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Konflikt in der UkraineKiew im Schockzustand

Die angebliche russische Invasion im Südosten schürt Ängste, dass Putins Panzer bis in die Hauptstadt kommen. Das Thema ist allgegenwärtig.

Angehörige von Soldaten in der Ostukraine demonstrieren für mehr Unterstützung. Bild: dpa

KIEW taz | In Kiew brummt es seit Donnerstagmorgen wie in einem defekten Bienenstock. Katja, eine Radiomoderatorin, ist sich sicher, dass Putins Truppen nicht im Donbass haltmachen werden. „Wenn die Russen Kiew einnehmen, dann verlasse ich das Land, wenn es sein muss, ziehe ich nach Neuseeland. Ich könnte mich nicht damit abfinden, in Kiew unter russischer Herrschaft zu leben. Mit einer Regierung wie unserer werden wir den Krieg bestimmt nicht gewinnen.“ Katja sammelt Geld für die ukrainische Armee und verwundete Soldaten. In den sozialen Netzwerken ruft sie auch andere dazu auf. Sie versucht mit allen Mitteln ihr Heimatland zu unterstützen.

Die Invasion Russlands – das zumindest behaupten die ukrainische Regierung und Staatspräsident Petro Poroschenko am Donnerstag – ist das Gesprächsthema Nummer eins auf Kiews Straßen. In den Cafés, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Büros und am Telefon wird ununterbrochen darüber gesprochen. Die Menschen sind total verunsichert, stehen unter Schock und fragen sich, wie weit die russischen Truppen wohl noch in das Innere das Landes vordringen werden.

Am Donnerstag forderte Semjon Sementschenko, Kommandeur des ukrainischen Bataillons „Donbass“, Unterstützung für die freiwilligen Kämpfer im Osten und rief zu einer Demonstration vor dem Gebäude des Generalstabs in Kiew auf.

Die Einwohner reagierten umgehend. Mehr als Tausend Menschen blockierten die Straßen, um diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die immer noch steif und fest behaupten, dass die ukrainischen Kampfeinheiten ausreichend ausgestattet sind und die notwendige Unterstützung erhalten. Eine Frau, die ihren Namen nicht nennen will, sagt: „Ich wünsche den Regierenden, dass ihre eigenen Kinder an die Front müssen – ohne Waffen, Patronen und weitere Unterstützung – und dort gegen schwerbewaffnete russische Spezialeinheiten kämpfen müssen. Sollen sie doch alle verrecken!“

Aktuelle Lage

Nach den umstrittenen russischen Vorgehen in der Ostukraine erhöht der Westen den Druck auf Moskau. Das russische Vorgehen werde „weitere Kosten und Konsequenzen“ nach sich ziehen, drohte US-Präsident Barack Obama mit Blick auf mögliche Verschärfung der Sanktionen im Weißen Haus. Zugleich schloss er ein militärisches Eingreifen der USA in dem Konflikt aus.

Nach Erkenntnissen der Nato kämpfen russische Truppen offen im Osten der Ukraine gegen Regierungstruppen. Laut dem Nationalen Sicherheitsrat der Ukraine drangen zudem zwei russische Panzerkolonnen über den Grenzübergang Weleso-Wosnesenka ein, der zuvor aus Russland mit Raketen beschossen worden war.

Der UN-Sicherheitsrat trat am Donnerstag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Bei dem Treffen warf die amerikanische UN-Botschafterin Samantha Power Russland vor, in der Ukraine-Krise „manipuliert, verschleiert und glatt gelogen“ zu haben.

Ihr russischer Kollege Witali Tschurkin verteidigte sein Land und hielt der Regierung in Kiew vor, „einen Krieg gegen ihr eigenes Volk zu führen.“ Eine russische Präsenz im Osten der Ukraine stritt er zwar nicht ab, sprach jedoch von „Freiwilligen.“

Taras hat vor Kurzem die Universität abgeschlossen. Er verlässt oft die Konditorei, in der er arbeitet, und zieht nervös an seiner Zigarette. Mittlerweile raucht er zwei Päckchen pro Tag. Seine Mutter lebt in der Nähe von Lugansk. Er hat seit Tagen nichts mehr von ihr gehört. Auf seinem Smartphone liest er ständig Nachrichten und wird dabei immer trauriger.

Der Armee als Soldat dienen kann er aufgrund massiver gesundheitlicher Probleme nicht. Das findet Taras schade.

„Das alles ist doch komisch. Mein Opa hat mir erzählt, dass 1943 jeder, der noch nicht einmal eine Waffe in der Hand halten konnte, eingezogen wurde. Dann haben solche Leute eben einfach nur Kartoffeln geschält. Heute will man dienen, darf aber nicht. Die Armee braucht keine Freiwilligen, die nicht voll einsatzfähig sind. Mit so einer Einstellung werden die Russen Kiew problemlos einnehmen. Besonders auch deshalb, weil niemand der Ukraine hilft. Europa redet doch nur und tut nichts.“

Auch der Taxi-Fahrer Igor Michailowitsch glaubt, dass die Ukraine mit ihren Problemen alleingelassen wird. „Europa und Amerika tun so, als ob sie schwer beschäftigt seien mit unserem Problem. Dabei sind wir ihnen doch scheißegal. Unsere Regierung kann sie um alles mögliche bitten, sie werden ihnen trotzdem immer einen Vogel zeigen. Die Europäer haben viel zu viel Angst um ihre eigenen Ärsche und ihre Geldbeutel.“

Michailowitsch erzählt, dass 1945 lange Zeit auch niemand glauben konnte, dass die sowjetische Armee in Berlin einmarschiert. „Ich bin mir sicher, dass sich die Geschichte wiederholen kann. Russlands Präsident Wladimir Putin ist wahnsinnig und hat es geschafft, ein ganzes Volk von Zombies zu züchten. Das ist jetzt dazu bereit, für ihn wie dumme Schafböcke über die Klinge zu springen.“

Aus dem Russischen von Ljuba Naminova

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34 Kommentare

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  • Der letzte Absatz des Artikels ist doppelt schockierend:

    Erstens, weil der zitierte Taxi-Fahrer damit nichts anderes sagt, als dass er es bedauert, dass die Sowjetunion 1945 Nazi-Deutschland besiegen konnte.

    Und zweitens, weil dem taz-Autor diese Tatsache anscheinend überhaupt nicht problematisch erscheint; jedenfalls problematisiert er sie nicht.

    Wahrscheinlich unfreiwillig gibt die taz hier einen Beleg dafür, dass der faschistische Einfluß unter den "pro-westlichen" Ukrainern offenbar doch verbreiteter und selbstverständlicher ist, als in den westlichen Medien gern dargestellt, wo er i.d.R. zur Bagatelle heruntergespielt wird.

    • @Sozi:

      Glaubt denn jemand hier in der Runde ernsthaft, Rußland wolle in Kiew einmarschieren?

      ***Kopfkratz...***

      • @Der_Peter:

        Hallo Peter,

         

        hier glauben sogar einige, dass Putin in Berlin einmarschiert.

        Du unterschätzt die BILDhafte Phantasie im taz-Container.

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @AhaEffekt:

          Nein, die meisten hier glauben ja, dass Obama in Kiew einmarschieren will...

  • Ja - Kiev im Schockzustand und auf Lugansk und Donezk fallen Bomben.

     

    Woher der Schock in Kiev?

    Weil der Sieg zum Greifen nah war und nun stellt sich heraus, die Geiz-ist-geil.Armee der Oligarchen wurde von den Separatisten eingekesselt. Und das steckt natürlich Russland dahinter.

     

    Zum Glück sind jetzt unter den Kommentatoren hier endlich die Militärexperten aufgetaucht, die Kiev so lange fehlten, und die wissen, wie's geht.

     

    Gibt es eigentlich die Militärbilder-Galerie noch, die hier in der taz zum Unabhängigkeitstag zu besichtigen war? ich wollte sie mit meinen Enkeln noch einmal durchblättern.

     

    Schlimm, dass Putin den Kievern in die Siegesparade gepfuscht hat und noch schlimmer, dass der Westen so feige ist und die Demokratie nicht endlich auch am Don verteidigt.

    • @AhaEffekt:

      "Schlimm, dass Putin den Kievern in die Siegesparade gepfuscht hat und noch schlimmer, dass der Westen so feige ist und die Demokratie nicht endlich auch am Don verteidigt."

       

      Niemand hält Sie ab, sich ihre eingemotteten Panzerfäuste und Ihren Schießprügel vom letzten Aufgebot in Berlin '45 zu schnappen, zum Don zu marschieren und dort zu "verteidigen".

       

      Der Weg dorthin dürfte Ihnen ja noch von Stalingrad her bestens bekannt sein.

  • Was Russland hier versucht ist nichts weiter als seinen Machtbereich auszudehnen.

    Russland sieht sich nun mal als imperiale Großmacht.

    Und Putin weiß ganz genau des er den Hebel in der Ostukraine am besten ansetzen kann.

    • @Svenja:

      Russland versucht nicht seinen Machtbereich auszudehnen, sondern den immer weiter gen Osten verlaufenden Machtbereich der USA und EU zu begrenzen. Kleiner aber feiner Unterschied!

      Frage mich wie die USA auf einen vom Ausland gesteuerten politischen Putsch in Kanada oder Mexiko reagieren würden? In Kuba kann man beobachten wie es Staaten ergeht, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den USA eine andere Politik verfolgen!

    • @Svenja:

      Noch versucht Russland den ukrainischen Staat zu retten.

      • D
        D.J.
        @Gregor Hecker:

        Jauuuu, das kenn ich doch: Der Vorgängerstaat rettete 1940 das Baltikum, 1956 Ungarn, 1968 die Tschechoslowakei, 1979 Afghanistan. Nun ist also die Ukraine dran mit Gerettetwerden. Danke, danke, Matuschka Rossija!

  • Ach ja, der berühmte tazische Schockometer.

     

    Sehr interessant.

     

    Und wie sieht es mit der Einnahme von Kiew durch Marsianer?

     

    Was sagt da die Alltagspsychose?

     

    Und der Taxifahrer mit seinem Berlin 1945 - der ist doch aus einer Klapsmühle?

     

    Oder ist es wieder so eine Art wie verarsche ich die Leser aus Deutschland?

    • @Gregor Hecker:

      ;-)

    • @Gregor Hecker:

      Liebe Propaganda-Abteilung, bitte registrieren Sie neue Namen, die alten sind verbraucht.

  • Gut, das die Taz das Kommentar-Forum noch nicht abgeschaltet hat. Bei der FAZ ist es inzwischen so - Leser können Artikel zur Ukraine dort nicht mehr kommentieren. Und jeden Tag gibt es dort einen Artikel zur Aufrüstung gegen Putin. Zitate von heute:

    "Der Westen darf sich nicht länger von Putin an der Nase herumführen lassen.

    Er (Putin) wünscht sich einen „failed state“ als Pufferzone zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

    Die Ukraine könnte ein Beispiel dafür werden, dass in einem Land, das Russland historisch und kulturell sehr nahe steht, weit mehr Demokratie möglich ist als in Putins Reich. Das wäre eine direkte Gefahr für seine Herrschaft."

    Und in diesem Stil geht es JEDEN Tag weiter gegen Putin und Russland.

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.

     

    .

    • @Bernado:

      Danke @BERNADO ! Ja... die FAZ! Alte und eigentlich überholte Ängste schüren, die eingemotteten Kriegstrommeln vom Speicher holen...

      Gut das die TAZ Debatte lebendig ist !

  • Nicht ablenken vom Angriffskrieg Russlands!

    Die Anführer der Terroristen haben zugegeben, dass reguläre russsische Truppen auf Seiten der Terroristen kämpfen. Es handelt sich also um nichts anderes als um einen ganz ordinären Angriffskrieg Russlands! Der Krieg in der Ukraine stellt die schwerste Sicherheitskrise in Europa seit Jahrzehnten dar. "Hier sind keine starken Worte nötig, sondern Handeln, am besten der gesamten internationalen Gemeinschaft"!

    • @Walter Gleichmann:

      Also, soweit mir bekannt ist, haben die Separatisten gesagt, es würden Freiwillige aus Rußland in ihren Reihen kämpfen, unter denen sich viele ehemalige und gegenwärtige Militärangehörige befinden. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied zu "regulären Truppen".

      Was die "gesamte internationale Gemeinschaft" betrifft, so ist die sehr viel größer als die USA und die NATO. Ich würde mal schätzen, daß ein Großteil der Staaten der Welt NICHT die Einschätzungen von Washington und ihren Appendices teilt.

      Was für ein "Handeln" stellen Sie sich denn vor?

      • @Der_Peter:

        ja ja habe ich auch gelesen: die russischen Soldaten lassen sich von ihrem Kommandeur beurlauben. Fronturlaub in der Ostukraine. Wird anstandslos genehmigt und Shuttle vom heimatlichen Stützpunkt gibt's dazu.

        • @ingrid werner:

          So so, den Shuttle gibt's dazu. Was Sie nicht alles wissen.

          Immer wieder wird unterschlagen, daß auch auf der Seite Kiews Russen kämpfen, man mag es sich kaum vorstellen. Wie geht die Jazenjuk'sche Propaganda eigentlich mit dieser Tatsache um?

          • @Der_Peter:

            Double Standards??

            Sogenannte „Freiwilligen-Verbände“ in Kriegsgebieten sind doch nix Neues:

            Als private Sicherheits- und Militärunternehmen treten meist Unternehmen aus den USA, Großbritannien oder Südafrika auf. Ihre Dienstleistungen umfassen taktisch-operative Beratung, militärisches Training, das Betreiben von Kriegsgefangenenlagern, das Aufklären und Erkunden sowie die technische, logistische und operative Unterstützung von Kampfhandlungen. Die hier beschriebenen Möglichkeiten zum Einsatz ziviler Personen für militärische Aufgaben werden im vollen Umfang vor allem durch die USA genutzt, in etwas geringerem Maß auch vom Vereinigten Königreich.

            Ein häufig geäußerter Vorwurf gegenüber Staaten, die private Militärunternehmen einsetzen, ist, dass sie damit gezielt das Kriegsvölkerrecht umgehen. Beispielsweise waren einige private Kämpfer, die 2007 im Auftrag des US-Außenministeriums im Irak eingesetzt waren, durch ihre Arbeitsverträge sowie Abkommen zwischen den USA und dem Irak sowohl vor kriegsvölkerrechtlicher als auch vor strafrechtlicher Verfolgung in beiden Ländern geschützt. Dies betraf vor allem Mitarbeiter von Blackwater.

  • endlich wieder ein Lebenszeichen von unseren Radio Liberty, Free Europe oder wahlweise "UKRAINE CRISIS Media Center.....

    Old Schoe die 2.te (mindestens) -Wag the Dog lässt grüßen. Uuuuh die Kiewer haben Angst vor dem „einmarschierten“ Phantom Russen. Das der, oder besser alles Russische vor Kurzem noch „aufs Messer -oder mit Atombomben entsorgt werden sollte, als großfressige Faschistenverbände ganz Demokratisch durch Kiew marodierten -was solls. Aber zu mindestens in Kiew haben die Faschisten immer noch die Grosse Fresse (und natürlich unsere Mediensymphatie) – in Ursuf werden sie in Kürze von ihren Wachtürmen und aus ihren Pavillons geschossen. Die Parade in Kiew erinnerte in einigem an die zum 40zigsten „Unabhängigkeitstag“ in der DDR, nur das die „Ukraine“ richtig im …. ist. Die Ukraine ist am Ende und die militärische Situation ist noch vergleichsweise Rosig gegenüber der wirtschaftlichen. Und den „ungedienten“ Clowns hier, die wie beabsichtigt, nach „Milans“, militärischer Einmischung und Sanktionen schreien sei gesagt geht doch selber hin „helft“ ihr hoch(ein)gebildeten Maulhelden -nur wundert euch nicht, wie die Ukren, das Krieg nicht -Computerballerspiel oder faschistischer „Kindergeburtstag“ auf dem Maidan ist.

  • Da kämpfen die vom Westen unterstützten westukrainischen Neonazis gegen russische Neonazis, die von Russland unterstützt werden.

    Beide Seiten tun offenbar alles dafür, Meinung gegen die "Faschisten" auf der Gegenseite zu machen.

    Scheint ja ganz gut zu funktionieren, wenn man solche Artikel liest glaubt ja in der Westukraine mittlerweile jeder dass die gesamte russische Armee auf Kiew zustürmt. Au man.

    Ich frag mich aber auch, wie man die Situation in der Ukraine so extrem verbocken konnte. Janukowitsch hatte damals das EU-Assoziierungsabkommen auf Eis gelegt, weil er von den Russen Geld bekommen hat, dass er für die Finanzierung seines marroden Staates dringend brauchte. Vorher hatte er bei der EU angefragt, die aber abgelehnt hat. Der Maidan, und alles was jetzt noch kommt, wird die EU ein vielfaches kosten, wenn sie die Assoziierung immer noch wollen. Und das ist nicht der einzige Preis. Auch die Krim ist nun weg. Und das Land ist nun so nachhaltig zerrüttet, dass der Osten die Zentralregierung nie akzeptieren wird.

    Und anstatt irgendwann mal einen Schlußstrich zu ziehen, wird immer mehr Öl ins Feuer gekippt. Soll die Nato vielleicht am Ende die Krim zurück erobern? Na dann viel Spaß.

  • Tja... Herr Nesterko schildert die Stimmung in Kiew... Eine Stimmung von Angst und altem Hass, Schuldzuweisungen... um Kampfeswillen zu erzeugen.

    Ist ja so das die Presse und TV in Kiew - wenn Frau/mann der TAZ vertrauen darf- arg eingeschränkt, zensiert und

    manipuliert ist...

    um diesen dummen Bruderkrieg sinnlos aufzuputschen!

    Im Donbass ist die Logik von Hass und Schuldzuweisungen und Zensur, um Kampfwillen zu erzeugen, evtl. identisch?

    Dem Frieden dienlich zZt. sind eigentlich nur humanitäre Hilfsaktionen um die Leiden der Zivilbevölkerung zu mindern.

    Als historischer Konflikt zwischen Ost und Westukraine ist Krieg als ein Mittel zum Frieden erfolglos!

    Waffenstillstand und friedlicher Dialog als Weg...

  • Heute früh meinte ich meinen Augen nicht zu trauen: Ausgerechnet “Spiegel online” meint zum Ukraine-Konflikt: “Aufklärung ist die beste Waffe”. Ist es etwa nicht der “Spiegel” der sich seit Monaten mit der “Welt” eine Art mediales Wettrüsten gegen Russland im Rahmen der Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt liefert? Wenn man den Text des “Spiegel” liest, merkt man allerdings sehr schnell, was der “Spiegel” unter Aufklärung als Waffe tatsächlich versteht.

    Allein dieser Satz im Text hat schwerlich das Prädikat Aufklärung verdient:

    “Putins zynischer Machtpolitik – an der nicht einmal der Abschuss eines Passagierjets etwas ändern konnte – sollten Amerika und Europa vielmehr mit massiver Aufklärung begegnen.”

    Damit wird eine weiteres Mal suggeriert, dass es erwiesen sei, dass Russland bzw. die Separatisten für den Absturz der Passagiermaschine verantwortlich zeichnen. Was doch aber jede Leserin und jeden Leser nun schon seit Wochen verunsichert, ist, dass bis heute noch keine Auswertung des Flugschreibers vorliegt, noch irgendwelche glaubwürdigen Aufklärungsbilder durch NATO-Satelliten zum Beispiel. Der Flugschreiber aber liegt nicht in Moskau, sondern beim “Westen”. Und hat “der Westen” nach der Flugzeugkatastrophe irgendetwas an seiner Politik geändert? Diese Frage wäre doch auch zu thematisieren. Nicht für einen Spiegel online Redakteur natürlich.

     

    Der Autor des Textes, Sebastian Fischer, kommentiert wahrscheinlich nicht zufällig aus Washington über die Ukraine. Und was er im Anschluss an den oben zitierten Satz schreibt, schlägt dem Fass den Boden aus:

     

    “Westliche Dienste verfügen über Satellitenbilder, die russische Truppen zeigen? Raus damit, alles veröffentlichen, Fotos, Daten. Die Fakten auf den Tisch! Der Klügere klärt auf..........

     

    Hintergrund zum Ukraine-Konflikt hier und hier. http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/.../ukrainerussl.../

    • @Willi:

      Na, Sie werden erst dann daran glauben das Putin das macht was er will wenn die Panzer vor Ihr Haustur stehen.

       

      Das die Ukraine dazu beigetragen hat diese Situation zu verschärfen ist sicherlich gegeben. Aber wer hat der Krim annektiert nachdem über Wochen Russische Propaganda verbreitet worden ist?

       

      Sie ignorieren alles was Putin zu den Wegfall der UdSSR sagt, und was die "Berater" ihm jetzt sagen.

       

      Aufwachen - und nicht nur alles auf Amerika und NATO schieben. Wer hat dann 40 Jahren in Osteuropa die Diktaturen gesteuert?

  • Man beachte "angeblich" immer wieder dasselbe, es werden angebliche

    Dinge Russland unterstellt, die gerade die Regierung in Kiew streut.

    Was ist mit den ganzen Behauptungen die seitens Kiews und Amerika ständig kursieren, gibts definitive Beweise ?

    Die Ukrainer sind voll in einem Stellvertreterkrieg gelandet, hier gehts rein um Interessen.

    • @dasfreiewort:

      Sind Sie sicher, dass bei einem Krieg um Interessen geht? Sehr intellektuell!

       

      Und zu ihrer Frage: ja, gibt es genug! Bitte selber googeln, wenn Sie in den letzten beiden Wochen auf einer einsamen Insel waren.

      • @Joe Montana:

        Das freie Wort lebt schließlich nicht hier. in seinem geliebten Toitschland, "sondern im EU-Ausland" .

         

        Es hat in Kanada um Asyl gebeten, wurde aber wegen der dortigen "geregelten Einwanderung, wie sie Einwanderungsländer haben (siehe Kanada, USA, Amerika" ) abgewiesen.

         

        Hier hat es auch keiner lieb.

         

        Jetzt versucht es sein Glück bei Putin.

  • Die Propaganda in Kiew scheint ja sehr erfolgreich zu sein. Für die Niederlagen der eigenen Truppen sind also russische Spezialeinheiten zuständig. Es kann und darf nicht sein, dass die Separatisten besser (und motivierter) kämpfen. Aber langsam wird einigen Leuten wohl klar, dass vom Westen keine echte Unterstützung zu erwarten ist. Amerikanische Militärberater kann man schon immer in der Pfeife rauchen und in der EU will sich mit Recht Niemand für die ukrainische Oligarchie tot schießen lassen.

    Die Menschen in Kiew sollten langsam begreifen, dass der Westen die Ukraine nur für den (vergeblichen?) Versuch benutzt, Russland zu isolieren und als Großmacht auszuschalten.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Warum denken Sie nicht nach?

  • Wieso benutzt die ukrainische Armeee keine schultergestützten Boden-Boden-Raketen, um die russischen Fahrzeuge in die Luft zu jagen? Was machen die überhaupt? Reiten die mit Gewehr und Bajonett durch die Gegend?

    • @Gabriel Renoir:

      Ich denke, die Zeit der Ulanenregimenter ist auch in der Ukraine vorbei, aber die Bewaffnung der ukrainischen Armee fusst im wesentlichen noch auf alter Sowjettechnik, da sind selbst die Russen inzwischen weiter.

    • @Gabriel Renoir:

      So überraschend ist die schwache Ausrüstung der ukrainischen Seite für mich nicht, denn es handelt sich scheinbar zum Großteil nicht um die reguläre Armee sondern "Die Soldaten sind zumeist Freiwillige der sogenannten Selbstverteidigungsgruppen vom Kiewer Unabhängigkeitsplatz".

      Sie unterstehen dem Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat, dessen Chef Andrej Parubij ist. Er ist Mitbegründer der rechtsextremen Sozial-Nationalen Partei, aus der die heutige Swoboda-Partei hervorging.

      So zumindest berichtete Der Spiegel vor der Eskalation:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-bataillon-der-nationalgarde-zieht-in-den-osten-a-964547.html

      Ich habe mir gestern im Handelsblatt das Video angesehen, in dem Demonstranten eine bessere Ausrüstung der freiwilligen Kämpfer fordern. Auf dem Video sehe ich vermummte Gestalten mit SS-ähnlichen Flaggen (der Swoboda-Partei) und wundere mich, warum dazu nicht die geringste kritische Bemerkung fällt.

      Zum Vergleich: Wenn bei uns die NPD eine bewaffnete Truppe aufstellen würde und vermummt und fahnenschwingend vor dem Reichstag für deren bessere Ausrüstung demonstrieren würde, dann könnten wir uns auf ganz andere Kommentare aus dem Ausland einstellen.

       

      Mein Fazit: Hier stehen" sehr kämpferische" Faschisten gegen Putins psychopatische Söldnertruppen aus dem Kaukasus. Wir sollten uns da auf keinen Fall hineinziehen lassen. Sanktionen und Druck gegen beide Seiten!

       

      Wenigstens von der TAZ erwarte ich dazu eine neutralere Berichterstattung. Das ist mir viel zu Schwarz/Weiss