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"Sie sind nicht mehrheitlich arm, sondern mehrheitlich weiß."
Ja und? Nur ein Beispiel: in 2008 haben in Iowa genauso viele weiße Männer für den Barrack Obama gestimmt, wie für seinen weißen Gegenkandidaten (49%). 8 Jahre später gewann Trump in dieser Gruppe 62% zu 31%.
(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=VgYphOJ7qiw&t=352s 8:06)
Sie suchen verzweifelt nach jeder Statistik, die sich irgendwie mit Rassismus erklären läßt.
Und auch, wenn Clinton in der Gruppe unter 50Tsd USD gewonnen hat, verloren Demokraten entscheidene Anteile in dieser Wählerschicht.
So gewann Obama 2008 in der Gruppe unter 30Tsd 60% (Clinton: 53%), 30-50Tsd: 55% (Clinton: 51%). Sicherlich mit wahlentscheidend.
Die Frage ist, ob man "dumme weisse Männer" und "white bitches", anderer Artikel http://taz.de/Wahlentscheidung-weisser-Frauen/!5353454/ dafür verantwortlich machen kann, dass weniger " white bitches" und weniger dumme weisse Männer" nicht Hillary Clinton wählten und für ein Wahlergebnis das einem nicht schmeckt. Die Frage ist auch, ob es demokratisch ist, Wähler aufgrund ihrer "race" anzugreifen, zu verspotten, zu verachten. Und welcher Nutzen lässt sich daraus ziehen. Bzw. überhaupt einer? Gerade in Bezug auf Amerika. Schürt es nicht eher die Konflikte, den vorhandenen Rassismus dort, da es polarisiert und spaltet? Werden deswegen weniger Schwarze wegen nichts erschossen? Oder steigert es nicht viel mehr den Hass auf beiden Seiten?
Es sind vor allem die Interessen der Fraktionen der amerikanischen Monopolbourgeoisie die über einen Wahlausgang medial und ideologisch-psychologisch entscheiden. Die sozioökonomischen und ökologischen Lebensinteressen der amerikanischen Bevölkerung sind hierbei letztrangig. Zumal für weitere Generationen keine sozialrevolutionäre Aufhebung der Ausbeutungs- und privaten Eigentumsverhältnisse in den Vereinigten Staaten zu erwarten ist. Das private und staatliche Bildungs- und Überwachungsregime hat fast alle Bewusstseinslagen der Bevölkerung fest unter ihrer Kontrolle. // Zudem wäre die Monopolbourgeoisie eher dazu bereit, einen Nuklearkrieg zu führen, als auf ihre Macht-, Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse zu verzichten.
ok ok - dann versuch ichs mal mit
Fremdfreuen!;()
""Die Kunst zu Beleidigen" (Schopenhauer) geht auch gut mit Zitaten, wobei das Risiko bleibt, nicht verstanden zu werden.
Für Ich² beziehe ich mich auf "..zukünftige Generationen werden euch genauso auslachen!). Die Menschen lehnen die „Political Correctess“ ab. Man kann die Liste von Werten, Ansichten, etc., die von den Menschen abgelehnt wurden, beliebig fortführen.
Das Volk hat gesprochen und eure Werte abgelehnt – .." und zitiere ich mal, was Goethe den Faust zum Pudel sagen lässt. :
"Wir sind gewohnt, dass die Menschen verhöhnen,
Was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen,
Das ihnen oft beschwerlich ist, murren.
Will es der Pudel, wie sie, beknurren?"
P.S.: Meine jukebox spielt just "Alle Menschen werden Brüder.". Ehrlich."
ps - Ja Ball paradox - Wie's derzeit miß-
lich is & cool - "…wenn's da doch glatt
Ein - Jöhtendenk amall - fein - durch
Den Fohrenwald am schillern hat!;)
Danke - Alter Schlurch!;)
Selbstverständlich gibt es noch ein andere Möglichkeit: Sie haben ihn mit Bauchschmerzen gewählt, obwohl er ein Rassist ist, weil ihre Situation ihnen selbst bis weit in die oberen Ränge der Mittelklasse hinauf aussichtslos erscheint und die Demokraten ihnen keine Kandidatin geboten hat, die für glaubhafte Veränderungen stand. Es gab nur einen Kandidaten des Wechsels, und das war nun mal leider Donald Trump. Auch wenn ich persönlich überzeugt bin, dass er das größtenteils simuliert oder gelogen hat, schließlich bestückt er auch gerade sein Übergangsteam intensiv mit ausgewiesenen Wirtschaftslobbyisten und fing den krassen Absturz des DOW in der Wahlnacht umgehend mit weitreichenden Garantien an die Banken ab. Aber Hillary war nun mal eine merkeleske Weiter-So-Kandidatin und das wollte das Wahlvolk auf sehr breiter Ebene so wenig, dass es sich bereitwillig von ihm einwickeln ließ. Will man dem auf den Grund gehen, muss man schon mal etwas tiefer schürfen und sich womöglich von seinen Vorurteilen und seiner elitären Berliner Sichtweise stärker lösen.
@Skinman Ergänzen möchte ich hinzusetzen: Das Ergebnis zeigt nicht zuletzt, dass es weiten Teilen der Gesellschaft eben nicht reicht, dass der Kandidat eine Frau ist. Das reicht nur radikalisierten Feministinnen, um den unschönen Alphonso-Begriff zu vermeiden. Gerade diese Klientel hätte sich allerdings an einem Mann mit dem gleichen Abstimmungsverhalten der Vergangenheit wie Hillary Clinton ohne jeden Zweifel hoch aggressiv abgearbeitet. So einen Objektivitätsverlust kann man sich dauerhaft als Journalist in politischen Analysen jedenfalls nicht leisten.
;)apo - sau ber! but -
Sach er an - Langsatzspezialist - ;)
Was sachste zu @Ichquadrat? 1- ...x!
Seyß-Inquart 2.0 ? oder doch eher -
Quadrath-Ichendorf = BM ~>
Bravo Michael - vulgo (via Schleyer) ~>
Bereifte Mörder! &! De kölsche Boor!!
(Dreigestirn ~> Kölsche Karneval!;)
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Arthur_Sey%C3%9F-Inquart https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Worringen https://de.m.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4_k%C3%B6lsche_Boor_en_Iser
1) "Sie sind nicht mehrheitlich arm, sondern mehrheitlich weiß."
Was sollte denn anderes dabei raus kommen ???
72% sind weiß!
https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten#Ethnien_und_Einwanderergruppen
Die Jugend hätte Bernie Sanders bevorzugt - das macht Mut auf die Zukunft.
Es ist zwar richtig, dass die Wähler mit einem Einkommen unter 50.000$ zu 52% die Demokraten gewählt haben, bei den Wahlen 2008 und 2012 waren es jedoch 60%. Dieser hohe Verlust an Stimmen ist der Grund, weshalb in den Analysen die Einkommensschwachen auch als wahlentscheidend angegeben werden.
Fortsetzung #3
An der Börse gilt: Wenn die Hausfrauen anfangen Aktien zu kaufen, sollte man schleunigst aussteigen. Genau das kam mir in den Sinn, als ich die „Welcome Refugee“ Rufer am Bahnhof gesehen habe: Menschen die von Weltoffenheit sprechen, obwohl die meisten von denen höchstens ein paar Wochen Urlaub im (europäischen) Ausland verbracht haben – dass diese anfängliche Euphorie schnell kippen kann, hätte jedem klar sein müssen.
Worauf will ich hinaus? Der Rechtsruck ist von euch verursacht.
Zitat von Stanford-Professor Gumbrecht: „Und für einige Tage wenigstens sollten wir uns Beschämung und auch die Frage nicht ersparen, mit welcher demokratischen Berechtigung wir denn eigentlich glaubten, diese Welt unserer eigenen Werte jenen Mitbürgern auferlegen zu dürfen, die wir im besten Fall nicht ernst nehmen“.
Ihr seid wie die kleine verzogene Schwester, welche versehentlich(!) die Vase zertrümmert und nun voller Inbrunst auf den großen Bruder zeigt und brüllt: Er ist Schuld!!!
Schluss
Setzt eure Kommentare am Besten unter diesen Kommentar
Glückwunsch, Sie sind also erfolgreich darin, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren. Sie sind also zur Hälfte selbst ein Linker und somit zur Hälfte Mitschuld. Die Linken sind an allem Schuld, weil sich die Linken u.a. auch bei Amnesty International für Menschenrechte einsetzen, für Demokratie, Gewaltenteilung und gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie kämpfen. Weil Linke Judith Butler lesen und nicht Bücher von Frustrierten, die irgendetwas kompensieren müssen. Die Wahl fällt auch schwer, lese ich heute ein Buch einer Philosophin, einer Theodor W. Adorno Preisträgerin oder ein Buch eines frustrierten Katzenkrimi Autors. Niemand behauptet, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau nichts mit Biologie zu tun hat. Es wird lediglich darüber diskutiert, inwieweit die Handlungsmöglichkeiten, die sich für die Menschen aus ihrem biologischen Geschlecht ergeben, kulturell geformt und verformt sind.
Nochmal, wer sich für Menschenrechte einsetzt, kann Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken lassen. Wer so argumentiert wie Sie, würde dies natürlich in Kauf nehmen.
Wer für die Menschenrechte ist, kann nicht Staaten zu sicheren Herkunftsstaaten erklären, wo Homosexuelle verfolgt werden.
Natürlich stimmt es, Hilfe muss finanziert werden, deshalb macht ja auch u.a. eine Finanztransaktionssteuer Sinn, damit sich auch die Finanzindustrie wieder soldarisch an der Gesellschaft beteiligt und sich nicht unverantwortlich, rücksichtslos, menschenverachtend verhält und weiterhin Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert.
Und bitte nicht mehr die Argumentationsmuster von frustrierten Katzenkrimi Autoren unkritisch übernehmen. Deshalb für Sie noch ein Interview in der Zeit mit Judith Butler zu Trump: http://www.zeit.de/kultur/2016-10/judith-butler-donald-trump-afd-populismus-interview/komplettansicht
Es ist nicht schön, aber im Großen und Ganzen haben Sie recht.
@JOBA: Reflexhaft sprachliche Flapsigkeiten zu suchen und sich daran abzuarbeiten, ändert auch nichts. Laut Ihnen ist die USA mehrheitlich nationalsozialistisch. Aber nicht erst seit Dienstag... bin noch am überlegen, ob sie damit nicht in gewisser Weise recht haben.
Der Sinn von Nationen und Grenzen speist sich imho allerdings sehr wohl aus sozialen und ökonomischen Beweggründen. Gerade bei der Wahl in Amerika wurde das sehr offensichtlich, da Trump die Wahl in den "rust belt"-Staaten bei den "Globalisierungsverlierern" gewonnen hat. Dass es wohlhabendere Leute gibt, denen nicht egal ist, dass die untere Mittelschicht vor die Hunde geht, kann man durchaus auch positiv sehen, wenn man will.
Dass viele Wähler Trump trotz seines Rassismus und Sexismus gewählt haben, ist für uns nicht leicht nachvollziehbar. Aber Amerika ist in Schlammschlachten einfach deutlich geübter als wir in Europa, da wird vieles einfach ausgeblendet. Es steht zu hoffen, dass wir im bezug Schlammschlachten nicht zu viel dazulernen. Eine sinnvolle Wahlentscheidung wird sehr erschwert.
Und das Resultat von Trumps Auslassungen - die Verschlechterung des Klimas zwischen den Bevölkerungsschichten mit vermehrter, gruppenbezogen menschenfeindlicher Gewalt - ist unbestritten und zutiefst beunruhigend.
Ich habe nicht die Mehrheit der AmerikanerInnen als nationalsozialistisch bezeichnet, sondern wollte wissen, wie ICH2's Erklärungsversuch über einen Pauschalvorwurf an "Linksintellektuelle" hinaus zu verstehen sei. Mir ging es nicht um Vorwürfe. Für mich hat der Rechtspopulismus durchaus starke ökonomische Wurzeln, wenn diese auch nicht alles erklären. ICH2 hat das bestritten. Was treibt "die Menschen" stattdessen an?
Auch Sie @ Co-Bold scheinen reflexhaft auf "Schlagwörter" zu reagieren. auf . Seit der Wiederveröffentlichung von "Mein Kampf" lässt sich dagegen überhaupt erst offen und unbefangen diskutieren, was Nationalsozialismus eigentlich ist und wie sich andere "rechte" Vorstellungen davon unterscheiden. Da ist nicht jede Erwähnung als Vorwurf zu verstehen.
Wie schön, dass Sie in Ihren Beiträgen, zwischen "die Menschen" und "ihr/euch/Linksintellektuelle" unterscheiden.
Dass "Blut" in der Politik mehr zähle als Ökonomie hat in der Tat Hitler schon in "Mein Kampf" behauptet.Sollte er damit Recht behalten, müssten sich in der Tat diejenigen entschuldigen, die Flüchtlinge willkommen heißen und im Stille helfen, statt derer, die krakeelen und Flüchtlingsheime anzünden.
Machen Sie es sich nicht sehr einfach, anderen die Schuld dafür zuzuschieben, was in den Köpfen von Rechtspopulisten vorgeht? Die von klugen Linken kritisierten ökonomischen Strukturen sind nicht personalisierbar und diejenigen, die darin funtionieren nicht moralisch verantwortlich zu machen. Das sind allenfalls die offenen PropagandistInnen deregulierter "Märkte" (die Götter unserer Zeit).Und auch die sind nicht in moralischen Sinne "böse". So einfach ist es nicht.
Sie haben dargelegt, dass der Wunsch nach Nation und Grenzen legitim sei, aber keine Gründe dafür genannt. Ökonomische Erklärungsversuche halte Sie für verfehlt, aber was ist es dann? Angeborenener Nationalismus und Xenophobie? Das wäre wirklich nicht weit vom Nationalsozialismus entfernt, wie seinem bereits genannten Grunddokument, nüchtern analysierend und keinesfalls als Moralkeule misszuverstehen, entnommen werden kann.
@Joba Liegt die "Schuld" der Linksintellektuellen in ihrer moralisch aufgeladenen "Widernatürlichkeit", welche "die Menschen" sich nicht gefallen lassen?
Fortsetzung #2
Hinzu kommt, dass bereits heute abzusehen ist, dass die allermeisten Asylsuchenden in Deutschland bleiben werden. Die Menschen haben aber geholfen, weil sie denken, dass man in Not geratenen Menschen vorübergehend(!) hilft (= Definition von Asyl). Die Menschen haben die GASTarbeiter nicht vergessen und sie werden sich wieder betrogen fühlen.
Darüber hinaus führt eine inkonsequente Abschiebung von nicht asylberechtigten zu einer Sogwirkung. Denn in den kommenden Jahrzehnten werden noch viel mehr Menschen aus dem Raum Nordafrika bis Pakistan nach Europa strömen (viel zu hohes Bevölkerungswachstum + zu geringes Wirtschaftswachstum = Perspektivlosigkeit!, Klimawandel => Wasserknappheit, Missernten, etc. …). Nur eine konsequente Abschiebung (und der Bau von Flüchtlingsstädten – und nein ich meine damit nicht Zeltstädte, sondern Städte nach westlichem Vorbild; mit den dazugehörigen Werten) kann diesen Zuzug wenigstens eindämmen. Auch das wird zu großen Schwierigkeiten in der Zukunft führen und den zukünftigen Rassismus Vorschub leisten.
Fortsetzung: "Fortsetzung #3"
Fortsetzung #1
Es sind aber eure Werte, die abgelehnt wurden. Schaut euch die Ergebnisse der Umfragen an: Die Menschen wollen keinen Multikulturalismus. Die Menschen wollen Grenzen und Nationalstaaten. Und während ihr die „Ungebildeten“ auslacht, glauben viele von euch, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau ÜBERHAUPT NICHTS mit Biologie zu tun hat – sondern AUSSCHIEßLICH anerzogen ist (ich lehne mich mal gaaanz weit aus dem Fenster: zukünftige Generationen werden euch genauso auslachen!). Die Menschen lehnen die „Political Correctess“ ab. Man kann die Liste von Werten, Ansichten, etc., die von den Menschen abgelehnt wurden, beliebig fortführen.
Das Volk hat gesprochen und eure Werte abgelehnt – deal with it!
Und für Deutschland / Europa sieht es nicht besser aus. Der Aufstieg der AfD ist unzertrennlich mit dem Euro und der Asylpolitik verbunden.
Jeder der diese Politik kritisiert hat, wurde von euch als Rassist (und teilweise als Nazi) diffamiert. Nun stellt sich heraus, dass ein großer Teil der Asylsuchenden Analphabeten sind. Hinzu kommt der schleichende Prozess, indem insb. Tätigkeiten für Geringqualifizierte von Computern und Robotern übernommen werden. Die allermeisten Asylsuchenden werden hier in Deutschland keine Perspektive haben und Schwierigkeiten verursachen. Das ist der Nachschub für zukünftigen Rassismus.
Fortsetzung: "Fortsetzung #2"
Viele "Linksintellektuelle" verwechseln leider Moral mit Intelligenz. Bezogen auf die Moral kann euch keiner das Wasser reichen - nur hat das nichts mit Intelligenz zu tun.
Nicht nur Trumps Wahl war vorhersehbar. Auch der Brexit war vorhersehbar. Keine der beiden Wahlen basierte auf Rationalität, sondern auf Emotionen. Beim Brexit wurde von Seiten der Brexit-Gegnern immer wieder mit den wirtschaftlichen Nachteilen argumentiert und man vergaß sich zu fragen, ob die Menschen nicht bereit sind, wirtschaftliche Nachteile in Kauf zu nehmen, wenn sie dafür wieder Herr über ihre Nation sind. Die Umfrageergebnisse waren eindeutig: Den Menschen ging es vor allem um das Thema Migration und Ausländer (Multikultur). Und auch bei der Wahl von Herrn Trump spielte genau dieses Thema eine herausragende Rolle – Nicht der Kapitalismus spielte die herausragende Rolle, nicht der Neoliberalismus und auch nur bedingt die Globalisierung.
Das man nun von Seiten der Linken versucht zu argumentieren, dass Trumps Wähler abgehengte Ungebildete sind und somit der Kapitalismus und der Neoliberalismus Schuld am Rechtsruck sind, war vollkommen zu erwarten. Warum? Ich arbeite nun schon relativ lange an den Finanzmärkten und war bisher einigermaßen erfolgreich, weil mir die Meinungen und die Argumentationen der Gegenseite immer wichtiger waren, als die derjenigen, die meiner Meinung zustimmten. Damit erreicht man ein maximales Maß an Objektivität. Ihr wollt aber nur die Meinungen und Argumentationen hören, die in EUER Weltbild passen und damit fehlt euch die Objektivität. Wie viele von euch waren denn mal auf einer Pegida (oder ähnlichen) Veranstaltung? Und nein ich meine nicht Oliver Welke-Style. Sondern sich einfach mal die Meinungen vorurteilsfrei anhören. Fortsetzung: "Fortsetzung #1")
Nein , es war nicht das "Problem mit dem Rassismus" in den USA , das Trump zum Sieg verholfen hat . Trumps verbalen rassistischen Entgleisungen im Wahlkampf kann/muß(?) man anders einordnen .
Am 9. November, dem Tag des Wahlsieges , titelt die International Business Times:
"Did The Media Help Donald Trump Win? $5 Billion In Free Advertising Given To President-Elect".
Die beeindruckende Zahl belegt nämlich Trumps geniale Strategie : Experten kommen dort offensichtlich am Ende des Wahlkampfs unterm Strich zu der Einschätzung, dass die Mainstreammedien – seine Gegner in einem Kampf, den er ihnen aufgezwungen hat – kostenlose Werbung für Donald Trump im Wert von sage und schreibe 5 Milliarden Dollar gemacht haben. Einfach dadurch, dass sie ihm Aufmerksamkeit und Sendezeit „geschenkt“ haben, die er ihnen mit seinen verbalen Eskapaden
a b g e n ö t i g t hat....- absolute Meisterklasse der Manipulation : die Manipulation der Manipulateure.
Trumps Rassismus und der seiner Wähler_Innen wird nicht messbar über demjenigen der Amerikaner_Innen insgesamt liegen .
Ok. Dann sind also die Hälfte der Wähler Rassisten, oder Menschen, die Rassismus in Ordnung finden und die sind jetzt also da. ganz plötzlich, und vor vier Jahren gab es sie noch nicht, denn da wurde Obama gewählt. Und das hat keine sozialen Ursachen, d.h. wenn man Wähler Trumps nach ihrer Entscheidung fragen würde, würden sie als Grund sagen: Rassismus. Und auch wenn die wirtschafliche Lage besser wäre und nicht über eine halbe Millionen Amerikaner auf der Straße leben und 2,5 Millionen in Gefängnissen hocken würden, hätte dieser Trump gewonnen, weil die Hälfte halt Rassisten sind, tja kann man nichts machen, ist halt so.
@Sandor Krasna So lange es Nationen und das Wirtschaftssystem des Kapitalismus mit seiner Produktion von ständigen Überakkumulation existiert, wird auch der Rassismus weiter in dieser Welt sein Unheil suchen, da kann man noch soviel in Aufklärungskurse für ein friedliches miteinander stecken. Die Nationalstaaten erklären mit dem geboren werden in ihnen die Menschen zu ihren exklusiven Mitgliedern, dies kann man sich nicht aussuchen, das wird einem aufgezwungen. Man soll sich dazu aber auch noch Identitär bekennen, aller: "Ich bin Stolz Deutscher zu sein". Dazu rufen dann seit einigen Jahren auch Grüne und andere bürgerliche Linke wie z.B. Gysi auf. Gegen diese bürgerlich anerkannten Nationalisten und ihre mörderische Ideologie wird aber niemals ein TAZ-Artikel geschrieben werden, denn die Abschaffung der Nationalitäten, des wir und ihr, steht gar nicht zur Debatte.
Immer wieder ein großer Trugschluss:
Nationalstaat >> Rassismus
Einen kausalen Zusammenhang sehe ich da kaum. Dinge wie Sprache bzw. Akzent und Kleidung spielen da eine viel größere Rolle, imho auch eine größere Rolle als die Hautfarbe. Gruppendenken ist tief im Menschen verankert.
Dass der Kapitalismus in seiner momentan vorherrschenden Form Neid und Missgunst fördert, ja regelrecht als Grundlage zur Funktion benötigt, ist hier sicher das deutlich größere Problem.
Und hier kann in einem begrenzten Staatsgebilde viel eher angesetzt werden, als in einer globalisierten Welt. Im real versuchten Sozialismus war es sicher nicht besser/gerechter als zur selben Zeit im Kapitalismus, aber seit ein ernstzunehmender Gegenentwurf zum Kapitalismus fehlt, hat dieser regelrecht absurde Blüten getrieben...
2. Teil - Sie sehen die Konstruktionen der Differenz als ihre Ursachen, sie vertauschen Ursache und Folge. Auf einmal ist die im Fremden Äußeren gefundene Differenz zur eigenen Volksphysiognomie der eigentliche Grund für den Hass. Die erkannten Unterschiede sind für sie allein Grund zum hassen, das aber gehasst wird und dann unterschieden, kommt ihnen nicht in den Sinn. Die nationalen, rassistischen Konstrukte empfinden sie als natürlich gegeben. Dies erspart das tiefergehende nachddenken und ist wiederum Grund für die unkomplizierte Identifizierung
mit Volk und Nation und somit mit dem Hass/Furcht auf das die Nation bedrohende andere.
???
sorry, aber hier werden keine Gegenargumente genannt, andere "kausale Zusammenhänge" aufgeführt, sondern einfach nur verneint. Wenn sie zwischen dem Konstrukt der nationalem Zugehörigkeit und Rassismus, also der Zuschreibung bestimmter durch behauptete völkischer, rassischer Zugehörigkeit bedingter Charaktereigenschaften keinen Zusammenhang sehen, wollen sie auch nichts sehen. Für sie sind Unterschiede per se/Natur einfach
Ursachen für Hass und Misstrauen. Im Grunde hieße das, dass ich alle und alles ausser mich selbst hassen müsste, denn alles andere weicht ja von mir ab. Jeder Mensch ist einzigartig. Sie kommen dann aber mit was neuem, dass doch die ideele Verbundenheit einiger Menschen zu anderen Menschen behauptet, das Gruppendenken. Sie sagen nicht, jeder hasst jeden, sondern es bilden sich Gruppen von Menschen bestimmter gleicher Eigenschaften, die dann andere Gruppen von Menschen abweichender Eigenschaften hassen. Diese Beahuptungen führen zu folgenden ungeklärte Fragen: Warum hassen sich nicht die Menschen innerhalb der Gruppen, warum schließen sich bestimmte Gruppen warum welcher Eigenschaften überhaupt zusammen, sind bestimmte Eigenschaften hassenwerter/wichtiger als andere? Wie bestimmen sich diese Eigenschaften heraus, warum nach ihren Angaben gerade die Sprache, Hautfarbe und Kleidung, warum nicht Größe, Haarfarbe, Geruch, Geschmacksvorlieben, Gesichtsform, Stimmvolumen usw.???
Hola - mit der gezogenen Folgerung wär ich als mir noch zu nah dran & glatt - zwar a weng vorsichtig!
Aber mir fällt ein Befund einer neugierigen Weggefährtin ein - die als Prof. in Warwick erzählte -
"Ich habe in den 4/5Jahren niemanden getroffen, der gesprächsweise/auf Frage -
Maggie Thatcher gewählt hatte!"
Der Neoliberalismus hat vieles zerstört. Das sehen Abgehängte wie Priviligierte.
In der Mitte von CDU bis Grün sind aber nur noch Neos, also alle ohne politischen Kredit.
Die Nationalisten und Rassisten haben als einzige einen Masterplan entwickelt: Zurück in die Vergangenheit - beschissen aber anscheinend zunehmend überzeugend.
Links von den Neos ist man ratlos. Es gibt keine Partei, die einen mitreißenden linken Masterplan besitzt. Da ist Nachholbedarf.
"Der Neoliberalismus hat vieles zerstört."
Gibt es auch irgendwas an dem der "Neoliberalismus" nicht schuld ist?
ihren kommentar teile ich zu beinahe 100 %. nur sollte mensch die herkunft nicht nur von der ethnie oder dem geschlecht abhängig machen, sondern auch von der klasse. ein obama hat sicherlich mehr zu melden, als jemand der unterhalb der armutsgrenze lebt - unabhängig von der ethnie. wenn das auch noch bei den medien, in den universitäten oder auch nur am arbeitsplatz ankommt, denn sind ´wir einen schritt weiter. klassismus ist genauso zu verurteilen, wie rassismus. gerade in den universitäten sollte mensch das auch annehmen...
...wenn ich mir die kommentare unter den anderen artikeln zur wahl so ansehe, ist da noch viel zu tun...
Von der Clinton Seite wurde immer wieder darauf hingewiesen, daß unter keinem Präsidenten so viele (kriminell gewordene) Mexikaner ausgewiesen wurden wie unter Obama - immerhin jährlich eine hohe fünfstellige Zahl.
Und Trump hat immer gesagt, daß die ILLEGALEN Mexikaner überdurchschnittlich kriminell wären - was die Statistiken bestätigen.
Man kann daraus (aus der Politik und den Statistiken) natürlich immer Rassismus konstruieren. Nur das man dann auch Obama Rassismus verwerfen müßte.
Trump wird in dieser Frage die Politik seines Vorgängers nicht ändern - er wird nur darüber sprechen.
Im übrigen haben gerade die Latinos ihm zum alles entscheidenden Wahlerfolg in Florida verholfen.
Schönreden bringt uns auch nicht weiter!
Rassismus: Herr Trump hat sich nicht vom Ku-Klux-Klan distanziert, ich vermute Obama schon.
Sexismus: Obama hat sich auch nicht verächtlich über Frauen geäußert, Trump schon und die Abtreibung will Trump auch verbieten.
Homophobie: Trump will die gleichgeschlechtliche Ehe verbieten und ein Recht auf Diskriminierung aus religiösen Gründen allen Christen gegenüber Homosexuellen erlauben.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist ein Kernelement von Trump.
Es gibt keine Fehler, außer einem:
Nicht aus einem Fehler zu lernen.
Die Umfragen lagen vorher falsch und nachher natürlich auch. In einem Klima der Einschüchterung, Belehrung und Diffamierung sagt kaum noch jemand öffentlich, was er wirklich denkt.
Der Rassimus war schon vor der Wahl bekannt. Lehren erst jetzt zu ziehen, kommt viel zu spät.
Rassismus als einzigen oder als DEN Hauptgrund anzusehen ist - wieder einmal - schlicht zu kurz und zu einfach gedacht. Aber es ist bequem, da kaum einer von sich sagt er wäre rassistisch, ist ja eigentlich alles in Ordnung, man braucht nicht grundsätzliches in Frage stellen und kann - mit ein paar winzigen kleinen Änderungen - einfach so weiter machen wie bisher.
Das wird schiefgehen.
Und wenn es halt der Hauptgrund war?
Es waren eben nicht - nicht nur, nicht hauptsächlich - die wirtschaftlich Abgehängten, die Trump gewählt haben. Es waren hauptsächlich die, die ihre rassistischen (z.T. auch sexistischen usw.) Privilegien verteidigen wollten.
Haben wir nicht Nixon, Reagan und die Bushs erlebt und überlebt?
Locker bleiben.
Auch ein Trump wird in vier Jahren an seine(n) Nachfolger(in) übergeben.
Nehmen wir mal an, die Leute haben Trump für einen Schauspieler gehalten, weil sie alles, was ihnen in den Medien begegnet - wohl ziemlich zurecht - für ein Schauspiel halten. Ernst kann Trump jedenfalls keine Frau und kein Nicht-Weißer genommen haben, sonst hätten sie ihn wohl nicht wählen können.
Aber einer, der den Wahlkampf zum Klamauk macht, hat zumindest Unterhaltungswert. Trump hat sich wie ein Stand-up Commedian präsentiert. So jemanden nimmt man nicht ernst, aber man konnte ihn wählen, weil er halt Kandidat war.
Die Wähler haben insofern eine sehr willfährige "audience participation" hingelegt. Dagegen war Clinton halt zu verkniffen und "humorlos", also langweilig und dann gehört sie auch noch zum Establishment und scheut sich nicht, öffentlich davon zu reden, dass sie fast eine dreiviertel Million Dollar für eine einzige Rede bekommt. Im Gegensatz zu Trump, der mit der Mär hausieren geht, er sei ein self-made man, ist das eine obszöne Menge Geld für keine nennenswerte Leistung. Und Leistung ist doch der Götze des U.S.-amerikanischen Traums.
Haben Sie je eine ganze Rede von Trump gesehen oder nur die Zusammenschnitte seiner Ausfälle?
Das war kein Klamauk. Da saß jedes Wort. Das war kein flapsiger Tölpel der einfach geplappert hat, das war ein kongenialer Geschichtenerzähler. Er nimmt sein Publikum mit auf eine Reise durch eine kaputte Welt die ,wie könnte es anders sein, er reparieren wird.
Unterschätzen Sie Trump nicht. Ich glaube die allermeisten hierzulande haben noch nicht begriffen mit was wir es da zu tun haben. Ich bin mir auch noch nicht sicher, aber ein Stand-up Comedian ist der nicht...
Sehen Sie ihn mal in ganzer Länge an, das ist kein lächerlicher Irrer, das ist ein gefährlicher Demagoge. Einfach mal ansehen und aufhören ihn zu verniedlichen...
@32795 (Profil gelöscht) Ich habe mehr als genug von Trump gesehen. Einen kongenialen Geschichtenerzähler konnte ich nicht entdecken, sondern eher einen Papagay, der immer dasselbe sagt. Dessen ungeachtet liegt es mir fern, ihn zu verniedlichen. Mir ging es darum, den Unterhaltungswert und seine Bedeutung herauszustreichen.
Zur Ergänzung sein noch hinzufügt, dass es zwei Phasen seiner öffentlichen Reden gab: Die eher freien, wesentlich vulgäreren Reden vom Beginn bis zur Mitte der Kampagne und die wesentlich mehr geskripteten, von Spin-Docs auf den Teleprompter projizierten wie die aus Gettysburg (siehe Link oben).
Die letzte Reden waren meist vom Prompter, auch wenn er mit diesem Medium sichtbare Probleme hatte.
Genau. Vom Trump wurden meistens nur Ausschnitte präsentiert, die ihn, ähnlich einer Zusammenfassung von einem Fußballspiel, so präsentiert hatten, wie von den Medien gewünscht.
Abgesehen davon, entsprach er in seiner Ansprache nicht dem sophisticated, sich an das Wahlvolk anschleimenden, aber doch verräterisch unecht wirkendem Polit-Sprech der letzten Dekaden.
Wer sich die alten Ansprachen von FDR anhört entdeckt ein ähnliche Mischung aus Direktheit, Ironie, Wiederholung und Emotionalität - etwas was sich die Politiker abgewöhnt haben.
Danke für den Artikel/ Kommentar.
Und für die Kommentatoren, die glauben, dass Links entweder nicht gebraucht wird oder veraltet ist:
Links sein heisst auf der Seite der Ausgebeuteten, Gedemütigten und Versklavten zu stehen und Werte wie soziale Gleichheit als Grundlage wirklicher Freiheit zu verteidigen. Diese Position radikaler Humanität schließt jede Form der Entwertung von Menschen aus.
Rechts zu sein, bedeutet sich auf die Seite der Inhumanität zu stellen, und z.B. Hierarchien und Herrschaftssysteme nur anzugreifen, um sie durch solche zu ersetzen, von denen man selbst einen Vorteil hat. Rechts zu sein, bedeutet Menschen und Menschengruppen zu entwerten (Rassismus, Antisemitismus, Sexismus usw.).
Links ist wichtiger denn je.
Da ist Frau Hödl ganz nah dran an 100 von 100 möglichen Punkten.
Weltweit auf die Agenda bitte! Von arm bis reich von nord bis süd.
Wir wissen gar nicht, ob Trump rassistischer als Hillary Clinton ist. Es ist halt ein Rabauke.
Mir schien folgendes bei Clinton rassistisch: Das harte racial profiling in ihrem Wahlkampf, die Art und Weise wie sie die gezielt versucht hat Latinos anzusprechen, selbst mit Personen, die eine Politikerin ihres Formats hinter geschlossenen Türen abgrundtief verachten wird, wie Alicia Mechado. Als Latino wäre ich dadurch total angepisst gewesen. Mechado wurde nur auf ihre Bühne gezerrt, damit der unbeherrschte Trump was Böses aber Wahres über sie sagt, und sich Leute dann mit Clinton solidarisieren und ihre Botschaft, was Trump für ein Fiesling gegenüber Frauen sei bestätigt. Trump hat es nicht getan.
Hinter den Rassismusvorwürfen von Clinton lauert der wirkliche, sinistre Rassismus, der sich keine öffentlichen Blößen gibt.
Klar, Latinos anzusprechen und einzubeziehen ist sinister rassistisch, sie als Verbrecher und Vergewaltiger zu bezeichnen und damit zu werben, dass man Millionen von ihnen deportieren will, ist nicht rassistisch, sondern bloß verzeihliches Rabaukentum.
Krieg ist Frieden, Sklaverei ist Freiheit.
Das folgt daraus nicht.
Trump hat das vorhandene Problem mexikanischer Krimineller in den USA angesprochen, Clinton hätte das nicht getan, um die Latinos insgesamt nicht zu verärgern. Der Rassismus von Clinton ist es das Problem bewusst auszusparen, es ist besser getarnt, weniger upfront.
Ich glaube, das ist schlicht Biologie. In unsicheren oder als unsicher empfundenen Verhältnissen scharen Menschen sich um den größten Bully, der Schutz und Führung verspricht. Dann warten alle ein Weilchen, ob er damit durchkommt oder sich jemand findet, der ihn herausfordert und ihn besiegt. Dann werden Sündenböcke gefunden und geopfert und fertig. Jetzt geht es gegen "Fremde" und Schwächere aller Art, der Patriotismus wird hochgekocht und Autobahnen werden gebaut. Das funktioniert immer und überall. Das ist der Affe in uns. Deswegen kommt man dagegen auch nicht mit Fakten und Argumenten an.
Sie sprechen da aus meiner Sicht einen wichtigen Punkt an.
Millionen Jahre Evolution lassen sich nicht durch eine aufgepfropfte Multikulti-Debatte aus der Welt schaffen. Das scheint mir bis heute eines der größten Missverständnisse vieler Linker zu sein.
Gerade US-Amerika wurde uns von diesen Protagonisten immer wieder als sog. Melting Pot angepriesen. Wir wissen nicht erst seit Trumps Wahl zum US-Präsidenten, dass dies nicht mehr als Wunschdenken war.
Solange bei diesem Thema weiterhin keine enttabuisierte Auseinandersetzung stattfindet, werden wir auch künftig mit den sattsam bekannten Beißreflexen gegen untaugliche Subjekte konfrontiert werden, wie wir das leider auch immer wieder hier in der taz-Berichterstattung erleben können.
Na klar, so ein biologistischer Blödsinn hat ja noch gefehlt. Dann hat wohl die Hälfte der Wähler, die für Clinton gestimmt hat, eine andere Biologie als der Rest, oder wie?
Und selbstverständlich sind die USA eine multikulturelle Gesellschaft und waren es auch schon immer, das steht doch empirisch völlig außer Frage. Das gefällt halt nur nicht allen dort, und diejenigen haben sich bei dieser Wahl durchgesetzt.
"Sie haben ihn entweder gewählt, obwohl er ein Rassist ist (...) Oder sie haben ihn gewählt, weil er ein Rassist ist."
Glückwunsch, damit wären ja tatsächlich alle Wähler abgedeckt. ;-)
Mir scheint ein weiterer Schluss naheliegend: Rassismus hat bei der Wahl höchstens eine untergeordnete Rolle gespielt.
Vielleicht ist es dafür jetzt und die nächsten 20 Jahre aber zu spät, weil die Mehrheit sich rechts stärker formiert? Weil der 'Rote Kobold' und seine Epigonen einfach brutaler ihre Macht ausüben?
An den Grenzen der Gewissheit
braust der Sturm der digitalen Lügen wild
reist in Fetzen ein bequemes Wahrheitsbild
hebt den Roten Kobold auf den Häuptlingsschild
dass auch seine Wahrheit endlich gilt
In der Zeit ohne Gewissheit
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Kommentar Lehren aus der US-Wahl: Es waren nicht die „Abgehängten“
Trump-WählerInnen sind in allen Einkommens- und Bildungsklassen vertreten. Sie sind nicht mehrheitlich arm, sondern mehrheitlich weiß.
Für den Kampf gegen Rassismus reicht es nicht aus, einen schwarzen Präsidenten zu haben Foto: dpa
Sie hätten uns eins ausgewischt, heißt es. Sie, die ungebildeten, einkommensschwachen Abgehängten hätten uns, der gebildeten, einkommensstarken Elite, eins ausgewischt und Trump gewählt. Die Folgen der Globalisierung also. Eine Revolte, die nun akzeptiert werden muss, ein Umschwung der uns auch in Deutschland droht. Doch es scheint, als wäre das tatsächlich nur ein kleiner Teil der Lektion.
Denn auch Trumps Wählerschaft geht weit über dieses Klischee hinaus. Das zeigen zumindest die Exit Polls der US-Wahl, für die Edison Research am Tag der Wahl rund 25.000 Wähler an 350 Orten nach der Stimmabgabe befragt hat und rund 4.000 Telefoninterviews geführt hat. Die Zahlen sind nicht exakt, aber sie lassen Verhältnisse erkennen. Etwa dass Hillary Clinton bei Wählern, die weniger als 50.000 US-Dollar im Jahr verdienen, tatsächlich vorne lag.
Sie lassen außerdem erkennen, dass rund die Hälfte der weißen Wähler mit College-Abschluss Trump gewählt haben, dass mehr als die Hälfte der weißen Frauen ihn gewählt hat und überhaupt – dass vor allem Weiße Trump gewählt haben. Das ändert sich auch nicht, wenn man auf die Latinos verweist, von denen rund 30 Prozent dem Republikaner ebenfalls ihre Stimme gaben. Weiße haben zwar auf vieles ein Privileg, auch der strukturelle Rassismus ist ihnen vorbehalten, aber nicht die Xenophobie oder Ressentiments an sich.
Die Menschen, die Trump gewählt haben, sind in allen Einkommens- und Bildungsklassen vertreten, das sind Menschen wie Sie oder Ihre Nachbarn, die sich dafür entschieden haben ihm ihre Stimme zu geben. Ihm, einem offen rassistischen Kandidaten. Sie haben ihn entweder gewählt, obwohl er ein Rassist ist – weil es sie nicht weiter stört, immerhin benachteiligt und beschimpft er nur andere Menschen. Oder sie haben ihn gewählt, weil er ein Rassist ist. Beides ist beunruhigend und mehr Möglichkeiten gibt es nicht – Anti-Establishment hin oder her.
Man könnte also auf die Idee kommen, dass dieses Wahlergebnis unter Umständen vielleicht doch etwas damit zu tun hat, dass die USA ein lang gepflegtes, wenig anerkanntes und kaum bearbeitetes Problem mit Rassismus haben. Im zwischenmenschlichen Alltag und in allen gesellschaftlichen Strukturen.
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Worst Of Trump – Extended
Man könnte auf die Idee kommen, dass es nicht das Einkommen ist, keine Bildungslücke – sondern die fehlende Haltung zu, die fehlende Auseinandersetzung mit und die fehlende Benennung von Rassismus in Kommunen, Schulen und Gemeinschaften. Es reicht nicht einen schwarzen Präsidenten zu haben. Wenn das die Polizeigewalt und die Black-Lives-Matter Bewegung noch nicht deutlich genug gemacht haben, dann sollte dieses Wahlergebnis das tun.
Wenn wir in Deutschland also etwas aus der US-Wahl lernen können, dann ist es, dass wir uns dem Rassismus stellen müssen – in allen Schichten, in allen Einkommensklassen, in allen politischen Milieus. Es muss Aufklärungsarbeit geleistet werden und zwar nicht nur bei den „Abgehängten“.
Wenn Regierung und Gesellschaft nicht versuchen, eine herkunftsunabhängige Chancengleichheit aus der Theorie in die Praxis zu übertragen und die bestmöglichen Voraussetzungen für ein respektvolles Miteinander zu schaffen – was bei einer menschenwürdigen, integrativen Asylpolitik anfängt und bei anonymisierten Bewerbungen aufhört –, und wenn wir uns nicht trauen dem Rassismus in unserer eigenen Umgebung entgegenzutreten, dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn am Ende wieder ein Rassist regiert.
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Schwerpunkt Rassismus
Kommentar von
Saskia Hödl
Autorin
Schreibt über Gesellschaft, Politik, Medien und manchmal über Österreich. Kolumne "Kinderspiel". War 2013 Volontärin der taz panter-Stiftung, dann taz-Redakteurin. Von 2019 bis 2022 Ressortleiterin des Gesellschafts- und Medienressorts taz zwei. Lebt und arbeitet in Wien.
Themen
Aminata Touré: Wir können mehr sein – Die Macht der Vielfalt – taz Talk