Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Es lohnt sich in diesem Zusammenhang die Wikipedia Seite "Missbrauchsskandal von Rotherham" zu lesen wobei da die Zusammenhänge noch sehr verhalten dargestellt werden.
Vordergründig wurden in Rotherham von pakistanischen Zuhälterbanden in großem Umfang junge und sehr junge britische Mädchen an andere Pakistanis verkauft bzw. als Sexsklaven gehalten.
Wobei dies nicht mal das eigentliche Problem ist. Die Sachlage war in Großbritannien allgemein über viele Jahre hin bekannt wurde aber nur in unseriösen/rechtsextremistischen Webpräsenzen - auch da eher beiläufig - erwähnt.
Ein polizeiliche Verfolgung der pakistanischen Zuhälterbanden wurde von den Behörden aus Gründen der politischen Korrektheit massiv unterbunden. Polizisten die sich dennoch darum kümmerten wurden versetzt oder sogar aus dem Polizeidienst entfernt. Es war in vielen Fällen sogar so, daß Eltern die sich an die Polizei wandten von dieser eingeschüchtert oder gar wegen rassistischer Hetze angeklagt wurden.
Dies ist mal ein klassischer Fall wohin die Unterdrückung von Tatsachen durch politische Korrektheit führt. Nachdem der Lehrerverband derartig bundesweit in die Schlagzeilen geraten ist, wird sich niemand mehr in derartiger Weise äußern und analog wird sich auch jeder Polizeibeamte sehr zurückhalten gegen Einwanderer/Flüchtlinge zu ermitteln.
Bei der Gelegenheit kam auch heraus, daß einige britische Schulen nach islamischen Schariarecht ihren Unterricht durchführen. Wobei diese Schulen auch über viele Jahre dies ganz offen kommuniziert haben.
Natürlich haben diese beiden Dinge - vordergründig - nichts miteinander zu tun. Tatsächlich wird aber in beiden Fällen in die freiheitlichen Gesellschaften ein Bresche geschlagen, die dann nicht mehr geschlossen werden kann. Am Ende ist man dann gegen solche Machenschaften weitgehend wehrlos.
Bitte erklären Sie mir, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Artikel und Ihrem Posting gibt.
Syrische Flüchtlinge sind in Wahrheit pakistanische Zuhälter aus den Niederlanden?
Blonde deutsche Frauen, die sich für eine sexuelle Beziehung zu einem Flüchtling entscheiden, führen in deutschen Schulen die Scharia ein?
Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? Ist Ihr Artikel frisch geschrieben, oder haben Sie Copy+Paste gemacht?
Warum belästigen Sie die Leser hier mit Postings, die wirr und eklig sind und außerdem keinen Bezug zum Artikel haben?
Vielen Dank für diesen sehr lesenswerten Kommentar!
Aber, liebe taz, der "Autor" ist ja wohl eine "Autorin".
Ich fand es etwas bizarr, gerade bei einem Kommentar zu einer solchen Thematik diesen Fauxpas zu bemerken.
Das lässt sich aber sicher noch ändern...
Als Antwort auf Hilal Sezgin ein Auszug von einem Artikel von Peter Bereit auf achgut.com:
(...)
"Nun möchte ich meine nachfolgenden Bemerkungen nicht ebenso als Warnung verstanden wissen, wohl aber als Hinweis darauf, dass der Mann nicht völlig im Dunkeln tappt. Während Herr Dr. Mannke darauf abstellt, dass die jetzt eintreffenden Migranten sich den deutschen Gepflogenheiten anzupassen hätten, möchte ich darauf verweisen, dass das selbst einigen hier geborenen Deutschen mit Migrationshintergrund, also Inländern, immer noch schwer fällt. Mehr noch. Sie denken nicht daran, z.B. ihr Frauenbild zu verändern.
Nach 25 Jahren bei der Berliner Kriminalpolizei habe ich eine genau Vorstellung davon, wie dieses Bild bei vielen Muslimen aussieht. In zahlreichen persönlichen Gesprächen haben mir junge Muslime im Brustton der Überzeugung erläutert, dass für sie zwei Arten von Frauen existieren. 'Die einen zum Ficken und die anderen zum Heiraten', was doch eine klare Ansage ist, auf die man sich einstellen kann, wie ich meine.
Sie ließen keinen Zweifel daran, dass es sich bei der ersten Sorte um deutsche Frauen handelt. Die heiratswilligen Damen dagegen kommen zumeist aus einem Kontingent, das im Rahmen der Familienzusammenführung aus den hintersten Landesteilen, z.B. der Türkei, nachgezogen wird. Möglichst ungebildet, aber mit den 1000 Dingen des Haushaltes und der Kinderpflege wohl vertraut. Frauen, die vor ihrer Einreise nach Deutschland nie eine moderne Stadt, geschweige denn eine Disco oder ein Kino gesehen hatten, die nie allein ausgegangen waren und nur eines gelernt hatten: Gehorchen.
(...)
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/zwei_arten_von_frauen
Dazu hätten Sie nicht diese rechtslastige Postille zitieren müssen. Es gibt Umfragedaten aus der bisher größten Studie in 39 muslimischen Ländern auf drei Kontinenten mit 38.000 durchgeführten Interviews.
Die Frage des Gehorsams wurde von den Befragten besonders deutlich beantwortet.
Schon vor einem Monat hat die Bremer Frauengleichstellungsbeauftragte gefordert, dass die Kapazität der Frauenhäuser bzw. "frauenhausähnlichen Einrichtungen" fast verdoppet wird bei einem Flüchtlingsanteil von ca. 2% der Bevölkerung. https://www.weserreport.de/archiv.php?ausgabe=WES&datum=2015-10-18
Seite 2. Überholt die Frau Pegida rechts aussen, oder will sie "nur" dafür sorgen, dass wie üblich Frauenhäuser auch gegen "von Männern gemachten Ausländergesetze" , also staatliche Gewalt schützen?
Tatsache ist, das häusliche Gewalt bei MigrantInnen schon vor Jahren z.B. vom der KFN beforscht wurde. Dabei wurde fest gestellt, dass erstens diese sich vorwiegend gegen die Kinder beiderlei Geschlechts richtet, zweitens bei Weitem nicht nur von Männern ausgeht, drittens bei ca. einem Drittel der Familien aus dem nahen und mittleren Osten die Ebene von schwerer Misshandlung erreicht und viertens sich erst ab der 3. EinwandererInnen- Generation etwas ändert. Das Sozialvolk steht also achselzuckend daneben, und schützt zu weiten Teilen Täterinnen an Kindern, den Schwächsten jeder Gesellschaft.
Zu diskutieren wäre ferner eine Abgrenzung von "Frauenrechten", die offenbar etwas Anderes sind als Menschenrechte, und Multi-Kulti/Kulturimperialismus, z.B. am Thema steigende Flüchtlingszahlen aus Afghanistan.
Nein, das ist nicht Tatsache, sondern ihre Meinung fernab jeder Forschung.
Bitte Maskulinistenfantasien woanders ausleben.
Was ist an dem Satz "Aber die Frauenrechte dürfen nicht auf der Strecke bleiben." misszuverstehen? Entweder man hat eine Gegenposition (dürfen auf der Strecke bleiben) und zeigt diese auf oder man läßt das Emma-Bashing.
Es sind nicht nur Männer, die nach Deutschland flüchten. Aber es sind überwiegend Männer, wobei Frauen, Kinder, Alte und Kranke in den Kriegsgebieten zurückbleiben.
Die gemeinsame Entscheidung der Eltern, klingt nett. Verkennt aber die Stellung und das extrem beschränkte Mitspracherecht von Frauen in Ländern wie Afghanistan und Pakistan. Die Entscheidung, wer flieht, trifft das Oberhaupt der Familie, das über finanzielle Ressourcen verfügt. Das ist in den meisten Fällen nicht die Frau.
Emma hat eine Menge Artikel über Flüchtlingsfrauen veröffentlicht. Deutlich mehr als die taz. Es ist unredlich so zu tun als würde Emma nicht oder nur in einem Nebensatz über Flüchtlingsfrauen schreiben.
Apropros Frauenbild. Das Frauenbild in den Herkunfstländern der meisten Flüchtlinge ist interessant.
http://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politics-society-women-in-society/
D'accord letzter Absatz.
Nicht so mit dem Hinweis auf weibliche Sexualität. Die sprachen ja von Zwölfjährigen. Klar haben die eine eigene Sexualität, aber die müssen sie nicht unbedingt mit Erwachsenen ausleben, gell? Zumal das hierzulande verboten ist, in anderen Regionen aber nicht... nee, kein Vorurteil. Das ist Fakt.
Dafür gibt es ja das sogenannte "Schutzalter" - sexuelle handlungen von 12 Jährigen mit erwachsenen sind demnach strafbar.(Egal ob mit flüchtlingen oder Deutschen)
Eine sehr präzise Analyse. Meinen Respekt!
...schon vergessen, Deutsche haben keinen Sex! Deutsche denken nur an die 'Fortpflanzung', an das Überleben ihrer 'RASSE' ; )
Die Unterzeichner Frau Iris Seltmann-Kuke und Dr. Jürgen Mannkedes des Leitartikels in der Zeitschrift 03/2015 des Philologenverbandes stellen im ersten Abschnitt fest, das muslimische Mitbürger eine mehr oder weniger Unterrasse seien. Konkret wird ausgeführt:
>>Eine Immigranteninvasion dränge sich nach Deutschland aus rein wirtschaften und kriminellen Motiven. Die Männer (Flüchtlinge) kämen also mit unehrlichen Absichten. Ihre ethischen
und moralischen Vorstellungen entsprächen nicht unseren Maßstäben. Oft seien die ungebildeten jungen Männer auf der Suche, ihr Bedürfnis nach Sexualität auszuleben und strebten dabei Partnerschaften in Deutschland an. Mit einer Willkommenskultur könne man diese Urtriebe nicht lösen. Deutsche Mütter sollten daher auf ihre heranwachsenden Töchter achten. Überall und im täglichen Leben sei es durch diese jungen muslimischen Männer, zu sexuellen Belästigungen gekommen. In öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten sei es besonders schlimm. Besonders hätten es diese jungen muslimischen Männer, auf junge deutsche Mädchen im Alter ab 12 Jahren abgesehen. Deshalb seien die Eltern in der Plicht, Ihre jungen Töchter so aufzuklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit muslimischen Männern einlassen.
Das ist die Art von Feminismus, mit der ich mich identfizieren kann.
Also die Art, die sich nicht traut, Verstöße gegen Menschenrechte im Namen von bestimmten Kulturen oder Religionen zu kritisieren.
Ich erwarte von Feministinnen, dass sie Frauenrechte sowohl gegenüber christlichen wie muslimischen Fundamentalisten verteidigen. Ich erwarte, dass sie sich nicht auf die Schiene des Kulturrelativismus begeben.
Was ist denn das Thema in diesem Artikel? Es geht darum, dass die Aussage dieses Philologen nicht nur rassistisch, sondern auch sexistisch ist.
Der Artikel hält sich an sein Thema. Er schweift nicht aus, und lamentiert darüber, wer noch alles in der Welt war gegen Frauen gesagt hat.
Ich schätze, wenn die TAZ über das Krebsrisiko von Wurst schreibt, dann beschweren Sie sich, das nicht beklagt wurde, dass Muslime keine Schweinefleischwurst essen sollen. Schließlich ist die muslimische Gefahr überall. Hinter jeder Ecke, unter jedem Zeitungsartikel.
Um mal auf den einleitenden Absatz zurück zu kommen: Hier behauptet ein Soko-Mann, dass es ungebührliches Verhalten von Flüchtenden gebe – welches beleidigend, aber nicht justiziabel ist. ( http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fluechtlinge-und-kriminalitaet-syrische-familien-machen-keine-probleme-a-1062249.html ) Insofern deutet es doch auf das Zutreffen eines Klischees hin.
Ah ja. Deutet hin. Auf das Zutreffen eines Klischees. Basis für welche Art Diskussionsbeitrag noch mal?
Hab schon mal von sexuell verkrampften Deutschen gehört. Das deutet darauf hin, dass das Klischee vom sexuell verkrampften Deutschen zutrifft.
Die Warnung vor "oberflächlichen sexuellen Abenteuern" könnte aus den 50er Jahren oder aus den USA kommen. Dort gibt es Frauen und Männer, die finden, dass das Ausleben der eigenen Sexualität für Frauen etwas Negatives sei.
Dabei sind es gerade islamische Gesellschaften, in denen das Ausleben der eigenen Sexualität für Frauen (ausserhalb der Ehe) tabuisiert wird. Damit stellt sich der Philologenverband von Sachsen-Anhalt in eine bedenkliche Nähe zu dem, vor dem er eigentlich warnen wollte.
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Debatte Flüchtlinge: Das Frauenbild mancher Rassisten
Wenn Frauenrechte zur Flüchtlingsabwehr herhalten, mischen sich Sexismus und Rassismus. Gefahren für Flüchtlingsfrauen werden nicht beachtet.
Nicht nur Männer, sondern auch Frauen und ganze Familien sind auf der Flucht Foto: dpa
Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Sex ins Spiel gebracht würde, und jetzt ist es so weit. Viel verdiente Empörung hat der Philologenverband Sachsen-Anhalt vergangene Woche geerntet, als er warnte, junge (deutsche) Mädchen könnten sich mit Flüchtlingen einlassen. Im Editorial der Verbandszeitschrift war von einer „überschwappenden“ „Immigranteninvasion“ die Rede, es wurden Klischees von potenten Südländern und dem sexuellen Appetit „ungebildeter“ Männer reaktiviert.
Was unterging: In diesen und ähnlichen Auslassungen zum Thema „Flüchtlinge & Sex“ offenbart sich nicht nur der Rassismus zahlreicher Besorgt-Bürger*innen, sondern auch deren Sexismus. Ich zitiere das Philologen-Magazin: „Schon jetzt hört man aus vielen Orten in Gesprächen mit Bekannten, das [Schreibfehler im Philologen-Original] es zu sexuellen Belästigungen im täglichen Leben, vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten, kommt. Auch als verantwortungsbewusste Pädagogen stellen wir uns die Frage: Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?“
Lediglich ein Absatz trennt den ersten von dem zweiten Satz. Und nichts deutet darauf hin, dass die beiden Verfasser*innen selbst bemerkt hätten, dass das zwei völlig unterschiedliche Dinge sind: erstens die sexuellen Belästigungen im Supermarkt (die theoretisch denkbar, in diesem Fall aber vermutlich erfunden sind), und zweitens das freiwillige Anbändeln von Mädchen mit jungen Männern.
Ich traue mich kaum, das Offensichtliche auszusprechen, aber: Nicht erst bei der sexuellen Gewalt, sondern auch bei der Belästigung ist das entscheidende Kriterium die fehlende Einvernehmlichkeit. Auch eine Avance zum Beispiel kann je nach Kontext Belästigung sein, ist dies aber nicht automatisch, auch dann nicht, wenn sie abgelehnt wird. Entscheidend ist vielmehr, ob die Ablehnung hingenommen wird oder ob der Initiator beharrlich, bedrängend, grenzverletzend agiert.
Etwas ganz anderes sind gemeinsam genossene sexuelle Abenteuer, deren „Oberflächlichkeit“ den Vertreter*innen des Philologenverbands in guter 1950er-Jahre-Manier zuwider ist. Was also befürchten sie: dass jugendliche Mädchen ihre Sexualität leben? Oder dass sie sich in Situationen erhöhter Verletzlichkeit begeben (wie bei, sorry to bring it to you, guys, jeder intimen heterosexuellen Begegnung)? Dass sie ungewollt schwanger werden? Oder schlicht und einfach „Rassenschande“?
Es flüchten nicht nur Männer
Es gäbe so viel zu dem Frauenbild und zu dieser Geringschätzung weiblicher Sexualität und Selbstbestimmung zu schreiben, die hinter solchen Warnungen stecken . . .
Geht es den Philologen schlicht und einfach um „Rassenschande“?
Doch auch die Emma – fälschlicherweise oft mit radikalem Feminismus gleichgesetzt – trägt ihr Scherflein dazu bei, Frauen und ihre Handlungsfähigkeit herunterzuspielen. Ironischerweise genau dort, wo es vermeintlich um Frauen geht, ich zitiere vom aktuellen Titelblatt: „Wir helfen Flüchtlingen. Aber die Frauenrechte dürfen nicht auf der Strecke bleiben.“ Wenn ich als Redakteurin solche Zeilen in der Titelkonferenz vorgelegt bekäme, würde ich sofort feministisch intervenieren: „Das können wir so einfach nicht schreiben!“ Denn Flüchtlinge (sprich: geflüchtete Menschen) sind nicht nur Männer, was ja der Gegensatz zu „Frauenrechten“ hier suggeriert.
Ich meine diesen Hinweis nicht nur korinthenkackerisch oder sozusagen philologisch. Leider sind im gesamten öffentlichen Diskurs über Flüchtlinge, „Migranten“ und „Muslime“ das generische Maskulinum und die Unsichtbarkeit von Frauen in Gruppenzuschreibungen völlig üblich. Unbekümmert wird seit Jahren darüber diskutiert, ob „Muslime“ Machos seien und „ihre“ Frauen misshandeln – als ob es keine Musliminnen gäbe.
Oder bei dem Emma-Kontrast zwischen Flüchtlingen und Frauenrechten: Was ist denn mit den Frauenrechten der (weiblichen) Flüchtlinge? Immerhin im Heftinnern erinnert sich Alice Schwarzer der geflüchteten Frauen und schreibt, dass diese „manchmal auch gegen die eigenen Männer“ geschützt werden müssten. Ja, allerdings nicht nur gegen die „eigenen“. Frauen ohne eigene vier Wände, ökonomische Sicherheit und festen Aufenthaltsstatus sind sexueller Gewalt aus dem Nahbereich, aber auch seitens der Entscheider, Polizisten, Aufseher, Schlepper und Mittelsmänner aller Art ausgesetzt. Das reicht von der sexuellen Belästigung bis hin zur Zwangsprostitution (die für geflüchtete Frauen und junge Männer in Deutschland belegt ist).
Und die Familien?
Frauen auf der Flucht sind besonders verwundbar, bedürftig und erpressbar. Dennoch sind sie keine passive Manövriermasse. Bekannterweise fliehen viele Familienväter über die gefahrvolle Mittelmeerpassage „voraus“, während Mütter mit Kindern an früheren Fluchtstationen wie in der Türkei in Wartestellung bleiben.
So zu tun, als wäre dies nicht gemeinsame Entscheidung der Eltern, sondern nur der betreffenden Männer, heißt wiederum, die flüchtenden Frauen unsichtbar zumachen.
Hierzu ein weiterer Satz der Philologen, die wiederum mit der Terminologie vergangener Jahrzehnte argwöhnen: „Viele der Männer kommen ohne ihre Familien oder Frauen und sicher nicht immer mit den ehrlichsten Absichten.“
Nun weiß ich wenig über die Absichten von Menschen, die ich nicht kenne, aber eins ist sicher: Die beabsichtigte Rettung der gesamten Familie baut auf dem Prinzip des Familiennachzugs. Es ist eine vitale Frage, dass wir bei „Flüchtlingen“ in gleichem Maße und im selben Atemzug daran denken, dass Männer und Frauen flüchten. Dass wir dabei nicht nur an die Rechte derjenigen Frauen denken, die bereits hier sind, sondern auch die Rechte derer, die noch warten.
Und natürlich, dass wir Thomas de Maizière und Freunde loswerden, deren anvisierte Abschaffung des Familiennachzugs für Syrer*innen unzählige weitere Menschen in den Tod locken würde.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Schwerpunkt Rassismus
Kommentar von
Hilal Sezgin
Autor
Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.
Themen
Aminata Touré: Wir können mehr sein – Die Macht der Vielfalt – taz Talk