Nach Hetze gegen Muslime: Philologe entschuldigt sich
Seine Wortwahl sei „unglücklich und missverständlich“ gewesen, sagt der Philologie-Verbandschef von Sachsen-Anhalt. Er hatte vor Sex mit Flüchtlingen gewarnt.
Hintergrund ist ein von Mannke unterzeichneter Artikel in der aktuellen Verbandszeitschrift, in dem deutsche Mädchen vor Sex mit muslimischen Männern gewarnt werden (taz berichtete, Zeitschrift als PDF). Diese kämen „nicht immer mit den ehrlichsten Absichten“, heißt es in dem Text. Dabei wird auf Berichte „in Gesprächen mit Bekannten“ über eine Zunahme sexueller Belästigungen verwiesen. In dem Verband organisierte Lehrer werden weiter aufgefordert, Mädchen vor einem „oberflächlichen sexuellen Abenteuer“ mit muslimischen Männern zu warnen. Grundsätzlich bekennt sich Mannke aber zur Aufnahme von Flüchtlingen.
Auch die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, Iris Seltmann-Kuke, die den Artikel mit unterzeichnet hatte, drückte ihr Bedauern aus. Zugleich verwahrte sie sich gegen den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit. „Den bei einigen entstandene Eindruck des Artikels, es könne sich um einen Aufruf zu Fremdenhass oder Hetze gegen Flüchtlinge handeln, weise ich entschieden zurück und ich möchte mich ausdrücklich von fremdenfeindlichen Äußerungen distanzieren“, erklärte sie auf der Webseite.
Zuvor hatte sich der Deutsche Philologenverband von den umstrittenen Aussagen in dem Artikel distanziert. Diese seien „nicht berechtigt und nicht akzeptabel“, sagte der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger am Wochenende der „Mitteldeutschen Zeitung“. Auch Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) hatte Mannke und Seltmann-Kuke vorgeworfen, sie würden „Gerüchte verstärken“ und „Halbwahrheiten verbreiten“.
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