NGO kritisiert Deutsche Bank: Banker gönnen sich fette Boni
Deutschlands größtes Geldhaus Deutsche Bank ist laut NGO Finanzwende nicht genug auf Krisen vorbereitet. Das liegt auch an Milliarden, die Banker kassierten.
Zwar haben sich die Boni der Bank vor allem für Chefetage und Investmentbanker nach einem Radikalumbau bei Stellen und Ausrichtung in den vergangenen Jahren mehr als halbiert. Im vergangenen Jahr zahlte das Geldhaus aber immer noch rund 2,3 Milliarden Euro an die rund 7.650 Investmentbanker aus, zusätzlich zu deren regulärer Vergütung. Im Schnitt kamen diese Topverdienenden auf Gehaltszuschüsse von jeweils etwa 295.000 Euro.
Insgesamt fuhr Bankchef Christian Sewing unter dem Strich 2022 einen Gewinn von gut fünf Milliarden Euro ein, so viel wie seit 15 Jahren nicht mehr. Damit hat er zwar die Vorsorge für faule Kredite auf 1,2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Das hält Finanzwende aber für viel zu wenig.
„Die Deutsche Bank schüttet regelmäßig Milliardenboni aus, dabei ist sie für den Krisenfall nicht gewappnet“, sagt Michael Peters, Finanzmarktexperte bei Finanzwende. Und erinnert an die Finanzmarkt-Turbulenzen, die in Europa erst im März zum Rettungskauf der Schweizer Großbank Credit Suisse durch ihre Konkurrentin UBS führten – was auch bei der Deutschen Bank für Unruhe sorgte.
Mindestens 10 Prozent Eigenkapital notwendig
Während die Branche behauptet, gutes Personal brauche eine entsprechende Vergütung, meint Finanzwende, besser sollte in höheres Eigenkapital investiert werden. Die Deutsche Bank zum Beispiel finanziere ihre Geschäfte zu nicht einmal 5 Prozent mit eigenem Kapital.
Mindestens 10 Prozent wären aber notwendig. Statt der mindestens erforderlichen 124 Milliarden verfüge das Institut nur über 56,6 Milliarden Euro Eigenkapital. „Für einen echten Krisenfall reicht das wohl kaum“, betont Peters.
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