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Neue Kandidaten für SPD-VorsitzNowabo und Esken treten an

Ein weiteres Kandidaten-Duo tritt an: Ex-NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken.

Saskia Esken will mit Norbert Walter-Borjans die SPD führen Foto: dpa

Berlin taz | Der frühere nordrhein-westfälische SPD-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (auch als „Nowabo“ bekannt) will zusammen mit der baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten Saskia Esken für den SPD-Vorsitz kandidieren.

Walter-Borjans war mit dem Ankauf von Steuer-CDs aus der Schweiz und dem damit verbundenen Kampf gegen Steuerhinterziehung bundesweit bekannt geworden. Er setzte sich immer wieder gegen eine Politik der Schwarzen Null und für Investitionen in die öffentliche Infrastruktur ein.

Saskia Esken ist Mitglied in den Bundestagsausschüssen Inneres und Digitale Agenda. Auf Twitter schrieb sie zu ihrer Kandidatur: „Der ewige Kompromiss nimmt uns alle Luft zum Atmen. Die GroKo ist keine Basis dafür, mit klarer Haltung und klarer Botschaft neues Vertrauen zu schaffen und so ein soziales, fortschrittliches und linkes Bündnis anzustreben.“

Walter-Borjans sagte, er wolle „nur mit dem klaren Votum des Landesvorstands antreten“. Der Landesvorstand Nordrhein-Westfalen berät am Freitag über die Unterstützung von Kandidaten. Am Sonntag endet die Bewerbungsfrist der Sozialdemokarten für die Nachfolge von Andrea Nahles und den kommissarischen Vorsitzenden.

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5 Kommentare

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  • Die Paarungen sind insgesamt ja ganz spannend. Spannend auch zu sehen, wer da wem welche Stimmen wegnimmt. Nowabo (sehr erfahren) ist sicher kein schlechter. Der weiß, wie Politik geht - auch sozialdemokratische! Esken ist mit dem digitalen Thema sicher eine bessere Variante als Christina Kampmann. Die hat weder im Bundestag noch im Ministerium etwas gerissen. Eine Möchtegerngroß-Politikerin wie die jedenfalls täte der SPD nicht gut. Da ist wohl eher die Geltungssucht (von der Bundestagshinterbank ins Ministerium in die Landtagshinterbank) Auslöser für die Bewerbung. Nowabo/Esken könnte klappen.

  • Der erfahrene ex-NRW-Finanzminister Walter-Borjans erinnert mich an Ursozialdemokraten wie Hans Koschnick und Rudolf Dreßler. Ein ruhiger, klarer Typ, kein Egoshooter, hat Hunderte von Millionen an Steuergeldern zurückgeholt und diesem Thema gegen viel Widerstand die nötige Aufmerksamkeit verschafft. Super.

  • Saskia Esken kenne ich nicht. Norbert Walter-Borjans kann man wohl guten Gewissens als Sozialdemokrat im besten Sinne bezeichnen. Er hat gegen große Widerstände nicht nur die CDs aufgekauft, die zur Ergreifung der Steuerhinterzieher führten. Er hat auch eine Spezialabteilung aufgebaut, die wirkungsvoll Steuerbetrug bekämpfte.



    Im Vergleich dazu gab es auch Bundesländer, die sogar Steuerfahnder strafversetzten, wenn diese zu fleißig waren.



    Borjans kann als linker Sozialdemokrat bezeichnet werden, der das Format hat, die Partei wieder neu zu formieren. Die Seeheimer werden mit seiner Kandidatur nicht glücklich sein. Er wäre womöglich die beste Wahl. Auch um die schwarze Null zu verhindern. In der NRW Basis ist er sehr populär.

  • Demnächst hat die SPD 20 Mitglieder und 10 Pärchen für den Vorsitz.



    Hätt jätt...

  • Noch nie von den beiden gehört. Wer sie doch kennt, kann hier gerne ein Kommentar dalassen wie er die beiden Kandidaten einschätzt.