Nach Parteitag der Linken: Bleiben oder gehen
Im Wagenknecht-Lager herrscht nach dem Parteitag der Linken Frust. Wird deshalb eine neue Partei entstehen?
Wagenknecht, die – nach eigenen Angaben aus Gesundheitsgründen – nicht selbst in Erfurt anwesend war, sprach gegenüber der Süddeutschen Zeitung von einem „Affront gegen einen relevanten Teil der Partei, dem man auf diesem Parteitag signalisiert hat, dass er nicht mehr erwünscht ist“. Sie wolle sich nun erst einmal mit Vertrauten und Verbündeten beraten. „Ich denke, wir werden aus dem Aufruf für eine populäre Linke ein organisiertes Netzwerk machen.“
Wie es heißt, ist für Herbst ein Kongress dieser „Populären Linken“ geplant, deren politische Orientierung sich als eine Mischung aus wirtschaftlich traditionslinken und gesellschaftlich eher konservativen Positionen beschreiben lässt.
Ungeklärt ist, ob aus dem anvisierten Netzwerk eine neue Partei entstehen soll. Diskutiert wird darüber jedenfalls. Es sei „alles offen“, schreibt dazu auf Facebook Ex-Linkspartei-Vorstandsmitglied Ralf Krämer, einer der Bundessprecher:innen der mit Wagenknecht assoziierten Parteiströmung Sozialistische Linke. „Wenn wir vielleicht eine neue Partei gründen wollen, müssen das möglichst viele gemeinsam tun und gut vorbereitet“, so Krämer, der erstmal seinen Linken-Mitgliedsbeitrag reduzieren will. Mit Harri Grünberg und Harald Schindel, dem früheren Büroleiter Oskar Lafontaines, haben zwei andere Ex-Vorstandmitglieder bereits ihren Austritt aus der Linkspartei erklärt.
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