Mann verabreicht Freundin K.-o.-Tropfen: In Ruhe mit den Kumpels zocken

Ein 23-Jähriger wollte mit seinen Freunden gamen. Seine Freundin hatte darauf wenig Lust. Der Rest war Schlaf – und Körperverletzung.

Tropfen neben einem Glas.

Überhaupt nicht in Ordnung: Mit K.o.-Tropfen Menschen betäuben. Foto: rapunzeln/photocase

Der Begriff K.-o.-Tropfen ist streng genommen Denglisch, denn K. o. ist die Abkürzung für Knock-out. Dieses Wort wiederum ist schon so sehr in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen, dass es keine wirklich gebräuchliche deutsche Übersetzung dafür gibt. „Niederschlag“ bietet das deutsch-englische Wörterbuch an und verweist damit auch auf die Herkunft des englischen Begriffs. Der stammt nämlich vom Boxen. K. o. geht jemand, der vom Gegner niedergeschlagen wurde, also zu Boden geht und von dort auch während des Abzählens durch den Schiedsrichter nicht mehr aufsteht.

In Castrop-Rauxel kam nun ein 23-Jähriger auf die Idee, sich mithilfe von K.-o.-Tropfen anderweitig Ruhe zu verschaffen. Wie die WAZ berichtete, wollte der Mann an einem Abend im August vergangenen Jahres mit seinen Kumpels zocken.

Als seine Freundin gegen zehn Uhr abends nach Hause kam, hatte sie keine Lust auf das ewige Gedaddel und verlangte, er solle seine Freunde rauswerfen. Da kamen dem 23-Jährigen die K.-o.-Tropfen in den Sinn, die er offenbar zu Hause hatte – und nach eigener Aussage selbst bisweilen nahm.

Er versetzte ihren Tee mit den Tropfen, der Rest war Schlaf. Bis zum nächsten Mittag. Selbst dann war die Frau noch derart mitgenommen, dass sie auf dem Weg zur Arbeit immer wieder einschlief. Der Freund gestand am nächsten Tag. Nur vier, fünf Tropfen habe er in den Tee geschüttet. Er selbst nehme die zehnfache Menge. Ein Richter verurteilte ihn jetzt wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einem Bußgeld von 500 Euro. Mittlerweile sind die beiden getrennt – nicht nur wegen der Tropfen, auch wegen seines Drogenkonsums.

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