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Lektionen der WocheDas war's mit Habeck's

Habeck ist geschäftsschädigend, Drag sollen lesen und die Wall Street sinkt. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.

Robert Habeck macht auf jeden Fall weiter Foto: Florian Gaertner/photothek/imago

1 Den Schröders geht’s so mittel

Partystimmung bei ihm, Katerstimmung bei ihr. Altkanzler Gerhard Schröder darf SPD-Mitglied bleiben. Wegen seiner Russland-Nähe wurde ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn beantragt, das Bundesschiedsgericht der Partei hat es nun beendet. Seine Frau Soyeon Schröder-Kim dagegen ist ihren Job bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.Global Business los, wo sie als Südkorea-Repräsentantin tätig war. Der Grund: Sie war mit ihrem Ehemann der Einladung des russischen Botschafters zu einem Empfang nachgekommen.

2 Habeck ist geschäftsschädigend

In Toplage zu Strand und Seebrücke liegt das Café Habeck’s in Göhren auf Rügen. Mit dem Wirtschaftsminister hat der Name nichts zu tun, den hat Besitzerin Vanessa Wellbrock von den Vorbesitzern übernommen. Jetzt will sie ihn trotzdem ändern. Nicht etwa wegen der Graichen-Affäre oder weil sie keine Wärmepumpe will, sondern wegen des geplanten LNG-Terminals, das Einheimische und Urlauber empöre. „Es ist nicht nachvollziehbar. Die Natur muss erhalten bleiben, die Insel lebt vom Tourismus, und dann macht man so was“, sagte Wellbrock der Ostsee-Zeitung.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

3 Perücken können Statement sein

Mit blonder Perücke, Rock und sehr viel Make-up erschien der parteilose Münchner Kommunalpolitiker Thomas Lechner am Mittwoch im Stadtrat. In seiner Rede zum Thema „Barrieren abbauen“ fragte er zunächst, ob man den Livestream stoppen müsse, „führt das doch sicher zu einer frühsexuellen Revolution in der Stadt“. Hintergrund seines Auftritts: Am 13. Juni sollen in der Stadtbibliothek eine Dragqueen und ein Dragking aus Kinderbüchern vorlesen. Konservative sprachen daraufhin von „Kinds­wohlgefährdung“.

4 Schon Millimeter sind gefährlich

New York City sinkt Jahr für Jahr unter der Last seiner Wolkenkratzer und über einer Million Gebäude ab. Laut einer geologischen Studie um ein bis zwei Millimeter pro Jahr. Klingt wenig, in Verbindung mit dem steigenden Meeresspiegel jedoch könnte das Wasser noch in diesem Jahrhundert etwa die Wall Street unterspülen.

5 Auch Hoffnungsträger können stumpf sein

Eine Woche vor der Stichwahl ums türkische Präsidentenamt kämpft der Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu mit scharfen Tönen um jede Stimme. „Sobald ich an die Regierung komme, werde ich alle Flüchtlinge nach Hause schicken. Punkt“, sagte er. Kılıçdaroğlu scheint sich damit bei den 5 Prozent Wählern beliebt machen zu wollen, die zunächst den drittplatzierten Rechts-außen-Kandidaten Sinan Oğan wählten. (pw)

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7 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • "Die Natur muß erhalten bleiben. Die Insel lebt vom Tourismus". Seit wann wird durch Tourismus die Natur erhalten, wenn tagein tagaus die Blechlawine über die Insel walzt?



    Ein klassischer Widerspruch in sich!

  • Es ist nicht nur Habeck. Es ist die Klimapolitik der Ampel. Die extrem hohe Kosten für Land und Bürger bedeutet bei nur marginaler Auswirkung aufs Klima. Das muss besser gehen. Kein anderes Land baut sich selbst so ab!

    • @Gerdi Franke:

      "Das muss besser gehen."? - Ach, der Markt soll das wohl regeln?



      "Kein anderes Land baut sich selbst so ab!"? - Wo haben Sie denn diesen Unsinn her? Ist Ihnen der Wohlstand zu Kopf gestiegen?



      Das gleiche Geschrei, als die Grünen 1998 5,-DM/Liter Benzin/Diesel ins Parteiprogramm geschrieben haben. Letztes Jahre war der Preis Monate über 2,- Euro. - Und? Gabe es eine Katastrophe? Nein. Aber nach 1998 wurden die Grünen jahrelang dafür bei den Wahlen abgestraft.



      Jetzt haben uns fast alle Nachbarstaaten bei der Umstellung auf Wärmepumpe überholt und wir müssen langsam mal Gas geben. Ihre Lösung: CDU wählen?



      Selten so gelacht ...

    • @Gerdi Franke:

      Das Gas ist leider nicht endlos vorhanden, manche meinen, wir hätten Peak Gas schon erreicht. Jedenfalls gilt: Wenn wir jetzt nicht nachhaltiger werden, wird es am Ende sehr, sehr viel teurer. Denn in zwei oder drei Jahren am Ende der Frist kann niemand unsere Energieversorgung komplett umkrempeln.

  • Wie könnte ein glaubwürdiger Befreiungsschlag von Habeck aussehen?

    Großflächiger Ausbau der Fernwärmeversorgung inkl. Megawärmepumpen ud Small Modular Reactors.

    • @Pi-circle:

      ...wäre doch schonmal ein guter Anfang...

    • @Pi-circle:

      Gutes Beispiel.