piwik no script img

Kommentar Ukraine-Reise der KanzlerinFrau Merkel, übernehmen Sie!

Kommentar von Barbara Oertel

Wenn die Kanzlerin bei ihrer Reise in die Ukraine etwas erreichen will, dann muss sie Klartext reden. Und zwar bei der Kiewer Regierung.

Fährt am Samstag in die ukrainische Hauptstadt Kiew: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bild: reuters

I mmerhin: Der russische und ukrainische Außenminister haben sich dazu bereit erklärt, im Gespräch zu bleiben. Und in der kommenden Woche wollen sich auch die Präsidenten beider Länder in Minsk an einen Tisch setzen. Das sind angesichts der Tatsache, dass im Donbass nach wie vor erbittert gekämpft wird, dort täglich Menschen getötet, verletzt und in die Flucht getrieben werden, positive Signale.

Doch ob, wie Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier meint, wirklich von einer Annäherung beider Seiten die Rede sein kann, die zu einem Waffenstillstand führt, wird sich erst noch herausstellen müssen. Denn ein Waffenstillstand setzt voraus, dass, wie von Kiew zu Recht gefordert, die russisch-ukrainische Grenze effektiv kontrolliert wird, OSZE-Vertreter ungehindert ihren Job machen können und die Rebellen ihre Geiseln frei lassen.

Vor allem für eine effektive Grenzkontrolle gibt es bisher keine Anzeichen. Nach wie vor gelangen Kämpfer und Waffen aus Russland ungehindert in das Nachbarland. Was sich in den Lastwagen des ominösen russischen Hilfskonvois tatsächlich befindet, ist immer noch unklar, genauso wie die Frage, ob die Sicherheit der Rote-Kreuz-Mitarbeiter garantiert werden kann. Und die Ankündigung Moskaus, in der südrussischen Region Astrachan eine weitere Militärübung abzuhalten, ist auch nicht gerade eine vertrauensbildende Maßnahme.

Man darf gespannt sein, ob der Besuch von Kanzlerin Angela Merkel am kommenden Samstag in Kiew das Land einer friedlichen Lösung ein Stück näher bringt. Wenn dieses Krisengespräch jedoch mehr als nur bloße Symbolpolitik sein soll, wird Merkel nicht umhin können, Tacheles zu reden. Nicht nur in Bezug auf einen Waffenstillstand, sondern auch auf die jüngsten Winkelzüge der Kiewer Regierung. Die führt gerade durch die Hintertür eine Internetzensur ein und ist dabei, 14 russische Sender aus dem Kabelnetz zu verbannen. Demokratie sieht anders aus. Frau Merkel, übernehmen Sie!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
Mehr zum Thema

49 Kommentare

 / 
  • "Frau Merkel, übernehmen Sie!"

     

    NEIN DANKE!!!

     

    Was soll diese - pardon - schwachsinnige Forderung nach dem System Merkel?

     

    Ich möchte nämlich wissen, was da passiert und nicht mit dämlichen Floskeln abgemerkelt werden.

     

    Bei Hintertüren-Merkel weiß man das nie, so ist diese Politikerin nunmal.

     

    Wenn schon Geister, sollte man bei diesem Konflikt nach möglichst neutralen, glaubhafteren, vor allem intelligenteren "Helfern" rufen.

  • "Man darf gespannt sein, ob der Besuch von Kanzlerin Angela Merkel am kommenden Samstag in Kiew das Land einer friedlichen Lösung ein Stück näher bringt. "

     

    Der Besuch Merkels ist irrelevant. Die Zerstörung der Ukraine durch Putin geht weiter - Tag für Tag.

     

    Solange der Westen Putin nicht klar macht dass sein Plan - die Zerschlagung der Ukraine - nicht aufgeht wird er weitermachen.

    Und Erfolg haben. Die Ukraine ist wirtschaftlich/finanziell am Rande des Kollaps.

    • @Grübelnder0309:

      "Die Zerstörung der Ukraine durch Putin geht weiter - Tag für Tag."

       

      lieber Grübelnder,

      ich habe zwar schon oft in den Medien vernommen, dass Putin an diesem Bürgerkrieg und an allem anderen schuld sei, aber das Warum ist bei mir nicht hängen geblieben bzw. schien mir nicht gerade überzeugend.

       

      Warum immer Putin, Putin...

       

      Ist es etwa so wie Frau Pohl in ihrem Kommentar schrieb

      "klare Feindbilder entlasten" ?

       

      Von was ?

      Vom schlechten Gewissen oder Denken oder ....

       

      Ich grüble auch, und würde gerne wissen wie Sie darauf kommen, dass Putin Interesse an einer destabilierten Ukraine haben kann.

       

      Putin mag ein Unsymphat sein, aber ich halte ihn und seine Berater nicht für so naiv gerade in dieser hochsensiblen Region Unruhe zu stiften. Die inkompetente Vollidioten in der Außenpolitik würde ich wohl eher in Brüssel, Berlin, Washington und vorallem in Kiew suchen.

      • @Seifenblase:

        "Putin mag ein Unsymphat sein, aber ich halte ihn und seine Berater nicht für so naiv gerade in dieser hochsensiblen Region Unruhe zu stiften. "

         

        Tja Putins Verhalten ist aus westlicher Sicht natürlich irrational. Allerdings muss man bedenken, dass selbst der pro-russische Präsident Janukowitsch sehr wenig von Putins "eurasischer Wirtschaftsunion" gehalten hat. Und dass Putin den Untergang der UdSSR als größte Katastrophe bezeichnet hat.

         

        Für Sowjetnostalgiker und russische Ultranationalisten ergibt die Zerschlagung der Ukraine durchaus "Sinn" - wenn sie sich nicht freiwillig Russland anschließen will, dann halt vielleicht nach dem Zusammenbruch der Ukraine. Ultranationlismus ist per se irrational, auch der gegenwärtig groß-russische.

        • @Grübelnder0309:

          Ich stimme eher Julian Nida-Rümelin, Helmut Schmidt und Volker Rühe zu, die in den Vorwürfen gegen

          Putin Kriegshetze vermuten.

           

          http://www.stern.de/politik/ausland/kommentar-zur-ukraine-krise-die-vorwuerfe-gegen-putin-klingen-stark-nach-kriegs-propaganda-2127154.html

           

          Am Ende soll ein Krieg mit Beteiligung der NATO darüber hinwegtäuschen, dass unsere Politiker und Medienvertreter total versagt haben.

          Die westliche Außenpolitik wird von im Gleichschritt maschierenden Idioten bestimmt. Kaum merken sie, dass ihre Machtspielchen und Einflußbereichverschiebung zu Destabilisierung in Europa führen, versuchen sie den Schwarzen Peter Putin zuzuschieben.

           

          Eine westliche Unterstützung der Ukrainischen Regierung, einer Regierung, die nie frei gewählt wurde und Faschisten das Innenministerium übertragen hat, das ist ein riesiger politischer Skandal. Natürlich sind Faschisten (ob im Osten oder Westen) nie an einer friedlichen politischen Lösung oder Deeskalation interessiert.

          Desshalb gibt es keine Verhandlungen mit den Ostrebellen. Und natürlich verringern sich je länger der Konflikt schwillt, die Chance auf Verhandlungen.

           

          Aber uns, Antifaschisten in Europa, Russland oder der Ukraine muß an einer Deeskalation gelegen sein, denn alles andere bedeutet Krieg und damit Mobilmachung und ein Sieg des Faschismus.

  • "Die führt gerade durch die Hintertür eine Internetzensur ein und ist dabei, 14 russische Sender aus dem Kabelnetz zu verbannen."

     

    Diese russischen Staatssender betreiben Volksverhetzung - seit Monaten. Auch gegenüber deutschen Staatsbürgern die Todesdrohungen erhalten! Wie z.B. Olga wieber - ihr wurde unterstellt die Ausweidung von verletzten ukrainischen Soldaten angeordnet zu haben.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/angeblicher-organhandel-russische-propaganda-gegen-deutsch-ukrainerin-a-980304.html

    • @Grübelnder0309:

      Also, der Spiegel ist ja nun auch nicht gerade feinfühlig, wenn es um Propaganda geht, das mal nur am Rande.

      Das US-amerikanische "Committee to protect journalists", gewiß nicht in dem Verdacht, ein Putin-Vasall zu sein, verurteilt die Abschaltung der russischen Fernsehkanäle in der Ukraine:

      http://www.cpj.org/2014/08/ukraine-must-reverse-ban-on-russian-television.php

      • @Der_Peter: Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.
      • @Der_Peter:

        Noch mal zur Propaganda. Hier erzählt ein Schweizer Historiker etwas zum Thema, und man sollte sich mal nicht an seinem Interviewpartner stören. B-)

        https://www.youtube.com/watch?v=kosIpgMFDoo

        • @Der_Peter:

          Ganser ist ein Verschwörungstheoretiker - komplett unglaubwürdig u.a. bzgl. 9/11. Und Jebsen ist ein tiefbrauner Demagoge der gegen die Demokratie gehetzt hat.

          Tolle Quellen haben sie da.

          • @Grübelnder0309:

            Ganser analysiert die Machtgefüge aus seiner Sicht, wie jeder in ARD/ZDF auftretetender sog. Experte für rein westliche Lesart. Ein Verschwörungstheoretiker? Jebsen verschweigt keine Faschisten in der Ukraine...

  • Oh Mann, ich habe die Geburtswehen der taz mitgemacht, überall für diese Zeitung geworben, weil sie als eine ökologische, pazifistische und der Wahrheit verpflichtete Tageszeitung auf die Welt kam. Damals. Heute finde ich Artikel wie diesen, in dem haarscharf an der Faktenlage und der ursprünglichen Ausrichtung dieser Zeitung vorbei berichtet wird. Das macht traurig. Offenbar ist es der Atlantikbrücke gelungen, dieses ursprünglich so alternative und oppositionelle Presseorgan gegen die Interessen seiner eigenen "Eltern" zu wenden. Sie wird wohl den Weg der FDP gehen und in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwinden.

    • @Bernd H. Schoeps:

      "Offenbar ist es der Atlantikbrücke gelungen, dieses ursprünglich so alternative und oppositionelle Presseorgan gegen die Interessen seiner eigenen "Eltern" zu wenden."

       

      Deutschland ist imperial geworden. Um im Diskurs zu bleiben, musste taz lernen imperial zu denken. Imperial denken heißt, man muss imperiale Kriege führen, also muss man den Krieg rechtfertigen. Hat man schon einmal den imperialen Krieg gerechtfertigt, läuft es schon automatisch. Man ist die Atlantikbrücke selbst als vegetarische Variante.

    • @Bernd H. Schoeps:

      @Bernd H.Schoeps

       

      Wie darf ich das verstehen? Amerikanischer Imperialismus ist böse, aber "das Einsammeln russischer Erde" = russischer Ultra-Nationalismus ist gut?

       

      Die Aggression gegenüber souveränen Ländern ist immer zu verurteilen - selbst wenn es Russland betreib!

       

      Habe den Eindruck Putins Plan geht auf - die Ukraine steht vor dem Kollaps, noch ein paar Wochen und Putin kann seine Hände reiben.

      • @Grübelnder0309:

        Ich finde, Sie unterstellen Herrn Schoeps hier etwas, was er gar nicht gesagt hat.

        Und weiter finde ich, JA, der amerikanische Imperialismus ist böse. Und rein strategisch kann Putin nichts so ungelegen kommen wie eine kollabierende Ukraine an der Westgrenze Rußlands.

        • @Der_Peter:

          Imperialismus ist generell böse - mein Punkt ist, dass eben auch der russische Ultra-Nationalismus/Imperialismus böse ist.

           

          Eine kollabierende Ukraine ist das Ziel Putins. Daher schickt seit Wochen immer mehr Söldner/Waffen über die Grenze.

           

          P.S. am 17 April hat er in TV-Ansprache erklärt halbe Ukraine=Neurussland gehört unrechtmäßig zur Ukraine

           

          Und vor ein paar Jahren hat er erklärt Untergang der UdSSR war größte Katastrophe des 20. Jhd.

           

          Da Ukraine offenbar nicht freiwillig wieder zu Russland will, greift er auf das Faustrecht zurück. Vor diesem Hintergrund ist für Putin eine kollabierende Ukraine ein strategisches Ziel.

      • @Grübelnder0309:

        Dann verurteilen sie doch die Aggression des Westens gegenüber der souveränen Ukraine

         

        und

         

        begreifen sie, dass Russland angegriffen hat, als die Ukraine die Souveränität längst verloren hat.

         

        insofern nichts das "Einsammeln russischer Erde", sondern Retten bevor sie von den anderen Räubern geraubt wird.

        • @Gregor Hecker:

          Inwiefern Aggression des Westens gegenüber Ukraine?!

           

          Die Ukraine wollte seit Jahren die EU-Assoziierung - nicht die EU!

           

          Die EU hat jahrelang auf die Bremse getreten, zunächst Freilassung von politischen Gefangenen gefordert.

           

          Das gilt übrigens ganz generell für die EU-Osterweiterung. Die Initiative ging stets von den Bewerberländern aus. Hören Sie auf ständig russische Propaganda zu verbreiten, kann es nicht mehr lesen.

          • @Grübelnder0309:

            Ihre phantastische Interpretation, wenn man noch an den Spruch "Fuck the EU" denkt, gleicht einer typischen Rechtfertigung einer Vergewaltigung, wenn der Vergewaltiger immer behauptet, "die Initiative ging stets von " dem ukrainischen Mädchen aus.

    • @Bernd H. Schoeps:

      Wäre zu wünschen. Aber es wird sich- über einen längeren Zeitraum- wohl eher, die Leserschaft anders zusammensetzen.

  • Na so was, gleich mehrere Kommentare wurden hier gelöscht. Darunter auch der von IBM, was gar nicht mehr angezeigt wird, und mit ihm meine ausführliche Antwort.

    Na so was. ***kopfschüttel***

    • Paula , Moderatorin
      @Der_Peter:

      Entschuldigung, der Kommentar von IBM wurde versehentlich gelöscht, da vermeintlich doppelt. Ich habe ihn wiederhergestellt. Die anderen beschränkten sich auf persönliche Beleidigungen.

    • @Der_Peter:

      Aha, ist wieder da! :-)

  •  Merkel und Steinmeier ist es (zu recht ) peinlich , was nach dem "erfolgreichen" regime change in der Ukraine inzwischen abgeht ! Die neue Regierung läßt ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung mit Artillerie , Raketen und Kampfflugzeugen in die Städte Donezk und Lugansk reinballern , um dort - nach ihrer Diktion - "Terroristen" zu eliminieren . Ich nenne das ein Verbrechen und die Befehlshaber Verbrecher . Würde , zum Vergleich , in einem zivilisierten Land die Polizei mit mauerbrechenden Waffen in eine Bank vordringen , um dort - ohne Rücksicht auf Leben und Gesundheit von Geiseln - der Bankräuber habhaft zu werden ? Unvorstellbar .

    Die USA , die ich nicht mehr als zivilisiertes Land betrachte , verfolgen das Vorgehen der Kiewer Regierung mit Zustimmung ( von England , ihrem allzeit willigen Pudel , hört man dazu hierzulande nichts ).

     

    Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie Beleidigungen und Unterstellungen.

  • Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.
  • Und? Wo ist das Problem? Die Aufständischen können sich doch, bevor sie massakriert werden, einfach dahin zurückziehen, woher sie gekommen sind, nämlich nach Russland.

    • @ibm:

      Wenn die Grenzen dicht gemacht werden, kann man nicht einfach dadurch.

       

      Fragen Sie "Mutti" mal, ob das so einfach war vor 1989 von der DDR in die BRD zu kommen.

    • @ibm:

      Das Problem ist, daß die Mehrzahl der Aufständischen Ukrainer sind, die aus den betreffenden Gebieten stammen.

      Wenn man sich auf so ein Niveau begibt, könnte man genauso sagen, Kiews Truppen sollten sich dorthin verziehen, wo sie hergekommen sind, nämlich in die Zentral- und Westukraine. Wäre im übrigen eine gute Lösung.

      • @Der_Peter:

        Außerdem werden ja nicht nur Aufständische vom ukrainischen Militär getötet, sondern auch in großem Maße Zivilisten (die, der Bevölkerungsstruktur entsprechend, zum großen Teil russisch oder russischsprachig sein dürften). Ein Teil der Zivilbevölkerung ist ja schon geflüchtet, vor allem nach Rußland, aber viele können nicht fliehen oder wollen in der Heimat bleiben. Und so gibt es erhebliche und tragische Verluste in der Zivilbevölkerung, so daß sich unlängst sogar unlängst Frau Harf, Sprecherin des US-Außenministeriums, genötigt sah, bei aller Billigung des "Antiterroreinsatzes" Kiew zu mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung aufzurufen (siehe http://www.state.gov/r/pa/prs/dpb/2014/08/230614.htm, etwas nach unten scrollen). Zumal von genügend Fällen berichtet wird, daß Ortschaften, Wohngegenden, Straßen und Gebäude vom ukrainischen Militär beschossen und bombardiert werden, in deren weiten Umkreis sich überhaupt keine Rebellen befinden. So ein Vorgehen kann nur noch als Terror gegen das Volk bezeichnet werden, zwecks Einschüchterung, Vertreibung, Vernichtung.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
  • Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.
  • Frau Merkel soll mal ein gutes Wort für die Pressefreiheit einlegen, während mitten in Europa Großstädte ohne Strom, Wasser, Medikamente und Versorgung sind?

     

    Tröööt, Tröööt, die TAZ ist da. Tröööt, Frau Oertel, rums, rums, bums, grün, grün, Natograun schlink, schlunk ... Ups Verzeihung, aber mir war gerade danach. :-(

  • Die OSZE berichtet ja regelmäßig über ihre Beobachtungen an der russisch-ukrainischen Grenze, z.B. hier: http://www.osce.org/om/122613 . Dort und auch anderswo berichtet die OSZE nicht über Transporte russischer Militärtechnik, und auch nicht davon, daß sie in ihrer Arbeit behindert würde. Warum also immer wieder diese ollen Kamellen aufwärmen? Nun hat Rußland auch zugestimmt, daß die OSZE unbewaffnete Drohnen zur Überwachung der Grenze einsetzt, und sie wurden schon in Österreich geordert. Ich finde, das ist doch schon recht entgegenkommend.

    Ich verstehe auch nicht, warum gesagt wird, der Inhalt des "ominösen" russischen Hilfskonvois wäre "immer noch unklar", wo doch russische und ukrainische Grenzbeamte gemeinsam mit Vertretern des Roten Kreuzes sein Tagen die Lastwagen inspizieren, nachdem auch schon viele Journalisten Einblick nehmen durften.

    Und zuletzt, wer die russische Übung im fast 1000 km von der Ukraine entfernten Großraum Astrachan mißbilligt, muß sich fragen lassen, warum ihm/ihr ausgerechnet eine LuftABWEHRübung nicht paßt.

    Na ja, und zur Situation der Journalisten in der Ukraine gibt es einen aktuellen Report der OSCE: http://www.osce.org/fom/122779 . Hier könnte ich rufen: Frau Oertel, übernehmen Sie!

    • @Der_Peter:

      musst mal lesen, das mit der Ukraine ist wohl Teil einer größeren Aggression die nächsten Jahre http://www.abc.net.au/7.30/content/2014/s4065265.htm

       

      Australische Sendung 7.30: Interview mit US Secretary of Defense Chuck Hagel.

       

      Autralien wird Dreh und Angelpunkt (China...). Entgegen Obamas Rede verstärken die USA ihre Kontingente "mehr als je zuvor" auf der Welt und weichen nirgendwo zurück:

       

      "Asia Pacific; we're doing more in the Asia Pacific, with more ships, more people, new initiatives than we've ever done. We're not retreating from any part of the world...

       

      Ukraine...

      Look at the Ukraine, look at our involvement in Eastern Europe. We have a huge number of forces stationed in the Middle East."

       

      never been done before!!!

      "We have over 360,000 American military and civilians stationed in the Asia Pacific. We have over 200 naval ships. I could go on. 1,200 marines in Darwin - never been done before. "

       

      Der Führer:

      "We are seeing a new world order being built in the early 21st Century. The United States of America has some responsibility to help lead that."

       

      Auf uns aller Nerven kommt wohl Einiges zu...

      • @Flux:

        Danke für den Link. Was ich mich frage - wie finanzieren die USA das alles? Reicht denn da die Gelddruckmaschine, oder wie geht das?

        • @Der_Peter:

          Netzwerk aus Investoren, Global Player-Unternehmen, Banken, wie immer...Im Detail checkt das wohl nur ein Top-Insider von der City oder so. Hausieren gehen die ja nicht damit...Dirk Müller kennt sicher die groben Zusammenhänge. Die öffentlichen Haushalte sind zwar leer, aber das interessiert die Beteiligten herzlich wenig, denke ich. Mit dem Installieren des amerikanischen ways des Wirtschaftens (überall mitmelken) wird sich´s für die schon rechnen.

      • @Flux:

        "new world order being built" (im Text) sprech ich nicht an...sonst werd ich hier gleich als Esoverschwörungsfreimaurerwirrkopf erklärt...

    • @Der_Peter:

      Gut geschrieben - volle Zustimmung.

      Das einzige was mir an Frau Oertel gefällt: das sie Facebook und Twitter meidet! Mach ich auch.

  • "Denn ein Waffenstillstand setzt voraus, dass, wie von Kiew zu Recht gefordert, die russisch-ukrainische Grenze effektiv kontrolliert wird,"

     

    Also ist Frau Oertel nichts besseres eingefallen als die Forderungen Kiews zu übersetzen, die Vorstellungen einer Kriegspartei zu übernehmen!!!

     

    Was ist mit der anderen Seite? Der Russe hat sich zu ergeben? Grenze zu machen und zu sehen, wie die ukrainische Armee die Aufständischen massakriert? Die "Russen" sollen dumm sein und sich umbringen lassen?

     

    Das ist die Forderung der taz an Merkel? Angela, kill them all?

    • @Gregor Hecker:

      Aus Rußland kamen außer ständigen Appellen für einen Waffenstillstand lediglich eine Reihe von Freiwilligen, die sicherlich das eine oder andere an Waffen mit eingeschleppt haben (was auch Rußland nicht bestreitet), aber das war's dann auch. Wenn das so weitergeht, läuft der gegenwärtige Zustand im Prinzip darauf hinaus, daß die ukrainische Armee und Nationalgarde und Kolomojskis Privatbatallione die Aufständischen nach und nach massakrieren werden. Und da sich Kiew "auf der Gewinnerstraße" wähnt, sieht es auch keine Notwendigkeit, etwas an seinem Vorgehen zu ändern.

      • @Der_Peter:

        ich muss nicht an der Propaganda-Front mich schlagen. Ich weiß, dass man Panzer nicht in eine Kiosk findet und Luftabwehrsysteme mit denen man Mig29 abschießen kann, nicht in einem Supermarkt bekommt.

         

        Russland hat eine kleine Freiwilligen-Armee aufgestellt, sie finanziert und bewaffnet. Diese aufständische Armee wird solange kämpfen, bis Russland seine Ziele erreicht hat.

         

        Beweise dafür gibt es natürlich nicht, genauso wie für die andere Seite.

         

        Wie zum Beispiel, ist da nicht vor kurzem ein amerikanischer General ums Leben gekommen in Afghanistan? Vielleicht ist er aber in der Ukraine gefallen und in Afghanistan hatte man nur seinen Tod legalisiert?

        • @Gregor Hecker:

          Nö, mit Ihnen würde ich mich sowieso nicht schlagen. :-)

          Aber das mit dem amerikanischen General ist interessant. Vor einiger Zeit las ich, ich glaube auf einer Homepage der Rebellen, daß bei Kämpfen im Donbass ein amerikanischer General getötet worden sei, aber dann kam nie wieder etwas darüber. Kurz darauf hörte man von dem Zwischenfall in Afghanistan...

      • @Der_Peter:

        Und? Die Aufständischen können doch, bevor sie massakriert werden, einfach wieder dahin zurückkehren, wo sie hergekommen sind, nämlich nach Russland. Da die meisten von ihnen sowieso russische Staatsbürger sind, sollte das auch bei effektiven Grenzkontrollen kein Problem sein.

        • @ibm:

          Wie sollen sie zurückkehren, wenn die Grenzen "effektiv" sind, d.h., dicht wie die DDR-Grenze war.

           

          Wobei Merkel da als Alt-Ossi-Funktionärin ja Ahnung von "effektiven" Grenzkontrollen hat.

        • @ibm:

          Siehe oben...

  • Sie unterschlagen dass in der Ukraine zur Zeit Nato Manöver stattfinden. 8 in Worten acht Natomanöver überschneiden sich kommenden Monat in der Ukraine. In einem Land das sich im Bürgerkrieg befindet. Wenns dann richtig zur Sache geht ist dies kommenden Monat.