E-Mobilität investieren, statt die Aktionäre auszuzahlen.
Neuwagen am Autoterminal in Duisburg im September 2020 – der Automobilbranche geht es trotz Pandemie bestens Foto: Jochen Eckel/imago
Den deutschen Autobauern geht es trotz Pandemie prächtig. BMW und Daimler haben im ersten Coronajahr rund 4 Milliarden Gewinn eingefahren, VW mehr als doppelt so viel. Würden die Manager:innen vorausschauend handeln, würden sie das Geld nicht an die Aktionär:innen ausschütten, sondern eine Reserve für den Fall aufbauen, dass die Krise doch noch zuschlägt. Viele haben noch ihr Gejammer im Ohr, als sie im Frühjahr vergangenen Jahres eine Neuauflage der Kaufprämie für Verbrennerautos zur Ankurbelung ihrer Absatzzahlen forderten. Die gab es zwar nicht, aber die höheren Zuschüsse für Elektrowagen spülen auch Milliarden in die Kassen.
Selbst wenn die jetzt beginnende Wirtschaftskrise die Autobauer verschonen sollte: Sie müssen ihre ganze Kraft in den Umbau der Branche für E-Mobilität stecken, statt Aktionär:innen zu beglücken. Die Gewinne im Coronajahr zeigen: Die wirtschaftlichen Spielräume für nötige politische Weichenstellungen sind vorhanden. Die überfälligste Entscheidung wäre: ein konkretes Ausstiegsdatum für den Verbrennermotor. Ja, das geht: In Großbritannien etwa ist der Verkauf ab 2030 verboten.
Dabei dürfen die Beschäftigten nicht hängen gelassen werden. Für den Bau von E-Autos werden weniger Leute gebraucht als für den konventioneller Fahrzeuge. Das muss nicht zum Stellenabbau führen. Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich kann sich die Branche leisten. Das wäre eine Chance für eine neue Balance von Erwerbs- und Freizeit, die auch mehr Geschlechtergerechtigkeit schaffen kann, weil sie Platz lässt für eine Umverteilung der Haus- und Sorgearbeit.
Auch wenn die Gewerkschaften das Thema auf dem Schirm haben, sie sind zu schwach, um sich durchzusetzen. Die Arbeitgeber erpressen sie mit der Drohung, Stellen zu streichen. Bei allem Respekt vor der Tarifautonomie: Ein Staat, der das System Auto mit vielen Milliarden an direkten und indirekten Hilfen subventioniert, darf hier nicht schweigend zuschauen.
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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