Konflikt nach Attentat auf Ex-Spion: Großbritannien informiert Nato
Russland lässt das britische Ultimatum im Fall Skripal unbeantwortet verstreichen. Jetzt wendet sich Theresa May an die Nato. Weitere Sanktionen stehen noch aus.
Beide einigten sich darauf, dass Russlands Handlungen die Sicherheit von Nato-Partnern wiederholt bedrohten, etwa das Baltikum, die Balkanländer, die Ukraine und Georgien. Dienstagmitternacht war ein Ultimatum der britischen Premierministerin Theresa May an Russland ausgelaufen, seine mutmaßliche Verstrickung in den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Skripal zu erläutern. Dass Moskau die Frist verstreichen lassen würde, war erwartet worden.
May erwägt eine Reihe von wirtschaftlichen und diplomatischen Maßnahmen als Vergeltungsschlag nach dem Vorfall. Die USA und die Europäische Union haben Großbritannien dafür Unterstützung ausgesprochen. Etwaige Sanktionen müssten abgesprochen werden, um tatsächlich Auswirkung zu haben.
Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich in einem kritischen Zustand. Bei dem Attentat war das in der früheren Sowjetunion produzierte, extrem gefährliche Nervengift Nowitschok verwendet worden. May hatte am Montagabend erklärt, dass aller Wahrscheinlichkeit nach Russland hinter dem Anschlag stecke. Rückendeckung erhielt Großbritannien unter anderem aus Deutschland, Frankreich, den USA und von der Nato.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Keith Kelloggs Wege aus dem Krieg
Immer für eine Überraschung gut
Ampel-Intrige der FDP
Jetzt reicht es sogar Strack-Zimmermann
Rauchverbot in der Europäischen Union
Die EU qualmt weiter
Antisemitismus in Berlin
Höchststand gemessen
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich