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Öffentlichkeit zu sexueller GewaltDie böse, wir gut

Die #metoo-Debatte blieb in Deutschland abstrakt, obwohl „Köln“ zeigte, dass wir durchaus konkret über sexuelle Gewalt sprechen können.

Dunkler Dom, aber sonst alles schöne Idylle Foto: dpa

Silvester steht bevor und mit ihm der zweite Jahrestag von „Köln“. Während die #metoo-Debatte noch läuft, ohne dass hierzulande auch nur ein*e Täter*in mit Namen genannt und zur Rechenschaft gezogen wurde, naht die posttraumatische Belastungsstörung der Silvesternacht 2015/16.

Damals waren auf der Kölner Domplatte Hunderte Frauen sexuell belästigt, begrapscht und beklaut worden. Knapp 1.200 Anzeigen gingen bei der Polizei ein, die meisten wegen Sexualdelikten. Bei den Tätern hatten wir es mit einem besonderen Typus zu tun: dem nordafrikanischen Mann oder dem Araber. Unter den knapp 200 Beschuldigten waren vor allem Marokkaner und Algerier.

Er war der Fremde. Der, der die weiße Frau mit seinen schwarzen Händen befleckt – so, wie es auf den Titelseiten der Süddeutschen Zeitung von 9. und des Focus vom 6. Januar 2016 dargestellt wurde. Ob das eine – die Herkunft – mit dem anderen – sexueller Gewalt – zu tun hatte, war oft egal. Es dominierte eine Angst vor sexuellen Übergriffen, die nicht aus emanzipatorischen, sondern aus rassistischen und chauvinistischen Gedanken stammt.

Die Professorin für Geschlechterstudien an der Uni Frankfurt, Helma Lutz, schrieb im Dezember auf der Website des Mediendienstes Integration, dass die sexuellen Übergriffe von „Köln“ nicht als Problem von Männlichkeit betrachtet wurden, sondern als Problem der „angeblich ausschließlich traditionell-patriarchalen Verhältnisse unter Migrantinnen und Migranten oder Muslimen“.

Lutz zog damit eine Parallele, die in den vergangenen Wochen häufig übersehen wurde: nämlich die zwischen „Köln“ und der #metoo-Debatte. Beiden liegt sexuelle Gewalt zugrunde, und trotzdem reden wir unterschiedlich über sie.

Nach Köln bemühten sich Medien und Kulturwissenschaftler, das muslimische Patriarchat aufzudecken. Die Emma wurde zum Organ gegen den muslimischen Mann, die Zeit fragte: „Wer ist der muslimische Mann?“, und am Ende waren sich alle irgendwie einig: Das Frauenverachtende, die sexuelle Gewalt, der Chauvinismus – das ist im Islam und in der muslimischen Kultur angelegt. Der Araber kann einfach nicht aus seiner Haut.

Und bei uns?

Nach #metoo fragte kaum eine*r: Was sagt es eigentlich über unsere Gesellschaft aus, dass mächtige, weiße Männer herablassend über Frauen (oder untergebene Männer) reden, dass sie Frauen begrapschen oder erniedrigen? Sind Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung vielleicht auch in unserer Kultur angelegt? Die Debatte von #metoo blieb weit weg: in Hollywood, in Parlamenten oder in Unternehmen. Und selbst dort forderten die Männer Differenzierung: „Wir sind nicht alle gleich, nicht jeder Mann ist ein Sexist.“ Nach Köln wurde kaum differenziert zwischen den „guten“ und den „bösen“ Arabern. Das waren plötzlich alle „Nafris“, „nordafrikanische Intensivtäter“, wie die nordrhein-westfälische Polizei sie nennt.

In der #metoo-Debatte hat mancher zur Verteidigung des weißen Mannes sogar die Grenze zwischen Flirt und Gewalt verwischt. Als dürfe man heute noch nicht einmal mehr ein Kompliment machen, ohne als übergriffig zu gelten. Aber darum ging es nie bei #metoo.

Bei #metoo ging es darum, dass vor allem männliche Vorgesetzte ihre Macht ausnutzen, und um eine Kultur, in der sexuelle Gewalt passieren kann. Weil die Betroffenen – wie bei Weinstein – um ihr Ansehen und ihre Karriere fürchten. Weil sie Angst haben, dass ihnen niemand glaubt. Weil sie dumme Sprüche und plumpe Anmachen gewöhnt sind und sie deshalb nicht als übergriffig erkennen.

Solange sexuelle Gewalt nicht als systematisches Problem auch innerhalb der deutschen Gesellschaft angesehen wird, sondern lediglich als Import aus muslimischen Ländern, bleibt die Debatte unehrlich. So wird das Problem nicht gelöst werden.

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32 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • 1) Frauen können das auch //http://www.wahnsinn.tv/29686/QXq0

     

    2) Eine wichtigere Frage wäre eigentlich, wie kann erreicht werden, das das Opfer einer Vergewaltigung, die Tat auch direkt anzeigt! (Wie kann das Opfer gestärkt werden? Anlaufstellen? ....)

    Wichtig auch: Die Vortäuschung einer Vergewaltigung muss wie die vorgeworfene Tat bestraft werden.

     

    3) Das begrapschen ist eine Unart die von schlechter Erziehung zeugt. Aber wie kann man einen Menschen von klein auf zu Anstand erziehen, wenn er für seine Untaten keinerlei Verantwortung übernehmen muss?

    Die Alternative, Frauen lernen bei Belästigung zu kreischen, kratzen und ggf. auch in die Weichteile zu treten.

    Frauen sind beim Grapschen geschickter, in einer Menschenmenge ein Griff am Po im Vorbeigehen kann fast nicht mehr zugeordnet werden.

     

    4) Äußerungen können direkt oder indirekt verletzend sein, damit geh ich noch konform. Wenn, aber ein Kompliment in die Reihe sexistisch eingeordnet wird, geht dies deutlich zu weit. Ich persönlich kenne keine Frau die ein Kompliment, als sexistisch zurückweist!

    Ein Kompliment, Lob, Freundlichkeit .... ist für mich ein Teil des guten Benehmens.

    Ich traue mich sogar zu behaupten, wenn ein Kompliment wirklich so verletzend wäre, hätten wir in Deutschland 100 % SexistInnen.

     

    5) Nicht nur Silvester, auch Fasching steht vor der Tür. Die Übergriffe werden vermutlich trotz aller Diskussionen nicht weniger werden. Daran ändern die verstärkte Videoüberwachung und Polizeipräsenz auch nicht viel.

    Statistiken zeigen das Problem auf, sind aber bei weitem kein Ansatz zur Beseitigung des Problems.

    Schon in der Erziehung von Kindern muss dringend darauf hingearbeitet werden, dass die "Würde des Menschen" unantastbar ist. Leider scheinen dies Eltern und Schulen nicht immer alleine leisten zu können. Wenn ich dann lese, dass 20 % der Kinder in Armut leben, stimmt dann auch noch das soziale Umfeld nicht mehr.

    Soll die Situation verbessert werden, müssen die Ursachen beseitigt werden!

  • kl. Anmerkung wg Dom & Kölle.

     

    Nachdem ich mich gestern erneut durch die völlig sinnfreie "Viehtriebsperre"* vorm Eingang - in den HBF - gequält hatte.

    (*In Skigebieten bei großem Andrang vor Gondeln&Liften bekannt)

    &

    Meinem Kumpel "kein Wunder - Verengung & Hektik mit Rollies et al.

    Macht aggressiv!" geflüstert hatte!

    "Höh'er auf. In Rostock grad. Mußte mit dicken Koffern der Holden - vom Bahnhof ne Strecke mit dem Taxi.

    Fahrerin Mitte 30 - helle Kappe.

    "Ach Köln - ja tolle Stadt. Wärse grad noch gewesen. Tolle Ecken. Aber alles mit dem Taxi!" "Na denk ich - klar - wg Solidarität unter Berufskollegen!"

    Nix da! "In Köln können frau sich seit Silvester nur noch mit dem Taxi bewegen!" "Moment!" - "Ja auch tagsüber!" - "Soweit & Panne isses schon!

    &

    Da fiel fiel mir ein - wie einer mal anläßlich fremdenfeindlicher Vorfälle im Leipzig (?) anmerkte - " Die sollen mit denen nich nach Israel oder so -

    Es reicht völlig - diese Jugendlichen mal n paar Tage mit den bekannten "türkisch Sektors" - Ihrrenfeld & Mülheim zu konfrontieren!"

    Si'cher dat. Normal.

    Da mähtste nix.

     

    ps - Dieser Kappes hier zum x-ten.

    Schlicht peinlich.

    &

    Bahnhofsvorplatz AfD meldet Demo für Silvesternacht in Köln an https://www.google.de/amp/amp.ksta.de/koeln/bahnhofsvorplatz-afd-meldet-demo-fuer-silvesternacht-in-koeln-an-25384998

    Na Mahlzeit!

    &

    Passend dazu hingen auch an meinem ordentlich seitlich auf dem abgestellten Fahrrad laminierte Verfügungen(?) Stadt Köln "…Hier abgestellte bzw angekettete Zweiräder/Fahrzeuge werden während des vorgenannten Zeitaums ( 30./31) wegen einer Veranstaltung aus Sicherheitsgründen unmittelbar(unterstr.) entfernt"

    Soviel zu Hysterie.

    (Schade - der gut bekannte Rechtsamtsleiter is auch schon Rentier.

    Hätt ich gern mal nach der Rechtsgrundlage für "unmittelbar entfernt" - wg einer Veranstaltung!! - gefragt!;)

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Solange sexuelle Gewalt nicht als systematisches Problem auch innerhalb der deutschen Gesellschaft angesehen wird, sondern lediglich als Import aus muslimischen Ländern, bleibt die Debatte unehrlich."

     

    Die Debatte wird solange unehrlich bleiben, wie wir das ganze unselige System nicht überwunden haben. Sexuelle Gewalt im Beruf ist das Resultat von Machtmissbrauch, dieser das Resultat misslungener Erziehung. Eltern und Schule treffen die ("ideologischen") Vorbereitungen und deren losgelassene Sprösslinge sorgen dafür, dass alles beim alten bleibt.

     

    Die Verkürzung des Problems liegt nicht nur immer dort vor, wo man sich nur eines Teilaspekts dessen herausgreift, sondern ist selbst Teil des Problems, als dessen Lösung sie sich ausgibt.

  • Für viele Menschen, die sich teils seit Jahrzehnten gegen sexuelle Gewalt und für deren Prävention einsetzen, war der Fokus der Berichterstattung und der Debatte, die nach der Silvesternacht 2015/16 einsetzte, ein Schlag ins Gesicht.

     

    Nüchtern betrachtet ist es aber nachvollziehbar, dass eine Gesellschaft die Ambivalenzen der eigenen Sexualkultur auf die vermeintlich "Fremden", die Anderen projiziert.

     

    Was fehlt ist eine sachliche Bestandsaufnahme darüber, wie wir mit Sexualität umgehen und ein sich daran anschließender Diskurs, welchen Stellenwert Stellenwert Sex in unserer Gesellschaft haben soll.

  • Man/frau bringe sich in die Opferrolle, und das ständig, schon läßt sich vortrefflich moralisch fordern, manipulieren. Wirkt wie ein Naturgesetz, nutzt sich kaum ab.

  • Gewalt, Hass und Diskriminierung mit geschlechtsspezifischem Hintergrund sind noch immer weit verbreitet. Wie ein neues Papier der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) zeigt, beeinträchtigt dies das Wohlergehen von Frauen und ihre Möglichkeit, ein erfülltes Leben zu führen und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. Das FRA-Papier fordert erneute, verstärkte Anstrengungen der EU und ihrer Mitgliedstaaten, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und gesellschaftliche Haltungen zu ändern und dadurch Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen zu beseitigen.

     

    Es wird gefordert bzw. vorgeschlagen:

     

    1. die Schaffung einer sichereren Online-Umgebung, um die zunehmende Verwendung des Internets und von sozialen Medien für den Missbrauch von Frauen und Mädchen zu unterbinden;

     

    2. das Aufbrechen von Rollenklischees ab einem frühen Alter durch Förderung der Geschlechtergleichstellung im Bildungsbereich und beim lebenslangen Lernen;

     

    3. die Einführung einer Frauenquote, um dem Mangel an Frauen beispielsweise in den Führungsebenen von Politik und Wirtschaft zu begegnen;

     

    4. die Einbindung der Geschlechtergleichstellung in alle sozioökonomischen Maßnahmen der EU, um den Mitgliedstaaten zu helfen, ihren Verpflichtungen in diesem Bereich nachzukommen;

     

    5. die Befähigung der nationalen Gleichstellungsstellen zur Bekämpfung sämtlicher Probleme, die Frauen in ihren Rechten beeinträchtigen, ob bei der Geschlechtergleichstellung oder der Gewalt gegen Frauen;

     

    6. die Verbesserung der Datenerhebung und des Wissensaustauschs über alle Formen von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, damit politische Entscheidungsträger die Auswirkungen der von ihnen initiierten Gesetze und Strategien besser bewerten können.

    http://fra.europa.eu/de/press-release/2017/neubeginn-zur-beendigung-der-ungleichheiten-die-frauen-uberall-bedrohen

    • @Stefan Mustermann:

      Von Sexualmythen aus denen sich destruktive Verhaltensweisen ableiten, sind alle Geschlechter betroffen. Auch wer als Mann seine Sexualität nur in übergriffiger Weise ausüben kann, nimmt Schaden, weil er sein Potential als Mensch so nie entfalten wird. Hinter der sexuellen Gewalt und Übergriffigkeit steckt oft Mangel und Versagen. Die Unfähigkeit, einen einvernehmlichen, normalen sexuellen Kontakt zu einem anderen Menschen herzustellen. Am Anfang einer (sexuellen) Gewaltbeziehung stehen oft übergroße Gefühle, die sich in exzessiven, rauschhaften gemeinsamen Sexualaktivitäten äußern. Es fehlt das Maß und Übererregtheit und Idealisierung schlagen irgendwann in das Gegenteil um.

       

      Das wird auch durch eine gewisse Romantisierung und Idealisierung der menschlichen Sexualität gefördert, die es den Menschen schwerer macht, für das Sexuelle ein normales Maß zu finden.

  • Die jüngsten weltweiten Anschuldigungen haben erneut bestätigt, was viele Frauen seit langem kennen: Gewalt, Belästigung und Hass gegen Frauen sind Teil ihres täglichen Lebens.

     

    Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) verleiht der EU-Kampagne #SayNoStopVAW und der weltweiten Kampagne #metoo ihre Stimme und trägt so dazu bei, der weitverbreiteten Gewalt, von der Millionen von Frauen betroffen sind, ein Ende zu setzen.

    http://fra.europa.eu/de/news/2017/nein-zu-gewalt-gegen-frauen

  • Stellungnahme von TERRE DES FEMMES, einer gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation für Frauen.

     

    "Das Gute an der Diskussion um #MeToo ist nicht nur, dass der Mantel des Schweigens um sexualisierte Gewalt gelüftet wird, sondern auch, dass die ganze Bandbreite von sexualisierter Gewalt aufgezeigt wird – vom „einfachen“ Sexismus bis hin zur Vergewaltigung. Dies geschieht erfreulicherweise ohne einen rassistischen Unterton, wie es zuletzt im Bundestagswahlkampf der Fall war."

     

    Forderungen zum Thema sexualisierte Gewalt

     

    „Wir fordern eine flächendeckende Versorgung von sogenannten Opferschutzambulanzen, bei denen eine „Anonyme Spurensicherung“ möglich ist und die Beweise bis zu 20 Jahre gerichtsfest gelagert werden!“

     

    „Wir fordern in den Ausbildungen für alle entsprechenden Berufsgruppen als festen Bestandteil den Umgang mit traumatisierten Menschen aufzunehmen und regelmäßig Fortbildungen anzubieten.“

     

    „Wir fordern, dass die Nebenklage auf das Strafvollstreckungsverfahren erstreckt und den Opfern ein Anhörungsrecht und Akteneinsichtsrecht gewährt wird.“

  • Ich les ja eine ganze Menge über die Debatte, aber wo finde ich diese Artikel von Männern, die schreiben „Wir sind nicht alle gleich, nicht jeder Mann ist ein Sexist.“?

     

    Die Artikel, die sich kritisch über diese seltsame Debatte äußern, sagen "Wehrt euch Frauen, laßt euch nicht von Arschlöchern benutzen und klagt sie an".

     

    Die Schwierigkeiten fangen an, wenn Gewalt mit Belästigung gleich gesetzt wird und wenn man versucht zu verstehen, was diese Debatte eigentlich erreichen will?

     

    Es gibt eine Reihe von Gesetze die Männer bestrafen, wenn sie Frauen zu Nahe treten. Dabei reicht schon das zeigen des männlichen Geschlechtteils aus. Frauen werden dann ausdrücklich nicht bestraft

     

    Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Gesetze, die Frauen vor Männern beschützen. Und bei allen Unverständnis gegenüber "Machos", das meiste worüber gesprcohen wurde ist in erster Linien ein Verhalten, was manche Menschen - aber nicht alle - als ungebührlich empfinden. Aber wenn schlechtes Verhalten zu solcher Hysterie führt, dann macht diese Entwicklung Angst. Denn die Bestrafung von ungebührlichen Verhalten ist eine "Spezialität" autoritäter Regime.

     

    Für mich der aus einer Generation entstammt, wo Rebellion u.a. darin Bestand sich nicht zu benehmen und die Konventionen zu missachten, sind solche Diskussionen erschreckend und können meines erachtens nur in einer neuen Art des Totalitarismus enden.

  • Die #metoo "Debatte" war keine "Debatte" sondern eine "Kampagne". Das kann man als gesellschaftliche Sensibilisierung gut finden oder als Hexenjagd und Hasspredigt verurteilen. Eine Diskussion hat jedoch zu keiner Zeit stattgefunden und konnte in diesem Rahmen auch nicht stattfinden. Eine Debatte kann man oder frau einfach nicht dadurch beginnen, dass die eine Hälfte der Bevölkerung an den Pranger gestellt und ihr gleichzeitig der Mund verboten wird.

  • Soziologin und Islamwissenschaftlerin, Yasemin El-Menouar hat im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge untersucht, welchen Einfluss Religion auf Geschlechterrollen hat.

     

    Ergebnis:

     

    Nur eine Minderheit der Muslime und Christen weist patriarchale

    Ansichten auf.

     

    Patriarchale Geschlechterhierarchien im Sinne einer Nachrangigkeit von

    Frauen in den Bereichen Familie und Beruf werden von der großen Mehrheit der Christen und Muslime abgelehnt. Nur jeweils eine Minderheit – unter Christen rund 11 % und unter Muslimen rund 17 % – weist Ansichten auf, die zumindest teilweise als frauenbenachteiligend einzustufen sind. Somit haben Christen und Muslime relativ ähnliche Ansichten über die Chancengleichheit von Männern und Frauen. Dies spricht dafür, dass Gleichberechtigung als universelles Menschenrecht unabhängig von Religion und Herkunft sowohl unter Christen als auch unter Muslimen in Deutschland einen fest verankerten Wert darstellt.

    https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Forschungsberichte/fb21-geschlechterrollen.pdf?__blob=publicationFile

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Stefan Mustermann:

      Danke für den Link zur Studie. Steckt eine Menge drin, worüber man dann wohl auch tagelang reden könnte.

      Wo Sie wohl allerdings ausgerechnet dieses Zahlenpaar rausgefischt haben....?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Stefan Mustermann:

      ...wie sieht's bei Atheisten aus?

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        @VIRILIO

        Atheisten tauchen hier nicht auf, weil's bei Muslimen keine nicht gibt, und man folgerichtig die christlichen Atheisten gar nicht erst zu befragen sich die Mühe gemacht hat

  • Hier zu behaupten, dass nach Köln nicht differenziert wurde und alle "Nafris" nur noch als Intensivtäter gesehen wurden, das hier zu verbreiten, wird der Diskussion aber auch nicht gerecht. Soviel Dummköpfe gibt es in unserem Land nun doch nicht. Und wer über kriminelle Araber spricht muss nicht auch noch hinzufügen, dass es auch gute Araber gibt. (Differenziert eingentlich, wer zwischen Einheimischen und Zuwanderern unterscheidet? Es gibt Probleme mit der Migration und darüber müssen wir reden. Hier darauf zu verweisen dass bei vielen die Integration geklappt hat, hilft überhaupt nicht weiter. Oder müssen wir jetzt auch immer sagen: Es gibt Menschen die Schwarzfahren, es gibt aber auch Menschen die nicht Schwarzfahren. Es gibt Menschen die klauen, aber es gibt auch Menschen die nicht klauen. Absurd. Jeder der Hilfe benötigt muss sie bekommen. Das ändert aber nicht an der Tatsache, dass wir langsam aber sicher amerikanische Verhältnisse bekommen mit sozialer Verwahrlosung und Verelendung. Das Problem hat nicht mit der Migration zu tun, macht aber die Aufgaben nicht kleiner und die Politk ist unwillig hier was zu ändern. Darüber sollten wir reden.

    • @APO Pluto:

      Es gibt Probleme mit der Migration und darüber müssen wir reden.

       

      Genau.

      Wenn man der BMI Studie zu dem Thema betrachtet (link auf Seite 52)

      sogar sehr dringlich. Die Anzahl der Tatverdächtigen Miganten ist nicht nur viel zu hoch sie steigt auch noch stark - im Gegensatz zu deutschen Tatverdächtigen.

      https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/2017/pks-2016.pdf;jsessionid=5DD666EFFA4A35776A15808533576C4B.1_cid287?__blob=publicationFile&v=4

      • @Justin Teim:

        Kommen sie mir bitte nicht so. Nichtdeutsche Tatverdächtige können auch Bewohner der EU sein. Die hier zu den Migranten zuzuzählen , auf das Niveau wollen wir doch nicht sinken. Wir sind doch hier nicht bei der AFD.

        • @APO Pluto:

          Kommen Sie auch nicht so - es gibt auch Migrant_innen aus anderen EU-Staaten. Aber es gibt auch Tourist_innen und reisende Straftäter_innen, die nicht vorhaben nach Deutschland zu migrieren, die aber trotzdem nicht-deutsch sind.

          • @Velofisch:

            Es gibt also Touristen (aus anderen Ländern) die sich strafbar machen, aber nichtdeutsch sind. Umwerfend. Steck in dem Satz eine geheime Botschaft drin?

            Es geht hier nur darum, dass es in der Statistik um nichtdeutsche Täter sich nicht nur um Migranten handeln kann. Ist das so schwer?

        • @APO Pluto:

          Migranten sind für sie nur Araber, Türken Afghanen etc. ?

          • @Justin Teim:

            Nein! Aber auch EU-Bürger oder Besucher aus allen Herren Länder können als nichtdeutsche Tatverdächtige in ihrer Statistik auftauchen. Sie tun aber so, als ginge es in der Statistik nur um Migranten. Ich habe in ihrem ersten Kommentar nichts anderes herauslesen können, da ist nur von Migranten die Rede. Das kann meine Reaktion doch nicht so schwer zu verstehen sein. Oder?

            • @APO Pluto:

              Nehmen sie es mal so - was nicht separiert wird sind Deutsche mit Doppelpass oder Deutsche mit Migationshintergrund, werden unter Deusch geführt was ja auch richtig ist.

               

              Die Daten sind einfach erschreckend

  • Die wenigsten Vergewaltigungen werden angezeigt, und meist ist der Täter kein Unbekannter.

     

    In den meisten Fällen kennen sich Opfer und Täter. 77 Prozent der von sexueller Gewalt betroffenen Frauen sagten in der EU-Umfrage, der Täter sei ihnen bekannt gewesen.

     

    Jede dritte Frau in Europa hat als Erwachsene körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Das ist das Ergebnis einer EU-Studie aus dem Jahr 2014, bei der 42 000 Frauen befragt wurden. Deutschland liegt im Mittelfeld: 35 Prozent haben hier seit ihrem 15. Lebensjahr mindestens einmal sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt, sind also geschlagen, getreten, geohrfeigt, begrapscht, genötigt oder zum Sex gezwungen worden. Eine von zwanzig Frauen wird demnach vergewaltigt, eine von zehn erlebt andere Formen sexueller Gewalt.

     

    2004 kam eine vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) herausgegebene repräsentative Untersuchung zu noch drastischeren Zahlen: Fast jede siebte Frau in Deutschland wird demnach vergewaltigt oder sexuell genötigt.

     

    Nur die wenigsten Vergewaltigungen werden erfasst.

     

    Sexuelle Gewalt trifft unterschiedliche Frauen - unabhängig von Alter oder Bildung.

     

    Vergewaltiger gibt es in allen sozialen Schichten und allen Bevölkerungsgruppen.

     

    Am häufigsten kommen Übergriffe vor, die nicht strafrechtlich relevant sind. Jede zweite Frau wurde schon mindestens einmal sexuell belästigt. Das heißt: Ihr wiederholtes Nein zu einem Date wurde nicht akzeptiert, sie wurde mit anzüglichen Witzen bedacht, angestarrt, bekam ohne Aufforderung Nacktbilder geschickt oder wurde gegen ihren Willen angefasst. Die EU-Untersuchung ergab: In einer Gesellschaft mit vielen Fällen sexueller Belästigung gibt es auch viele Vergewaltigungen.

     

    Etwa ein Drittel der Frauen, die als Erwachsene in einer Beziehung zum Opfer sexueller Gewalt werden, haben auch als Kinder schon sexuelle Gewalt erlebt.

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/vergewaltigung-die-wichtigsten-fakten-zu-sexueller-gewalt-1.2937498

  • Eine tiefgreifende Analyse des Verhältnisses von Macht und sexueller Gewalt und dies gerade im Hinblick systematischer Zwänge lässt sich schwer an der medial aufgebrachten Empörugswelle der genannten Ereignisse bemessen.

    Beachtet man die realen Lebenumstände des Staatenlosen und die Möglichkeiten seines Aufenthaltes in diesem Land, so führen nicht wenige Wege in eine Ehe, die zumindest juristisch als Garant eines Aufenthaltes werden kann.

    Insofern dies zum Dreh- und Angelpunkt einer Existenz werden kann, so liegt es nicht selten im Machtbereich der "weißen" Frau über Schicksal und Zukunft eines "nichtweißen" Mannes zu entscheiden.

    Sicherlich veranlasst die patriarchalische Struktur der Gesellschaft zum Herabspielen der allgegenwärtigen Übegriffigkeit des Mannes gegenüber der Frau. Wird uns jedoch der Feminismus dabei helfen, wenn es darum geht die systematische Machposition der "weißen" Frau gegenüber des Staatenlosen zu untersuchen? Und gingen Patriarchat und Feminismus bislang nicht Hand in Hand, wenn es darum ging gerade dieses Verhältnis zu ignorieren?

  • Richtig ! Wenn sexuelle Gewalt als systematisches Problem innerhalb der deutschen Gesellschaft angesehen wird, dann müssen wir nicht über die Vorfälle an Silvester 2015/2016 reden.

    Dann verbieten wir einfach sexistische Werbung um ein modernes Frauenbild zu etablieren ( wie es von der SPD als Reaktion auf diese Vorfälle vorgeschlagen wurde ) und alles ist gut.

     

    Wenn das nicht helfen sollte, dann verbieten wir eben etwas anderes (Pornos ? Rap Musik ? Killerspiele ? Sexkauf ? ) bis das Problem gelöst ist. Verbote helfen immer, selbst dann wenn man sie nicht durchsetzen kann.

     

    Wichtig ist das wir auch dem jungen, mittelalten, alten Mann klar machen das er auch ein Teil des Problem ist, selbst wenn er nie eine Frau belästigt hat.

    Nicht sein Verhalten ist das Problem, sondern seine Zugehörigkeit zu Gruppe Mann.

    Das wird ganz bestimmt dazu führen das diese Männer sich besser verhalten...

     

    Zum Glück ist das Zeitalter der weissen Männer in Deutschland vorbei, der neue Mann ist farbiger und zu sowas wie Sexismus und Rassismus gar nicht in der Lage...

    Und immer daran denken, sollte sich eine eurer weiblichen Freunde oder Bekannten von einen nichtweissen Mann belästigt fühlen macht ihr bitte sofort klar das sie sich gefälligst erstmal über Weinstein und Co aufregen soll !

    • @Alreech:

      Alles gesagt, vielen Dank!

      • @otto:

        Ja, Alreech hat alles an Bullshit gesagt. Absurderweise schuf Alreech aus Männern nun die wahren Betroffenen. Wie gefällt es sich in der Opferrolle? Großes Kino.