Luftraum über Kanada: Verdächtiges Objekt abgeschossen
Das Militär entdeckt immer mehr unbekannte Objekte im Luftraum über Nordamerika. Mittlerweile gibt es drei Abschüsse binnen acht Tagen.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte, er und US-Präsident Joe Biden hätten den Abschussbefehl erteilt.
Stunden später schloss die US-Luftfahrtbehörde vorübergehend Teile des Luftraums über dem Staat Montana. Das Norad erklärte, es habe dort eine „Radar-Anomalie“ entdeckt und ein Kampfflugzeug geschickt, um Näheres zu erkunden.
Die Maschine habe aber nichts entdeckt. Die Sperre sei nach gut einer Stunde wieder aufgehoben worden. Das Norad ist das gemeinsame Luftverteidigungskommando der USA und Kanadas.
Erst am Freitag Abschuss eines Objekts vor Alaska
Die USA sind nervös geworden, seit Anfang Februar ein mutmaßlicher chinesischer Spionage-Ballon militärische Anlagen in Nordamerika überflogen hatte und vor gut einer Woche vor der Küste North Carolinas abgeschossen wurde. China beteuerte, es handle sich nur um einen Ballon zur Wetterbeobachtung, der vom Kurs abgekommen sei. Der Abschuss sei eine Überreaktion.
Allerdings sind ähnliche Ballons auch in Süd- und Mittelamerika entdeckt worden. Am Freitag schossen die USA in ihrem Luftraum vor Alaska ein unbekanntes Flugobjekt in etwa 12.000 Metern Höhe ab.
Die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand sagte, das jetzt über dem Alaska benachbarten Gebiet Yukon abgeschossene Objekt sei ebenfalls etwa 12.000 Meter hoch geflogen. Die Behörden suchten in dem äußerst dünn besiedelten Gebiet die Trümmer, um sie zu untersuchen. Über die Herkunft des Flugobjekts wolle sie nicht spekulieren.
Es sei zylindrisch und kleiner gewesen, als das vor North Carolina abgeschossene chinesische Gerät, sagte Anand. Das Wort „Ballon“ benutzte sie nicht. Generalstabschef Wayne Eyre hatte dagegen in einer ersten Anordnung ausdrücklich von einem Ballon gesprochen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen