Kommentar Trump bei Vorwahlen: Jetzt wird es ernst
Donald Trump hat wieder abgeräumt. Der Plan seiner Konkurrenten, sich gegen ihn zu verbünden, hat ihm eher genutzt als geschadet.
D onald Trump hat abgeräumt. Anders lässt sich sein Sieg bei den jüngsten Vorwahlen in fünf US-Staaten nicht bezeichnen. Vielleicht hätte er auch dann triumphiert, wenn seine Rivalen nicht kurz vor der jüngsten Abstimmung beschlossen hätten, ein schwer nachvollziehbares Bündnis einzugehen. Darüber lässt sich streiten. Als sicher kann jedoch gelten: Der Verzweiflungakt seiner Konkurrenten, sich ohne jedes Programm und ohne jeden Plan gegen ihn zu verbünden, hat Trump eher genutzt als geschadet.
Ein Wunder ist das nicht. Wenn sich zwei ziemlich unbeliebte Verlierer zusammentun müssen, um einen Mann zu schlagen, der ursprünglich als Außenseiter angetreten war – auf wessen Seite stehen dann wohl Leute, die etwas auf sich halten? Ja, genau. Das hätten die Strategen, die für die republikanischen Kandidaten Ted Cruz und John Kasich arbeiten, wissen können, bevor sie ihre seltsame Zusammenarbeit ankündigten, die inhaltlich durch nichts unterfüttert ist.
Noch steht nicht fest, ob es Donald Trump tatsächlich gelingen wird, vor dem Nominierungsparteitag der Republikaner die absolute Mehrheit der Delegierten hinter sich zu versammeln. Aber seine Chancen sind gestiegen. Und, wichtiger noch: Sein Argument hat an Gewicht gewonnen, dass das Establishment versucht, ihn um den Sieg zu betrügen. Jeder und jede einzelne Delegierte hat es jetzt schwerer als noch vor ein paar Tagen, in einem zweiten oder dritten Wahlgang gegen Trump zu stimmen.
Mehr denn je sieht es so aus, als ob Donald Trump der offizielle, wenngleich ungeliebte Kandidat der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahlen sein wird. Seine demokratische Gegenspielerin dürfte Hillary Clinton heißen. Deren Erfolg bei den jüngsten Vorwahlen war weniger spektakulär als der Sieg von Trump, aber dafür umso solider. Jetzt wird es ernst.
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