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Kritik an Subventionen Northvolts„Geld fehlt woanders“

Eine Batteriezellenfabrik von Northvolt soll subventioniert werden. Ökonomen fordern aber eine gezieltere Förderung von Forschung und Entwicklung.

Bauen an der Batteriefabrik und profitieren von den Subventionen: Mitarbeiter von Northvolt Foto: Frank Molter/dpa

Berlin rtr | Das in Kiel ansässige Institut für Weltwirtschaft (IfW) kritisiert die hohen staatlichen Subventionen für die geplante Batteriezellenfabrik von Northvolt in Schleswig-Holstein. „Vermutlich wäre Northvolts Investment auch mit weit weniger Subventionen lohnend gewesen, was nur die Anteilseigner freut“, sagte IfW-Präsident Moritz Schularick am Montag. „Das Geld muss nun vom Steuerzahler aufgebracht werden und fehlt an anderer Stelle, etwa bei Investitionen in Bildung oder Infrastruktur.“ Die EU habe sich in einen Subventionswettlauf drängen lassen.

Der Baustart für die neue Batteriefabrik des schwedischen Herstellers Northvolt im schleswig-holsteinischen Heide soll an diesem Montag erfolgen. Die EU-Kommission hat die Staatshilfen dafür bereits genehmigt. Insgesamt geht es um Subventionen in Höhe von 902 Millionen Euro. „Unter dem Strich ist der Spatenstich sehr teuer“, sagte Schularick. „Und wie erfolgreich diese Maßnahme für Deutschland und Schleswig-Holstein tatsächlich ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.“

Die Ansiedelung gerade in Schleswig-Holstein sei aber naheliegend, da hier Standortvorteile wie der Überschuss an Windstrom genutzt werden könnten. Wolle Deutschland ein bedeutender Technologiestandort bleiben, werde Wissen und Zugang zur Batterietechnik benötigt.

Die Subventionen könnten erfolgreich sein, immerhin gehe es hier um eine Schlüsseltechnologie zur grünen Transformation. Auch sei es besser, wenn der Staat in die Technologien von morgen investiere, statt zu versuchen, alte Industriezweige künstlich am Leben zu halten.

Rund 3.000 neue Jobs sollen entstehen

„Aus einer wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive wissen wir jedoch noch nicht genau, unter welchen Bedingungen solche Subventionen wirklich ihr Geld wert sind“, sagte Schularick. „Gezielte Förderung von Forschung und Entwicklung könnte die erfolgreichere Alternative sein.“

Die Zellmontage in der neuen Großfabrik ist für 2026 geplant, der Endausbau soll 2029 abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen beträgt 4,5 Milliarden Euro, rund 3.000 neue Jobs sollen entstehen.

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