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Kommentar Merz und die MittelschichtEine Million offene Fragen

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

CDU-Kandidat Friedrich Merz glaubt, er gehöre mit einer Million Euro brutto im Jahr nicht zur Oberschicht. Dann muss er sich auch daran messen lassen.

Oberschicht? Mittelschicht? Schicht im Schacht? Friedrich Merz Foto: dpa

F riedrich Merz ist schon ein armer Wicht. Kaum ist er aus dem Kreis der verschwiemelt Milliönchen hin und her schiebenden Großspekulanten ans Licht der Öffentlichkeit getreten, schon will die etwas über sein Einkommen wissen. Dabei weiß doch jeder gute Deutsche: Über Geld spricht man nicht. Eigentlich. Aber dank penetranter Nachfrage der Bild am Sonntag hat Merz jetzt seine Angaben präzisiert: „Heute verdiene ich rund eine Million Euro brutto.“

Wie heikel diese Information ist, zeigt der Umgang des Möchtegern-CDU-Vorsitzenden mit ihr. Schon vor einer Woche, als er in einer ersten Runde herumeierte, er liege mit seinem Vermögen jedenfalls nicht unter einer Million, legte Merz Wert darauf, allenfalls zur gehobenen Mittelschicht zu gehören. Anders gesagt: Oberschicht, das gehört sich nicht.

Dumm nur, dass sich die Selbsteinstufung als Mittelschichtler gegenrecherchieren lässt. Das ist zwar nicht so ganz einfach, denn in einem Land, in dem man vom Nachbarn eher ein Dickpic im Netz findet, als etwas über seine genauen Einkommensverhältnisse zu erfahren, sind selbst aussagekräftige Statistiken rar, die Auskunft darüber geben, wie reich man als Millionär im Vergleich zu anderen eigentlich ist.

Aber am Ende findet man sie doch: Wer eine Million Euro Vermögen hat, gehört zu den oberen 2,5 Prozent. Wer sogar eine Million im Jahr verdient, gehört zu den 19.000 Topverdienern in Deutschland. Merz hat also mehr als 99,95 Prozent aller deutschen Steuerzahler. Das ist nicht nur nicht mehr Mittelschicht. Das ist schon sehr gehobene Oberschicht.

Wie viel Anstand hat man noch, wenn man als Aufsichtsrat bei einem Unternehmen wie Blackrock sein Geld verdient, das an den berüchtigten Cum-Ex-Geschäften beteiligt war, durch die dem Staat Milliarden an Steuereinnahmen verloren gingen?

Wie viel gibt er der Gesellschaft zurück?

Dass diese einen schlechten Ruf hat, liegt keineswegs am Neid der Massen, sondern am Wissen, dass Reichtum ja nicht von selbst entsteht, sondern immer auch bedeutet, dass das Geld woanders weggenommen wurde. Kein Wunder, dass Merz darauf pocht, trotz seiner Millionen nicht zu „denen“ zu gehören, sondern immer noch für die Werte seiner aus der Mittelschicht stammenden Eltern zu stehen. Also, wie er selbst betont, nicht nur Fleiß, Disziplin, Anstand, Respekt, sondern auch das Wissen, dass man der Gesellschaft etwas zurückgebe, wenn man es sich leisten kann.

Tatsächlich sollte man den CDU-Politiker an dieser selbst hochgelegten Latte messen. Also: Wie viel gibt er der Gesellschaft zurück? Wie viel Steuern hat er tatsächlich von seinem Brutto-Einkommen gezahlt – und nicht durch kluges Rumgetrickse abgeschrieben? Und vor allem: Wie viel Anstand hat man noch, wenn man als Aufsichtsrat bei einem Unternehmen wie Blackrock sein Geld verdient, das an den berüchtigten Cum-Ex-Geschäften beteiligt war, durch die dem Staat Milliarden an Steuereinnahmen verloren gingen?

Wenn Merz diese Fragen zufriedenstellend beantworten kann, verdient er nicht nur Millionen, sondern Respekt. Bis dahin aber bleibt er ein bedauernswerter Kerl, der nicht mal mit sich selbst im Reinen ist.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
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41 Kommentare

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  • „Wenn Merz diese Fragen zufriedenstellend beantworten kann, verdient er nicht nur Millionen, sondern Respekt“

    Die Antwort auf solche Fragen erwarte ich besonders von Journalisten. Das Aufstellen Fragelisten hat erstmal null Mehrwert außer dem dass man durch fast null jouralistischer Arbeit Zeilen füllt, die dem Leser nichts sagen, von diesem aber trotzdem bezahlt werden.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ... lese ich hier was von "Merz-Bushing"?



    Es gibt ein schönes, deutsches Sprichwort 'Den Bock zu Gärtner machen'.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Zu Punkt 2.: Was und wie Finanzinvestoren ihre Geschäfte abwickeln muss ich persönlich nicht gut finden - ist aber legal. Die berühmten „Steuerschlupflöcher“ sind dem Staat und deren finanzwirtschaftlichen Repräsentanzen seit Jahren bekannt. Offenbar wollten weder Herr Schäuble danals noch Herr Scholz jetzt etwas dagegen unternehmen. Unter „legalem Betrug“ kann ich mir nichts vorstellen; entweder Betrug = illegal oder legal = kein Betrug.



    Zu Punkt 3.: Hole ich nach.

  • Natürlich ist es Definitionsfrage: Geht man nur nach dem Einkommen, verdient Merz so viel wie jemand, der einige zig Millionen geerbt hat und dieses Geld für sich arbeiten lässt. So einer ist fraglos ein "reicher Oberschichtler".

    Auch der Wohlstand, zu dem es Merz gebracht haben dürfte, lässt ihn sicher nicht darben, aber ist das schon "Oberschicht"? Kann man das an Prozentsätzen geltend machen? Am Vermögen? Am Lebensstil? Insbesondere: Ist man auch dann Oberschicht, wenn der eigene Wohlstand zu 100% davon abhängt, dass man fleißig seiner Arbeit nachgeht?

    Das wird Jeder für sich beantworten, denn eine harte Definition gibt es nicht. Merz sieht es wahrscheinlich aus der Sicht eines Mittelstandskindes, das eine herausragende Karriere hingelegt hat, aber erst in den letzten Jahren seines Erwerbslebens in die Sphären vorgestoßen ist, in denen andere dank reichter Geburt oder zeitigen Unternehmererfolgs den größten Teil ihres Lebens verbringen. Im Vergleich zu denen ist ein 50 oder 60 Jahre alter Einkommensmillionär schon eher Mittelschicht...

    Was Blackrock betrifft: Es ist unfair und auch nicht realistisch zu unterstellen, dass dessen Aufsichtsratsvorsitzender zwangsläufig ein Söldner ist, der etwaige dunklen Machenschaften des Unternehmens nur seinen guten Namen decken soll. Im Gegenteil war schon bei seiner Amtsübernahme klar, dass es dort so Einiges auszumisten gibt, und in so einer Situation ist Aufsichtsrat eine mindestens so gefährliche Position wie Vorstand - aber deutlich schlechter bezahlt. Die 125.000 Euro (Grund-)Bezüge, die es für die Aufgabe (ein "Job" ist es nicht) gibt, kann man auch als Schmerzensgeld betrachten für multimillionenschwere persönliche Haftungsrisiken. In sofern ist Merz vielleicht seines guten Namens wegen in den Aufsichtsrat berufen worden, aber er wäre schön blöd, wenn er diese Position nicht gewissenhaft und im rechtlichen Sinne tadellos ausüben würde. Das dürften auch die Leute gewusst haben, die ihm das Amt angetragen haben.

    • @Normalo:

      Na Mahlzeit

      Booey - das isses jetzt aber.



      Mir kommen die Tränen.

      Das ultimative Bewerbungsschreiben.



      Normal so - 59821 & ab innen Kasten.



      Beachte - Vorwahl 02931 ! Alt-Arnsberg

      kurz - Rein tonn katolsch warrn.



      Liggers & Wollnichwoll.



      &



      Wat höbt wi lacht.

      • @Lowandorder:

        Keine sachlichen Argumente mehr?

        • @Normalo:

          Na klar - aus deutschen Landen -



          Zisch …mailtütenfrisch -

          “NORMALO: " geerbt hat und dieses Geld für sich arbeiten lässt. .."







          Auch so ein Kapitalisten-Euphemismus.



          Geld kann nicht arbeiten.



          Für Geld kann frauman Menschen, Tiere



          oder Maschinen arbeiten lassen.“

          Genau Genau & braucht keinen Paß.



          Newahr. Normal.

          unterm——



          Das mit den Argumenten überlaß ich genau deswegen ganz Ihnen.



          Dat is aallens jümmer son lütten biitoo.



          Liggers. Tonn - Griemen.

          kurz - da weißte ja gar nich recht wo anfangen. Wollnichwoll.



          (“…unabhängige Variablen einer politischen Funktion“…sojet halt!;)



          Jau. Etwas - aber nur ganz ganz wenig verballhornt!;))

          • @Lowandorder:

            Was sind das für Wörter?

            "biitoo", "lütten", "Liggers", "Tonn", "Griemen", "Wollnichwoll"???

            Ich bin unsicher, ob Sie das kümmert, aber ich verstehe bei Ihren Kommentaren selten, was Sie eigentlich sagen wollen.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Merz-Bushing bring einen nicht wirklich weiter. Wieviel Herr Merz auf „der hohen Kante“ hat ist mir gleichgültig, wieviel er im Jahr verdient auch - solange er korrekt seine Steuern zahlt. Wo er sein Geld verdient stört mich solange nicht, solange es vollkommen legal ist. Merz ist auch nicht allein in seinem Wohlstand, viele Politiker durch alle Parteien hinweg sind nicht gerade Mitglieder der Geringverdienergemeinschafz. Merz ist in seiner politischen Haltung in so fern klar, und dass hat ihm ja auch seinen CDU-Abgang eingebracht. Diese Neo-Kapitalistische Haltung bringt er jetzt wieder ein - fast unverändert zu früher. Wenn die TAZ einen „Dagegenkommentar“ starten will, dann doch bitte einen politischen mit Inhalt.

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @97088 (Profil gelöscht):

      1) Hohe Kante egal? Ja, deshalb schreib ich ja in meinem Kommentar, dass wichtiger wäre zu wissen, ob und wieviel Steuern Merz zahlt.



      2) Wo verdient egal? Im Prinzip ja. Wenn Merz als Repräsentant eines Finanzunternehmens, das "ganz legal" dem Staat Milliarden vorenthalten hat, in die Politik will, ist leider nicht zu erwarten, dass ausgerechnet er solche "Steuerlöcher" (man könnte auch sagen: Einladung zum legalen Betrug) stopfen wird.



      3) Einen inhaltlicheren "Dagegenkommentar" habe ich bereits letzte Woche geschrieben. www.taz.de/!5544813/

      • @Gereon Asmuth:

        So isset.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Es liegt ehrlicherweise ganz viel politischer Inhalt in diesem Artikel. Das ist kein Bashing, das sind rezitierte Fakten. Wenn Sie eine neo-kapitalistische Zeitung lesen möchten, dann haben Sie in Deutschland und den westlichen Staaten die freie Auswahl. Das was dort propagiert wird ist eher zu hinterfragen. Und generell gilt, dass Vermögen des Einen sind die Schulden des Anderen. Wer zur Oberschicht gehört verleiht Geld an die, die keines haben und verlangt dafür teils hohrende Zinsen (z.B. Dispo). Da Sie offensichtlich dem Neo-Kapitalismus fröhnen, finden Sie das wohl auch gar nicht so schlecht. Zu mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft führt dies allerdings nicht.

      • 9G
        97088 (Profil gelöscht)
        @Humorist:

        Eigentlich antworte ich nicht auf anonym, diesmal doch:



        Woher Sie meine wirtschaftliche und politische Haltung kennen ist mir ein Rätsel. Ich bemühe mich, mir medial eine breite Information zur Meinungsbildung zu verschaffen. Ob generell gilt, dass das Vermögen der Einen die Schulden der Anderen sind, vermag ich nicht abschließend zu beurteilen - gehe aber konform mit dem Gedanken, dass Umverteilung not tut und eine reine Erbengesellschaft in der aktuellen Situation dem Gemeinwesen schadet.



        Zumindest versuche ich, vorurteilsfrei und im Herzen links meine Meinung zu bilden.

        • @97088 (Profil gelöscht):

          Hallo nochmal, dann sind wir uns im Herzen vielleicht gar nicht so unähnlich. Das es sich im Neo-Kapitalismus allerdings immer um Rendite/Profite dreht und nicht so sehr um das gesamtgesellschaftliche Wohl ist denke ich klar. Hr. Merz ist eben genau ein Verfechter dieser Philosophie. Sich dann als Multimillionär auch noch der Mittelschicht die bei 1150 Euro monatlich (www.zeit.de/wirtsc...einkommen/seite-2) beginnt, zu bezeichnen, ist anmaßend. Hierbei berücksichtige ich insbesondere die steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten während die Löhne im Vergleich bei weitem nicht so stiegen. Deutschland braucht auch mehr Aktionäre sagte Hr. Merz. Ob er diese Aussage im Namen von Blackrock äußerte oder es schlicht seine Meinung ist, bleibt sein Geheimnis. Aber auch diese Aussage hat mit dem täglichen Leben sehr vieler Menschen in Deutschland gar nichts zu tun. Ich würde mir wünschen er würde über die sehr schlechte Bezahlung von Pflegern oder Krankenschwestern reden oder von befristet angestellten Lehrern, die nach jedem Schuljahr mit der Unsicherheit zu kämpfen haben, dass sie die Schule wechseln müssen oder ggf. keine Arbeit mehr haben. Ich würde mir wünschen er würde über die steigende Kinder- und Altersarmut im Land sprechen und sich wirklich dagegen stemmen. Ob er legal seine Millionen gemacht hat ist eigentlich egal. Das er trotz der Verhaltensweise bei Cum Ex für Blackrock tätig ist darf eigentlich nicht sein. Diese Geschäfte stellte Blackrock zwar vor seiner Zeit ein, aber es sagt viel über den Charakter der Firma. Er selbst verurteilte diese Geschäfte aber ungerechte Steuerschlupflöcher die nur Reichen helfen will er wohl auch in Zukunft nicht schließen. Er verkörpert für mich das System, was die Reichen immer reicher macht während die Masse immer ärmer wird. Steuersenkungen, Privatisierung und Sozialstaatsabbau - dafür steht die CDU und Merz. Wer reich ist und reiche Freunde hat, der wird wohl kaum Politik für die Masse machen.

  • Bei diesem Mann habe ich ein komisches Bauchgefühl. Es ist auch seine Art und Weise, wie er mit der Information über seinem Millionärseinkommen umgeht. Zuerst gar nichts sagen, dann sagen, dass er nicht unter einer Million liegt, dann sagen, dass er pro Jahr ein Millioneneinkommen hat - und das ganze peinlich genau mit dem Begriff "Mittelschicht" assoziieren - und es waren die Journalisten, die mit ihren recherchierten Informationen ihn zu diesen Informationshäppchen getrieben haben - sonst wäre heute wieder mal nichts bekannt. Genau solcher Politiker, die mit Wahrheit und Information so "strategisch / opportunistisch" umgehen, bin ich überdrüssig. Mittelschicht mag ein dehnbarer Begriff sein, aber es geht hier nicht um Definitionen - es geht hier darum, dass dieser Mann ein Millioneneinkommen hat - und dagegen ist doch eigentlich nichts einzuwenden - und mit dieser einfachen Information eiert er also schon so rum - ein Vorgeschmack, auf was da noch so kommt - der Mann ist ja rhetorisch begabt und wenn der Mann diese Begabung missbraucht, dann ist das schon ein kleiner Vorgeschmack.

  • Die erste Frage, die man sich stellen (oder vor allen Dingen Merz), wieso ein aufgestigener Mittelschichtler, der es "geschafft" hat und eine Million im Jahr hat, nun einen Posten will, der wohl wesentlich weniger lukrativ ist. Oder will er seinen Aufsichtsratsposten behalten neben dem CDU-Vorsitz?

    Letztlich ist es Politik von solchen Investmentsfonds, dass die gerne Leute aus der Politik in die Aufsichtsräte nehmen, damit die eben die Politik in ihrem Sinne beeinflußen. Und da die nur an Profit interessiert sind, kann das nur heißen, im Sinne einer weiteren Neoliberalisierung der Wirtschaft.

    Ich wäre btw vorsichtig mit dem Vorwurf der cumex-Geschäfte von Blackrock. Die haben nur deshalb Ärger damit, weil sie sich auch da eingekauft haben, wo Firmen dabei mitgeschwindelt haben. Nachher kann Blackrock sich als unschuldig darstellen und Merz das öffentlich als seine Reinwaschung verkaufen.

    Merz Bewerbung ist wahrscheinlich eher als eine Auffrischung seiner politischen Kontakte zu sehen, die er im Sinne von Blackrock nutzen soll.

    • @Age Krüger:

      Wie wär's mit: "Geld allein macht nicht glücklich" oder "Die Katze lässt das Mausen nicht"?

      Der Mann ist klug und gebildet, hat Kontakte und weiß eine Menge, was man auch außerhalb der politischen Szene zu Markte tragen kann. Also ist er in einer Position, auch die dickeren Geldströme in der Wirtschaft anzuzapfen. Aber das heißt nicht, dass ihm das eine Erfüllung wäre. Es war im Zweifel nur besser, als seine Zeit als ausgebooteter Hinterbänkler oder erfolgloser Quertreiber zu fristen.

      Merz ist doch ein "political animal", wie es im Buche steht. Er hat im Großen und Ganzen ausgesorgt und kann es sich leisten, seiner Leidenschaft zu fröhnen. Und es gibt nur SEHR wenige Menschen, deren Leidenschaft das Geldverdienen an sich ist. Warum also sollte ausgerechnet er nur aufs Geld schauen?

      Davon ab: Die von ihnen suggerierte Kandidatur als potemkinsches Dorf wäre ein Vabanque-Spiel. Es gibt genug Leute, die jetzt ihr Prestige hinter Merz stellen, um ihn als Lobbyist zu ruinieren, wenn sie herausfinden, dass er das nur zur Kontakt- oder Marktwertpflege macht. Die könnte er auch wesentlich gefahrloser im Rahmen von ein paar leckeren Mittagessen in einem der Spesenritter-Tempel Berlins betreiben, zumal er sich damit den ganzen Presserummel um seine Person ersparen würde. Zumindest dessen bissigerer Teil ist einer effektiven Lobbyistentätigkeit - milde ausgedrückt - eher abträglich.

      • @Normalo:

        Na Servus

        Unser Bierdeckel mit getuntgelogenem



        Moped ausse Whisky-Klasse - braucht sicher nochn Redenschreiber mit Trallafitti-Lederjäckchen - kerr!

        kurz - Letzter Halt - Brilon Wald.



        Vergesse‘se aber nich in Alt-Arnberg -



        Auszusteigen & btw bei Rats-Herrmann



        Unterm Glockenturm - hab ich nochn



        Deckel offen. Na - Si’cher dat. Normal.



        Wenn‘s vllt so nett wären*¿*



        &Däh!



        (Spendenquittung - postwendend;)



        Versprochen. Wollnichwoll.



        &



        Viel Glück - bei/mit dem feinen Herrn.;)



        &



        Liggers. Nischt for unjut - wa! Normal o



        Njorp.

    • @Age Krüger:

      anschließe mich.

      btw only - wieso vorsichtig*¿*



      Is doch mehr als durchsichtig - Woll.



      Ja - Wollnichwoll. Newahr.



      Normal.



      Njorp.

  • Nicht sein Einkommen oder Vermögen sondern sein Posten bei Blackrock macht ihn letztlich unwählbar.

    Allerdings müssten ihm SPD, Grüne und Linkspartei die Daumen drücken ... denn ihnen würde er wahrscheinlich deshalb viele Wähler zu treiben. Währenddessen wäre AKK eher ein Geschenk für die AfD und der Sargnagel für die SPD. Spahn wiederum wäre ein AfD-Kanzler mit CDU-Parteibuch.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ich finde, im gegenwärtigen Chaos der Welt mit Deutschland mittendrin (statt nur dabei) gibt es sicherlich wichtigere Themen als Fragen zum Einkommen von Herrn Merz. Etwa die nach der zu erwartenden Politik unter seiner Führung der CDU.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ja wie*¿* - Zettelkasten umgelaufen.

      Ach herm. Wollnichwoll.



      Helf aber beim Sammeln gern.



      “Ein Zitat des ollen Marx hätte genügt: Das Sein bestimmt das Bewusstsein.…“



      Na bitte - da isser. Fein.



      & Merzens “sei Führung der CDU?“



      Huhu. Brilon Wald - letzter Halt.



      Na - Toll. Normal. Woll.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Wo er Recht hat, hat er Recht. Meine Zettelkasten ist bald abgenutzt. Nehme deshalb den Service gerne in Anspruch.

        De ahl Hessebub.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      ...ich denke, die Antwort auf die Frage "welche Politik erwartet uns unter seiner Führung der CDU" erübrigt sich.



      Dieser Mensch arbeitet für 'Blackrock', mehr muss man(n)/frau nicht wissen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Latürnich ist dies keine Frage.

        Deshalb gehöre ich auch zu jenen, denen Merz als CDU-Vorsitzender am liebsten ist. Bei Merz weiß man wenigstens: wo Merz draufsteht, ist auch Merz drin. Bei Frau 'Krampe' ist zu erwarten, dass sie das Programm der Merkel'schen Sedierung geräuschlos und effizient fortsetzt.

        Als Alt-Linker mag ich klare Fronten - und kein wischiwaschi der bekannten Art, die zukleistert, was nicht zuzukleistern ist. Wer sich 'Krampe' wünscht, möchte, dass Die Linke ewige Opposition bleibt.

        Wollen Sie das???

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Merz und kein Mindestlohn statt Merkel und Mindestlohn? Nö

          Linkssein besteht nicht nur im Spaßfaktor einen politischen Frontenkrieg zu führen.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        anschließe mich.

        & Gemach Gemach -



        I glaab - de ahl Hessebub.



        Dee waas dess aach.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Spielverderber! Immer meint er, alles verraten zu müssen.



          ;-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Klar - Einfaltspinsel =



            Ausfallpinsel - …servíce.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Ach was!

  • Das Problem ist, daß solche Leute, die täglich eine oder zwei Harz-IV-Zahlungen ausgeben können, sich gar nicht vorstellen können, was das am anderen Ende der Gesellschaft bedeutet, die davon einen Monat leben muß.

  • In dem Buch "Macht" von Ian Robertson wird verständlich beschrieben was Macht mit dem Inhaber der Macht macht und wie und warum es die Sichtweise desjenigen verändert der über sie verfügt. Nein, ich bin weder ein Fan von Friedrich Merz noch will ich ihn in Schutz nehmen, nur darauf hinweisen, dass solche Sichtweisen / Handlungen bei objektiver Betrachtung nachvollziehbare Ursachen hat.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Togijak:

      Ein Zitat des ollen Marx hätte genügt: Das Sein bestimmt das Bewusstsein.

      Aber danke für den Hinweis auf Ian Robertson.

  • Ich halte das für eine typisch deutsch akzentuierte Betrachtung, da es wieder mal auf einen einzelnen Punkt bzw. Thema fokussiert. Als wenn die Qualität seiner Argumente dadurch besser oder schlechter werden.



    Es ist doch vollkommen logo, dass jeder Politiker letztlich zu den Spitzenverdienern gehört, und jemand der 20 Jahre lang irgendwie 10.000 € pro Monat oder mehr (jeder Staatssekretär, Minister) verdient hat, der ist halt nun Mal Millionär, von Gysi über Trittin bis Merkel oder Schäuble.....



    Ist das bei denen jemals Thema gewesen bevor die auf ein Amt kandidieren?



    Kleingeistig, natürlich auch von Merz wenn er sich so rumwindet....

    • @Tom Farmer:

      Na Mahlzeit

      Na dann - seits ja schonn drei. Newahr.



      Normal. Kleingeister - Wollnichwoll.

  • Recht so! KanzlerInnen- KandidatInnen sollen nicht ihr Vermögen sondern ihren Steuerbescheid offenlegen.

  • Man beachte die unterschiedliche Behandlung von Steinbrück und Merz.

    Die, die jetzt Merz hochschreiben, sind die, die dauernd Steinbrück runterschrieben, der sagte, das Gehalt eines Bundeskanzlers sei zu niedrig sei, und die, die die SPD dauernd zur Erneuerung auffordern.

    Man schrieb 2013 Steinbrück "Gierigkeit" vor. Jetzt kann man beobachten, wie man verzweifelt versucht, einen Millionär kanzlertauglich zu machen. So isses halt im Lande.

    • @SUDEK:

      Merz und Steinbrück unterscheiden sich aber nun auch in einem wichtigen Punkt, und der ist das Parteibuch.

      Es mag dem durchschnittlichen taz-Leser nicht mehr so richtig gewärtig sein, aber in der SPD redet man sich bis heute mit "Genosse" an und stellt auch - zumindest offiziell - den Anspruch an sich, entsprechnend glaubwürdiger Vertreter des "kleinen Mannes" und eines doch recht ausgeprägten Egalitarismus zu sein. Daran muss sich natürlich auch der Kanzlerkandidat messen lassen, selbst wenn ALLEN Beteiligten klar ist, dass er als Ex-Finanzminister aus seiner gesammelten Weisheit trefflich Kapital schlägt und auch sonst nie eine besonders militante Rote Socke war.

      Die CDU hat vergleichsweise wenig Grundlage, von ihrem Vorsitzenden zu verlangen, dass er Volksnähe ausgerechnet in seinen persönlichen Einkommensverhältnissen abbildet. Ein klassischer CDU-Wähler verzeiht es auch deutlich leichter, wenn jemand die Grenze zur Oberschicht etwas höher ansetzt als die Kollegen in rot, grün oder knallrot.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @SUDEK:

      In der Sache ist Ihre Kernaussage zutreffend. Auch wenn es zunächst einmal um den CDU-Vorsitz geht.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    In Schweden wurde hinsichtlich der Einkommensverhältnisse Transparenz geschaffen. Da kann jede*r einsehen, was die Nachbar*in so versteuert hat.

    Was für einen Sinn machen eigentlich überhaupt Gehaltsverhandlungen, wenn mensch nicht weiss, was die Chef*in so verdient und die die anderen Mitarbeiter*innen? Was soll "Vertragsfreiheit" denn in dieser Situation anderes bedeuten als einen Mangel, als eine (negative) Freiheit von Informationen? Die liberale Ideologie kommt schon an dieser Stelle an ihre Grenzen.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Vertragsfreiheit heißt, dass der Maßstab für das ausgehandelte Gehalt ist, wofür der Arbeitnehmer bereit ist, den Job anzunehmen und sich entsprechend reinzuhängen, und umgekehrt was dem Arbeitgeber das wert ist. "Richtwerte" wie das eigene Gehalt des Chefs oder das der Kollegen sind für diese Frage - eigentlich - irrelevant. Es gibt keinen unversellen Maßstab, was welche Arbeit wert ist. Das funktioniert nur in der Planwirtschaft. Am ehesten hätte man noch die objektive Wertschöpfung, die eine Arbeitsstelle bringt, aber auch die hängt von vielen Faktoren ab.

      Nächster Punkt: Steuertransparenz. In einer Gesellschaft, in der Neid ebenso verpönt ist wie "soziale Ungerechtigkeit", mag das funktionieren. Wir haben meines Wissens in Deutschland keine solche Gesellschaft.