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Öffentlicher NahverkehrBundesrat stimmt Finanzabsicherung für Deutschlandticket zu

Bis ins Jahr 2030 stellt der Bund jährlich 1,5 Milliarden Euro für die Finanzierung des Deutschlandtickets bereit. Wie teuer es 2027 wird, ist aber unklar.

Deutschlandticket: Viele Menschen nutzen es für den öffentlichen Nahverkehr Foto: Christoph Soeder/dpa

Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr ist finanziell bis 2030 abgesichert. Nach dem Bundestag stimmte auch der Bundesrat einer Gesetzesänderung zu. Demnach stellt der Bund bis 2030 pro Jahr 1,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsanbietern zur Verfügung. Die 16 Länder geben ebenfalls insgesamt 1,5 Milliarden Euro.

Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sprach von einem „starken Signal für den ÖPNV“. Mit der nun getroffenen Regelung werde verhindert, dass sich ein „Flickenteppich“ entwickelt. Zudem bestehe nun Planungssicherheit bis 2030. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Landeshaushalte nicht übermäßig belastet würden.

Die SPD-Politikerin betonte, man müsse sich aber nochmals intensiv mit den Trassenpreisen befassen. Diese könnten bewirken, dass am Ende das Geld nicht ausreiche. „Wir hätten am Ende ein unfassbar beliebtes Ticket, aber keinen Zug mehr. Das will, glaube ich, niemand in diesem Land.“

Die Ver­kehrs­mi­nis­te­r:in­nen von Bund und Ländern hatten sich Mitte September auf eine längere Absicherung des seit 2023 angebotenen Deutschlandtickets verständigt, nachdem es zuvor immer wieder Gezerre darum gegeben hatte. Hintergrund der Zuschüsse ist, dass das Ticket für den bundesweiten Nahverkehr günstiger ist als sonst übliche regionale Pendler:innen-Abos. Derzeit nutzen es nach Branchenangaben rund 14 Millionen Kund:innen.

Bund und Länder vereinbarten aber auch eine erneute Preiserhöhung: Ab Anfang 2026 kostet das als Abo angebotene Ticket 63 Euro im Monat. Erst zu Jahresbeginn 2025 war der Preis auf 58 Euro von zuvor 49 Euro angehoben worden. Ab 2027 soll der Preis mit einem noch genau festzulegenden Index ermittelt werden, der Personal-, Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen abbildet. So soll die „politische Preisfindung“, die für viel Streit sorgte, enden.

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