Nachfolgeregelung für 9-Euro-Ticket: Einen Schritt weiter
Die Länder wollen ein 9-Euro-Nachfolgeticket, wenn der Bund mehr Geld für den Nahverkehr gibt. Ein Arbeitskreis will eine Lösung bis Oktober finden.
„Wir sind einen guten Schritt weiter“, sagte Schaefer, die zurzeit Vorsitzende der Verkehrsminister:innenkonferenz ist. Alle Länder hätten bekundet, sich vorstellen zu können, eine Nachfolgeregelung mitzutragen. Allerdings müsse aufgrund der steigenden Energiekosten und der wegen der Coronakrise weiter fehlenden Einnahmen insgesamt mehr Geld ins System als bislang vorgesehen werden. Ohne weitere Mittel könne der Status quo nicht aufrechterhalten werden. Das bedeutet, dass Takte ausgedünnt oder etwa Buslinien eingestellt werden müssten.
Die Länder und der Bund gründen eine Arbeitsgruppe, die bis zur Herbstkonferenz der Verkehrsminister:innen am 12. Oktober ein Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket entwickeln soll. Bei einer Einigung bis dahin sei der Januar als vorgesehener Start für eine neue bundesweite ÖPNV-Fahrkarte zu halten, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Er begrüßte die Beschlüsse der Ressortkolleg:innen aus den Ländern als „ein sehr positives Signal“. Die Verkehrsministerin des Saarlands und Sprecherin der SPD-geführten Länder, Petra Berg, zeigte sich dagegen enttäuscht, dass der Bund bislang keine Aussagen zur Erhöhung der Regionalisierungsmittel gemacht hat.
Das 9-Euro-Monatsticket wurde rund 52 Millionen Mal verkauft. Außerdem galt es automatisch für mehr als 10 Millionen Inhaber:innen von ÖPNV-Abos. Finanziert wurde es allein vom Bund mit rund 2,5 Milliarden Euro. Für ein Nachfolgeticket, das zwischen 49 und 69 Euro kosten soll, will die Bundesregierung 1,5 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung stellen unter der Voraussetzung, dass die Länder zusammen mindestens die gleiche Summe beisteuern. Für ein 49-Euro-Ticket sind nach Angaben von Verkehrssenatorin Schaefer 3 Milliarden Euro erforderlich.
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