piwik no script img

Politikwissenschaftler über die RAF„Terrorismus war keine Rebellion“

Auch 40 Jahre nach dem Deutschen Herbst bleibt die linke Terrorgruppe RAF ein Mysterium. Die wichtigsten Fragen beantwortet Wolfgang Kraushaar.

Fahndungsplakat in den siebziger Jahren Foto: dpa

Die RAF ist und bleibt auch 40 Jahre nach dem Deutschen Herbst ein Mysterium. Die Entführung von Hanns Martin Schleyer und die Odyssee der Lufthansa-Maschine „Landshut“ sind Ereignisse, die in den Köpfen hängen geblieben und unumstritten Teil der deutschen Geschichte geworden sind. 33 Tötungsdelikte, rund 250 Millionen Euro Sachschaden und mindestens 31 bewaffnete Banküberfälle gehen auf die RAF zurück. Doch schon bei den Selbstmorden der drei führenden Köpfe Ensslin, Baader und Meinhof bleiben Zweifel, ein Schleier des Nichtwissens, der auch eine abschließende Beurteilung der Gruppe bis heute erschwert. Oft hat man bei der RAF das Gefühl, alles und doch nichts zu wissen. Hier der Versuch einer Annäherung – in neun Fragen an den RAF-Experten Wolfgang Kraushaar.

In Filmen, Songtexten, Literatur, Werbung und Mode wird die RAF bis heute romantisiert. Warum fasziniert die RAF immer noch?

Es scheint vor allem die Lust am Abenteuer und die Bewunderung für das Existenzielle – den Kampf auf Leben und Tod – zu sein, die hier anziehend wirken. Dafür sind dieselben Mechanismen ausschlaggebend, die auch für einen Actionfilm gelten. Wenn in der Verfilmung von Austs „Baader Meinhof Komplex“ etwa zu sehen ist, wie Andreas Baader nachts aus einem fahrenden Wagen heraus wild durch die Gegend ballert, dann wird in dieser Szene das so überaus hohle Faszinosum auf den Punkt gebracht. Ich verstehe allerdings nicht: Was soll „cool“ daran sein, Angst und Schrecken zu verbreiten, Banken zu überfallen, Leute zu entführen und sogar umzubringen?

Man unterscheidet zwischen der ersten, zweiten und dritten Generation. Was waren die unterschiedlichen Motive der drei?

Die erste Generation mit ihren Anschlägen auf US-amerikanische Militäreinrichtungen wollte vor allem den Vietnamkrieg sabotieren, die zweite durch Entführungsaktionen ihre eigenen Leute aus den Gefängnissen herausholen und die dritte mit ihren Mordanschlägen auf die Repräsentanten bestimmter Funktionseliten eine weitgehend imaginäre „antiimperialistische Front“ stärken.

Die Juden seien ermordet worden „als das, als was man sie ausgab – als Geldjuden“, sagte Meinhof einmal über den Holocaust. Wie antisemitisch war die RAF?

Das Kapitel „bewaffneter Kampf“ hat in der Bundesrepublik Deutschland bezeichnenderweise mit einem Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus begonnen, und das am 9. November 1969 bei einer Gedenkfeier für die Opfer der sogenannten Reichskristallnacht. Die Täter stammten aus einer Vorläuferorganisation, den Tupamaros Westberlin. Sie waren zuvor ebenso wie die RAF von den Palästinensern an Waffen und Sprengstoff ausgebildet worden. Ohne diese antiisraelische Kooperation – zunächst mit der Fatah, später dann mit der PFLP – wäre keine der hiesigen Untergrundgruppierungen überhaupt aktionsfähig gewesen. Als dann 1972 Ulrike Meinhof und Horst Mahler den Überfall des „Schwarzen Septembers“ auf die israelische Olympiamannschaft als antiimperialistische Tat hochjubelten, war klar, dass die RAF-Spitze in ihrem Hass auf den jüdischen Staat Israel keine Hemmungen mehr besaß.

Wie lässt sich der erstaunlich hohe Anteil von Frauen in der RAF erklären?

privat
Im Interview: Wolfgang Kraushaar

69, ist Politikwissenschaftler und arbeitet bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Kürzlich ist sein Buch „Die blinden Flecken der RAF“ erschienen.

Über die Frage, warum der weibliche Anteil in der RAF weitaus größer als in jeder anderen vergleichbaren terroristischen Organisation war, ist schon vor vierzig Jahren lange gerätselt und sehr viel Unsinn verbreitet worden. Für die einen war die „Emanzipation der Frau“ daran schuld, für die anderen ein ungezügelter Sexualtrieb. Doch bis heute wartet man noch auf eine plausible Erklärung. Das Rätsel „RAF-Terroristin“ ist geblieben.

Der Deutsche Herbst war eine Zerreißprobe für den Rechtsstaat Deutschland. Hat er ihn bestanden?

Schon vor zwanzig Jahren war von einem prominenten Schriftsteller die These vertreten worden, die Bundesrepublik habe im Deutschen Herbst eine Art zivilisierendes Bad erfahren. Dem Rechtsstaat sei, wie der spätere Büchner-Preisträger Friedrich Christian Delius damals feststellte, daraus „ein neues Staatsgefühl und Selbstbewusstsein“ erwachsen. Darin bestünde die „tiefere Vernunft des Jahres 1977“. Dieses Modell jedoch trägt Züge eines Selbstbetrugs. Gegen eine „Läuterung“ spricht eine Reihe von Indizien. Der Staat hat etwa das damals im Eilmarsch durchgepaukte Kontaktsperregesetz nur etwas abgemildert, nicht aber wieder zurückgenommen.

Welche Morde sind bis heute noch nicht aufgeklärt?

Was soll cool daran sein, Angst und Schrecken zu ver­breiten, Banken zu ­überfallen, Leute zu ­entführen und sogar umzubringen?

Zunächst einmal die ganze Serie der von der dritten RAF-Generation zwischen 1985 und 1991 verübten Morde an Manager Ernst Zimmermann, an Siemens-Vorstand Karl-Heinz Beckurts, am Spitzenbeamten Gerold von Braunmühl, an Deutsche-Bank-Vorstand Alfred Herrhausen und an Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder. Hier tappt man nach wie vor im Dunkeln. Dann gibt es aber auch noch eine ganze Reihe zuvor verübter Mordtaten, die eigentlich nur nach Paragraf 129a wegen der Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung, aber – wie etwa im Fall des erschossenen Generalbundesanwalts Siegfried Buback – nicht wegen eines seitens des jeweiligen Gerichts erfolgten konkreten Tatnachweises zu Verurteilungen geführt haben. Auch im Fall des im Oktober 1977 ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer ist bis heute ungeklärt, wer ihn nach der Befreiung der „Landshut“-erschossen hat. Auch die Hoffnung, dass sich mit der Verfolgung von DNA-Spuren im Nachhinein Licht in derartige Fälle bringen lassen würde, hat sich nicht wirklich erfüllt. Zum Teil auch deshalb nicht, weil – wie etwa im Falle Buback – die in Asservatenkammern vorhandenen und vielleicht noch verwertbaren Spuren längst beseitigt worden waren.

Warum weiß man bis heute kaum etwas darüber, was in den kleinen und großen Krisenstäben im Bundeskanzleramt besprochen und vereinbart wurde?

Weil es im Bundesarchiv besondere Sperrfristen gibt, bei denen man nur zu rasch daran denkt, dass es hier um den Schutz von Staatsgeheimnissen gehen müsse. Ich vermute jedoch, dass die Enttäuschung groß wäre, wenn der Einblick in diese Akten plötzlich freigegeben würde. Denn es gibt eine Historikerin, die sie vor einigen Jahren im Auftrag des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt durchgesehen hat. Da sie für diese Aufgabe zuvor natürlich zum Stillschweigen verdonnert worden war, konnte sie ihr Wissen nicht weitergeben. Sie hat jedoch mir gegenüber versichert, dass man sich nicht viel davon versprechen dürfe. Andererseits muss man aber wohl davon ausgehen, dass man kein Mitglied der damaligen Krisenstäbe nachträglich kompromittieren wollte. Schmidt hatte sie ja in den aufgewühlten 44 Tagen der Schleyer-Entführung bekanntlich dazu aufgefordert, auch abenteuerliche Lösungsvorschläge der Geiselkrise zu unterbreiten. Und dabei soll es zu Ideen wie der gekommen sein, so lange stündlich ein RAF-Mitglied zu erschießen, bis Schleyer schließlich freigelassen worden wäre. Aus diesem Grund dürften diese Akten erst dann geöffnet werden, wenn keiner der Betreffenden mehr unter den Lebenden weilt.

Haben die früheren RAF-Leute ein moralisches Recht, über ihre Aktionen zu schweigen?

Es gibt keine moralischen Rechte. Die Moral als solche hat nichts mit einem verbrieften Recht zu tun. Die Ehemaligen haben aber das formale Recht zu schweigen. Es wird ihnen ironischerweise gerade von jenem Staat garantiert, den sie am liebsten in Grund und Boden gebombt hätten. In einem Rechtsstaat kann sie niemand zwingen, etwas preiszugeben.

RAF-Mitglieder erklären heute den bewaffneten Kampf für gescheitert, bezeichnen aber den „Aufbruch“ als gerechtfertigt. Ist das nachvollziehbar?

Nein, das ist Selbstbetrug. Die im Nachhinein von Karl-Heinz Dellwo ausgegebene Parole lautete: „Rebellion ist gerechtfertigt“. Doch der RAF-Terrorismus war alles andere als ein rebellischer Akt. Für die einen war er mörderisch, für die anderen wurde er selbstzerstörerisch. Wer meint, sich an dieser bitteren Wahrheit vorbeimogeln zu können, ist noch immer nicht in der Wirklichkeit angekommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

38 Kommentare

 / 
  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...die Frage ist doch, wer oder was definiert 'Terrorismus'?

    Waren Guevara und Castro Terroristen?

    Nein.

    Sie waren Revolutionäre.

    Waren Bader und Meinhof Terroristen?!

  • Mysterium? Was ist an den schnöden Morden ein Mysterium?

     

    Das muss gar nicht als Mysterium religiös hochgejazzt werden. Die Peoples der RAF waren nicht die 12 Apostel, Bader nicht Jesus und Meinhof nicht Maria. Da ist gerade mal soviel Mysterium drin wie im Fall Amri oder all den anderen durchgeknallten Typen, die in Deutschland um des heiligen Zwecks willen ihre Terrorakte verübten.

     

    Man sollte von Medienseite das Thema eindampfen. Ausser dem Werther-Effekt als negativen Effekt sehe ich keinen Sinn darin, weiter über die RAF zu schwabulieren. Interessant ist weniger die RAF an sich; interessant ist vielmehr wieso die RAF zu einem Mysterium aufgebaut wurde (banal also, wieso sich Leute Mörder auf ihr T-Shirt brennen lassen). Das sollte mehr thematisiert werden.

    • @Rudolf Fissner:

      Als Mysterium könnte allenfalls gelten, dass die RAF so viele Sympathisanten hatte. Manche glaubten wohl, die Revolution steht vor der Tür und da müsse man so etwas eben hinnehmen.

      • @lions:

        D'acord. Aber noch mehr muss man sich darüber wundern dass nach 40 Jahren Bequatsche noch immer nicht den banalen Schuß gehört hat mit dem 33 Menschen in den Tod geschickt wurden und dies auch heute noch als Mysterium mystifiziert wird.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      ...Frage: Wieso waren sie nicht "die 12 Apostel"?!

      Wer kann das entscheiden? Sie, ich, die taz?

      Nein, niemand.

      Die RAF gehört zu Deutschland, wie die Nazis.

      Die RAF sind ein Teil von Deutschland.

      DAS wird sich nie ändern, und DAS gilt es zu akzeptieren.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Ja schon, aber muss man deswegen gleich einen Kult draus basteln, ein Mysterium?

  • Auch wenn´s jetzt eher nicht den Gesamtzusammenhang des taz-Artikels berührt, weiß jemand wie lange diese Sperrfrist auf "Streng vertraulich" gestempelten Dokumenten im Bundesarchiv gilt?

     

    Ich würde ja schon gern mal wissen, was die alten Kameraden da so an "unkonventionellen" Gedanken bei "Racke Rauchzart" und "Carstens NS" im Krisenstab in Kanzlers Führerbunker so rausgehauen haben.

     

    Sind doch denke ich mal alle dahingeschieden, zuletzt gar "Die-Späte-Geburt".

     

    Wer war´s denn nun mit der stündlichen einstweiligen Erschießung? Old-Schwurhand-Fritze Zimmermann oder doch der Paul-Schäfer-Dignidad-Kinderfreund-Verehrer aus Bayern? Oder hat doch ganz zackig, Schmidt-verschnäuzt der Kanzler so was nach 10 Stangen Menthol verkündet?

     

    Wenn´s der historischen Wahrheitsfindung dient ... ich bitte drum!

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Tom Zwanziger:

      ...HB, DAS waren die 70er in Deutschland (und so vieles mehr).

      Würd' mich auch interessieren. In den 70ern war ich ein sog. Heranwachsender, fand die RAF toll. Warum?

      Für mich waren sie die einzigen, deutschen Popstars.

      Der Rest war 50er-Jahre Mief.

    • @Tom Zwanziger:

      Die Frist - müßt ich auch nachgoogeln!

      Sorry. Zu faul - ehrlich!

       

      Aber - "keine Denkverbote" - war klar!

      Helmut le feldwebel Schmidt - eh -

      "Schnauze!" - ihn an den endgültigen

      Ascher - wo auch immer - öh nuja -

      Beförderte!

  • Alfred Herrhausen und Detlev Karsten Rohwedder: Wenn es stimmt, daß im Moment der Detonation unter Herrhausens PKW in der Deutschen Bank Zentrale die Sektkorken hochgingen, dann? Dann gibt es noch Klärungsbedarf - und hoffentlich ein Ergebnis, daß auf Verschwörungstheorien hinweist!

     

    Im Falle Rohwedder hatte der WDR mit seinem Film Blackbox BRD noch mal wichtige Fragen gestellt.

     

    Die Personalie Breuel scheint mir nicht unwichtig: "Rohwedder, wenn Du dabei bleibst, dann kommen die Investoren nicht!"

     

    Sie meinte Rohwedders Mahnung, sozial und mit Achtsamkeit die DDR-Volkswirschaft abzuwickeln.

     

    Nach Rohwedders Tod kamen die Investoren: Breuel ist die Tochter des Großbankiers Münchmeyer. Größter Großgrundbesitzer um Hamburg. Reich geworden in der Nazizeit durch die Arisierung einer jüdischen Bank.

     

    Nach ungesicherten Quellen berief Hitler den Münchmeyer in den Ostausschuß der Deutschen Wirtschaft.

     

    Die dortigen Konzepte zur Ausplünderung des Ostens wanderten nach 1945 in die Schubladen des BRD-Gesamtdeutschen Ministeriums. Angeblich Blaupausen für den Tag X wenn es an die Übernahme der DDR-Kombinate geht.

     

    Breuel wurde Treuhandschefin nach Rohwedders Tod.

    • @Gion :

      Das Hohe Lied auf Karsten Rohwedder -

      Mal etwas Entmythologisiert - gell!

      "Da hatte ich - ehrlich gesagt -

      Klammheimliche Freude!"

      Zu meinem bassen Erstaunen ein

      Stramm reaktionär-konservativer

      Anwalt - in Treuhandgeschafteln gut verstrickter Mitschüler. &

      Nehm ich die dort kundig-erfahrenen

      Bemerkungen eines ehrenamtlichen

      Kollegen dazu - kann ich mit

      Schnarrie nur folgern - sorry - wa!

      "Kriminelle Vereinigung!"

       

      Mal ab - davon - daß dem Komplettwahnsinn - "Rückgabe - vor

      Entschädigung - die weitere Hirnieidee

      Die DDR-Wirtschaft durch das Nadelöhr Treuhand - im wahrsten Sinne des Wortes - Abzuwickeln!

      Den "Blühenden Landschaften aus der Portokasse - voll Hohn&Birne sprachen

      Jeder Beschreibung spotten - bis heute!

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Narzissten, die über Leichen gingen.

  • Hätte es die RAF nicht gegeben, wäre die allgemeine Debatte in Deutschland weitaus offener für linke Themen gewesen - denn die RAF hat die Linke diskreditiert.

     

    Andreas Baader war ein begnadeter Spinner und jemand der Comics las und trotzdem einen Standardmarxismus runterspulen konnte, mehr aber nicht.

     

    Ich finde es traurig, dass es jemals zur RAF kam. Und die Gerichtsprozesse, die Haft und die Art, wie mit diesen politischen Häftlingen umgegangen wurde, war auch nicht positiv für Ideen der Reformation der Gefängnisse. Insgesamt nützte die RAF der Propaganda und den Scharfmachern in der Inneren Sicherheit. Und die RAF übertüncht ein gutes Stück, wie extrem gewaltbereit Neonazis sind, weil gerade Geheimdienste dann auf den militanten Linksextremismus verweisen, wobei wenigstens in Hamburg und Berlin seit Jahren keine Bombe hochging oder jmd. entführt wurde oder überhaupt irgend eine große Sache von Links kam. Dennoch wird stetig davor gewarnt und das hat m.M. auch mit der RAF zu tun. Aber selbst die war immer nur eine Gruppe von weniger als 100 Personen. Und dann kommt noch die Schlussphase: Ob es die RAF zwischen 1985 und 1991 gab und was sie wirklich tat, ist heftig umstritten: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_RAF-Phantom

  • Nein, das RAF-Phantom ist ein Buch von rechts siehe Gerhard Wisnewskis weiterer Weg.

    Eine völlig alberne Konstruktion:

    die drei Funktionäre Herrhausen, Blessing und Gutowski seien vom CIA umgebracht worden.

    Da protestiert Birgit Hogefeld aber!

  • interessante Hinweise zum schon damals so starken Anti-Semitismus der Gruppe, das war mir gar nicht bekannt, nur die "selektion" in Entebbe.

  • Schön, dass wir mal darüber geredet haben, zumal vor der Wahl ja wirklich alles recht ist, um von dem sehr realen Problem des Rechtsextremismus in Deutschland noch irgendwie ablenken zu können.

    Wenig überzeugend allerdings, dass hier wieder ganz platt so getan wird, als würde Karl-Heinz Dellwo heute quasi für eine Nachfolge-RAF sprechen, wenn er feststellt: „Rebellion ist gerechtfertigt“.

    Damit wird die völlig zutreffende Ausgangsthese „Terrorismus war keine Rebellion“ zum Schluß dann doch wieder hintenrum in ein „Rebellion ist genau wie Terrorismus“ umgebogen.

    Das bleibt leider nur auf dem Niveau eines voll verpeilten Verunsicherungsministers Thomas de Maizière.

    „Gewogen und für zu leicht befunden.“

  • Danke.

     

    Gut - daß andere den bekannt einseitig

    Verschwurbelt krausen Müll -

    Runtertragen!

     

    (Damit kein falscher Eindruck entsteht

    Mir war/ist die RAF et al. als politisches Subjekt - so fern wie der Mond.

    Die wohlfeildreisten Süppchenkocher -

    Aust Delius Kraushaar etc -

    Aber ebenso!)

    EndeGelände.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Also Aust und Kraushaar in einem Satz, das ist aber eine steile These.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Klar - extra für so ne fitte Kappe as son - plitschen beachcomber!;)

  • Hab da mal ein Verständnisproblem:

     

    "Die erste Generation mit ihren Anschlägen auf US-amerikanische Militäreinrichtungen wollte vor allem den Vietnamkrieg sabotieren, die zweite durch Entführungsaktionen ihre eigenen Leute aus den Gefängnissen herausholen und die dritte mit ihren Mordanschlägen auf die Repräsentanten bestimmter Funktionseliten eine weitgehend imaginäre „antiimperialistische Front“ stärken."

     

    Ist Rebellion generell moralisch positiv konnotiert? Die RAF hatte ein Motiv, wenn auch mehr als fragwürdig und haben rebelliert.

    Mir fällt das auch immer mal in Berichterstattung von Kriegsgebieten auf, wo nur die den eignen Interessen entgegenkommenden Aufständigen als Rebellen bezeichnet werden, also moralisch motiviert handeln. Die Definition Rebellion gibt das nicht her.

    • @lions:

      Lassen wir mal den Altmeister zu Wort kommen - als die Mauer noch stand &

      LÜGT des sauberen Herrn

      Axel Springer täglich die - "Rübergemachtzahlen" &

      "Macht das Tor auf" unter

      Seine 10 Pfennje hatte - kerr!

      Bitte Herr Neuss - ihr Jüngstes Gerücht!

      Wie passend - wa!

      "Trösten wir uns: Der kleine Mann hat ja überhaupt keinerlei Beziehung zu dem, was Ortega unter Rebellion versteht. Kerzen im Fenster genügen. -

      MOMENT MAL - Der Gardinenumsatz -

      Der letzten zwei Jahre beweist es!"

       

      Danke. Wolfgang - alte Kiffnase!

      & vllt meine steile These (s.o.!;)

      Doch eher was 'n kleinbürgerlich -

      Tiefergelegt - wa?!

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Bei Lutz Taufer ("Über Grenzen: Vom Untergrund in die Favela ") habe ich gelesen, dass die Deutschen, bevor sie zu Amerikahassern wurden, Kerzen für JFK ins Fenster gestellt haben.

         

        Lutz Taufer kam das spanisch vor, er hat die Kerze ins Toilettenfenster gestellt.

         

        Die Steilheit der These liegt darin begründet, dass olle Aust ein Adabei ist, der geschmeidig und oberflächlich berichtet, Kraushaar hingegen State of the Art im Sinne von Wissenschaftlichkeit ist.

         

        Wie populär die RAF bei der Jugend meiner Generation war, zeigt eine Postkarte, die mir Klassenkameraden nach einem Autounfall ins Krankenhaus schickten: "RAF dich auf", war sie überschrieben.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Der dennoch gemeinsame Fluchtpunkt ist bei W.S. letztlich gut benannt!

          Bourgeoise Verlustangst.

          So wie z.B. Reemtsma - sich wg des verlogenen - medial interessiert-inszenierten Gegenwinds gegen die

          Wehrmachtsausstellung von Hannes Heer - kalte Füße gekriegt & sich letztlich verlogen gegen sie & ihn gestellt hat.

          • @Lowandorder:

            Sorry - Wolfgang Neuss' Zitat meinte ich - klar!;)

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Da war ich gespannt - und wurde komplett enttäuscht!

    Der Name Peter Urbach fällt im ganzen Interview nicht. Der deutsche Staat hat die RAF selbst mit Waffen versorgt und niemals wurden für diesen Akt des Staatsterrorismus die Verantwortlichen ermittelt und bestraft. Passiert so etwas in einem sog. Rechtsstaat? https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Urbach

     

    Ein Mysterium bleibt - das vermisse ich völlig hier! - wie weit sich genau so wie bei den Roten Brigaden (und dem NSU) die deutschen / europäischen Geheimdienste und die CIA am Aufbau der Terrorzellen und der Durchführung von Anschlägen beteiligt haben. Die Roten Brigaden haben erst Terroranschläge begangen, als CIA, italienischer Militärgeheimdienst und Rechtsterroristen dort das Ruder schon fest in der Hand hatten.

    Leser Mowgli hat auch recht: waren das tatsächlich alles Selbstmorde im Gefängnis?

     

    Bei der Operation Gladio wurden in ganz Europa rechtradikale Gruppen bewaffnet und geschult als Partisanen im Ernstfall, wenn die Russen kommen. Der Schweizer Friedensforscher Daniele Ganser hat sich damit intensiv beschäftigt. Ein Interview mit ihm wäre viel aufschlussreicher, als mit einem Politikwissenschaftler, der sich augenscheinlich nicht sonderlich für Primärquellen interessiert.

     

    Auch was Afghanistan betrifft - da hat Zbigniew Brzezinski schon Mitte der 90er zugegeben, dass die USA die Mudjahedin angefangen haben zu bewaffnen und auszubilden, um die UdSSR zum Eingreifen zu provozieren. Die CIA-interne Bezeichnung dafür: Al Kaida. Osama bin Laden hat dort den Terrorismus von der Pike auf gelernt.

    Auch das Mullah-Regime im Iran ist Ergebnis der CIA-Tätigkeit gegen den Sozialismus und die Demokratie. Das ist sogar offizielle CIA-Geschichte, aber sicher nur, weil die Iran-Kontra-Affäre aufgeflogen ist.

     

    Deutschland raus aus der NATO - eher nicht.

    Dafür die sollte Pseudo-Demokratie USA raus aus der NATO!

    Sollen die Falken im Pentagon doch allein ihren Krieg gegen den Rest der Welt führen!

    • 8G
      82741 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      "waren das tatsächlich alles Selbstmorde im Gefängnis?"

       

      Ja.

       

      Aber klar, wenn's nicht die Aliens waren, dann die CIA. Schön, wenn man einen dunkeln Universalfeind hat. Fehlt noch die Erwähnung, dass Pol Pot gar kein Kommunist war, sondern für die CIA gearbeitet hat. Und kommenden Montag ist der Jahrestag von 9/11, da kann man dann nachlegen.

      • 3G
        38057 (Profil gelöscht)
        @82741 (Profil gelöscht):

        Stimmt, am 9. September 1973 wurde in Chile mit Hilfe der CIA geputscht.

        • @38057 (Profil gelöscht):

          Danke. & a - gähn!;)

           

          "Lucius Cornelius Sulla Felix (* um 138 v. Chr.; † 78 v. Chr.; kurz Sulla, manchmal auch Sylla oder Silla geschrieben[1]) - & der -

          Name steht bis zur Gegenwart für Grausamkeit und Terror.…"

          Wie wieder so passend.

          https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lucius_Cornelius_Sulla_Felix

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Da kann ich Ihnen die Lektüre des neuen Buches von Wolfgang Kraushaar empfehlen. Dort kommt der Mann ein paarmal vor.

       

      Wobei ich es ein wenig albern finde, anzunehmen ohne Agent Provocateur hätte es keinen Terror, keine RAF, keinen 2.Juni und keine Revolutionären Zellen gegeben.

       

      Dafür reichen ein Weidenkorb voller Molotow Cocktails, Bomben die nicht funktionierten und einige Waffen, nicht aus.

       

      Die Idee, Gewalt anzuwenden, Anschläge zu machen, das lag alles in der Luft.

       

      Und einige haben es dann eben getan.

      Was natürlich von Anfang an falsch war.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Sehr empfehlenswert ist auch das aktuelle Buch von Kraushaar "Die blinden Flecke der RAF", in dem er unter anderem den gewissermaßen völkischen Charakter dieser Terrorgruppe heraus arbeitet.

     

    In den Erklärungen der RAF ist ja viel vom Volk die Rede, einer der wichtigsten Texte "Stadtguerilla und Klassenkampf" ist über- und auch unterschrieben mit den Worten: "Dem Volk dienen".

     

    Das Volk musste von der RAF in ein positives Licht gesetzt werden, damit man sich positiv darauf beziehen konnte. Das funktionierte auch dadurch, dass man sich mit dem Kampf der Palästinenser völlig vorbehaltlos solidarisierte und in Israel und den Juden die neuen Nazis sah. Man denke an die gruselige Erklärung von Ulrike Meinhoff zu dem Attentat von München, dass sie als "gleichzeitig antiimperialistisch, antifaschistisch und internationalistisch" lobte. Und weiter meinte: "Israel verliert Krokodilstränen. Es hat seine Sportler verheizt wie die Nazis die Juden- Brennmaterial für die imperialistische Außenpolitik."

     

    Eine Sichtweise, die ja heute bei Antizionisten und Antiimperialisten immer noch üblich ist.

  • Was genau ist denn „ironisch[]“ daran, dass der Staat, den die RAF „am liebsten in Grund und Boden gebombt hätte[]“, seinen Gefangenen das „formale Recht zu schweigen“ garantiert?

     

    Jede menschliche Gesellschaft beruht auf dem Prinzip „wie du mir, so ich dir“. Ein demokratischer Staat, der seinem Bundesarchiv „besondere Sperrfristen“ gönnt, die erst enden, „wenn keiner der Betreffenden mehr unter den Lebenden weilt“, tut gut daran, auch seinen Feinden wenigstens ihr Schweigen zu lassen. Er delegitimiert sich nämlich sonst.

     

    Das Gefühl, „alles und doch nichts zu wissen“ über die RAF, hat man ja nicht nur deswegen, weil die überlebenden Mitglieder schweigen. Ein „Mysterium“ bleibt die RAF auch deswegen, weil „der Staat“ es ebenfalls hartnäckig tut.

     

    Ob es sich z.B. bei den Selbstmorden Ensslins, Baaders und Meinhofs tatsächlich um einen solchen handelt, oder ob „der Staat“ nachgeholfen hat, wird nie ganz geklärt werden können. Schließlich hatten beide Seiten ein plausibles – und gemeinsames! – Motiv gehabt. Die Entführung der Landshut und der Tod unschuldiger Geiseln waren Grund zur Scham für die „Führer“ beider Seiten. „Nie wieder!“ ist ein ziemlich guter Grund für alles Mögliche.

     

    Was das „hohle Faszinosum“ angeht, scheint es mir übrigens wirklich „hohl“ leider nicht zu sein. Gewalt ist etwas, was die aller meisten Menschen aus persönlicher Anschauung kennen und fürchten. Wenn sie ihnen demonstriert wird, ohne dass sie direkt davon betroffen sind, können sie vor allem deswegen schwer wegsehen, weil man ja doch ganz gerne etwas lernt als Mensch, wenn man die Chance dazu bekommt. Man beugt ganz gerne vor. Nein, es ist nicht die „Lust am Abenteuer und die Bewunderung für das Existenzielle – den Kampf auf Leben und Tod“. Es ist profaner: die Hoffnung, vorsorgen zu können.

    • @mowgli:

      Ach ja, übrigens:

       

      Was soll „cool“ daran sein soll, „Angst und Schrecken zu verbreiten“, kann ich übrigens auch erklären. Angst und Schrecken zu verbreiten, können sich nach allgemeiner Auffassung nur große, starke Menschen leisten. Kleine, schwache und zudem dumme Leute wollen manchmal gerne solche Menschen sein.

       

      Und was den Antisemitismus angeht: Die RAF-Spitze teilt mit dem Verfasser des Textes offenbar die Überzeugung, „der Staat“ stünde für jeden seiner Bürger bzw. jeden seiner Repräsentanten. Zu viele Menschen sehen nicht das Individuum hinter der Abstraktion. Sie erkennen also auch nicht, ob der Einzelne die Staatsdoktrin überhaupt teilt. Das hilft dabei, „keine Hemmungen“ zu haben, wenn man erst pauschal verurteilt und anschließend ebenso pauschal mordet. Es ist halt Krieg...

       

      Wer der „prominente[] Schriftsteller“ war, der ein „zivilisierendes Bad“ erkannt haben will im Zusammenhang mit den Morden, will ich gar nicht wissen. Der Mann irrt jedenfalls. Institutionen haben keine „tiefere Vernunft“. Lernfähig ist nur der Einzelne. Wenn der zu einem „neuen Selbstgefühl“ kommt, wirkt sich das manchmal aus. Öfter jedoch nicht. In hierarchischen Systemen muss der Einzelne nämlich nicht nur wollen, sondern auch dürfen. Das ist es, was in Wolfgang Kraushaar den Anschein eines „Selbstbetrug“ erweckt.

       

      Bleibt nur die Frage, warum der weibliche Anteil in der RAF weitaus größer als in jeder anderen vergleichbaren terroristischen Organisation. Dazu ist nur zu sagen: Diesen Anteil war die RAF sich offenbar schuldig.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        "Zu viele Menschen sehen nicht das Individuum hinter der Abstraktion".

         

        Bei der RAF sah man die Opfer als "Charaktermasken", ein von Marx entlehntes Wort, das gerade die Unabhängigkeit des individuellen Charakters von der ökonomisch determinierten Rolle ausdrückt. Insofern frage ich mich bis heute, warum die RAF Menschen umbrachte, die doch lediglich nolens volens eine Rolle spielten und nach dem Tod des einen durch die nächste Charaktermaske ersetzt wurden. Das ist unlogisch und zudem schlicht dämlich.

         

        Bzgl. des weiblichen Anteils nehme ich an, dass Bonnie-&-Clyde-Verhältnisse eine Rolle spielten. Zudem glaube ich ohnehin, dass nach Wegreißen des mühsam aufrechterhaltenen zivilisatorischen Mäntelchens sich das Aggressionspotenzial der Geschlechter nicht unterscheidet.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Stimme Ihnen vollständig zu in Bezug auf das Aggressionspotential. "Frauen an die Macht" ist deswegen auch keine Lösung für irgendwas. Darauf kann man inzwischen sogar dann kommen, wenn man gar nicht denken kann. Man muss bloß sehen und hören können.

           

          Im Übrigen ist Dämlichkeit schon immer ein wesentlicher Bestandteil von Rebellionen gewesen. In sofern irrt Kraushaar. Das WAR eine Rebellion. Und diese Rebellion war sogar ganz logisch und erklärlich. Was sonst ist zu erwarten von autoritär geprägten Gören?

          • @mowgli:

            ;)) Stimme zu. But &

             

            - only - by the way -;)

            "…Darauf kann man inzwischen sogar dann kommen, wenn man gar nicht denken kann. Man muss bloß sehen und hören können.…"

             

            Dit jeht nich - newahr!

            Dit issen büschen flott - wa!

            Sehen&Hören - ohne Denken -

            Nee - ditt jeht nich - kerr!

            Ooch - wennse - Nachdenken -

            Jemeint haben.

            Nu. Die Falle bleibt.

             

            (Kostruktivismus & Eric Kandel & Co.;)

  • These und Verschwörungstheorie

     

    Brauchte das westdeutsche Kapital seine Terroristen, um die gesellschaftliche Emanzipation einzuhegen?

     

    Vorgebliches politisches Ziel der Terroristen war die Beseitigung des Kapitalismus. Die Schaffung einer gesellschaftlichen Basis für die Destabilisierung und Überwindung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung.

     

    Mit ihren politisch motivierten terroristischen Aktionen bewirkten sie das Gegenteil. Sie stabilisierten den Kapitalismus und verstärkten den Zusammenhalt in der Klassengesellschaft. Das fortwährende gesellschaftspolitische Bündnis zwischen Arbeiterklasse und Kapitalisten in Deutschland.

     

    Die vereinte Sozialdemokratie, aus Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, festigte dieses Bündnis mit ihrer Sozialpartnerschaftsideologie. Mit der “Sozialpartnerschaft“ zwischen der lohnabhängigen Putzfrau und den persönlich leistungslosen Ausbeutungs-, Erbschafts-, Kapital- und Dividendenmilliardär*innen.

     

    So analog das von den Ideologen der Sozialdemokraten indizierte Bündnis zwischen Arbeit und Kapital, unter anderem zur ökonomischen Administration und den Familien der deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie.

     

    Die terroristische RAF bewirkte das Gegenteil ihrer ursprünglichen Intention. Sie stabilisierte die Entfremdung innerhalb der Gesellschaft und sozioökonomische und tiefenpsychologische Unterwerfung unter das macht- und Herrschaftsinteresse des Kapitals.

     

    Zweifellos war zu Beginn der Entwicklung auch der VS-Kapitalschutz daran beteiligt, siehe hier auch nur Peter Urbach. Aber im wesentlichen war es ein gescheiterter idealistischer Befreiungsversuch von Kleinbürgerkindern, aus der Umklammerung der gesamtgesellschaftlichen und weiterhin anhaltenden Entfremdung in der spätbürgerlichen kapitalistischen und imperialistischen Gesellschaftsordnung.

     

    [- unvollständig]

     

    Fazit: Die RAF stabilisierte den Kapitalismus, die kap./imp. Gesellschafts-, Ausbeutungs- und Entfremdungsordnung.

    • @Reinhold Schramm:

      Da fragt man sich ob dieses Fazits, warum dann ausgerechnet die DDR die damaligen RAF-Terroristen während ihres "Wirkens" logistisch unterstützt und ihnen hernach "politisches Asyl" gewährt hat.

      • @Tom Tailor:

        Evtl. haben da zwei entgegengesetzte Seiten, jede für sich, mit dem eigenen, entgegengesetzten Verständnis der Sache gehandelt.