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Kolumne MachtBeweise? Brauchen wir nicht

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Dass Theresa May im Falle des Nervengiftanschlags auf einen Ex-Spion Russland verantwortlich macht, ist durchsichtig und gefährlich.

Die britische Premierministerin Theresa May besucht den Tatort in Salisbury Foto: dpa

W ir sind die Guten, das ist sowieso klar. Wer „wir“ sind, hängt von der jeweiligen Situation ab, mal sind wir vor allem Bayern oder Niedersachsen, mal Deutsche und gelegentlich auch einfach Teil der freien Welt. Wenn wir gerade nicht genau wissen, wer zu uns gehört und wer nicht, können wir uns jederzeit an unseren Heimatminister wenden. Der erklärt uns das gerne. Fest steht jedenfalls: Wenn eine oder einer von uns sagt, dass jemand anders böse ist, dann ist das auch so. Beweise brauchen wir dann nicht mehr.

Russland gehört nach keiner Definition zu uns, noch weniger als der Islam. Deshalb erübrigen sich Nachfragen, wenn die britische Premierministerin Theresa May – die eigentlich gerade nicht so dringend zu uns gehören will, aber egal – die Russen für einen Giftgasangriff auf einen ehemaligen Spion und seine Tochter in Salisbury verantwortlich macht. Stattdessen lieber nachschauen, ob unsere Panzerkanonen einsatzbereit sind. Bei der Bundeswehr weiß man ja nie.

Im Ernst: Es gibt starke Indizien, die darauf hinweisen, dass tatsächlich die russische Regierung oder, mindestens ebenso alarmierend, der russische Geheimdienst ohne Wissen der Regierung hinter dem Mordanschlag steckt. Aber Indizien sind eben nicht dasselbe wie unwiderlegbare Beweise.

Reaktion Moskaus auf britische Sanktionen

Im Streit um den Giftanschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal hat Russland 23 britische Diplomaten zum Verlassen des Landes aufgerufen. Wie das russische Außenministerium am Samstag mitteilte, müssen sie innerhalb von einer Woche aus Russland ausreisen. Der britische Botschafter in Moskau, Laurie Bristow, sagte, der Giftanschlag stelle einen Angriff auf internationale Werte dar.

Das russische Außenministerium erklärte, über die Ausweisungen hinaus werde der gemeinnützige British Council in Russland geschlossen, auch die Vereinbarung über die Wiedereröffnung des britischen Konsulats in St. Petersburg sei am Ende. Die russische Regierung behalte sich zusätzliche Maßnahmen vor, sollte sich Großbritannien zu weiteren „unfreundlichen“ Schritten gegen Russland entschließen, hieß es. (ap)

Moskau hat öffentlich jede Beteiligung an dem Giftgasangriff bestritten, Zugang zu den Ermittlungen gefordert und sich bereit erklärt, mit internationalen Organisationen zu kooperieren. Das alles ist nicht unbillig, sondern vernünftig. Wie hätte die russische Regierung denn sonst reagieren sollen? „Sorry, Theresa, ja, wir waren es. Tut uns echt leid.“ Die Reaktion darauf hätte man sehen sollen.

Einfach verantwortungslos

Wer die russische Politik verurteilen möchte, hat die freie Auswahl. Ein Blick auf die Krim oder nach Syrien bietet sich an, auch der Umgang mit der Opposition im eigenen Land liefert bedrückendes Anschauungsmaterial. Aber so schwierige Themen wollte Theresa May nicht angehen. Stattdessen hat sie mit ihrem Ultimatum ein Pfauenrad vor heimischem Publikum geschlagen. Moskau hatte überhaupt keine Möglichkeit, darauf so zu reagieren, dass die Krise entschärft worden wäre. Früher nannte man so etwas Kriegstreiberei.

Nun wird es – hoffentlich – nicht tatsächlich zu einem Krieg kommen, und vermutlich werden es die Russen auch verschmerzen, wenn kein Mitglied der britischen Königsfamilie zur Fußballweltmeisterschaft anreist. Dramatisch ist die Entwicklung der letzten Tage dennoch. Weil sie beweist, dass es noch immer möglich ist, Innenpolitik mit außenpolitischen Mitteln zu betreiben. Ein bewährtes Mittel zur Steigerung der eigenen Popularität. Und verantwortungslos, früher wie heute.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Leider haben derzeit beide Seiten ein Inte­resse an der Zuspitzung der Situation. Wladimir Putin will sich am Sonntag ein weiteres Mal zum Präsidenten wählen lassen. Da kommt es gut an, wenn er wieder einmal behaupten kann: „Niemand hat uns lieb, deshalb müssen wir ganz fest zusammenhalten.“ Theresa May hat ihm dafür eine Steilvorlage geliefert. Sie selbst hat erkennbar keinen Plan für den Brexit, braucht also einen äußeren Feind, um ihre Truppen hinter sich zu versammeln. Ihre Vorgängerin Margaret Thatcher hat 1982 mit dem absurden Falkland-Krieg gezeigt, wie so etwas geht.

Ein deprimierendes Schauspiel. Für das sich die Nato-Verbündeten nicht als Statisten auf die Bühne zerren lassen sollten. Solidarität mit Großbritannien? Nein. Jetzt gerade mal nicht.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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29 Kommentare

 / 
  • Trotz aller Ressentiments von Frau Gaus gegen Russland dennoch ein für taz-Verhältnisse differenzierter Beitrag.

  • Keine Kommando-Solidarität mit der Brexit-Tante. Wenn ausgerechnet die jetzt in Brüssel so herumwinselt, sollte man ihr das Schild hinhalten: Betteln und Hausieren verboten!

  • Kriegstreiberei?

    Kündigte May an, in Russland einmarschieren zu wollen?

     

    Kein NATO-Land wird wegen zweier ermordeter Russen in London mit Russland einen Krieg anfangen wollen. Selbst wenn morgen noch mal vier sterben.

     

    Frau Gaus, wäre es vielleicht auch etwas weniger dramatisch gegangen?

    • Bettina Gaus , Autorin des Artikels, Politische Korrespondentin
      @rero:

      Hm. Wer lesen kann, ist im Vorteil: Das, was Sie als Differenzierung fordern, steht im nächsten Satz. Aber macht ja nix, man muss einen Text nicht ganz lesen, um eine Meinung dazu zu haben.

      • @Bettina Gaus:

        Nein, Frau Gaus. Ich habe gar keine Differenzierung gefordert. :-)

        Ich finde, Sie übertreiben die Emotionalisierung.

         

        Sie stellen erst Kriegstreiberei in den Raum und schreiben dann: "Nun wird es – hoffentlich – nicht tatsächlich zu einem Krieg kommen,..."

        Sie schreiben hier nur von Hoffnung, nicht von Rahmenbedingungen, die einen Krieg unwahrscheinlich machen.

         

        Um später weiterzuschreiben: "Sie selbst hat erkennbar keinen Plan für den Brexit, braucht also einen äußeren Feind, um ihre Truppen hinter sich zu versammeln. Ihre Vorgängerin Margaret Thatcher hat 1982 mit dem absurden Falkland-Krieg gezeigt, wie so etwas geht."

         

        Der Artikel ist emotionalisierendes Angstschüren.

         

        Ich nenne es "Dramatisieren", Herr Johnson nennt es "hysterisch".

         

        Wer als Journalistin weiß, wie die eigenen Artikel auf Leser wirken, ist klar im Vorteil.

         

        Meine Empfehlung, Ihren Artikel daraufhin selbst noch mal durchzulesen, werden Sie nicht brauchen. Ich bin mir sicher, das haben Sie nach dem Artikel von Herrn Johnson gemacht.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Deutsche Rechtsprechung besagt:

    Bis zur Verkündung eines Urteils gilt die Unschuldsvermutung.

     

    Wollen Sie sich mit ihrer Argumentation auf auf russisches Niveau begeben?

     

    Unfassbar schlecht was Sie dort von sich geben.

    Naja vielleicht sind sie ja auch ein "social-bot" und es lohnt garnicht ihnen zu schreiben.

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @9076 (Profil gelöscht):

      ...sollte ursprunglich unter dem Kommentar von HUP erscheinen.

  • Ein Artikel voller Anti-Russland-Resentiments, aber dann der Aufruf, erstmal Beweise vorzulegen.

     

    Rudert hier jemand zurück, weil's keiner mehr glaubt?

    • @Volker Birk:

      Keine Sorge, Dominic Johnson hat das schon wieder so zurechtgerückt, wie es offiziell wertewestlich sein muß. https://www.taz.de/!5489568/ Nebenbei Frau Gaus, seine Kollegin im eigenen Haus wie auch alle anderen, die sich Sorgen über mögliche Eskalation machen als hysterisch hingestellt.

  • Nationalcharakter

     

    „Die Engländer ziehen niemals eine Linie, ohne sie zu verwischen.“ (Winston Churchill)

  • "Giftgasangriff" - Frau Gaus, wissen Sie mehr? Bisher wird von einem Giftanschlag, von Chemiewaffen, etc. gesprochen, aber nicht von Gift in gasförmigem Zustand.

  • Warum wurden mitten in der Serie die Schauspieler gewechselt? Die alten waren doch viel besser! Guckst Du:

    https://www.youtube.com/watch?v=lSieUhqIR6k

    YouTube: Blair Lies About Iraq's WMDs

  • „Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt?

     

    Ganz einfach

     

    Diplomaten belügen Journalisten

    und glauben es, wenn es aufgeschmiert.

    Nun fehlt noch, daß auch die Völker wüßten,

    wie man sie regiert und in Kriege führt."

     

    (Karl Kraus)

  • Naja, man kann auch jemanden wegen Indizien verurteilen und die sind in diesem Fall einigermaßen erdrückend. Die Frage ist ja auch: Welche Konequenzen werden gefordert. Sanktionen? Hab ich nicht gelesen. ES wurde Diplomaten ausgewisen und die Queeen kommt nicht zur WM. Das sind doch eher schwache "Strafmassnahmen", von Kriegstreiberei meilenweit entfernt, aber eben doch eine Antwort. In diesem Rahmen kann und sollte die EU bzw. DEutschland sich mit Großbritannien solidarisieren. Wenn Frau May weitergehende Sanktionen verlangt, dann wäre es allerdings richtig nach weiteren Beweisen zu fragen...

    • 9G
      97796 (Profil gelöscht)
      @mlevi:

      Indizien können nur erdrückend sein, wenn sie in Masse auftreten und kausal zusammenhängen. Und selbst dann...

  • Meines Wissens hat der ehemalige Doppelagent doch bereits eine mehrjährige Haftstrafe abgesessen, bis er wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Die Frage ist nun: was für einen Grund soll Russland haben, ihn nun, viele Jahre später, ermorden zu lassen. Verfügte der ehem. Doppelagent noch über entsprechende Geheimnisse, hätten die Russen das sicher spätestens zu seiner Haftzeit aus ihm rausgeklappt, ihn nicht mehr freigelassen, oder ihn halt im Gefängnis ermordet - "er starb eines natürlichen Todes" oder so hätt's offiziell geheißen...

     

    Der Zeitpunkt ist auch nicht gerade ideal: vor den Wahlen in Russland. Also da hätte Russland doch sicher noch wenigstens bis nächste Woche gewartet, der ehemaligen. Doppelagent läuft ihnen ja nicht weg.

     

    Motiv/Indizien. Ich Frage mich: welche?

  • 3G
    38071 (Profil gelöscht)

    Da hatzte ich gedacht wenigstens einen halbwegs objektiven Kommentar bei der taz zu lesen und dann das

    +++++++++++++++++++++++++

    Es gibt starke Indizien, die darauf hinweisen, dass tatsächlich die russische Regierung oder, mindestens ebenso alarmierend, der russische Geheimdienst ohne Wissen der Regierung hinter dem Mordanschlag steckt.

    +++++++++++++++++++++++++

     

    und das

    +++++++++++++++++++++++++

    Wladimir Putin will sich am Sonntag ein weiteres Mal zum Präsidenten wählen lassen. Da kommt es gut an...

    +++++++++++++++++++++++++

     

    1. Es gibt keine starken Indizien sondern nur, das aber imer Übermaß, laue Vermutungen und 2. hat Putin die Wahl so oder so sicher im Sack. Seine Konkurenten liegen in den Umfragen 60-70 Prozent hinter ihm. Der muss überhaupt nichts.

    • @38071 (Profil gelöscht):

      Bei May sieht das aber anders aus.

  • Es war ja nicht nur May allein, Deutschland, Frankreich und die USA haben sich sofort unbesehen angeschlossen.

  • Nichts für ungut, aber internationale Politik ist kein Gerichtshof, und man würde auch in einem solchen Verfahren nicht den Beschuldigten zum Hilfspolizisten befördern, weil er das anbietet, sondern ihn bestenfalls befragen.

    If it walks like a duck and quaks like a duck - it is most possibly murder by putin. Um genau zu sein, ist der Einsatz von Giftgas auf dem Gebiet einer anderen Nation nicht nur kriminell, sondern ein offen kriegerischer Akt.

    Wer dem UK vorwirft hier überzureagieren, der übertreibt um ein paar Größenordnungen. Selbst eine Kriegserklärung - und das wäre der V-Fall für die NATO - läge hier im Bereich der möglichen Reaktionen.

    Ein Mord mit Giftgas und mit radioaktivem Polonium ist nicht nur Mord, es ist eine Demonstration. Man verwendet Mittel die klar staatlich zuzuordnen sind, sehr teuer und kompliziert im Handling sind, und dann stellt man sich frech hin und sagt: ihr könnt trotzdem nichts beweisen...

    Das ist nichts als eine Machtdemonstration, die (vor der Wahl, honi soit...) nach innen wirkt und eine Botschaft an Systemkritiker: wenn du ernsthaft Putins Macht gefährdest, dann bist du tot. Selbst einen unwichtigen Oberst können wir nach vielen Jahren im Ausland killen.

    In dem Fall sind „starke Indizien“ aber genau das. Wenn das Werkzeug, die Tat, und die Opfer sehr stark einer Person zugeordnet werden kann, die davon profitiert, dann muss das auch politische Konsequenzen haben.

    Wenn es nicht Russland gewesen sein soll, dann muss man noch viel irrere VTs bemühen, warum jemand so kompliziert Russland und Putin diffamieren will - das könnte man viel einfacher und billiger machen.

     

    Putin ist ein Mörder, und ein Russland unter ihm ständig zu verteidigen ist wie einer Türkei unter Erdogan verhalten Applaus zu klatschen, einem Uganda unter Idi Amin, oder einem Nordkorea unter Kim Jong-Un.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @hup:

      Absurdistan lässt grüßen.

       

      Ein Dreifach "Hoch!" auf Ihre ausgeprägte Differenzierungsgabe! Russland unter Putin (alles andere als ein Waisenknabe) in einem Atemzug mit dem ugandischen Schlächter Idi Amin oder "Rocket man" Kim JONG-Un zu nennen, kann nicht ernst genommen werden und erübrigt jede weitere Zeile.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Das kann nur jemand sagen, der offensichtlich Dissidenten und ermordete Journalisten in und ausserhalb von Russland ignoriert und verachtet, dem es egal ist wenn Russland die Welt mit Waffen beliefert und international Konflikte anheizt (Syrien), wenn das Regime intern völlig repressiv und undemokratisch organisiert ist.

        Mir ist es wirklich egal wenn jemand der nicht mal das kapiert, nicht mit mir diskutieren will - es ist mir eher recht muss ich sagen.

        • @hup:

          Nenn es Whataboutismus, aber mit den westlichen Waffenlieferungen und Konfliktanheizungen und extralegalen Drohnenmorden etc. sind wir im NATO-Wertewesten und insbesondere die USA ganz schön beim Steinewerfen im Glashaus.

  • Danke - ich hatte in mancher Hinsicht die 'taz' als ehemals linkes Medium doch schon oft abgeschrieben... Nun ist eine Forderung, Sanktionen erst nach Beweiserhebung, Anklage, und Verurteilung durchzuführen, nicht 'links', aber rechtsstaatlich. Das, wofür wir immer so lautstark trommeln, in Russland zB.

    Schön, wenn es auch wieder mal Stimmen der Vernunft & Rationalität gibt, in der taz zumindestens, nicht immer nur Russen-bashing.

    "Russland gehört nach keiner Definition zu uns, noch weniger als der Islam" OK, hier zitiert Frau Gaus die Anderen, aber viele denken tatsächlich so. Also, in meiner Musiksammlung möchte ich nicht auf Tschaikowski, Mussorgski und Rachmaninow verzichten, und Dostojewski hat auch schon manche Bücherverbrennung überlebt.

    Viele setzen mit dem Begriff 'Europa' automatisch die 'EU' gleich, vergessen aber, daß Europa erst irgendwo hinter Moskau aufhört. Diese Ansicht wird von unseren Medien, sicher teils bewusst, stark gefördert. Auch diese Art Ausgrenzung hat unschöne Schatten.

    • @dodolino:

      Dass Europa geographisch bis zum Ural (wenn mich meine Schulgeographie nicht täuscht) geht, ist sicher richtig. Politisch, kulturell, religiös, historisch, gesellschaftlich würde ich Russland dennoch nichtt zu Europa zählen - genausowenig wie die Türkei übrigens. Diese Art von Ausgrenzung scheint mir auch nicht unschön, denn: Europa (oder die EU) ist ja nicht der Nabel der Welt, sondern eine - allerdings im Zerfall begriffene) Wertegemeinschaft. Wer da nicht dazugehört, ist nicht weniger Wert. (Und wenn Rußland oder die Türkei dazugehören wollen, müssten sie sich eben den von Gemeinschaft definierten Werte anpassen

      • @mlevi:

        Ich finde eigentlich hat sich Rußland schon sehr weit diesen angeblichen Werten angepaßt, wenn man bedenkt, dass zu dieser "Wertegemeinschaft" EU auch Polen und Ungarn und ähnliches gehört.

      • @mlevi:

        Sich an die von der Gemeinschaft definierten Werte anpassen würde im Falle Russland doch lediglich bedeuten, die Rohstoffe des Landes zum Ramschpreis an die üblichen Investoren abzugeben, wie es in den Jelzin-Jahren der Fall war.

  • Kriegsvorbereitungen.

  • Danke. Kalter Krieg 4.0 ff