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Kommentar Angriffe auf GazaEs wird eng für Netanjahu

Kommentar von Gil Yaron

Viele wollen, dass Ministerpräsident Netanjahu zurückschlägt. Doch schwächt Israel die Hamas zu sehr, droht Gaza zum neuen Somalia zu werden.

Die Verlierer des Pokers: Zivilisten im Gazastreifen. Bild: reuters

I sraels Premier steht vor einem heiklen Balanceakt. Kriege rund um Gaza haben die Eigenschaft, Koalitionspartner und Wähler zu verprellen, Israel international zu isolieren, der Wirtschaft nachhaltig zu schaden und am Problem selbst kaum etwas zu ändern. Dabei erleichtert der rückhaltlose Beschuss israelischer Städte vorerst Netanjahus Job: Seit Monaten rackert er sich ab, um seine Koalition von Siedlern und Befürworter der Zweistaatenlösung bei der Stange zu halten. Jetzt einen die menschenrechtswidrigen Salven der Hamas auf Israels Städte die Reihen. Alle wollen, dass er zurückschlägt.

Doch um abzuschrecken, muss Netanjahu die Hamas empfindlich treffen. Was verheerende Folgen haben könnte: Provoziert er die Islamisten zu hart, werden diese den Beschuss auf Tel Aviv intensivieren. Er wäre gezwungen, in Gaza einzumarschieren, und riskierte, international geächtet zu werden. Oder noch schlimmer: Er müsste für den Landstrich und seine zwei Millionen verarmten Einwohner Verantwortung übernehmen.

Aber auch nur aus der Ferne zuzuschlagen birgt Gefahren: In einer Zeit, in der Syrien, Irak und der Libanon von Dschihadisten zersetzt werden und al-Qaida sich im Sinai austobt, droht auch der Gazastreifen zu einem Somalia zu werden, falls Israel die Hamas zu sehr schwächt. So will Netanjahu der Hamas wehtun, aber nur, damit sie ihn nicht piesackt.

Auf diese Weise Abschreckung herzustellen ist schwer. Die Hamas ist sich Israels Dilemma nämlich völlig bewusst. Sie hält die Drohung vor einem Einmarsch für einen Bluff und schöpft daraus das Vertrauen, weiter anzugreifen, um ihre schlechte Verhandlungsposition zu verbessern. So geht der Poker weiter. Die Verlierer stehen längst fest: die Zivilisten auf beiden Seiten.

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65 Kommentare

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  • Viele jüdische Denker und Menschenrechtler darunter auch Holocaust-Überlebende distanzieren sich seit vielen Jahren von der unmenschlichen Politik Israels, und die heutige brave Gesellschaft traut sich nicht das schlechte Gewissen abzulegen, das sie hat, für etwas was sie nicht gemacht hat.

    Völkerrechtswidrig ist die Vertreibung der Bewohner Palästinas im Jahr 1948 und die seit dem andauernde Kollektivstrafe an die Palästinenser und die Missachtung zahlreiche UNO-Resolutionen. Israel soll sich endlich so verhalten wie jeden anderen Rechtsstaat, die Arroganz und Überheblichkeit der Welt gegenüber ablegen, und sich der Weltgemeinschaft anschließen, und respektieren. Dann lösen sich die Probleme im nahen Osten von alleine. Ich wünsche allen Menschen auf der Erde ein gesundes, sicheres, ehrenhaftes und würdevolles Leben.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Sohn Gaza:

      Die Extremisten beider Seiten werden einen Frieden schon zu verhindern wissen.

  • an Hans Linken und für alle anderen: Wieso ist es ein Verbrechen, das Existenzrecht Israels anzuerkennen, und sich zum Abschuss freigibt. Israel will als jüdischer Staat und festgelegte Grenzen anerkannt wird, was heißt, alle andern müssen weg, was für Rassismus und Missachtung allen andern gegenüber.

    Weltbild erweitern: Israel ist laut Uno-Resolution 242, und 338 eine Besatzungsmacht und soll die palästinensische Gebiete verlassen, Völkerrechtlich muss Israel raus, und völkerrechtlich hat jedes besetztes und unterdrücktes Volk das Recht auf bewaffneten Wiederstand, völkerrechtswidrig mordet Israel seit über 60 Jahre auch Kinder, und schießt Babies in der Brust und Kopf, auch Kinder die am Boden liegen werden von israelischen Soldaten mit Maschinengewehr gelöchert, die Bilder wollen Sie nicht wirklich sehen. Was für ein fairer Krieg?

    Hamas ist gerade das einzige auf der Welt, was den Bewohner Gazas (die von allen ehrenhaften und freien Menschen verlassen und vergessen sind) Bedeutung und ein Hauch Lebensgefühl gibt, der menschlichen Klassen anzugehören, und ihnen zeigt, ihr seid Menschen mit Recht auf Leben Freiheit und Kindheit, für die sich lohnt mit dem wenigen Möglichkeit was man hat, zu kämpfen. Wann nehmen Sie die Sätze der israelischen Politiker ernst: es wird keine zwei Staatenlösung, und Israel ist ein jüdisches Land?

    So eine nachhaltige Lösung will Israel gar nicht.

    Herr Linken, schauen Sie sich die Lage der Menschen in Palästina an, auch bevor Hamas da war, dann wissen Sie, dass das Problem die Politik Israels ist, und nichts anders. ein Blick auf http://www.juedische-stimme.de würde tatsächlich jedem den Horizont erweitern.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Eingepfercht in ein Ghetto und von denen, die sie gefangen halten, mit Bomben terroroisiert. Feiger und skrupelloser geht´s nicht mehr. Die "Bodenoffensive" wird ein reines Abschlachten Unschuldiger und Wehrloser werden.

  • EROL BULUT+RAINER B. - ihr habt ja so recht! Amerik. und deutsche Waffen machens erst möglich.

    Auch der Vgl. mit GAZA und dem Warschauer Ghetto ist max. zutreffend!

    Übelste "Terroristen"-Hetze soll alles alles vor der Welt relativieren.

    BARBAREN sind hier scham- u. skrupellos am Werk, ihr Ziel ist hinlänglich bekannt.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.
  • Immer wieder liest man von Israelversteher, dass die Palästinenser bei Angriffen oder Morde diese feiern und Süßigkeiten verteilen etc.

     

    Was sagen nun die Israelversteher zu dem Foto von Allan Sorensen?

    Der schrieb: "“Israelis bringing chairs to hilltop in Sderot {which has experienced shelling from Gaza strip] to watch latest from Gaza. Clapping when blasts are heard…”"

     

    Da Foto findet man hier:

    http://www.broadsheet.ie/2014/07/10/the-size-of-gaza/

  • Nahostkonflikt: „Die Blase ist längst zerplatzt“

     

    "....über die aktuelle Eskalation in Israel-Palästina, die Beweggründe der Konfliktparteien und den Pakt des israelischen Bürgertums mit Rechtsradikalen, 11. Juli 2014 -

     

    http://www.hintergrund.de/201407113166/politik/welt/nahostkonflikt-die-blase-ist-laengst-zerplatzt.html

    • @Ute Plass:

      Interessante Webseite, die Sie da empfehlen, man könnte sie glatt für neurechts halten; das übliche Verschwörungs- und Bescheidwisserdenken eben.

      Auf der Linkseite verlinkt sie dann aber auf überwiegend linke Seiten, auch die mehr oder weniger obskur.

      Schönes Beispiel, wie antidemokratischer und vor allem antiwestlicher Obskurantismus lechts und rinks sich ähnlich sieht.

      • @vitzliputzli:

        Da ich nichts "Obskures" an dem von mir verlinkten Interview mit dem israelischen Historiker Zuckermann erkennen kann, darf ich davon ausgehen dass Sie mich darüber aufklären?

        Konstruktiver Debattenstil wäre dabei wünschenswert !

        • @Ute Plass:

          Über den Artikel könnte man diskutieren, ich sprach aber von der Webseite insgesamt.

  • Leseempfehlung:

     

    Moshe Zuckermann - ISRAELS SCHICKSAL

     

    Wie der Zionismus seinen Untergang betreibt -

     

    http://www.mediashop.at/typolight/index.php/buecher/items/moshe-zuckermann---israels-schicksal

  • Kaum denkbar, dass es für Hamas noch um eine Verbesserung der Verhandlungsposition geht, wie der Artikel suggeriert. Diesmal wird die Organisation enthauptet.

    • @Senckbley:

      Solche Organisationen müssten dann nicht zwangsläufig sterben. Es gibt Organismen, welche aus minimalen Übrigbleibseln zur Rekonvaleszens fähig sind.

    • @Senckbley:

      So sicher würde ich nicht sein.

      2006 war ein gutes Beispiel für Israel.

      Danke...

  • Man kann doch weder von Israel noch von den Palestinensern eine Lösung dieser unendlichen lose-lose-situation erwarten. Wer das tut, hofft auf ein Wunder. Alle Vermittlungsversuche anderer Staaten scheitern seit Jahrzehnten an den übergelagerten geostrategischen- und Rüstungsexport-Interessen der Amerikaner, aber auch Deutschland hat u.a. seine schmutzigen Finger da drin. Das Ergebnis ist ein erdrückendes Ungleichgewicht zu Lasten der Palestinenser, die mit dem Mut der Verzweiflung kämpfen, um wenigstens ihre Identität nicht zu verlieren. Den Palästinensern im Gaza-Streifen geht es heute nicht anders als den Juden damals im Warschauer-Ghetto. Eigentlich müssten die Israelis sich mit ihnen solidarisieren. Mitgefühl und Menschlichkeit sind aber damals wie heute Mangelware. Eine multinationale, überparteiliche Regelung hätte dann längst gesucht und gefunden werden können.

     

    By the way:

    Wenn Außenminister Steinmeier dieser Tage wieder groß rumtönt, dass es zum transatlantischen Bündnis mit den USA keine Alternative gibt, dann ist das wirklich sehr beängstigend und muss man dann nicht alles in Gang setzen, damit es in Zukunft auch Alternativen gibt !?

    • @Rainer B.:

      Ich fühle nicht verängstigt vom Bündnis mit den Amerikanern. Ich weiß welche Alternative Ihnen vorschwebt, die will hier aber keiner, nicht geschenkt, nicht aufgezwängt. Nur bei euch.

      • @ingrid werner:

        Da wissen Sie schon mehr, als ich.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Es wäre mal interessant, wenn die Pro-Verbrechen-Gegen-Palästinenser-Lobby mal versuchen würde zu erklären, wieso Israel ein Anrecht haben soll, Palästinenser nach belieben ermorden/berauben zu dürfen.

     

    Und es mag ja sein, dass diese Lobby es für ein Argument hält, zu behaupten, dass die Hamas kämft, um zu zerstören, aber das ist genauso unsinnig, wie zu behaupten, dass Fr. Merkel den 100m Sprintrekord zu brechen beabsichtigt.

     

    Ein Land zerstört man, indem man es Stück für Stück erobert und sich aneignet, bis es nicht mehr da ist. Die Hamas wird dies NIE tun können, da Palästina in Freiheit demilitarisiert sein wird (Hat Abbas längst zugestanden) !

     

    Aber Israel macht genau das, was der Hamas vorgeworfen wird und als Vorwand für übelste Verbrechen benutzt wird, nämlich Palästina nach und nach von den Palästinensern in einer Völker-&Menschenrecht brechenden Besatzung zu rauben und damit zu vernichten. Nach dieser Logik hätte Palästina das Recht, die Zionistenregierungen zu ermorden.

     

    www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=11292&Cr=palestin&Cr1#.U7f8kJR_tvk

     

    Die Hamas kämpft nur um die Menschenrechte der Palästinenser, die von Israel mithilfe der USA und der EU bisher verhindert worden sind.

     

    Aber es geht ja nicht nur um Palästina! Israel muss gerettet werden und zwar indem man nicht mehr die Rassisten in den israelischen regierungen unterstützt, die die Menschenrechtsverbrechen gegen die Palästinenser begehen, und so die moralischen Werte Israels zum Tiefpunkt gebracht haben, sondern all die Israelis, die darum kämpfen, dass Humanismus endlich in die Werte Israels eindringt, damit es endlich Teil der zivilisierten Welt werden kann. Die Aktivisten von Btselem, Breaking The Silence, ..., Avnery, Baram, Hass, ... die sich darum bemühen.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Ansonsten Zustimmung. Aber ich bin inzwischen skeptisch. Die Dinge müssen vllcht erst noch mal schlimmer werden, bevor auf allen Seiten Vernunft einkehrt und sie wieder besser werden können.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      "Die Hamas kämpft nur um die Menschenrechte der Palästinenser, die von Israel mithilfe der USA und der EU bisher verhindert worden sind." So sehr ich die Palästinenser unterstütze, aber das halte ich doch für reichlich zweifelhaft. Netanjahu und der Siedlerlobby muss zweifelsohne die Hauptschuld angelastet werden warum es noch nicht zum Friedensabschluss gekommen ist, die Hamas macht die Sache aber auch nicht einfach.

  • Eines muss man Israel lassen, sie sind noch besser geworden was die Propaganda angeht. Früher war in den deutschen Medien einer von zehn Artikeln kritisch, jetzt ist es wohl einer von hundert.

    Jetzt holt man sogar selbst Autoren aus Israel. Ja, der Mut der deutschen Journalisten ist auf einem Tiefstniveau, man schreibt lieber über belangloses Zeug, bei dem sich niemand aufregt.

    Echter Journalismus? Fehlanzeige!

  • Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie Verallgemeinerungen.
  • man sollte langsam anfangen, nicht 'Asa sondern Israel als failed state zu denken.

    • @christine rölke-sommer:

      Hier pflichte ich eher dem @Senckbley

      bei.(seltener Fall)

      Das geht ja schon nahezu ins Unernste, von diesem komischen @anachronist mit seiner geistlosen Vision: "Gebiet unter deutsche Verwaltungskünste stellen".

      Warum verlassen Sie mit solch schriller Herumtrompeterei hier den Teppich. Was soll der Krampf? Sie sind doch sonst so sachlich bemüht.

      • @H.-G- S.:

        die kürze ist der sommergrippe und dem leichten ärger geschuldet.

        leichter ärger, weil ich den eindruck habe, Yaron will uns hier 'sturmreif schießen'. auf das wir das gemetzel des bodenkriegs - zur verhinderung eines somalia in 'asa - dem gemetzel des luftkriegs - zur enthauptung von hamas - vorziehen. aber zu welchem ende? zu dem der erhaltung eines israel jabotinsky-style.

        jabotinsky-style ist faschistisch. also failed state, a la longue.

        ist zwar immer noch zu kurz, aber hoffentlich etwas verständlicher.

        • @christine rölke-sommer:

          Jabotinsky-style?--

          Der geht nachgewiesenermaßen so:

           

          „Die jüdische Ethik militarisieren...“ Überfälle auf arabische Dörfer und Siedlungen: „..die Araber diese Päderasten aus Nablus, die Bastarde und Rowdys von Jaffa, Gesindel eines schmutzigen Hafens. Von einer freiwillgen Versöhnung mit den Arabern kann keine Rede sein."

          Das alles sind doch stilbildende Vorgehens- und Verhaltensweisen, die bis heute auf beiden Seiten, im kollektiven Gedächtnis haften geblieben sein dürften.-- Wer kriegt in sowas wieder Frieden rein....

      • @H.-G- S.:

        Entschuldigung an @Anachronist:

        Der mit der *achschaden-"Vision" war @Dresden

    • @christine rölke-sommer:

      Erzählen Sie das doch bitte nicht den Leuten, die Israel nur aus der Presse und den Verlautbarungen irgendwelcher NGOs kennen. Die glauben so einen Schmarrn am Ende noch.

  • Israel muss so handeln, wie es handelt. Schliesslich kann die Regierung nicht zulassen, dass Israelische Bürger gefährdet werden. Das kann niemand von Israel verlangen.

     

    Eine Verhandlungslösung in diesem Konflikt ist wahrscheinlich nicht möglich. Dazu müsste Israel den Palästinensern nämlich mindestens menschenwürdige Lebensbedingungen anbieten. Das kann Israel aber nicht tun, ohne seine eigene Existenz zu gefährden.

     

    Ich kann mir einen Einmarsch in den Gazastreifen schon gut vorstellen. So wichtig scheint die Ächtung durch den Weltsicherheitsrat nämlich nicht zu sein, wie zahllose vorherige Militäraktionen belegen.

     

    Israel ist zum Glück hoch gerüstet und wird wohl auch mit anderen Dschihadisten fertig werden.

    • @Jolly Swagman:

      Israels Regierung muss die Bürger seines Landes schützen, das ist klar. Leider ist es aber so, das die Autonomie-Behörde Palästinas ihre Bürger nicht schützen kann und darf. Wer schützt also die Palästinenser vor Übergriffen von Siedlern, israelischer Armee, israelischen Behörden?

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

    • @Erna Hek:

      Immer das gleiche - sobald man sich mit der Israelischen Politik kritisch auseinandersetzt ist man Israelhasser oder gleich Antisemit.

    • @Erna Hek:

      Können Sie sich mit dem Argumenten auseinandersetzen, statt das Totschlagsargument sofort zu zücken. Von mir aus können Sie dann Raketen-Werfer-Argumente einsetzen.

      Danke.

  • Und wieso sollte es Netanyahu stören, wenn Gaza zu einem neuen Somalis wird? Diese Logik erschließt sich mir nicht. Warum sollte nicht genau das das Ziel Netanyahus sein?

    Der Hinweis, das z.Zt. in Syrien, dem Irak und dem Libanon Dschihadisten aktiv sind und diese Staaten vielleicht von diesen zersetzt werden, ergibt für mich keinen Zusammenhang mit Gaza. Denn mir ist nicht bekannt, das Israel ein Problem mit diesen Dschihadisten hat. Werden diese Dschihadisten nicht sogar in israelischen Krankenhäudern behandelt und auch auf andere Art und Weise unterstützt?

  • es geht hier nicht um Hamas, sondern um das Grundprinzips Israels und der Zionisten, im Jahre 1948 als Israel und seine Terroristen damals mehrere Millionen der friedlichen palästinensischen Bevolkerung aus ihren Häusern durch Morden und Gewalt vertrieben haben. Das ist die Politok Israels, und dazu braucht Israel keine Raketen oder Hamas als Grund, aber man muss der Bevolkerung was geben. Die deutsche Pressefreiheit beeindrückt mich seit 3 Jahrzehnten, die berichte immer gefiltert aus den Studios in Israels oder hinter den isral. Soldaten, die anderen zählen offensichtlich nicht als Dialogpartner, und wenn man mit ihnen spricht, verfälscht man den Bericht sofort, was für Antwortung der deutschen Jornalisten. Man soll endlich mal aus Gaza berichten, und die Verhältnisse der Menschen dort zeigen, da sind keine 2 Milionen Terroristen dort, das sin Menschen aller Klassen, und wenn sie doch alle Terroristen sind, haben sie das Recht auf eine faire Gerichtsverhandlung.

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte vermeiden Sie Verallgemeinerungen und mäßigen Sie sich in Ihrer Wortwahl.

    • @Sohn Gaza:

      Na dann sind Sie sicherlich auch dafür, dass Deutschland die Gebiete, die es im zweiten Weltkrieg verloren hat, zurück erhält.

      Immerhin haben wir auch einen Angriffskrieg verloren und darüber Teile des Landes verloren, aus dem dann die Bevölkerung vertrieben wurde. Ich glaube Sie würden sich mit Erika Steinbach sehr gut verstehen.

      • @JC Kay:

        Deutschland hat nicht nur einen Angriffskrieg verloren, es hatte diesen Angriffskrieg am Anfang auch erfolgreich durchgeführt und Polen besetzt, viele polnische Menschen ermordet und ausgebeutet. Ja, Deutschland war eine grausame Besatzungsmacht in Polen. Nach dem Krieg wurden die Gebietsabtretungen von deutschen Regierungen akzeptiert.

        .

        Da sieht es in Palästina etwas anders aus. Israel hat die entsprechenden Gebiete in einem Angriffskrieg (1967) erobert, die Palästinenser waren niemals Besatzungsmacht in Israel

        (es war und ist immer umgekehrt),

        und palästinensische Behörden haben die Gebiete nie abgetreten. Warum sollten sie auch?

        Dieses Hasbara-Argument zieht nicht so richtig, wird aber immer wieder gern gebracht, um deutsche Kritiker der Besatzungs zum Schweigen zu bringen.

        • @Bernado:

          Falsch. Die Gebiete waren von Jordanien und Ägypten bis 1967 völkerrechtswidrig besetzt. Hat bloss damals keinen gekümmert. Der Mandatsvertrag von 1922 sah die Errichtung eines jüdischen Gemeinwesens in genau den Gebieten vor, die Israel 1967 erhielt.

          • @Senckbley:

            Naja, sind die Gebiete jetzt völkerrechtsmäßig besetzt?

            • @Toyak Yakot:

              Wie kann man etwas als besetzt bezeichnen, das einem mittels internationalen, ratifizierten Vertrags 1922 zugesichert wurde? Ich denke, die endgültige Annektion wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

              • @Senckbley:

                Können Sie mal auf den Vertrag und die Passage verlinken, indem eine solche Zusicherung!!! steht, wobei man davon ausgehen kann, dass die Zusicherung nicht mit dem Bewohner abgestimmt worden sein dürfte oder?

      • @JC Kay:

        Ich wüsste nicht, dass die Palästinenser Konsentrationslager unterhalten haben und der 2. Weltkrieg mit dem Nahost-Konflikt vergleichbar ist, wobei der 2. Weltkrieg Israel hervorgebracht hat und die Schuld des 2 Weltkrieg nun die Palästinenser mit zu tragen haben.

        • @Toyak Yakot:

          Sie haben es noch immer nicht verstanden. Der Mufti und die arabische Bevölkerung im Mandatsgebiet stand auf Seiten der Nazis, von denen sie sich die Ermordung oder jedenfalls "Beseitigung" der Juden erhofften. Der Mufti kannte die KZs, in Berlin gab er diesbezüglich die Rolle des Souffleurs. Das ist alles dokumentiert. Ihren Teil der Schuld haben die palästinensischen Fanatiker der Nachkriegszeit nie zugegeben.

          • @Senckbley:

            Ich warte immer noch auf die Quellen. Aber offenbar ist es Methode, Behauptungen aufzustellen und sich aus dem Staub zu machen. Nun, bitte Quellen, die auch als seriös eingestuft werden können.

            Danke.

            • @Toyak Yakot:

              Brief des Mufti an Ribbentrop vom 13.5.1943: "Das befreundete arabische Volk hat sich durch die Interessengemeinschaft in diesem Verteidigungskampf auf die Seite der Achsenmächte gestellt und erwartet von seinen Freunden ... die Lösung des Weltjudenproblems."

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Nicht die mörderischen Menschenrechtsverbrechen Israels werden angesprochen, die Angriffe auf Zivilwohnungen bei denen wieder so viele Kinder ermordet werden, sondern die Reaktion auf diese Menschenrechtsverbrechen Israels. Natürlich sind die Raketen nach Israel ebenfalls Menschenrechtsverbrechen, aber eben der Widerstand der Opfer die eine mörderische Besatzungsgewalt seit über 30 Jahren zu ertragen haben. In den letzten 10 Jahren hat Israel 1300 pal. Kinder ermordet! Dazu empfiehlt sich dieser sehr lesenswerte Beitrag aus der FAZ

     

    www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/der-schriftsteller-nir-baram-zur-zukunft-israels-13036603.html

     

    Man kann der Hamas vieles vorwerfen, aber Tatsache ist, dass es die Hamas war, die bisher während der israelischen Abriegelung/Aushungerung der Gaza Bewohner eine humanitäre Katastrophe verhindert hat!

     

    Das bei einer isr. Politik, wo europ/unsere Regierung wegen allzu großer isr. Grausamkeit trotz gewohnter Nibelungensolidatität intervenieren musste, um das Leid ein wenig zu mildern.

     

    www.spiegel.de/politik/ausland/beschluss-des-kabinetts-israel-lockert-gaza-blockade-a-701187.html

     

    Was in Gaza passiert, erfährt man nicht in unserer Presse, die ihren Lesern verschweigt, wer die Menschenrechtsverbrechen in diesem Konflikt begeht, die vor das ISTGH gehören. Aber im Grunde ist es gar nicht so schwer zu erfassen. Nach dem brutalen Rachemord an dem Arabisrali müssen Teile der isr. Gesellschat ausgebremst werden, weitere solche Morde zu begehen, die Israels verstecktes Gesicht zeigen. Also müssen die Palästinenser wieder mal mit von isr. begangenen mörderischen Menschenrechtsverbrechen büßen, damit die vielen Radikalen Israels in in ihrem mörderischen "Rache"bedürfnis befriedigt werden. Da langen die üblichen Verbrechen gegen besetzte Palästinenser, die man alle bei Btselen.org nachlesen kann nicht mehr. Dass die Hamas nicht still hallten würde, wenn Israel in Gaza mordet, war absehbar.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Herrn Buluts Märchenstunde.

  • "menschenrechtswidrigen Salven"

    Natürlich geht Hamas gerade nicht wie ein Rechtstaat vor, wenn man Hamas als Terrororganisation betrachtet, sollte man auch nicht anders erwarten.

    Was sind denn die Ermordungen von 6 Palästinenser während der progromartigen Festnahmen nach der Entführungen im Westjordanland.

    Was sind die Ermordungen von 2 Jugendlichen am Tag der Nakba (CNN hat dazu Videoaufnahmen präsentiert.).

    Was sind die Zerstörung von Häusern der Verdächtigten!?

    Ist es mit den Menschenrechten vereinbar, wegen der Tat des Vaters, des Bruders, des Sohnes, die Kinder, Bruder, Vater, Mutter, Frau des Täters zu bestrafen und Ihnen ihr Hab und Gut zu vernichten?

    Ist es mit Menschenrechten vereinbar, Menschen zum Verlassen ihr Häuser aufzufordern, um diese zu bombardieren? Wird also der angebliche Hamas-Mitglied, der sich im Haus befindet, nicht das Haus verlassen?

    Wer die Verhältnisse im Gazastreifen kennt, weiß ganz genau was das Haus für ein Familie bedeutet.

    Die Häuser werden nicht vom Staat gebaut, wie in Israel.

    In den Häusern steht eine jahrelange erbrachte Arbeit aller Familienmitglieder. Man denkt, sobald man ein Dach über den Kopf hat, wird man auch irgendwie etwas zum Essen finden.

     

    Wir übergehen dieses Verbrechen, weil es für uns unangenehme Folgefragen stellt.

     

    Dafür schildern wir ausführlich die Ängste der Israelis wegen den Raketen.

     

    Hamas braucht die Palästinenser nicht als menschliche Schutzschilder zu missbrauchen. Die Menschen wollen nicht ihr Zukunft, ihr Hab und Gut von israelischen "Friedens"Armee vernichten lassen.

  • Es ist erstaunlich, wie die deutsche Medienlandschaft über die Ermordung von Palästinenser berichtet. Herr Yalon schrieb kürzlich auch bei Zeit-Online einen Artikel über Israels Recht und Gutwilligkeit.

    Wann kommt irgend einer palästinensischen Journalist/Bürger zu Wort und darf die Sicht der Palästinenser schildern?

    Auffallend ist auch, dass die "Quoten-Migranten" in den Redaktionen sich hierzu gar nicht äußern? Dürfen Sie sich zu bestimmten Themen nicht äußern?

    Wo ist Herr Yücel? Befürchtet man den Druck, den die israelische Regierung bei einer objektiven Berichterstattung ausüben würde.

     

    Gestern schrieb Frau Knaul zwei Artikel, keiner der beiden enthält einen einzigen Satz über die Situation der Palästinenser. Sie sind offenbar zum Abschuss freigegeben.

     

    Sogar in den Ländern, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden, finden sich mutige Journalisten, die die Situation in dem Land kritisieren.

     

    Einheitsmedienlandschaft schafft man offenbar auch in sog. freiheitlich-demokratischen Grundordnungen wie in Deutschland.

     

    Dafür bitten sich die Journalisten freiwillig. Während in den Inlandberichterstattungen noch einige abweichende Meinungen vertreten werden (besser geduldet), halten sich die Journalisten bei Auslandsberichterstattung - auffallend - an der Linie der Bundesregierung.

    Gern lasse ich mich auch vom gegenteiligen überzeugen.

     

    Herr Yalon kann nicht objektiv berichten, seine Artikel enthalten -wenn überhaupt - abgestimmte Kritik an die israelischen Regierung.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Hat Israel seinen Rachedurst noch nicht gestillt?

    Haben nicht schon mehr als 60 Palästinenser gebüßt?

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Nazi-Genozid - Israel-Genozid....

      ich sehe keinen Unterschied mehr.

      Es geht m.E. hier nicht um Rache/Vergeltung, sondern um Vertreibung/Auslöschung eines Unterlegenen, die Motive dafür sind

      herbeigeführt von langer Hand.

      Super einfach - denn niemand hat eine besser ausgerüstete Armee als Israel.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @MOTZARELLA:

        So hab ich das noch gar nicht gesehen. Aber da ist was dran, an dieser Überlegung. Vielleicht hinken wir der Realität gedanklich schon einen Schritt hinterher, weil man das Unglaubliche nicht glauben kann?