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Kommentar Greta ThunbergSie ist keine Kassandra

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

Die Kassandra ist eine Hellseherin aus griechischen Sagen. Dem Anspruch kann die Klimaaktivistin nicht genügen. Sie verdient unser Mitgefühl.

Die Funktion einer jeden Kassandra liegt in ihrer ganz und gar unmöglichen Rolle Foto: dpa

K assandra ist eine historische Figur, überliefert in griechischen Sagen aus der Antike. Darin schenkt Apollon, schwerst verliebt und zu aller Gunst bereit, ihr die Fähigkeit zu sehen – die Kassandra auch fortan in sich trägt. Sie ahnt nicht mehr nur, sie weiß um die Zukunft, sie kann sehen. Persönlich endet ihre Geschichte tragisch, auch, weil sie Apollon nicht erhört.

Die Figur dieser Griechin mag geschichtlich korrekt oder nur vage zutreffend geschildert worden sein – was aber gewiss ist, ist, dass es zu allen Zeiten Menschen, vor allem Frauen, mit kassandrischen Fähigkeiten gegeben haben soll – beziehungsweise das Publikum ihnen diese Gabe zuschrieb. In jüngerer Zeit war es in Deutschland die Schriftstellerin Christa Wolf, die daraus einen ganzen Roman gestrickt hat. „Kassandra“ war Anfang der 1980er Jahre das passende Vademecum der linksalternativen Kreise: Friedensbewegung, Frauenpolitiken.

Dass es zu keiner atomaren Apokalypse gekommen ist, dass feministische Topoi keineswegs erstarben, vielmehr als geschlechterdemokratische Fragestellungen bis weit in die konservative Union hinein erörtert werden, mochte man an der „Kassandra“ der dräuenden DDR-Schriftstellerin nicht kritisieren. Kassandren stehen außerhalb jeder Kritik, literarisch bündeln sie Hoffnungen jenseits aller Konkretion, sie äußern Ängste und Furchtsamkeit kollektiver Art.

Die Funktion einer jeden Kassandra liegt in ihrer ganz und gar unmöglichen Rolle, in ihrer spintisierenden Sprecher:innenfunktion zu sagen, was kommen wird. Dabei kann das niemand. Vielleicht kann es ein Gott, aber dessen Existenz ist ja auch nicht sicher. Was möglich ist, sind Einschätzungen zu dem, was wahrscheinlich sein könnte. Aller Leben ist eines im Dauerzustand des Vagen – und weil alle gern wissen möchten, was geschehen wird, was kommt, macht das die Figur der Seherin so attraktiv und erzählbegehrlich.

Die unschuldig anmutende Greta

Eine moderne Kassandra ist uns höchst aktuell geschenkt worden, und sie ist keineswegs wie das während der Antike lebende Vorbild dissidenter Art, sie ist kein Outcast, keine am Rand stehende junge Frau. Das ist ein Mädchen aus Schweden, es heißt Greta Thunberg.

Sie ist inzwischen 16 Jahre alt, entstammt einer erfolgreichen Künstler:innenfamilie aus Stockholm und hat sich einen globalen Namen gemacht, nachdem sie mit einem handbemalten Schild vor dem schwedischen Landesparlament Platz nahm und in den Streik trat. Eine unschuldig anmutende Person, die mit antiaggressiver Geste (und deshalb umso nachdrücklicher) nur sagt, dass es Zeit für einen Klimastreik werde.

Das war im vorigen Jahr – inzwischen hat sie in Deutschland von der TV-Zeitschrift Hörzu die „Goldene Kamera“ zuerkannt bekommen, für den Friedensnobelpreis ist sie auch schon vorgeschlagen worden, sie war bei einem Klimagipfel in Kattowitz, sie sprach im britischen Parlament und in Brüssel, natürlich war sie auch beim Papst.

Sie ist die entscheidende Person, die die Schüler:innenbewegung „Fridays for future“ begründet hat. Schulstreiks an Freitagen als Teil des politisch-schulischen Herzens- und Bildungskanons, da kann Christian Lindner von der FDP noch so sehr meckern: Gegen Thunberg und ihre fellows ist kein Stich zu kriegen. Gegen wohligschauernde Botschaften einer Kassandra, so funktioniert die Kraft von Mythen, ist kein Kraut gewachsen.

Krankheit als Zeichen der politischen Gesundheit

Was sollen die politischen Eliten, die mehr der automobilen Agenda verpflichtet sind, einer, die den Klimawandel ernsthaft zu einem politischen Rettungsprojekt macht, auch sagen? Würde das, was Greta Thunberg botschaftet, von Hubertus Heil, Anton Hofreiter oder Sahra Wagenknecht kommen, würde dies nicht einmal eine Notiz in den Medien hinterlassen. Aber eine junge Frau, mit einem psychischen Handicap namens Asperger (eine Form des Autismus) versehen, die hat den heiligen, besser: kassendrischen Superbonus.

In dem von Thunbergs Mutter Malena Ernman verfassten und Ende April auf Deutsch erschienenen Buch „Szenen aus dem Herzen – Unser Leben für das Klima“, werden die Urbedingungen des Making of … Greta Thunberg geschildert. Um eine archaische Weisheit zu zitieren: Unter jedem Dach ist ein Ach! Heißt: Auch bei der Familie Malena Ernmans und Svante Thunbergs mit ihren beiden Töchtern Greta Thunberg und Beata Ernman ist sehr viel los, mit dem man wirklich nicht so konkret zu tun haben möchte.

Ein anekdotenreiches Kompendium über eine mittelschichtsbewusste, leistungsbewusste Künstler:innenfamilie, in der die Mutter als Opernsängerin beruflich (und weil sie es gut findet) viel in der Welt herumfliegt; in der der Mann den Hausvater gibt; und die Töchter irgendwann nicht mehr, so heißt es, „funktionieren“, wie es in leistungs- und meritenorienterten Mittelschichtsfamilien so zu laufen hat – nämlich wie ein Uhrwerk der lifestyligen Hochbegabtheiten. Greta Thunberg wird irgendwann verhaltensauffällig – sie isst nicht mehr, sie, so muss man es sagen, unterjocht ihre Familie mit ihrem Anderssein.

Kinder als moralische Taktgeber

Greta bleibt nicht allein, auch Schwester Beata erhält eine Diagnose, ein ADHS-Problem, ein Aufmerksamkeits- und Hypernervositätssyndrom: allesamt nur füreinander zugänglich über psychische Abweichungen mit hohem Potential, von außen als besonders mitgefühlig respektiert zu werden. Denn am Ende sind auch die Eltern nicht im klassischen Sinne funktionsfähig, die Mutter bekommt ebenfalls eine ersehnte Diagnose: Sie ist ein ADHS-Mensch, der Vater nicht minder in der Norm vom Intakten verankert.

Die Kinder sind die moralischen Taktgeber:innen der Familie, die Eltern folgen ergeben. Das kommt einer Verkehrung generationeller Traditionen gleich, und das ist kein leichter Befund: Kinder – die über ihre von den Eltern diagnostizierten Krankheiten oder psychischen Abweichungen zu den Diktator:innen des familiären Geschehens werden.

Und dass sie dies mit Billigung, ja, unbewusster Förderung der Eltern tun, spricht nicht für die Unvolljährigen, sondern gegen die offenkundig überforderten Eltern. Eine Krankheit, die sehend macht, am Ende die ganze Familie – Krankheit als Zeichen der politischen Gesundheit: Alle, die sich gesund fühlen, ja, nur wähnen, sind die wahrhaft Unerleuchteten, also Kranken. Greta Thunberg muss uns leidtun, das ihre Mutter das aus ihrer Krankheit macht.

Die leistungsbewusste Mutter Malena kann ihren Stolz kaum verhehlen, kann als Asperger-Geplagte (oder besser: Gesegnete?), „gehört zu den wenigen, die unsere Kohlendioxide mit bloßen Augen erkennen können. Sie sieht, wie die Treibhausgase aus unseren Schornsteinen strömen“. Dass das gar nicht geht – geschenkt. Freilich ist der Satz auch mehr als mütterlicher Größenwahn, das ist die Aufbereitung von Indizien, die eine menschliche Person als Heilige ausweisen, und zwar, das ist im Vergleich mit Kassandra historisch neu, zu Lebzeiten.

taz am wochenende

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Was Greta Thunberg sagt – dass alle vom Klimawandel reden, die Politiker:innen aber wenig oder nichts tun, die anderen, etwa die Fülle von Mittelschichtsangehörigen wie die der Thunberg-Eltern, durch die Welt jetten, als seien Flüge nicht klimaschädlich –, mag richtig sein: Ihr seid Heuchler:innen! Worüber sie aber nicht spricht, was in der Feier dieser Kassandra untergeht, ist das, was man politisches Handeln nennen muss.

Eine andere Klimapolitik – global!, nicht nur innerfamiliär – hat nach allem, was man weiß, eine Änderung der politischen Verhältnisse zur Folge. Mit Regierungen, die die Transformation zu einer klimaneutralen Ökonomie so moderieren, dass ihnen die Mehrheit nicht flöten geht. Also mit demokratisch gewählten Regierungen. Bei Kassandra Thunberg indes bleibt die Frage übrig: Würde sie mit globalen, nicht nur innerfamiliären Wut- und Trotzanfällen nötigenfalls auch diktatorischer Art re(a)gieren, täte die Welt ihre politisch-moralischen Wünsche nicht erhören?

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Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, Meinungs- und Inlandsredaktion, Wochenendmagazin taz mag, schließlich Kurator des taz lab und der taz Talks.. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
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46 Kommentare

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  • Dieser ärgerliche, weil nur aus Rhetorik - ohne Inhalt oder Empathie - bestehende Artikel ist immer noch online. Schade, viele interessantere und bessere Artikel fehlen nach kurzem. Jetzt ist aber mal gut. Empfehle jedem das zitierte Buch zu lesen. Keine große Literatur, aber erschütternd ehrlich den Weg einer verzweifelten Familie schildernd. Wer so schreibt sucht keinen Erfolg oder Glamour.

  • "Die leistungsbewusste Mutter Malena kann ihren Stolz kaum verhehlen..."

    Ja und? Warum soll sie nicht stolz auf ihre Tochter sein?

    "Worüber sie aber nicht spricht, was in der Feier dieser Kassandra untergeht, ist das, was man politisches Handeln nennen muss."

    Ein Vorwurf an eine 16jährige, dass sie keine fertigen Lösungen hat? Wo sollen die herkommen? Vielleicht gibt es ja keine Lösungen.

    "Krankheit als Zeichen der politischen Gesundheit:" Das ist manchmal so dass die Abweichung von der Norm besondere Leistungen ermöglicht.

    Merkel - die Frau ohne Kinder - entspricht sicher auch nicht in allen Punkten der Norm. Wesensmerkmal von führenden Politikern.

  • Oha, mal wieder ein Ökodiktaturvergleich - diesmal in abgedroschener Form. Dabei werden wohl die traditionellen öko(nomischen)diktatorischen Verhältnisse vergessen bzw. jenen ein demokratischer Anstrich verpasst, was? Also demokratische Regierungen, die natürlich nur Politik für "das Volk", besonders für Marginalsierte machen und sich dabei gar nichts von Unternehmen sagen lassen. ;)

  • 9G
    94797 (Profil gelöscht)

    Kassandra die Tochter des trojanischen Kön7gs Priamos, hat die "Liebe "Apolloms nicht erwidert. Da hat er sie gegen ihren Willen geküsst und ihr damit die prophetische "Gabe" eingehaucht, verbunden mit dem Fluch, dass niemand ihre Prophezeiungen Ernst nehme. Damit nahm der Untergang Trojas seinen Lauf.



    So ähnlich geht es auch mit Greta Thunberg.Sie wird von jedem Affena....aus Politik und Wirtschaft vereinnahmt und doch kratzt es niemanden. So wie damals in Troja.

    • @94797 (Profil gelöscht):

      Hoffen wir mal für Greta Thunberg, das ihr Leben nicht so wie das der Kassandra verläuft, die wurde vergewaltigt, versklavt und am Ende erdolcht.

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Ja, das wollen wir hoffen.



        Vielen schicksalhaften Menschen ist das schon passiert...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @94797 (Profil gelöscht):

      Soweit dazu.

      Können wir uns dahingehend verständigen, dass die Vereinnahmung von Greta Thunberg weder gegen ihre Aussagen noch ihre Person spricht?

      Sondern einzig gegen ihre Vereinnahmer, die sie benutzen und missbrauchen?

      Greta Thunberg erzeugt Aufmerksamkeit, es 'kratzt' also schon jemanden. Streiten können wir uns darüber, ob es die Richtigen 'kratzt' - und genug.

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Das können wir.Absolut.



        Die Vereinnahmer, da bin ich mit Ihnen uneins, kratzt es nur wenn, sie in ihr Konzept passt. Umarmen, vereinnahmen, der Verwrtungslogik unterwerfen.



        Das sie einfach -recht hat ist dabei völlig nebensächlich. Pattpattpatt, s Köpfchen gestreichelt und den nächsten Deal mit Glencore und Co eingestielt.Soviel" kratzt" die das.

        • 9G
          94797 (Profil gelöscht)
          @94797 (Profil gelöscht):

          Vielleicht kratzt es noch einige Menschen, wie in diesem Blog. Dann war's das aber auch.



          Mediale Aufmerksamkeit (Betroffenheitsbesoffenheit $😇$)und echte Betroffenheit sind zwei völlig verschiedene Dinge, vielleicht sogar - Gegensätze?

  • Danke, Jan Feddersen, für die nüchterne und sachliche Einordnung. Eine wohltuende Abwechslung zu vielen hyperventilierenden Kommentaren.

    • @Markus Wendt:

      Was für einen Artikel haben Sie denn gelesen?



      Was ist daran nüchtern, wenn Legenden bemüht werden (müssen) aus dem mystischen Bereich? Allein dieser Vergleich ist alles andere als "nüchtern", m. E..



      Außerdem vermischt Herr Feddersen persönliche Befindlichkeiten von Grate Thunberg mit ihrem Engagement für's Klima. Was soll das?

      • @Frau Kirschgrün:

        Mythisch. Ansonsten volle Zustimmung. Schwadronieren trifft es besser, was Feddersen da macht. Im besten Stil einer Lektüre-Interpretation, wie sie vielleicht im Deutsch-Abi noch bestehen könnte. Allerdings halte ich es für gut möglich, dass das besprochene Werk kaum mehr hergibt. Man hätte dem Klima vielleicht mehr geholfen, ma hätte die Bäume nicht gefällt, um Papier für dieses Buch draus zu machen.

        • @LeSti:

          Ach, und ja: Mythisch. Natürlich.

        • @LeSti:

          Nun, auch Leute wie Sarrazin u. a. verschwenden wertvolle Ressourcen mit Ihren Büchern.



          Deswegen eine Person zu desavouieren, die sich sehr wirkungsvoll für eine Änderung im Umgang mit unserer Erde einsetzt, rechfertigt sich m. E. durch nichts. Und das mit "Informationen" über sie, die ich als sehr privat erachte. Das Buch hat ihre Mutter geschrieben, nicht Greta.



          Da gibt es ganz andere Gewinnmaximierer, die in direkten Zusammenhang mit Umweltzerstörung gebracht müssen.



          Frau Greta Thunberg sagt einfach klar und deutlich, was wir hätten längst tun müssen – das scheint – mir vollkommen unverständlich – nicht jeder Mensch sehen zu wollen…



          Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg, 1742 – 1799.



          Und was machen wir hier schon wieder? Wir sitzen und reden… 😶 .

  • J.F. wird es mir nachsehen, dass ich nach dem Lesen der Überschrift den Artikel überspringe und gleich zum Wesentlichen komme: Sofern noch nicht geschehen, zeichnet bitte die Petition mit, gerne auch noch schnell weiterleiten,es geht nur noch heute bis 23:59: klimaschutzgesetz.jetzt

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Renate:

      Thanx for the important information!

      Ich behaupte mal ganz kühn, dass der Autor im Sinne der gerechten Sache individuelle Aspekte kurzzeitig hinten anstellt.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Gern geschehen. Hab fast den ganzen Freitag gebraucht um 62 Unterschriften auf Papier einzusammeln: so geht's vielleicht besser. Hier noch kurz was zu den Bedingungen:



        "Unterzeichnen kann jeder Mensch, egal ob im Ausland lebend oder hierzulande, egal wie jung oder alt! Wer sich an einer öffentlichen Petition beteiligen möchte, muss lediglich über eine gültige E-Mail-Adresse verfügen."

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Das Beste, was ich zum Thema Krankheit und Gesundheit kenne:

    Erich Fried, Krank

    Näheres: himmelende.de/2014/09/25/krank-erich-fried/

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Werter Herr Leiberg



      Ich danke ganz herzlich für Ihren Link, den ich jetzt hier poste:

      "Wer gegen die Gesetze dieser Gesellschaft



      nie verstoßen hat und nie verstößt



      und nie verstoßen will



      der ist krank

      Und wer sich noch immer nicht krank fühlt



      an dieser Zeit



      in der wir leben müssen



      der ist krank

      Wer sich seiner Schamteile schämt



      und sie nicht liebkost und die Scham



      anderer die er liebt nicht liebkost ohne Scham



      der ist krank

      Wer sich abschrecken läßt



      durch die die ihn krankhaft nennen



      und die ihn krank machen wollen



      der ist krank

      Wer geachtet sein will



      von denen die er verachtet



      wenn er den Mut dazu aufbringt



      der ist krank

      Wer kein Mitleid hat



      mit denen die er mißachten



      und bekämpfen muss um gesund zu sein



      der ist krank

      Wer sein Mitleid dazu gebraucht



      die Kranken nicht zu bekämpfen



      die um ihn herum andere krank machen



      der muss krank sein

      Wer sich zum Papst der Moral



      und zum Vorschriftenmacher



      der Liebe macht



      der ist so krank wie der Papst

      Wer glaubt dass er Frieden haben kann



      oder Freiheit



      oder Liebe



      oder Gerechtigkeit

      ohne gegen seine eigene Krankheit



      und die seiner Feinde und Freunde



      und seiner Päpste und Ärzte zu kämpfen



      der ist krank

      Wer weiss dass er weil er gesund ist



      ein besserer Mensch ist



      als die kranken Menschen um ihn herum



      der ist krank

      Wer in unserer Welt



      in der alles nach Rettung schreit



      keinen einzigen Weg sieht zu retten



      der ist krank"

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Was a.a.O. vielleicht Asperger oder ADS genannt wird ist vielleicht garnicht " krank " oder "gestört", sondern,wies mein alter Lehrer der Medizin gesagt hat "eine Spielart der Norm",. In Ergänzung meinerseits, vielleicht die " gesündere "

  • Ok, das Buch hat dir nicht gefallen.



    Greta Tunberg ist eben ein Genie, nur sie macht eben nicht Musik wie Mozart sondern Umweltschutz.



    Dass wir ein Kind benötigen. um unsere Lage am Abgrund zu begreifen, isc kein gutes Zeichen für unseren gesellschaftlichen Geisteszustand.

    • @Friedrich Helmke:

      "Dass wir ein Kind benötigen. um unsere Lage am Abgrund zu begreifen, isc kein gutes Zeichen für unseren gesellschaftlichen Geisteszustand."

      Man sollte eher an dem Gesiteszustand der Leute zweifeln, die in Greta Thunberg eine Mischung aus Prophet, Jesus und Aufklärungsgenie sehen...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Friedrich Helmke:

      Zunächst: mit 16 ist heute niemand ein Kind mehr. Auch Greta Thunberg nicht.

      Selbst wenn wir sagen, sie sei eine Heranwachsende, so - kann - aber muss man das Ganze nicht schwarz sehen.

      Das Positive: Greta Thunberg erzeugt Aufmerksamkeit und Resonanz. Sie spielt den - vom Alter her - Erwachsenen den Ball zu. Nun ist es an denen (uns), diesen Ball aufzunehmen und das Passende mit ihm anzustellen.

  • Fühle mich eigentlich selten bemüßigt zu kommentieren. Aber dieser Artikel ist so verworren, bemüht, dabei ohne Inhalt, auch ärgerlich. Nun habe ich mich extra dafür registrieren lassen. Trotz der Mühe die er aufwendet um seine allumfassende Bildung aufzuzeigen bleibt null Erkenntnis. Dem Anspruch der tax nicht genügend, hätte wohl bei den Fokus-Lesern Erfolg.



    Was soll das? Hat sich der Autor nur ansatzweise beschäftigt mit den Störungsbildern über die er schreibt? Ganz offensichtlich nicht. Damit fehlt dem Artikel jede Grundlage, jeder Sinn. Mir fehlen die Worte, der Kommentar fiele wohl ähnlich verschwurbelt aus wie der Artikel, es macht keinen Sinn.

  • Ich verstehe diesen Artikel nicht. Was bedeutet das alles? Haben wir nicht ein Umwelt- und Klimawandelproblem, dessen Lösung erarbeitet werden muss?



    By the way: Hat jemand eine Idee, wie eine Gesellschaft funktionieren könnte, die bereits die Lösung gefunden hat?

    • @Karl Kraus:

      "Hat jemand eine Idee, wie eine Gesellschaft funktionieren könnte, die bereits die Lösung gefunden hat?"



      Das ist wie mit der Wahrheit, für die gibt es kein "Rezept".



      Einfach jede|r Einzelne anfangen, ALLES besser zu machen – tja, leider ·a l l e s·, weil wir zu lange gepennt haben und nicht aufhören wollen, egoistisch zu sein.







      Wahrheit kann nicht in Sätzen gelehrt werden, sondern ist eine Bewegung des Menschen in der Zeit. Søren Kierkegaard







      So lange alle glauben, Klimarettung wäre mit Verlust der Lebensqualität (= verdursten|verhungern! Was ein Witz!!) verbunden, und sich das alle auch noch einreden lassen, wir hätten etwas (so etwas wie unseren blutbeschmierten "Wohlstand", den wir "pflegen") zu verteidigen, so lange wird das nichts.



      Wie auch?



      Die Straße des geringsten Widerstandes ist nur im Anfang asphaltiert.



      Wenn frauman etwas anders macht, heißt das nicht, dass sich auch etwas ändert. Wenn frauman etwas ändern will, dann MUSS etwas anders gemacht werden. Logisch? Davon sind wir aber leider meilenweit entfernt.

  • für einen moment dachte ich schon, ich les martenstein.



    leider schlimm.

  • Wer hat je eine ausgewiesene Heilige beim Papstbesuch gesehen? Aber die weltliche Greta hatte allen Heiligen u. Eiligen Reisevätern, eine fast sakrale Botschaft mitgegeben, siehe Foto+Titel: www.flickr.com/pho...erver/32820465917/

  • Faß all … ja n'wedder - mal tosaamen:



    a gähn!

    Wo JAF JAF - drauf steht - Booey.



    Is auch JAF JAF drin. Newahr.



    Normal …un nich to glöben.



    Njorp & Wie schee…wa!

    kurz - Scroll on - over Mr. Jan van ESC •

    Na dann - Ta Ta Ta Damm -

  • Hey Taz, warum erscheint mein Beitrag nicht?

  • Frage mich:nWozu dient der Kommentar? Welche neue Erkenntnis vermittelt er? Muss sagen: Er dient den Zoegerern, will die Luft rauslassen aus der entstandenen Schwung, den die Sache durch G.T. bekommen hat. Wer ist dagegen?? Voellig unerheblich und unqualifiziert all diese Einwaende gegen G.T. Sollen wir uns alle wieder zuruecklehnen und weiter warten. Grotesk einer 15-jaehrigen vorzuwerfen, dass sie nicht " global" genug orientiert ist und mit " innerfamiliären Wut- und Trotzanfällen" operiert. Soll sie uns vielleicht DESHALB leid tun, weil wir, ausgestattet mit "der Gnade der spaeten Geburt", (H.Kohl), die Folgen der Klimakrise nicht mehr so voll mitkriegen werden (also alle , die aelter sind als G.T.)? O si tacuisses...

  • Dieser Kommentar wurde entfernt. Bitte lassen Sie von Beleidigungen ab und halten Sie sich an die Netiquette. Danke, die Moderation

  • 9G
    90946 (Profil gelöscht)

    @ Jan Feddersen: Inhalte? Hallo?!



    Alberner Kommentar, und sowas in der taz! Wer hat sich den Vergleich mit der Kassandra denn nun ausgedacht?



    G.T. selbst doch bestimmt nicht.



    Sie wird in den Medien, je nach Ausrichtung, rauf oder runtergeschrieben.



    Die Strategie, meinungsstarke und unbequeme Leute für psychisch suspekt zu erklären, ihren familiären Hintergund hervorzuzerren oder sie durch an den Haaren herbeigezogene Vergleiche lächerlich bzw. unglaubwürdig zu machen, ist weit verbreitet, aber gänzlich unwürdig.

  • Was fehlt bei der Kassandrabeschreibung: sie hat IMMER Recht und ihr wird NIE geglaubt.

  • „Aber eine junge Frau, mit einem psychischen Handicap namens Asperger (eine Form des Autismus) versehen, die hat den heiligen, besser: kassendrischen Superbonus.“



    Inklusion geht anders!



    M. E. ein absolut überflüssiger Kommentar, der auf desavouierende Weise einen engagierten Menschen "schlecht" macht, nur weil irgendwelche als "normal" angesehenen Stereotypen NICHT erfüllt werden?! (Was ist schon "normal"? – Wenn frauman mit 65 in Rente geht?! Ist auch nicht mehr "normal"!)



    Ganz schwach m. E., Herr Feddersen. Und Greta Thumberg hat Recht und wir sollten ihr mehr als dankbar sein, gerade, weil sie etwas geschafft hat, was "Hubertus Heil, Anton Hofreiter oder Sahra Wagenknecht" sagen könnten OHNE dass es etwas bewegt (hätte) – traurig genug!



    Ist für Sie die Klimazerstörung keine Gefahr für die ganze Welt? Ist es da nicht egal, WER das ist, der da Gehör weltweit findet, um das Ruder endlich doch noch rumzureißen?! 👀 .

    • @Frau Kirschgrün:

      Und Greta ThuNberg hat Recht und wir sollten ihr mehr als dankbar sein,…



      Vertippt, sorry!

  • "Alte Männer im Geiste", die ihr gesellschaftliches Versagen kaschieren wollen und vergessen, dass sie irgendwann einmal auf die Jugend angewiesen sind. Bleibt für sie zu hoffen, dass die Jugend nicht vom derzeitigen Umgangston lernt.



    Wer Gerta disst, shitstormt, sie niedermacht, sie schlechtmacht ist um keinen Deut besser, als die Islamisten, die in Pakistan Malala niedergemacht haben.

  • Warum hören dann alle auf Greta? Ganz einfach, weil das, was sie sagt, wahr ist.

  • Solche vulgärpsychologischen Betrachtungen braucht kein Mensch.

    Der Klimawandel hat katastrophale Folgen für die Menschheit, und die Milderung der Klimakatastrophe hat höchste Priorität.Dafür kann Greta Thunberg nichts - in drastischen Situationen sind drastische Worte angemessen. "Don't shoot the messenger", sollte hier das Prinzip lauten.

    Und viele Alltagssituationen lösen bei autistischen Menschen brutale Reizüberflutung aus. Wenn darauf Nervenzusammenbrüche folgen, ist das kein Machtspielchen, sondern ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Verzweiflung. Und im Buch geht es um ein Kind, erwachsene Gefühlsregulierung zu verlangen wäre da albern.



    Verweigerung und Abgrenzungs-Konflikte treten bei fast allen "normalen" Jugendlichen auf.

    Sich daraus autoritäre Neigungen zu stricken, ist ebenso unbegründet wie unverschämt.

    Der mythologischen Kassandra wurde für ihre Prophezeiungen misstraut, und sie wurde verspottet. Somit macht Jan Feddersen sehr schön seine eigene Metapher vollständig.

  • "Sehen" heisst hier einfach nur, dass sie es nicht routinemässig ausblenden (können) wie "Normale".

    Das ist nämlich ein Teil unserer Überlebensstrategie im Alltagswahnsinn: wir blenden alles aus, was unsere Sicherung durchbrennen würde. Wir ignorieren Fakten solange, bis der Ballon platzt - und dann stehen alle da und stöhnen hilflos OHWIEKONNTEDASNURPASSIEREN???

    Dieses Nichtausblendenkönnen ist Segen und Fluch zugleich.

    Und erstaunlicherweise kann man das auch als (bisher) "Normaler" trainieren - mit dem Ergebnis, dass man einen Grossteil dessen, was wir hier auf unserem Planeten treiben, als kollektiven Suizid in kurzen Raten wahrnimmt. Ist nicht angenehm und führt dazu, dass man sehr viel in Frage stellt, das bisher normal und schön war.

    Aber das wäre m.E. ein wichtiger Schritt, um die grössten Katastrophen zu mildern: Klima, Plastik, chemischer Landbau, Ernährung, Wasserqualität...uswusf.

  • Wir können es drehen und wenden wie wir wollen - Gretas Botschaft ist unverzüglich umzusetzen, denn es gibt keine Alternative!

    • @amigo:

      Auch hier gint es die - aus mancherlei Gründen zynische - Alternative, dass diese Erde ein unwirtlicher Ort für wesentlich weniger Menschen wird, und dass sich die Lebensweise auch dann drastisch ändern wird.

      Ob diese Art der Alternative toll ist, das steht auf einem anderen Blatt.

  • Jepp, unsinniger Kommentar. Autismus ist doch hier nicht die Frage, sondern einfach die Frage nach Empathie und einfach logischem Mitdenken. Zwei Beispiele: Das Kraftwerk Böhlen bei Leipzig mit seinen permanenten rauchenden Schloten sieht man etwa fast aus 50 km Entfernung. Oder wenn man sich anschaut, wie Forst"wirtschaft" betrieben wird, die oft nichts anderes ist, als lokal begrenzter Kahlschlag. Wer bei diesem Agieren nicht ins Nachdenken gerät, sollte sich vielleicht mal seine kognitiven Fähigkeiten checken lassen.

  • 8G
    83985 (Profil gelöscht)

    Nur weil man als "normaler" Mensch Dinge ausblenden kann, sollte man sich nicht derart herablassend über Autismus-Spektrum und Hypersensible Menschen äußern. Sie könne das C=2 tatsächlich "sehen", wie es unaufhörlich aus den Schornsteinen quillt, sie hören die Bäume "schreien", die auf Grund großer menschengemachter Dürren verbrennen und die "fühlen" die Schmerzen der geqäulten Tiere in der Massentierhaltung, wenn sie nur Bilder davon sehen. Und sie können es nicht abstellen, nicht ausblenden, nicht verdrängen! Ein paar Tage in diesem Zustand und jeder "normale" würde die S-Bahn ins Nirvana nehmen ...

    • @83985 (Profil gelöscht):

      Als waschechte HSP nehme ich definitiv mehr wahr als „normale“ aber co2 sehen und Bäume schreien hören ... das ist Bullshit und führt nur dazu das HSPler noch mehr ausgegrenzt und für meschugge gehalten werden.

      • @Landlady:

        Ich halte Sie definitv nicht für "ausgegrenzt und meschugge"!



        Frau darf sich oft anhören "Verschwörungstheorien" zu verbreiten und gerade als HSP nicht "differenziert" genug zu sein… Was für ein Witz.