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Mormonen in LeipzigMay und Day auf göttlicher Mission

Alexander Day und Elder May sind Mormonen. Seit zwei Jahren versuchen sie, die Leipziger von ihrem Glauben zu überzeugen.

May und Day im Zug: Ob ihnen die Kirche auch die Farbe der Krawatten vorgeschrieben hat? Foto: Yves Bellinghausen

LEIPZIG taz | „Welche Rolle spielt Gott in Ihrem Leben?“, fragt Alexander Day und wird von einer jungen Mutter lachend ignoriert. Andere, die er anspricht, bemühen sich, eine schlagfertige Antwort zu finden. Manche nehmen ihn ernst – vielleicht einer von fünf lässt sich auf eine längere Unterhaltung ein.

Zwei junge Frauen bleiben stehen und diskutieren am Rande einer Ausfallstraße im Leipziger Südosten mit Alexander Day über Gott und die Liebe. Er lächelt sie freundlich an und schaut den Frauen mit selbstverständlicher Ernsthaftigkeit in die Augen. Auch dann, wenn er Unverständnis oder Ablehnung erntet. Fünfzehn Minuten lang bleiben die Frauen stehen, dann gehen sie weiter.

Es ist einer der ersten echten Sommertage und die Hitze drückt vom Himmel herab, doch Day trägt klaglos seine schwarze Hose, ein langärmeliges weißes Hemd und Krawatte. Er ist Mormone, genauer gesagt Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Man muss schon genau hinhören, um seinen amerikanischen Akzent zu finden. Vor knapp zwei Jahren ist Day aus dem US-Bundesstaat Utah nach Deutschland gezogen, um die Menschen von seinem Glauben zu überzeugen. Er ist auf Mission, wie es bei den Mormonen heißt.

Seit November lebt Day in Leipzig und ist zusammen mit seinem Bruder Elder May Sektionsleiter für ein Gebiet, das weite Teile von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen umfasst. Day ist direkt nach der Highschool nach Deutschland gekommen, heute ist er zwanzig. Sein Bruder ist noch neunzehn. Zusammen leben sie in einer kleinen Wohnung, finanziert von der Kirche.

Auch die Tagesplanung übernimmt die Kirche für sie. May zückt ein kleines Büchlein, halb so groß wie ein Fünfeuroschein, und blättert auf Seite acht vor: Akribisch listet die Kirche auf, wie der Tag eines Missionars aussieht. 6.30 Uhr: Aufstehen, Gebet, Sport (30 Minuten) und sich fertig machen für den Tag. 7.30 Uhr: Frühstück. 8.00 Uhr: Studium der heiligen Schriften. Um 9 Uhr tauschen sich die beiden Missionare darüber aus, was sie beim Schriftstudium gelernt haben, und planen den Tag. 10 Uhr: Beginnen Sie zu missionieren. Um 21 Uhr muss der Missionar wieder zu Hause sein. 22.30 Uhr: Gehen Sie zu Bett.

40.000 Momrmonen in Deutschland

Eigentlich sind Mormonen Christen, genau wie Katholiken und Protestanten. Sie glauben an das Alte Testament und auch an Jesus – doch ist die Bibel für sie nur ein Teil der göttlichen Geschichte. Schon 600 Jahre vor Christus sei eine Gruppe um den Propheten Lehi von Jerusalem nach Amerika ausgewandert. 1830 Jahre nach Christus habe dann der Amerikaner Joseph Smith alte Aufzeichnungen des Volkes gefunden – das Buch Mormon – und von Gott den Befehl erhalten, eine Kirche zu gründen.

Bis heute hat diese Kirche weltweit knapp 16 Millionen Mitglieder gewonnen, die meisten von ihnen leben traditionell in Amerika. In Deutschland leben gerade einmal 40.000 Mormonen. In den beiden Leipziger Gemeinden sind etwa 300 Mitglieder aktiv, heißt es von der Kirche.

Ja, antwortet Justin zögerlich, Glauben wir denn an die Bibel?“

Kurz nach acht sitzen Day und May noch zusammen in einem hübschen Altbau in der Leipziger Innenstadt, dem Institutsgebäude. Die Kirche hat ihn angemietet und führt hier Seminare durch, in denen junge Mormonen miteinander über die heiligen Schriften sprechen und gemeinsam essen. Day und May arbeiten sich an einem mächtigen Stück Schokoladenkuchen ab. Langsam werden sie unruhig – um 21 Uhr sollen sie schließlich daheim sein. Damit sie um 6.30 Uhr wieder fit sind. „6.29 Uhr“, korrigiert Day und lächelt. „Na ja, es ist mehr ein Scherz“, wirft May ein und guckt Day unschlüssig an, „aber wir wollen für Gott ein kleines Extrastück drauflegen.“

May und Day wissen, dass Mormonentum für einige Menschen nach Sekte und Mission klingt. Stehen die beiden in der S-Bahn, werden sie angestarrt. Mit ihren weißen Hemden, dunklen Krawatten und schwarzen Namensschildern fallen sie ins Auge. „Häufig sehen wir, dass die Leute uns ziemlich ratlos anschauen“, sagt May.

Abdul erzählt vom Krieg

Ein paar Tage später stehen sie selbst etwas ratlos vor einem Reihenhaus in Stötteritz und suchen das Klingelschild von Abdul. Mormonen aus dem Erzgebirge haben den 32 Jahre alten Syrer in einer Erstaufnahmestelle angesprochen, nun wollen May und Day ihm einen Besuch abstatten. Er ist vor Kurzem nach Leipzig gezogen – seine Wohnung sieht noch unfertig aus, im Schlafzimmer gibt es keine Möbel, nur eine Matratze liegt auf dem Teppichboden, die Wände sind kahl. Day und May sitzen mit Abdul auf dem Fußboden, wollen sich vorstellen, doch das Deutsch des Syrers ist holprig und das Gespräch verläuft schleppend.

Abdul sagt, er kenne noch nicht viele Leute in Leipzig, manchmal sei er einsam, aber trotzdem froh, dass er in Deutschland sein kann. Er erzählt vom Krieg und von den Bomben, die neben ihm einschlugen, sucht nach Worten, schluckt. Die Pausen fühlen sich lang an. „Das ist fürchterlich“, sagt May endlich, der lange geschwiegen hat. Was soll ein 19-Jähriger auch schon zum Krieg sagen?

Nach einer halben Stunde gehen Day und May wieder. Abdul lächelt dankbar, er hat viel erzählt und intime Details nicht ausgelassen. Die beiden Missionare haben geduldig zugehört. Am Ende tauschen sie Nummern aus, Day lädt Abdul noch zum Gottesdienst am kommenden Sonntag ein. Abdul wird nicht kommen.

Ein Leben ohne Radio, Sex und Kaffee

Wenn jemand nicht seinen Weg zur Kirche findet, müsse man das akzeptieren, sagt Day. Er sei auf Mission, weil er überzeugt ist, andere Menschen mit dem Glauben glücklich machen zu können. „Es ist wie mit einem guten Film – den will ich ja auch meinen Freunden weiterempfehlen.“ Die Disziplin, die die Kirche von ihren Missionaren verlangt, nimmt er ohne Klagen in Kauf. Einmal die Woche darf er E-Mails schreiben, nach Hause telefoniert er zweimal im Jahr. Radio, Fernsehen und Zeitungen sind tabu.

Auch für Mormonen, die nicht auf Mission sind, gibt es strikte Regeln. Sex ist vor der Ehe nicht gestattet, Alkohol und Kaffee sind sündhaft. Trotzdem ist die sonntägliche Messe gut besucht. Gut 80 Menschen drängen sich in das improvisierte Gemeindehaus in der Südvorstadt – die Kirche in Schleußig wird gerade renoviert. Day trägt einen schwarzen Anzug, auch die anderen Mitglieder der Kirche sind schick angezogen.

Steht ein Mitglied der Gemeinde oder ein Besucher für einen kurzen Moment alleine herum, wird er unumwunden angesprochen: „Wie geht’s dir?“ „Dich kenne ich noch nicht“, heißt es dann freundlich und nie ohne ein Lächeln. Neue Mitglieder sind immer gerne gesehen.

Justin ist so ein neues Mitglied. Er sitzt im Institutsgebäude der Mormonen, wo er von Day und May regelmäßig Einzelunterricht bekommt. May schickt ihm jeden Abend eine SMS mit der Erinnerung, dass Justin beten und die Schriften studieren solle. Zu Beginn der Lektion erzählt Justin von persönlichen Problemen, dann reden die beiden Missionare mit ihm über Nephi, einen Propheten der Mormonen.

Durch Arbeit wie Jesus werden

Plötzlich drängt sich Justin eine Frage auf: „Wie sieht Gott eigentlich aus?“ Noch während Justin die Hintergründe seiner Frage erläutert, steht May auf und durchsucht mit wissenschaftlichem Ernst das Bücherregal. Er setzt sich mit dem Alten Testament in der Hand zurück an den Tisch, blättert kurz.

„Ab Genesis 1/26“, sagt er zu Justin und bittet ihn, die Stelle vorzulesen.

Die taz im Neuland

Im Rahmen der „Zukunftswerkstatt“ der taz erscheint jeden Freitag statt der Neuland-Seite eine eigene Seite für Leipzig, die taz.leipzig: geplant, produziert und geschrieben von jungen Journalist*innen vor Ort.

Sie haben Anregungen, Kritik oder Wünsche an die Zukunftswerkstatt der taz? Schreiben Sie an: neuland@taz.de. Das Team der taz.leipzig erreichen sie unter leipzig@taz.de

„Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde.“

„Beantwortet das deine Frage?“, fragt May. „Ja“, antwortet Justin zögerlich, „Glauben wir denn an die Bibel?“ May zögert kurz und erklärt dann, das Alte Testament sei auch Bestandteil des Mormonentums. Später sagt er, Justin stünde noch etwas am Anfang.

Wie viele Menschen er zum Mormonentum geführt hat, kann Day nicht genau sagen. Day ist trotzdem stolz auf seine Mission. In zwei Wochen kommen seine Eltern, die selbst in der Jugend Missionare waren. Der Vater in Alaska, die Mutter in Peru. Zusammen mit seinen Eltern will er durch Deutschland reisen, bevor er zum Studium zurück nach Utah geht.

Was die Mission ihm gebracht habe? Day denkt nicht lange nach. „Ich habe Jesus-ähnliche Eigenschaften entwickelt.“ Mormonen glauben, sich durch beständige Arbeit selbst zu ­gottähnlichen Wesen zu entwickeln.

Zwei Wochen noch hat er Zeit, an seiner Jesushaftigkeit zu arbeiten. Jeden Tag um 6.29 Uhr aufstehen, beten, lesen, missionieren. Privatlektionen, Hausbesuche, Infostände vor dem Hauptbahnhof oder am Wilhelm-Leuschner-Platz. Am En­de bekommt er für seine Arbeit kein Gehalt oder besondere Würdigungen von der Kirche. Nur die Chance, wie Gott zu werden.

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39 Kommentare

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  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Hui, ein paar wenige Personen können sich ja hier an den adrett gekleidetetn und so schön ordentlich strukturierten Herren erfreuen, dann mal etwas von einem Aussteiger zu hören, ist vielleicht auch nicht ganz verkehrt:"Mich hat sehr gestört, dass es eine Art Klassengesellschaft gibt. Verheiratete sind bei den Mormonen mehr wert als Ledige. Die Ehe gilt als heilig, sie wird im Tempel "auf ewig" geschlossen. Und nur Verheiratete können im Jenseits in den höchsten Bereich des Himmels gelangen und selbst zu Gott werden. Ledige werden zu "dienenden Engeln". Die Mormonen diskriminieren außerdem Homosexuelle und Frauen. Schwarze dürfen erst seit 1978 das Priesteramt tragen. Allerdings halten die Mormonen noch immer an der Lehre fest, die schwarze Hautfarbe sei durch einen göttlichen Fluch in die Welt gekommen. Irgendwann konnte ich dieses konservative Gedankengut nicht mehr mittragen. "

    Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/ex-mormone-holger-rudolph-berichtet-ueber-den-glauben-und-zeremonien-a-863605.html

  • Achtung! Werbung:

     

    Dringende Empfehlung an alle London-Besucher:

     

    The Book of Mormon https://www.bookofmormonlondon.com/

     

    Ebenfalls von Parker/Stone.

    Erzählt die Story, wie es denen wohl ergangen wäre, wenn sie nicht ins feine Leipzig gekommen wären, sondern nach Uganda und sich tatsächlich vor Ort mal um die Menschen kümmern müssten.

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    In der Stadt, in der ich lebe, gibt es viele Mormonen, die auf Mission geschickt werden. Immer mehr auch junge Frauen. Alle sind sehr höflich, nicht aufdringlich und stülpen ihren Glauben nicht zwangsweise einem Nichtgläubigen über.

    Dann kann ich gut damit leben. Schade, dass diese jungen Menschen diesen Weg gewählt haben, aber solange sie es friedlich machen, ist das ok für mich.

  • Meiner Ansicht nach geht der Artikel nicht kritisch genug mit dem Mormonentum bzw. Religion im Allgemeinen um.

     

    Der Artikel hat eine Tendenz, über den Glauben dieser Mensch zu berichten.

     

    Aber mindestens genauso wichtig ist doch das, wie man den Glauben in die Praxis umsetzt. Das nennt man dann Relgion.

     

    Ich hätte mich sehr gefreut, zu lesen, welche Meinung die Mormenen zu Themen wie Abtreibung, Homosexualität, Sterbehilfe und Gleichberechtigung und weniger

    wichtigen Themen wie Musik (Heavy Metal z.B.) bzw. Tattoos und Piercings haben.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    mir bewusst, darum erst 7einhalb min auf die Lippe gebissen vor dem Posten

  • Mit 19 oder 20 könnten die Jungs auch woanders abhängen. Die Disziplin ist wirklich beachtenswert. Zumal sie höflich sind und niemanden zur Last fallen - keine Sozialleistungen von der Gemeinschaft fordern - und am Ende keinem von uns schaden. Das müssten linke und rechte Kaderschmieden in Deutschland erstmal genauso bringen ...

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Na ja, bspw. linke Aktivistengruppen/Hausbesetzer kümmern sich um Flüchtlinge doch deutlich umfassender als diese beiden adrett gekleideten Mormonen: https://www.zdf.de/politik/auslandsjournal/auslandsjournal-clip-5-150.html

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Wo Sie schon beim großen "Sich kümmern"-Vergleich sind. Bei dem Vergleich mit den Mormonen mögen Sie vielleicht recht haben. Bei den Christlichen insgesamt werden "linke Aktivistengruppen/Hausbesetzer" aber deutlich abgehängt. Da ist noch einiges an linker Missionsarbeit erforderlich.

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Das ist auch die effektivere Methode bei der Mission und bei den Christen die am weitesten verbreitete ;-)

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Dafür kommen die von Ihnen genannten seltener für das eigenen Einkommen auf, sondern nehmen lieber die zahlreichen Sozialstaats-Wohltaten in Anspruch.

         

        In unserem örtlichen Linksalternativem Zentrum sind die Zeiten der großen Flüchtlingshilfe schon wieder vorbei. Und die Refugee-Welcome-Fahne weht auch nicht mehr, sondern wieder der schwarz-weiße Wimpel ... da kümmert man sich wieder um wichtigere Themen: bedingungsloses Grundeinkommen und Legalisierung von Cannabis ...

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    ich frag mich was die solange in den Federn treiben - ISKCON devotees stehen morgens um 3:30 auf

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Ja wie?

       

      Ha noi. Dess is getzt aber ein ziemlich -

      Hariger Einwand - gell.

      • @Lowandorder:

        Har har.

  • kurz - Ende der Werbeeinschaltung.

     

    Zu diesen dreisten

    Product-placemant-Artisten -

    Mormis bis Zeugen -

    Hatte meine bäuerliche Tante parat -

    "Ich wessel doch miin Glauben -

    Nich as miin Unnerwääsh! -

    Tjä - dunn sans nich -

    Wedder kaamen!"

    Da mähtste nix.

    Normal.

     

    (ps wenn ich ihnen wie die

    Treuen Parteizinnsoldaten mal

    Nu. Kirche immer - aber egal -

    Begegne denk ich immer schon

    Welche habter am Start - ¿

    Der ach so vielen vielen - Version?!

     

    Hier aber frag ich mich doch schon -

    Darf frauman - Über solch Zweibeiden

    In echt - So derart unbedarft - nunja -

    Schreiben?!

  • nach der lektüre des artikels - und ohne mormonen persönlich zu kennen - kommt mir der gedanke, dass die welt ein bisschen besser wäre, wenn es mehr menschen wie die beiden gäbe.

    hand aufs herz: wer von den übrigen kommentarschreibern hat sich petsönlich um flüchtlinge gekümmert?

    • @Blacky:

      Stimmt, offener gegenüber Homosexuellen wäre sie. Auch würden Frauen häufiger als gleich angesehen...

      • @Uranus:

        War Ihre Antwort ironisch gemeint? Sorry, aber ich kenne das Mormonentum nicht. Aber es liegt nahe, dass dem wahrscheinlich tatsächlich so wäre. So weit, so schlecht.

        Der Punkt ist der: den perfekten Menschen gibt es nicht. Aber es gibt Menschen, die Gutes tun, dabei unzulänglich sind und sich dessen bewusst sind.

        Ich bin kein Freund von Evangelikalen. Aber mein Bruder war drogensüchtig und hat in der offenen Drogenszene verkehrt. Die einzigen, die sich um solche Leute gekümmert haben, waren solche mit religiösem Hintergrund. Das heisst nicht, dass die anderen schlechte Menschen wären. Aber eben - es gibt nichts Gutes, ausser man tut es...

  • Josef Smith war ein Prophet... dumm dumm dumm dumm.

    Jeder der es kennt, bitte mitsingen.

    Womit ich Gäubige auch gerne verschrecke wenn sie mit mir über Gott reden wollen: "Es gibt nur einen Gott! Und Mohammed ist sein Prophet!"

    • @derSchreiber:

      Bitte mal die Episode verlinken.

       

      Ich denke, danach ist jeder wesentlich besser über Mormonen informiert als durch den Artikel.

      Trey Parker hat selber längere Zeit bei den Mormoen mitgearbeitet, weiß also, was da los ist.

       

      Ah, gefunden! Hoffentlich funzt der Link: http://www.southpark.de/alle-episoden/s07e12-mormonen-machen-sich-was-vor#source=e3748950-6c2a-4201-8e45-89e255c06df1:25eebc76-ed8e-11e0-aca6-0026b9414f30&position=12&sort=!airdate

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        Schad, geht nit!

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Bei mir klappt es.

           

          Sonst einfach nach South Park Folge "Mormonen machsen sich was vor" googlen.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Age Krüger:

            Ganz simpel, die Brause wollte nicht. Thanks!

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Schon hare hare - iphone

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            .

            no iphone, no cell phone, no nothing

            but splendid isolation!

            • @61321 (Profil gelöscht):

              Eine Frage - Wenn nich Mormo - so

              Doch Ami - Ol´School?!!;)

              • 6G
                61321 (Profil gelöscht)
                @Lowandorder:

                Geistige oder sonstige Nähe zu den Amischen? Mitnichten. Unten steht ein schwarzes Vehikel - doch nein, kein Buggy mit einem PS davor, sondern Golf III aus '97 mit Fensterkurbeln. Und Cuba's best coffee wird natürlich auch von Hand gemahlen. Ehrensache.

                • @61321 (Profil gelöscht):

                  Splendid Isolation

                  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Splendid_isolation

                  & usa http://m.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-61389127.html

                  that's the little fucking idea!;))

                  • 6G
                    61321 (Profil gelöscht)
                    @Lowandorder:

                    Genau.

                    Und wenn wir eh schon an der Tafel stehen, schadet es nicht auch noch mal schnell einen Blick auf die Monroe Doktrin aus dem Jahre 1823 zu werfen, die in diesen Kontext mit hinein gehört.

                     

                    Fällt Ihnen was auf?

                    Moroni soll im Jahre 1823 (!) John Smith als Engel erschienen sein, um ihm zu erzählen wo diese komischen Platten vergraben waren.

                     

                    Moroni, Monroe,....MayDay! MayDay!

                    • @61321 (Profil gelöscht):

                      Jau. Die bald wieder zu pflückend&

                      Röstenden Maronen - & von den

                      Maoris mal ganz ab - gell!

                      Nu. Nicht vergessen!

                      Hmmm - Lecker.

                      Schonn.

  • Auch junge Journalist*innen sollten Mindeststandards kennen und einhalten. Die "Mormonen" sind eine klassische religiöse besitzergreifende Gruppe, einfach ausgedrückt, eine Sekte mit sehr problematischer Geschichte und Gegenwart. Von der abstrusen Grunderzählung von jüdischen Auswanderern abgesehen, dürfen der offene Rassismus, die Militanz sowie die Homophobie und der Umgang mit jungen Frauen nicht unerwähnt bleiben. Was hat die TAZ denn hier geritten?

    • @Christoph Stolzenberger:

      Ich finde, ein moralischer Check-Up hätte den Artikel kaputtgemacht. Dass man die Mormonen als Sekte bezeichnen kann, wird im Artikel deutlich. Der Artikel versucht, mir einen Lebensentwurf näherzubringen, der mir persönlich - wie vermutlich den meisten LerserInnen - völlig fremd ist. Wenn ich mich einfühlen soll in die beiden jungen Männer, läuft das besser, ohne dass mir die Bewertung gleich vorgekaut wird.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Es ist tatsächlich nicht das Schlechteste, sich einem Thema behutsam offen und ohne moralinsauren Gestus zu nähern.

        Man denke dabei vielleicht auch noch an so manche gelungene Doku aus den 70ern, die dem Zuschauer damals das Schlüsseziehen noch selber zumutete und auch zutraute.

  • Na ja, schon eine lustige Sekte, die von einem genialen Schwindler gegründet wurde. Aber es passt eben zum amerikanischen Traum, wo es auf die Verpackung ankommt und nicht auf den Inhalt. Es gibt in den USA eben viele solcher Sekten, die zum Teil aus religiösen Fanatikern bestehen. In meiner Jugendzeit gab es die "moralische Aufrüstung", eine Vereinigung zu der sich besonders CDU/CSU - Bürger hingezogen fühlten. Die Jünger dieser Vereinigung waren haargenau so gewandet wie die missionierenden Mormonen. Sie waren die Wunschsöhne vieler CDU-Familienväter im Gegensatz zu den eigenen Erzeugnissen, die langhaarig "Negermusik" hörten und die Mao-Bibel studierten.

     

    Die Zeit ist darüber hinweg gegangen. Die ungeliebten Söhne sind längst in der Union aufgestiegen und fordern die Einschränkung demokratischer Grundrechte mit Ausnahme des persönlichehn Rechtes auf Diskriminierung. Die moralische Aufrüstung kommt nur noch als Pop-Singegruppe "Up with people" daher, aber die mormonischen Missionare - sie stehen noch für ein Amerika, wo mit Begeisterung der Atomwaffenangriff geübt wurde und man nur darauf wartete das nukleare Harmagheddon den Bösewichtern angedeihen zu lassen, denn man ist ja bekanntlich "God's own country".

    • 8G
      82741 (Profil gelöscht)
      @achterhoeker:

      Cool, an so einen Kommentar zu einem Bericht über zwei Mormonen in Leipzig gleich den eigenen vorurteilsbehafteten Antiamerikanismus und ein CDU/CSU-Bashing dranzuhängen.

       

      Die Mormonen sind in den USA außerhalb von Utah i.ü. alles andere als Mainstream.

      • @82741 (Profil gelöscht):

        Schonn - aber dank

        Eingesprungener Schraube

        Zum xfachen Salcho -

         

        Ha noi. Haltungsnote 9,8! - gell!

    • @achterhoeker:

      Schwindler Propheten gab es viele - einem ist sogar "Erzengel" Gabriel erschienen.

       

      (also nicht Unser;-) )

      • @Justin Teim:

        Jau. Da sarense was! &

        Der ahl Kölsch - Jürgen Becker - ;))

         

        "Ja, was glauben Sie denn?"

        Hat die Erklärung dazu bereit &

        Kann sogar das genau gestörte

        Hirnareal genauer bezeichnen!

        kurz - Bezeichnend.

        Beide Gabriels!;))

        https://m.youtube.com/watch?v=DbF3jyeBFUQ

        Teil 2 https://m.youtube.com/watch?v=iiNFTkGxYPU

        & ff - Däh!

        • @Lowandorder:

          Danke für den link - den hatte ich schon vergessen.

           

          Herrliche Eklärungen!

  • Ich bin auch schon Mormonen begegnet, tun mir ja irgendwie Leid:

     

    "Können wir mit ihnen über Gott sprechen?"

    "Ich bin Gott, was wollt ihr von mir wissen?"

     

    Und weg waren sie.