Letzte Generation in München und Berlin: Flughäfen blockiert
Klima-Aktivisten haben sich auf den Flughäfen München und Berlin festgeklebt. In München musste eine Rollbahn gesperrt werden.
Anders in München: Nachdem sich dort mehrere Personen auf das Rollfeld geklebt hatten, musste die nördliche der beiden Start- und Landebahnen für etwa 45 Minuten gesperrt werden. Flugzeuge wurden auf die südliche Bahn umgeleitet, größere Einschränkungen für den Flugverkehr habe es daher nicht gegeben, so ein Sprecher des Münchener Flughafens gegenüber tagesschau.de. Weitere Aktivist:innen, die sich auf die südliche Seite des Flughafens begeben wollten, seien gestoppt worden.
Wie bereits bei der ersten Flughafenblockade in Berlin vor zwei Wochen hätten die Klimaschützer:innen in Berlin wohl einen Zaun durchschnitten, um auf das Gelände zu gelangen, so Pester. Etwa eine Stunde nach der ersten Meldung über den Störversuch hätte die Bundespolizei ihren Einsatz beendet. Die Personen befinden sich in Gewahrsam der Bundespolizei und sollen an die Landespolizei Brandenburg übergeben werden.
Nach der Blockade Ende November, aufgrund derer der Flugverkehr für zwei Stunden eingestellt werden musste, sei die Bestreifung des Geländes durch die Bundes- und Landespolizei verstärkt worden, so eine Sprecherin des BER zur taz.
Laut einer Mitteilung der Letzten Generation stellten sich ihre Aktivist:innen den „staatlich hochsubventionierten Mitverursachern der Klimakatastrophe direkt entgegen“. Die staatlichen Subventionen der Flugindustrie beliefen sich etwa „durch den Verzicht auf die Kerosin- und Mehrwertsteuer jedes Jahr auf mehr als zwölf Milliarden Euro“. Die Polizei sei jeweils kurz vor Betreten der Flughäfen informiert worden.
Zu den Blockierer:innen in München gehöre auch ein 59-jähriger Aktivist, der zuletzt bereits wochenlang im Präventivgewahrsam gesessen hatte. Bis zum heutigen Tag befanden sich vier Personen der Letzten Generation in Bayern in Gewahrsam, zwei von ihnen sollen dort bis Anfang Januar bleiben. Die Forderungen bei allen Aktionen bleibe die Einführung eines 9-Euro-Tickes und ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Pistorius lässt Scholz den Vortritt
Der beschädigte Kandidat
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Haftbefehl gegen Netanjahu
Begründeter Verdacht für Kriegsverbrechen