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Kommentar Eskalationen im Nahen OstenGewalt wird mit Gewalt vergolten

Andreas Zumach
Kommentar von Andreas Zumach

Der Abschuss eines syrischen Kampfflugzeugs ist Symptom eines erbitterten Verteilungskampfs. Der findet längst nicht mehr nur in Syrien statt.

Seit Beginn der Kämpfe in Mossul im Oktober sind 750.000 Menschen geflohen Foto: dpa

E rstmalig wurde ein Kampfflugzeug der syrischen Regierungsstreitkräfte durch die USA abgeschossen. Diese jüngste Eskalation im syrischen Vielfrontenkrieg war schon länger absehbar. Denn neben der Verdrängung des „Islamischen Staats“, die alle inner- wie außersyrischen Kriegsbeteiligten laut eigener Bekundung angeblich anstreben, geht es bei den Schlachten um Takba, Rakka sowie demnächst auch das ölreiche Deir al-Sor in Ostsyrien längst um die Verteilung der Beute.

Syrische Regierungsstreitkräfte, „radikal islamistische“ wie „gemäßigte, demokratische“ Rebellengruppen und auch die Kurden kämpfen zumeist gegeneinander. Manchmal – aus taktischen Gründen – aber auch miteinander, sowie mit Unterstützung ihrer jeweiligen ausländischen Verbündeten (Iran, Saudi-Arabien, USA oder Russland) um die Kontrolle der ehemals oder zur Zeit noch vom IS beherrschten Städte und Regionen.

Eine ähnliche Auseinandersetzung führen im Nachbarland Irak die dortigen Regierungstruppen und die Kurden bei der Schlacht um das derzeit noch zur Hälfte vom IS besetzte Mossul. Hier droht zudem, nach der jüngsten Ankündigung eines Referendums über einen unabhängigen Kurdenstaat im Nordirak, das militärische Eingreifen der Türkei.

USA und Russland

Die USA bemühen sich um Entspannung im Streit mit Russland nach dem Abschuss eines syrischen Kampfjets. Generalstabschef Joseph Dunford kündigte an, an einer Wiederaufnahme der von Russland gekappten Kontakte zur Vermeidung von Zwischenfällen im syrischen Luftraum zu arbeiten. Als Reaktion auf den Abschuss des Kampfflugzeugs durch einen US-Jet hatte die russische Regierung angekündigt, alle Objekte im russischen Einsatzgebiet über Syrien als Ziele zu betrachten. Australien hat seine Luftangriffe auf IS-Ziele in Syrien deswegen ausgesetzt. Es war der erste Abschuss eines syrischen Kampfflugzeugs in dem seit sechs Jahren anhaltenden Bürgerkrieg.

Doch nicht nur in Syrien und im Irak eskalieren die Konflikte. Saudi-Arabien nahm am Wochenende drei iranische Soldaten fest, die angeblich mit terroristischen Absichten in die saudischen Hoheitsgewässer im Golf eingedrungen waren. Iran beschoss am Montag zur „Vergeltung“ der jüngsten Terrorakte in Teheran, für die der lange Zeit von Saudi-Arabien unterstützte IS die Täterschaft reklamiert hat, IS-Stellungen in Deir Essor mit Raketen.

Zur Begründung dieses ersten iranischen Raketenangriffs auf Ziele im Ausland seit dem Golfkrieg gegen Irak in den 80er Jahren erklärte die Armeeführung in Teheran, dass sich „die Verteidigung Irans angesichts der Bedrohung durch Terroristen und andere Feinde nicht mehr auf die Grenzen des Landes beschränkt“.

Dieser Satz erinnert in fataler Weise an die Rechtfertigungen, mit denen die USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 den weltweiten, überwiegend mit völkerrechtswidrigen Mitteln geführten „Krieg gegen den Terrorismus“ betreiben.

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Andreas Zumach
Autor
Journalist und Buchautor, Experte für internationale Beziehungen und Konflikte. Von 1988-2020 UNO- und Schweizkorrespondent der taz mit Sitz in Genf und freier Korrespondent für andere Printmedien, Rundfunk-und Fernsehanstalten in Deutschland, Schweiz,Österreich, USA und Großbritannien; zudem tätig als Vortragsreferent, Diskutant und Moderator zu zahlreichen Themen der internationalen Politik, insbesondere:UNO, Menschenrechte, Rüstung und Abrüstung, Kriege, Nahost, Ressourcenkonflikte (Energie, Wasser, Nahrung), Afghanistan... BÜCHER: Reform oder Blockade-welche Zukunft hat die UNO? (2021); Globales Chaos-Machtlose UNO-ist die Weltorganisation überflüssig geworden? (2015), Die kommenden Kriege (2005), Irak-Chronik eines gewollten Krieges (2003); Vereinte Nationen (1995) AUSZEICHNUNGEN: 2009: Göttinger Friedenspreis 2004:Kant-Weltbürgerpreis, Freiburg 1997:Goldpreis "Excellenz im Journalismus" des Verbandes der UNO-KorrespondentInnen in New York (UNCA) für DLF-Radiofeature "UNO: Reform oder Kollaps" geb. 1954 in Köln, nach zweijährigem Zivildienst in den USA 1975-1979 Studium der Sozialarbeit, Volkswirtschaft und Journalismus in Köln; 1979-81 Redakteur bei der 1978 parallel zur taz gegründeten Westberliner Zeitung "Die Neue"; 1981-87 Referent bei der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste, verantwortlich für die Organisation der Bonner Friedensdemonstrationen 1981 ff.; Sprecher des Bonner Koordinationsausschuss der bundesweiten Friedensbewegung.
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22 Kommentare

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  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Richtig!

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @9076 (Profil gelöscht):

      ...sollte unter dem Kommentar von MACHIAVELLI stehen.

  • "...bei der Schlacht um das derzeit noch zur Hälfte vom IS besetzte Mossul."

     

    Vor wenigen Tagen wurde der Beginn des Sturms auf den letzten IS Stadtteil von Mossul bekannt gegeben. Kommen solche Nachrichten in der Schweiz später an?

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Was trägt Deutschland dazu bei?

    Deutschland bildet Peschmerga-Kämpfer aus und liefert Waffen. Bravo!

    Deutschland stellt den Amerikanern nicht nur Ramstein als logistischen Dreh-und Angelpunkt zur Verfügung.

    Deutschland beteiligt sich am "War on terror" im Irak und Afghanistan und an der "Operation Inherent Resolve", dem Kampf gegen den IS.

     

    So richtig und wichtig der Kommentar von Herrn Zumach ist, wann folgt die Einsicht, die Lehre aus den letzten Jahren einer verheerenden, westlichen Interventionspolitik?

     

    Wie lange wollen wir Russlands Außenpolitik missbilligen, aber selber mitmischen bei den Verteilungskämpfen um Rohstoffe?

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Auf deutsch:

      Raushalten - und dann ganz laut die "Menschenrechte" betonen wenn die Opfer bei uns an der Grenze stehen.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @9076 (Profil gelöscht):

      Solange wir konsumieren und günstige Rohstoffe für unseren Lebenswandel brauchen? Solange die Leute günstig tanken, günstige Handys und günstiges Essen konsumieren wollen ist es implizite Aufgabe des Staates das möglich zu machen.

  • Es ist doch irgendwie beschämend, dass sie Leserkommentare sich so über ein Bild Ergötzen, während es in der Region um Syrien für viele Menschen um das reine Überleben geht. Es sollte doch völlig egal sein, ob dort ein Bild gezeigt wird, oder nur der Artikel!

     

    Wichtiger erscheint mir, das der Krieg der Syrer, ehemals Bürgerkrieg und zuletzt auch Krieg gegen den IS inzwischen deutlich zu einem Verteilungskrieg geworden ist.

    Der Umstand zeigt doch deutlich, das es hier nicht nur um Islamisten geht, die sich radikalisiert haben, sondern inzwischen vor allem um den Krieg, die eroberten Gebiete zwischen sich aufzuteilen. Dies mal geht es um die Gebietsverteilung zwischen den Schiiten, den Sunniten, den Aleviten und den Kurden. Jeder wird seinen eigenen Glauben dem Anderen wieder als den einzig Wahren verkaufen wollen, so dass es schön weiter gehen wird mit dem "Islamkrieg"!

     

    Ganz nebenbei geht es auch um die Gebiete, die Reich an Bodenschätzen sind, und den Gebieten, in denen die Infrastruktur noch nicht völlig zerstört ist.

    Des Weiteren werden Russland, der Iran, Saudi - Arabien, die Türkei und die USA auch weiterhin versuchen soviel Macht wie möglich für sich zu generieren.

     

    Wir alle sollten uns mehr Gedanken darum machen, was passiert, wenn der IS wirklich als Kalifat nicht mehr existiert. Höchstwahrscheinlich werden dann die Terroreinsätze von Syrien und dem Irak nach Europa, Amerika und Asien verlagert, um dort mit Terror schaden anzurichten, allein um die Legitimation nicht zu verlieren, den radikalislamistischen Staat weiterhin zu repräsentieren, obwohl es in als solches dann nicht mehr gibt!!!

  • Man muss die Dummen (Leser) anfüttern , mit Bieldern ,wie gezeigt werden, damit belanglose Kommentare gelesen werden.

  • + + + ) Es geht stets "um die Verteilung der Beute."

     

    Dabei gibt es keine Grenzen für die Aneignung der Wert- und Mehrwertschöpfung der differenziert ausgebeuteten Menschen. Keine Grenzen für die Plünderung der Natur, der Rohstoffe und Bodenschätze.

     

    In diesem Zusammenhang nur wenige Zahlen zur einseitigen und gewaltsamen Reichtumsaneignung, zur realen materiellen Ausbeutung der großen Mehrheit der Menschheit durch eine kleine Minderheit.

     

    So berichtet die Boston Consulting Group über das weltweite Privatvermögen im Jahr 2016 in Höhe von etwa 148.700 Milliarden Euro. Dieses gewaltige private Vermögen an materiellen Reichtumsrechten gehört weltweit nur wenigen Millionen Menschen. Die Boston Consulting Group prognostiziert bis 2021 ein weltweites privates Vermögen von über 223 Billionen US-Dollar (199,1 Billionen Euro: ein weltweites Kapital- und Privatvermögen der Reichen und Superreichen von 199.100 Milliarden Euro).

     

    Bei mehr Verteilungsgerechtigkeit und mehr soziale Gleichheit müsste kein Mensch auf der Erde hungern oder verhungern. Für die gesamte Menschheit wäre ein auskömmliches Leben in Würde und Achtung voreinander -und mit der Natur- relativ problemlos möglich.

     

    In der Politik und in der Gesellschaft [und in der Wirtschaft überhaupt nicht] gibt es keine ernsthafte Diskussion und schon gar nicht, eine Auseinandersetzung über diesen Zustand in der spätbürgerlichen Kapital- und grenzenlosen Konsumgesellschaft im 21. Jahrhundert.

    • @Reinhold Schramm:

      "Bei mehr Verteilungsgerechtigkeit und mehr soziale Gleichheit müsste kein Mensch auf der Erde hungern oder verhungern. Für die gesamte Menschheit wäre ein auskömmliches Leben in Würde und Achtung voreinander -und mit der Natur- relativ problemlos möglich."

       

      Hungern oder verhungern müsste bei Verwirklichung dieser Utopie wohl niemand.

       

      Aber leben im Einklang mit der Natur - bei absehbar 8 Milliarden Menschen mit wachsenden Ansprüchen an ihre Lebensqualität?

       

      Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass das "im Einklang mit der Natur" möglich ist? Wieviel Raum wollen Sie dabei der Natur zugestehen? Natur in welcher Form ist damit gemeint?

       

      Und Leben in Würde und Achtung voreinander?

      Woher nehmen Sie den Optimismus, zu denken, dass sich Würde und Achtung bei herrschender Verteilungsgerechtigkeit schon quasi von selbst einstellen werden?

       

      Wäre es denn ausgeschlossen, dass ein Teil der Menschen, denen die Würde anderer unwichtig ist, sich vor allem um die erneute Zerstörung der Verteilungsgerechtigkeit zu eigenen Gunsten bemüht?

       

      Einklang mit der Natur, aber auch Würde und Achtung für alle werden angesichts einer weiter wachsenden Weltbevölkerung immer schwerer erreichbar.

       

      Gelänge es umgekehrt aber, die schiere Zahl der Menschen ganz erheblich zu reduzieren, dann würde sich das im Hinblick auf die Bewältigung so ziemlich aller großen Probleme positiv auswirken.

      • @Marzipan:

        Teil II. der Antwort:

         

        Das ideologisch-psychologische "Problem" der "Überbevölkerung" dient doch nur der Ablenkung von den imperialistischen Eigentumsverhältnissen, insbesondere auch vom westlichen und östlichen Eigentum an den Rohstoffen und Bodenschätzen, der in vorsätzlicher Armut und fehlender sozioökonomischer Unter-Entwicklung gehaltenen (kinderreichen) Armutsregionen der Welt. Unter sozial-ökonomisch-ökologischen Bedingungen, auf der Grundlage des Gemeineigentums und der sozial-ökonomisch-ökologischen Gleichheit, könnte selbst Afrika ein vielfaches der heutigen Welt-Bevölkerung ausreichend und gesund ernähren! Mit der allgemeinen Entwicklung der sozialen Sicherung des Lebens würde auch die Populationsrate abnehmen [siehe die kap. Wohlstandsgesellschaften] etc. pp.

        • @Reinhold Schramm:

          Sie reihen Feststellungen aneinander, die für sich genommen durchaus zutreffen bzw. zutreffen mögen und die ich zunächst gar nicht infrage stelle.

           

          Das Wort "Überbevölkerung" habe ich deshalb auch bewusst vermieden, denn was "Über-" bedeuten soll, ist Definitionssache.

           

          Wenn Sie also sagen: Alles nur eine Frage der Umsetzung von utopischen Zielen, dann widerspreche ich nicht.

           

          Die Frage bleibt aber: Was veranlasst Sie zu der Annahme, dass die Utopie von gerechter Verteilung tatsächlich umsetzbar ist, und was macht Sie so sicher, dass - wenn es so käme - das Ergebnis stabil und frei von unerwünschten Nebeneffekten wäre?

           

          Worin sehen Sie übrigens den Vorteil einer größtmöglichen absoluten Zahl von Menschen?

          • @Marzipan:

            “Worin sehen Sie übrigens den Vorteil einer größtmöglichen absoluten Zahl von Menschen?“

             

            Antwort: Alle Befürchtungen vor einer Bevölkerungsexplosion sind unbegründet. Was fehlt ist Verteilungsgerechtigkeit. Für die wir und kommende Generationen auch -persönlich- kämpfen müssen. Zur Zeit gibt es für die große Mehrheit der Weltbevölkerung keine staatliche bzw. gesellschaftliche soziale Absicherung gegen Arbeitslosigkeit und Erwerbsunfähigkeit: im Krankheitsfall, bei Unfall und auch keine soziale Sicherheit im Alter. Wie die historische Entwicklung der Gesellschaftsformationen uns zeigt, gibt es diese relative soziale gesellschaftliche Sicherheit vor allem in den kapitalistischen Wirtschafts- und Reichtumsmetropolen. Wie wir alle wissen, dient auch der Kinderreichtum, vor allem zuerst in den Armutsregionen der Welt, der -führsorglichen- sozialen Absicherung der Eltern und Großeltern, insbesondere der Großfamilien. Wie wir es aus der europäischen Geschichte wissen: mindert sich mit der Zunahme der sozialen Sicherheit in der Gesellschaft auch die Anzahl der (freiwillig) geborenen Kinder. Es besteht eben in Folge der sozialen Gleichstellung der Menschen (weltweit) kein Grund “einer größtmöglichen absoluten Zahl von Menschen“ anzunehmen. Verteilungsgerechtigkeit schafft ökonomische und soziale Gleichstellung und dient der friedlichen humanistischen Weiterentwicklung der Menschheit. Dies geschieht aber nicht im Selbstlauf. Dafür müssen wir schon selber etwas tun und zwar jeder an seinem Platz in der Gemeinschaft: Familie und Gesellschaft.

      • @Marzipan:

        Die Weltbevölkerung ist nicht das Problem. Es gibt ein Problem mit den privaten Eigentumsverhältnissen an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln [Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffe und Bodenschätze, Tier -Natur- und Pflanzenwelt]. Es gibt auch keine "Überbevölkerung"! Unter den Bedingungen einer sozioökonomischen und sozioökologischen Gesellschaftsformation [Emanzipationsgesellschaft der Gleichwertigkeit von Mensch und Natur] würde sich auch die Population -ohne Gewaltanwendung- friedlich regulieren. Es ist auch schon heute allgemein bekannt: nur in Deutschland werden rund 40 Prozent aller Nahrungsmittel weggeworfen bzw. vernichtet. Finden zum kleineren Teil Verwendung als Viehfutter oder "Verteilung" an "Suppenküchen" und "Tafeln". Schon heute könnte nur die Bundesrepublik problemlos 25. Millionen Menschen zusätzlich ernähren. Selbst unter Beibehaltung der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse könnte (nur) die BRD zusätzlich zwischen 8. bis 11. Millionen Menschen aus Krisen- und Kriegsregionen aufnehmen. Dabei auch noch ohne die ärmeren Teile der bundesdeutschen Gesellschaft [40 % der Bevölkerung] materiell und sozial zu belasten. Es gibt auch genug Wohnraum: Villen, Ferienhäuser und -Wohnungen, Leerstand als Kapitalanlage. Zum Beispiel bekam die Quandtfamilie (nur) von der BMW AG im März 2017 eine Jahresdividende (!) in Höhe von mehr als 1.000.000.000 Euro. Mühelos könnten selbst die Quandts etwa 10.000 Fluchtopfer dauerhaft und auskömmlich versorgen! Weiterhin, analog die Mohns, Boschs, Springers und Siemens etc.

         

        Siehe auch Teil II.

    • @Reinhold Schramm:

      +1

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Dieses Bild war gestern schon veröffentlicht ("Neuer Höchststand der Fliehenden).

    Die Frau und die Kinder sind in größter Not, vielleicht kurz zuvor einem Bombardement entronnen?

    Man braucht individuelle Not nicht dermaßen plakativ mit (prinzipiell) leicht zu identifizierenden Menschen darstellen, wenn man einen Artikel über allgemeine Fakten schreibt, bzw. kommentiert.

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Es handelt sich um ein dpa-Foto, das m.W. das erste Mal am 6.6. gezeigt wurde (http://www.berliner-zeitung.de/politik/irak-is-toetet-163-zivilisten-bei-flucht-aus-mossul-27039744). Es soll Zivilisten zeigen, die vor schweren Kämpfen zwischen der irakischen Armee und der Terrormiliz Islamischer Staat im irakischen Mossul fliehen.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @jhwh:

        Danke. Und wie sollte man mit so einem Bild umgehen?

        Ich bin nicht sicher.

        Die Veröffentlichung des Bildes von Phan Thị Kim Phúc, Napalm-Opfer, damals 9 Jahre alt in Vietnam, war unglaublich wichtig.

        Bleibe aber dabei: wenn ich über eher allgemeine Fakten oder Zusammenhänge schreibe, brauche ich keine personalisierte Not zeigen.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          So ein Bild macht es immerhin möglich, sich die Leid und Elend vor Augen zu führen, denen die Zivilbevölkerung ausgesetzt ist, es macht betroffen. Während ein nüchternen Bericht uns kaum ermessen lässt, was da eigentlich vor sich geht, der kann noch so sehr mit Fakten bestückt sein.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Artur Möff:

            Einverstanden.

             

            Nur noch das dazu:

             

            Das Bild der Frau illustrierte in der Berliner Zeitung das Grauen derjenigen, die gezwungenermaßen mit IS-Leuten im umkämpften Mossul in der Falle sitzen, wobei sie offensichtlich grade noch herausgekommen ist.

            In einem andern Artikel, diesmal taz über die neueste UNHCR-Meldung wieviel Menschen insgesamt auf der Welt auf der Flucht sind, ist sie wieder dabei.

            Und wieder auch, als Herr Zumach über Kriegsursachen und Krigsziele in Syrien schreibt.

             

            Wer sie denn ist - sie wurde anscheinend nicht danach gefragt. Was sie erlebt hat, wird auch nicht berichtet.

            Aber dreimal (wahrscheinlich viele Male öfter), in ganz verschiedenen Kontexten ist ihr Gesicht dazu da, uns in den jeweiligen Artikel hieneinzuziehen.

             

            Was sie erlebt hat, kann ich mir vorstellen, wenngleich nur völlig hohl und abstrakt.

             

            Wenn es mein Gesicht wäre, wäre ich sehr gegen diese vielfältige Verwendung, ohne dass irgend jemand dabei mein Name und meine Geschichte und die meiner Kinder interessiert.

             

            Danke für die anderen Statements hierzu.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          @Haberer Warum nicht? Das ist doch auch Fakt.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          So ist es. Das Bild zu zeigen kann richtig und wichtig sein, dann aber mit Angabe wann, wo und wer, und nicht wie hier als schmückendes Beiwerk für einen guten, aber viel zu kurzen Kommentar.