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Kommentar Rechte auf der BuchmesseEhrenwert, aber überfordert

Kommentar von Jonas Fedders

Rechte nutzten die Frankfurter Buchmesse als Bühne für antidemokratische Umtriebe. Die Veranstalter sollten endlich Konsequenzen ziehen.

Protest auf der Buchmesse Foto: dpa

E s ging hoch her auf der Buchmesse in Frankfurt: Am Freitag schlägt ein Zuhörer während einer Lesung am Stand der Jungen Freiheit einem vorbeikommenden Mann ins Gesicht, nachdem dieser Kritik geäußert hatte. Am Samstag dann richtet der neurechte Antaios Verlag mehrere Veranstaltungen aus. Im Publikum: Mitglieder der Jungen Alternative, Aktivisten der rechtsextremen Identitären Bewegung, Neonazis. Linke Protestler werden bedrängt und beleidigt, ein Mann schlägt einem Beobachter das Handy aus der Hand, Journalisten werden auf Schritt und Tritt verfolgt. Die Polizei scheint überfordert.

Die Buchmesse reagiert auf diese Vorfälle mit einem Statement, das kaum nichtssagender hätte ausfallen können: „Wir verurteilen jede Form der Gewalt. Sie verhindert den Austausch von politischen Positionen. Wir werden sie als Mittel der Auseinandersetzung nicht zulassen.“ Wenn die Buchmesse von „Gewalt“ spricht, dann meint sie die Eskalation vom Wochenende.

Doch die Gewalt fängt früher an, nicht erst bei den hässlichen Szenen der vergangenen Tage. Sie beginnt dort, wo sich eine Gruppe wie die Identitäre Bewegung versammelt, die eine „Remigration“ fordert, also Menschen selbst in Kriegsgebiete abschieben will. Oder die Junge Alternative, die mit dem Hashtag #EinMittelmeerAbstand gegen Asylsuchende hetzt. Angesichts von tausenden auf der Flucht ertrunkenen Menschen ist das nicht nur zynisch und menschenverachtend. Aus solchen Worten spricht eine Gewalt, die in der Mitteilung der Buchmesse keine Erwähnung findet.

Der Pluralismus, den die Organisatoren der Messe hochhalten, ist ein ehrenwertes Ideal. Das Problem ist: Er funktioniert nicht gegenüber Leuten, die diesen Pluralismus am liebsten abgeschafft sähen. Es geht den Rechten nicht um eine Debatte, sondern darum, für ihr Projekt einer Gesellschaft der Ungleichheit zu werben.

In Frankfurt konnte man gut beobachten, was passiert, wenn man den rechten Antidemokraten eine Bühne bietet. Sie nutzen sie, und sie geben sie auch nicht wieder her. Als der Direktor der Buchmesse dem Publikum von Antaios die Auflösung der Veranstaltung bekanntgeben will, drückt der Verleger Götz Kubitschek mehrfach dessen Megaphon weg. Die Menge johlt, unter Gebrüll und Schmährufen verlässt der Chef der Buchmesse die Bühne. Kubitschek setzt die Veranstaltung fort, er spricht abfällig über die Organisatoren der Buchmesse – obwohl diese die Teilnahme des Antaios Verlages bis zum Schluss verteidigt hatten.

Man werde darüber diskutieren, ob der Vorfall zwischen Kubitschek und dem Direktor der Buchmesse Konsequenzen für den Antaios Verlag haben werde, sagte eine Sprecherin der Buchmesse. Das bleibt zu hoffen. Sollten die Rechten mit ihrem Auftritt am Samstag durchkommen, wäre das ein fatales Signal: Es käme einer Kapitulation vor dem Mob gleich. „Die Frankfurter Buchmesse lebt von der Vielfalt der Meinungen und ist ein Ort des freien Dialogs“, heißt es in dem Statement. Wenn das so bleiben soll, müssen die Verantwortlichen klar Position beziehen.

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31 Kommentare

 / 
  • Mich irritiert hier der Satz "Die Polizei scheint überfordert." Was genau heißt das, und warum ist die Polizei so oft bei rechtsextremen Aktionen "überfordert"?

     

    Ein schwieriges Thema, ab wann man Volksverhetzung verbieten soll, oder ob das im jeweiligen Einzelfall nun die Meinungsfreiheit untergräbt. Das Gesetz kennt den Volksverhetzungsparagraphen, aber die Einschätzung ist natürlich schwer.

     

    Überhaupt keine Frage aber ist, ob Gewalt zu tolerieren ist! Und da gibt es auch keine Diskussion; nebenbei bemerkt: weder rechte noch linke Gewalt ist tolerierbar. Wobei die meisten Gewalttäter aus beiden Lagern so unterbelichtet sind, dass man von politischer Orientierung gar nicht sprechen kann. Sie könnten sich auch bei einem Fußballspiel die Fresse polieren.

  • Möglichst unterscheiden: hier sollte von Rechtsradikalen gesprochen werden.

    CSU ist rechts.

  • Es ist erschütternd, wie schnell die Demokratie und Meinungsfreiheit aufgegeben wird, um die rechte Gefahr zu bekämpfen. Deutschland scheint da immer noch sehr anfällig zu sein für totalitäre Gedanken. Wenn nur erklärt wird, dass eine Gefahr droht, wird das feine demokratische Mäntelchen abgelegt - auf vielen Seiten. Die Rechten - Seehofer und de Maizière eingeschlossen - kennen keine Menschenrechte mehr, wenn sich viele Flüchtlinge auf den Weg machen. Der Rest kennt keine Demokratie und Meinungsfreiheit mehr, wenn andere gegen Menschenrechte wettern. Habt Ihr denn alle wirklich nichts gelernt aus NS-Zeit und DDR?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Wegen eines Prostestes siesht du die Meinungsfreiheit von links betroht? Echt jetzt?

       

      Und noch mal was zur Meinungsfreiheit: In den Niederlanden gab es bis 2010 eine legale Pädophilen-Partei https://de.wikipedia.org/wiki/Partij_voor_Naastenliefde,_Vrijheid_en_Diversiteit

       

      Denkbar in Deutschland? Meinungsfreiheit oder

      Aufruf zur Straftat?

       

      Wenn ich eine Partei gründe, die zum Ladendiebstahl aufruft, oder als öffentliche Person Ehrenmorde fordere; Meinungsfreiheit oder Aufruf zur Straftat bzw. möglicherweise Volksverhetzung und Aufruf zum Mord?

       

      Wenn ich nun "Juden ins Gas wünsche" und "Ölaugen" den Tod, oder deutschen Staatbürgerinnen,, das sie "in Anatolien entsorgt werden";Meinungsfreiheit, Volksverhetzung, Aufruf zu Mord, oder okay-weil Tradition in Deutschland?

       

      Ich finde Meinungsfreiheit total wichtig, auch dann wenn Rassisten sprechen.

       

      Trotz allem rufen sie regelmäßig zum Mord und zur Gewalt auf.

       

      Ich darf mich im Namen der Meinungsfreiheit aber schon noch fragen, ob Judenhass in Deutschland in seiner geäusserten Konsequenz so viel harmloser zu bewerten ist, als eine holländische Pädophilen-Partei?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        "Und noch mal was zur Meinungsfreiheit: In den Niederlanden gab es bis 2010 eine legale Pädophilen-Partei https://de.wikipedia..._en_Diversiteit

         

        Denkbar in Deutschland? Meinungsfreiheit oder

        Aufruf zur Straftat?"

         

        Zumindest denkbar gewesen in Deutschland. Sonst wären in den 80ern auch die Grünen in der BRD verboten worden.

        Hat damals nicht mal zu solchen Versuchen bei den Konservativen geführt. Auch wieder ein Zeichen, wie starkt die Zeiten und die gesellschaftlichen Zustände das beeinflußen, was man unter Meinungsfreiheit versteht.

  • Abjefahren, wie inhaltslos, unbestimmt und dennoch entschlossen hier manche rechte Menschenfeinde mit anderen gleichsetzen. Geht ganz einfach -- über "Extremismus"- oder "G20"-Rufe. Trifft in der Konsequenz aber Menschen, die rassistisch, homophob oder sexistisch diskriminiert werden. Und stärkt diejenigen, die brutalstmöglich für die Ausweitung der Privilegien "des" weißen, deutschen Mannes kämpfen. Gern auch mit Gewalt.

  • Brüder im Geiste wider Willen...

     

    Letztlich ist es ein billiges und selbstwiderlegendes Argument, bestimmte Meinungen aus dem Meinungsfreiheit ausklammern zu wollen, weil angeblich die Träger dieser Meinung ja auch nicht an Meinungsvielfalt interessiert sein. ALLE totalitären Regime der Geschichte haben sich solche oder ähnliche Ausreden zurechtgelegt, um die öffentliche Meinung in bestimmte Bahnen zu lenken und Dissens zu unterdrücken.

     

    Das heißt nicht, dass die Rechtspopulisten großartige Demokraten wären, weit davon. Aber wenn, wie in diesem Artikel, die Tatsache, dass sie ihre Meinung überhaupt in Versammlungen kultivieren dürfen, schon als "Gewalt" (was dann wohl die schon deutlich übergriffigeren Gegenmaßnahmen rechtfertigen soll) verstanden wird, und bestimmte Meinungen aus der Forderung nach Pluralismus ausgenommen werden sollen, weil ihre Träger als selbst nicht Pluralismus-freundlich eingeschätzt werden, offenbart doch, wie wackelig die demokratische Fassade auch einiger Linker ist.

     

    Herr Fedders, wir leben in einem freiheitlichen Rechtsstaat. Der fragt nicht, ob jemand die Freiheit und die rechtlich gleichgestellte Behandlung VERDIENT. Er gewährt beides einfach, weil er es SICH SELBST schuldig ist. Wer das nicht verinnerlicht hat, sollte nicht mit dem Finger auf Andere zeigen, die das auch nicht verinnerlicht haben (und deren Freiheiten er nicht ertragen kann).

    • @Normalo:

      Sehr schön und richtig formuliert. Unsere Freiheiten sind bedrohter wie schon lange nicht mehr. Sie sind aber nicht nur bedroht von rechten und anderen Extremisten, die ihr abscheuliches Gedankengut auf absehbare Zeit nirgendwo durchsetzen werden können. Sie ist sind leider auch bedroht von Leuten der Mitte, die meinen, Freiheit sei ein Gut, welches nur bei Sonnenschein gewährt werden solle und bei Konflikten entbehrlich sei. Von daher hier ein ausdrückliches Lob an die Buchmesse, die sich Zensurbestrebungen auch dann in den Weg stellt, wenn es weh tut.

    • @Normalo:

      Den letzten Absatz finde ich herausragend. Sehr gut erklärt, was einen freiheitlich demokratischen Rechtsstaat ausmacht und dass er auch von Menschen "guten Willens" zerstört werden kann.

  • Linke haben in Hamburg kein Hausverbot, weil sie randalierten, Autos anzündeten, den öffentlichen Raum in "Welcome to hell" verwandelten...

     

    Auf solchen Buchmessen sollte es ein Demonstrations- und Störerverbot für alle Gruppen geben, egal ob links oder rechts. Die Buchmesse ist als solches kein öffentlicher Raum, der sich an Demonstrationsrechte halten müsste. Gewalt kann auch durch ständiges Stänkern, Lesungsblockade,Statements unter der Gürtellinie usw. provoziert werden. Das entschuldigt keine Gewalt. Es sollte aber jeder Austeller das uneingeschränkte Recht haben, Vorträge und Lesungen ungestört abzuhalten. Wer sich nicht daran hält, vor allem in Grüppchen, sollte aus dem Haus gewiesen werden.

    • @Grmpf:

      "Linke haben in Hamburg kein Hausverbot, weil sie randalierten, Autos anzündeten, den öffentlichen Raum in "Welcome to hell" verwandelten..."

       

      DESHALB haben Linke kein Hausverbot un Hamburg. In welchem Haus in HH denn haben die deshalb kein Hausverbot?

       

      Die Buchmesse wird von einer privaten GmbH organisiert. Die zwingt niemanden, dort hinzugehen und seine Bücher oder seinen sonstigen Sermon vorzustellen und daher kann die alleine bestimmen, wer da was machen darf.

       

      Ansonsten haben Sie das übliche Verbrechersyndrom. Sie rechtfertigen körperliche Gewalt als Reaktion auf verbale Provokationen. Das nennt die Medizin eine verminderte Affektkontrolle. Ich empfehle eine Therapie, bevor es zu spät ist und solange reicht evtl. Truxal oder so.

       

      Vielleicht sollten die Veranstalter ein ärztliches Gesundheitszeugnis für Besucher der Buchmesse fordern.

  • Als jemand mit langer linker Vergangenheit wende ich mich zunehmends ab, da für mich die Heuchelei in Bezug auf Meinungsfreiheit nicht mehr erträglich ist.

    Wie kann jemand behaupten „Die Frankfurter Buchmesse lebt von der Vielfalt der Meinungen und ist ein Ort des freien Dialogs“ und gleichzeitig keinen sachlichen Dialog eingehen bzw. noch darüber hinaus diesen versucht zu verhindern, wie auf der Messe geschehen.

     

    Ich habe mir die Videos angeschaut und habe unzählige hasserfüllte selbsternannte Verteidiger der Meinungsfreiheit gesehen, die massiv die Veranstaltungen und Diskussionen der kritisierten Verlage gestört haben und die Aufforderung des Dialogs mit Beleidigung und Verweigerung und unter Jubel quittiert haben.

     

    Diese Heuchelei und die Blindheit auf einem Auge muss aufhören und ein sachlicher emotionsloser Dialog in Bezug auf Einwanderung und Islam muss möglich werden, ohne dass jemand angefeindet und ausgegrenzt wird.

     

    Dieser destruktive Umgang mit der Meinungsfreiheit zwingt mich für Parteien zu stimmen, die eine direkte Demokratie fordern, egal aus welchem Spektrum sie kommen.

    • @haraldarc:

      "Wie kann jemand behaupten „Die Frankfurter Buchmesse lebt von der Vielfalt der Meinungen und ist ein Ort des freien Dialogs“ und gleichzeitig keinen sachlichen Dialog eingehen bzw. noch darüber hinaus diesen versucht zu verhindern, wie auf der Messe geschehen."

       

      Uhre Meinungsfreiheit hört also da auf, wenn jemand seine Meinung äußert, aber keinen "sachlichen Dialog" dabei macht. Jede Meinungsäußerung außerhalb dieses "sachlichen Dialoges" gehört also verboten.

       

      Und Sie halten sich nicht für einen völligen Heuchler, wenn Sie von Meinungsfreiheit reden.

    • @haraldarc:

      Lächerlich. Die Gewalt geht ganz klar von den Rechtsextremen aus. Faustschläge, Handyweitwurf, Megaphon wegdrücken, Organisatoren auslachen. Und die AFD, Identitäre und wie die rechten Rattenfänger alle heißen, wollen ganz bestimmt keinen emotionslosen Dialog über Einwanderung und Islam. Deren Dialog setzt auf das Erzeugen von Emotionen und auf "Ausländer raus, Deutschland den Deutschen". Die Sachlichkeit sehe ich bei denen nicht.

       

      Wie Sie sowas schreiben können ohne dabei vor Lachen Ihren Kaffe über die Tastatur zu prusten, frage ich mich. Klassische Rechtspropaganda. Und es kann online jeder behaupten, eine lange linke Vergangenheit zu haben. Ihr Posting paßt eher zu jemandem mit langer Pegida-Vergangenheit.

       

      Den Rechten wird mitnichten die Meinungsfreiheit vorenthalten. Sehen Sie Pegida und die AFD an. Wie oft sind die Rechten in Talkshows zu sehen. Hören Sie doch auf mit dem Opfergehabe. Sie sind wie der Wolf, der sich als Großmutter verkleidet. Rotkäppchen ist die Demokratie.

      • @kditd:

        Vergleichen Sie mal Ihre Argumentation hier mit der z. B. der Hamburger Behörden zum Thema G20, und Sie werden eine Parallelität feststellen: Gewalt üben immer die Anderen aus. Provokation derselben durch verbale Angriffe, Versuche, demokratische Rechte durch Störung zu unterdrücken, die vielleicht zu einer gewalttätigen Reaktion führen - all das ist belanglos, wenn es von der eigenen Seite kommt. Oder umgekehrt.

         

        Diese höchst subjektive Sichtweise mag für den, der sie an den Tag legt, (wie auch seine Gleichgesinnten) ungemein befriedigend sein. Für einen rechtsstaatlich eingestellten Außenstehenden sieht es allerdings einfach so aus, dass da die einen totalitären Unterdrückertypen offenbar zunehmend Ärger mit den anderen totalitären Unterdrückertypen haben. Das wäre sogar noch einigermaßen erträglich, WENN beide Seiten etwas mehr darauf achten würden, diesen Ärger da auszutragen, wo keine unschuldigen Nicht-Unterdrücker hineingezogen werden können.

         

        Zu Ihren perönlichen Angriffen:

        Es gibt durchaus auch Linke, denen klar ist, dass die Meinungsfreiheit genausowenig dosierbar oder verdienstabhängig ist wie umgekehrt das Asylrecht. Und dass irgendwer eine "lange Pegida-Vergangenheit" hat, darf schon deshalb bezweifelt werden, weil es Pegida erst relativ kurz gibt.

        • @Normalo:

          " Provokation derselben durch verbale Angriffe, Versuche, demokratische Rechte durch Störung zu unterdrücken, die vielleicht zu einer gewalttätigen Reaktion führen - all das ist belanglos, wenn es von der eigenen Seite kommt."

           

          Nein, was Sie da schreiben, ist die totale normale Rechtfertigung, die jeder Gewalttäter zu seiner Verteidigung nennt und dennoch kein Grund, gewaltätig zu werden. Wenn Sie Meinungsfreiheit fordern, dann gilt das für alles Verbale. Auch für verbale Provokationen. Und wenn Sie Gewaltfreiheit fordern, gilt das auch für alle Reaktionen auf verbale Provokationen.

          Wenn Sie auf verbale oder sonstwie nicht gewaltätige Reaktionen mit Gewalt reagieren, dann haben Sie ein Problem mit Ihrer Affektkontrolle.

          • @Age Krüger:

            Sehe ich wie Sie - aber sehen Sie (oder sieht @KDITD) das auch so, wenn es die andere Seite ist, die provoziert (bzw. die vom Artikel umschriebene politische "Gewalt" anwendet), und die eigenen Gesinnungsgenossen, die sich zu physischer Reaktion provozieren lassen?

             

            Darum ging es mir. Ich wollte niemanden rechtfertigen, nur darauf hinweisen, dass beim Zusammenspiel von Provokation und Gewalt gerne von ALLEN Seiten mit zweierlei Maß gemessen wird.

      • @kditd:

        Bei einem sog. rechten Verlag, wurde übernacht randaliert, Bücher gestohlen, der Stand beschmiert. Glauben Teile der Linken, sie hätten jegliches Recht, sich alles zu erlauben?

    • @haraldarc:

      Dass bei uns die Meinungsfreiheit funktioniert, erkenne ich daran, dass Ihr Kommentar in der TaZ abgedruckt wird.

       

      Ich hoffe, dass sich die Taz nicht an den "Amoklauf" vieler dutscher Medien hinsichtlich zum Wahlausgang in Österreich beteiligt.

    • @haraldarc:

      Ich sehe das als Altlinke ganz genau so. Und bin verwundert, daß Ihr Kommentar abgedruckt wurde.

    • @haraldarc:

      Genau so isses.

       

      Seit wann ist die Buchmesse für Zensur verantwortlich und wer bestimmt darüber, was zensiert werden soll?

       

      OK, den letzten Satz teile ich nicht? ;-)

  • Die intellektuelle Auseinandersetzung ist genau richtige Strategie. Intellektuell war einmal ein Schimpfwort gegen den Freigeist. Damit wurde liberales Denken mit Prädikaten wie Unzuverlässigkeit, Klassenverrat, Feinde des Vaterlands etc denunziert.

    Die Neurechte beansprucht für sich den Begriff des Intellektuellen, obwohl sie sich lieber mit den Begriff Intelligenz tituliert. Nachzulesen bei den Neurechte französischen Vordenkern. Wenn sie sich aber als Rechtsintellektuelle, was eher eine Bezeichnung aus den Medien ist, muss man ihnen den Begriff Intellektuell entgegen halten wie er oben

    dargestellt ist. Nämlich, dass ihre Argumente gegen ihren Anspruch als Intellektuelle zu gelten, diesen konterkariert. Sie entlarven sich selbst.

  • Das Ausstellen rechter Publikationen, solange GG-konform (Meinungsfreiheit), ist zu tolerieren. Sonst gerät die Linke auf eine schiefe Bahn, was ihre Glaubwürdigkeit anbetrifft.

     

    Eine Demo muss dagegen ebenso legitim sein. Die demokratische Öffentlichkeit hat ein Recht etwas genauer hinzuschauen, um herauszufinden, was für Menschenfeinde da was veranstalten. Anschließend gilt es rechtsextreme Inhalte & Scheinargumente (die bis in die Mitte der Gesellschaft hinein geteilt werden) intelligent auseinanderzunehmen. Das erfordert Mühe & langen Atem angesichts der immer dreister & geschulter auftretenden Neurechten, die inhaltlich ganz, ganz „alte Männer“ sind mit ganz altem Gedankenmüll, versehen mit braunen Stockflecken aber neu verpackt in verschwurbeltem Geraune.

     

    Sowas gab´s schon immer. Auf dem Schulweg in den Zeiten als die NPD Adolf v. Thaddens in westdeutsche Landtage einzog, schauten mich vom Zeitungskiosk die mit eisernem Kreuz auf der Titelseite versehene „Deutsche Volkszeitung“ oder Landserhefte mit blauäugigen Wehrmachtskämpfern an. Heute wissen wir, dass deren große Pupillen allerdings nur vom Crystal Meth in Tablettenform (Pervitin) stammten und nicht vom Glauben an den GröFaZ. Jener, der bald schon im Morphium- und Meth-Wahn sich nebst Hündin Blondie die Zyankalikapsel und Pistolenkugel gab, röchelnd und bepisst im sich Führerbunker davon machte. Draußen wartete nur noch die Grube & ein Kanister Benzin. Genau das würde auch wieder die Endstation der Reise sein, wenn Kubitschek, Höcke & Gauland an die Macht kämen.

     

    Das gilt es klar zu machen allen im demokratischen Spektrum von demokratisch links (Die Linke bis demokratisch rechts CDU/CSU). Die „Gemeinsamkeit“ der Demokraten, der Verfassungskonsens ist zwar oft nur eine Sonntagsreden-Sprechblase. Sie hat dennoch ihre Bedeutung und darauf müssen Linke, Grüne, Liberale & anständige Konservative vor allem die Konservativen in diesem Lande immer wieder hinweisen, die anfällig sind und Rechtsaußen verharmlosen.

    • @esgehtauchanders:

      Meinungsfreiheit ist ein Schutzrecht gegenüber dem Staat, ein privater Veranstalter muss überhaupt nichts dulden was er nicht möchte.

      • 8G
        89318 (Profil gelöscht)
        @bert:

        Aber genau da liegt ja der Hund begraben!

        Die Veranstalter wollten die Rechten reden lassen, genaus deswegen wurden die eingeladen.

        Aber "Linke" Gruppen haben das so sehr gestört, dass das nicht möglich war, sie haben das Gastrecht dahingehend missbraucht, andere nicht ausreden zu lassen.

        Und beleidigungen wie "Menschenfeind" gehen schon mal gar nicht, damit verharmlost man die Verbrechen von Früher.

        • @89318 (Profil gelöscht):

          "Gastrecht missbraucht..."

           

          Danke, diese Wortwahl sagt mittlerweile alles.

           

          Freie Meinungsäußerung heißt btw auch, jemand anderen niederbrüllen zu dürfen.Und es gibt kein "Gastrecht".Es gibt nur Hausrecht für den Gastgeber,

      • @bert:

        Die Messe Frankfurt, gehört zu 60% der Stadt Frankfurt und zu 40% dem Land Hessen...

  • Ist schon widerlich, wie der braune Schleim alles durchdringt...

    Demokraten! Steht endlich auf oder soll das VI.Reich ernsthaft Fuß fassen???

    • @amigo:

      Genau! Diese Demokratie-Ketzer müssen von harter Hand Läuterung erfahren! Teert, federt und martert sie, auf dass sie Ihrem Ungeist abschwören - oder streckt ihnen wenigstens die Zunge raus, wenn Ihr sie trefft... ;-)

       

      Lieber Amigo, wir sollten nicht vergessen wer die Mehrheit und wer die Minderheit ist, bevor wir die nächste Machtergreifung herbeiphantasieren. Eine Minderheit, die alles Fremde und Unbekannte fürchtet, wird es in einer pluralistischen Gesellschaft immer geben. Das folgt zwingend aus der Eigenschaft des Menschen als Herden- und Gemeinschaftstier: Die Schwächeren brauchen die Gemeinschaft dringender und die Schwächsten können sie nur in der Ausgrenzung wahrnehmen - sei es nun die Ausgrenzung des Fremden oder die Ausgrenzung der Ausgrenzer...

       

      Die richtige Antwort auf das Erstarken der Rechtsaußen ist die friedliche, beharrliche Beibehaltung freiheitlicher und menschenfreundlicher Ideale. Wir sollten sie Rechten nicht aus den Augen lassen und sie auch nicht ignoriereen. Aber die geringste Gefahr für die Demokratie stellen sie dar, wenn wir sie nicht bekämpfen, sondern ihnen ihre Ängste nehmen - zumindest den weniger Schwachen unter ihnen.

    • @amigo:

      Sind Sie schon beim Sechsten? Meiner Zählung nach das IV.

      • @Grmpf:

        Da sind 2 Reiche, die von Reichsbürgern ausgerufen worden, mitgerechnet worden.