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Kolumne LiebeserklärungKampf der Kackkulturen

In Köln wird ein Hockklo installiert und besorgte Bürger sehen das Abendland in Fäkalien versinken. Dabei sind deutsche Sitzklos scheiße.

Blumenduft für Hockklos Bild: Tom

A ufruhr in Köln: Dort wird das Bürger_innenzentrum renoviert und neben den Sitzklos soll es ab Ende 2018 auch ein Hockklo geben, insbesondere muslimische Gäst_innen soll das ansprechen. Eigentlich ein Grund zur Euphorie – doch von Wertschätzung kein Anzeichen.

Vielmehr ärgern sich Kölner_innen über die vermeintliche Islamisierung ihrer Toiletten. welt.de verstärkt den Unmut gerne durch eine Einordnung der Klos als „in islamischem Kulturkreisen üblich“, jaja, diese Kulturkreise mal wieder. Erst nehmen diese muslimischen Geflüchteten und Migrant_innen sich deutsche Smartphones, dann deutsche Frauen und jetzt auch noch die deutsche Art zu kacken.

Interessanterweise nennt man Hockklos gar nicht „muslimische Toiletten“, sondern französische. Und sie haben vor allem Vorteile. Erst mal spart es viel Zeit, auf ihnen das Geschäft zu verrichten. Erst mal hinsetzen, Mails beantworten und Instagram auschecken bietet sich im Hocken weniger an. Aber ganz ehrlich, Toiletten sind trostlose Orte, vollgepackt mit Bakterien, warum sollte man da unnötig viel Zeit verbringen wollen?

Öffentliche Toiletten sind nicht unbedingt Wohlfühloasen zum Chillen und Entspannen, sondern sollen eine Funktion erfüllen: eine Möglichkeit zum Entleeren der Blase und des Darms. Und dafür sind Hockklos ideal. In Hockstellung entspannt sich der Darm komplett, während er sich im Sitzen häufig verkrampft.

Es fühlt sich besser an

Vor zwei Jahren warb eine Klohocker-Firma mit einem animierten Einhorn, das regenbogenfarben und softeisförmig im Hocken seinen Stuhlgang verrichtete, für sein Produkt. Der Clip ging viral und löste Geständnisse aus: In meinem Umfeld gaben viele Leute zu, dass sie sich häufig einen Eimer, eine Kiste oder einen Karton vor das Klo setzen, um beim Kacken die Hockstellung zu imitieren. Diesen Tipp gibt es auch im Standardwerk für Darmangelegenheiten „Darm mit Charme“.

Doch es ist wie bei der Benutzung von Wasser anstelle von ausschließlich Klopapier, um sich nach dem Klogang zu reinigen: Jede_r Proktolog_in rät dazu und wer es schon mal ausprobiert hat, weiß, wie viel besser es sich anfühlt und wie viel mehr Sinn es ergibt. Aber weil unter anderem muslimische Personen von dieser Praxis Gebrauch machen, finden weiße Europäer_innen sie ganz schlimm, moralisch einfach verkehrt, nicht empfehlenswert, bitte nicht zuhause nachmachen.

Besonders als öffentliche Toilette eignet sich das Hockklo ideal. Die Aufregung darum kommt aus einem Ort des Selbsthasses und der Sturheit. Denn: Sorry, aber wer setzt sich in öffentlichen WCs denn bitte auf die Klobrille? Die Kritik am Hockklo kommt in dem Fall ja nicht von Menschen mit Behinderungen, die auf das Sitzen angewiesen sind, sondern von rassistischen Leuten, die denken, saubere Hintern und ein smoothes Kacken würde sie zum Islam konvertieren lassen.

Technisch gesehen ist das Hockklo die Zukunft, nicht die Plumpsklo-Vergangenheit, wie viele vermuten. Sie sparen Wasser, bei ihnen werden die Fäkalien nicht ins Abwasser gespült und ihr Sammeltank ist viel größer. Auf jedem Level ein Gewinn.

Man stelle sich vor, Deutsche würden ihre Arroganz mal beiseite stellen. Dem Hocken und dem Wasser mal eine Chance geben. Denn von Muslim_innen lernen heißt auch, richtig aufs Klo gehen zu lernen. Es würde die deutsche Kackkultur revolutionieren.

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Hengameh Yaghoobifarah
Mitarbeiter_in
Hengameh Yaghoobifarah studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik an der Uni Freiburg und in Linköping. Heute arbeitet Yaghoobifarah als Autor_in, Redakteur_in und Referent_in zu Queerness, Feminismus, Antirassismus, Popkultur und Medienästhetik.
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32 Kommentare

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  • Ich bin mir nicht sicher, worüber sich hier alle aufregen, aber ist schon mal jemand auf einer öffentlichen Toilette in Deutschland gewesen? Da hab ich mich noch nie hingesetzt, sondern immer nur über das Klo gehockt, was aufgrund meiner Körpergröße leichter ist als für deutlich kleinere Personen.

    Derzeit lebe ich in Japan und hier gibt es neben den berühmten High-tech-Klos auch viele Hock-Klos, die im übrigen zu 99% selbst in den großen Touristenzentren sauber sind.

    Die Art des Klos ist weniger das Problem, als die Ignoranz des Benutzers und der Unwillen ein mögliches Missgeschick zu reinigen.

     

    Im Übrigen möchte ich mal alle Leute, die sich hier über irgendwelche Campingplatz-Klos beschweren fragen, ob sie nicht auch schon mal im Wald ein Geschäft verrichtet haben. Das wird in der Regel auch im Hocken ausgeführt.

    Und ging es nicht darum, dass zusätzlich ein Hock-Klo installiert werden soll? Dann muss man eben mal ein bisschen warten, bis das Standard-Klo frei wird.

  • Ein Hockklo begegnete mir vor circa 25 Jahren das erste mal auf einem französischem Campingplatz. Wie hier schon öfters erwähnt, ein nicht gerade ansehnliches stilles Örtchen. Klar, muss halt auch gereinigt werden, wie Sitztoiletten eben auch. Aber über den Donnerbalken sind wir doch schon etwas hinaus, oder nicht?

    Wasser zum reinigen des Allerwertesten nach getaner Arbeit...soso. Frage als Unwissender: Wie wird getrocknet?

  • Französische Toiletten an französischen Raststätten (schon einige Zeit her): Fussboden nass, Hosenbeine unten durchweicht; wenn man nicht gut zielen kann wird auch der Hosenboden durchnässt, wenn man nicht gut Balancieren kann (kleine Kinder z.B.) fällt man ins flache Becken.

     

    Französische Toiletten in einem nordafrikanischen Land: Schmutzig ohne Ende, überall über den Rand gekackt, die Schuhsohlen hinterher vollgesifft, alles unter Wasser, und bezahlen durfte ich für die Scheiße auch noch. Keine Europäer weit und breit, abgesehen von meiner Wenigkeit, also Toilettenzustand kaum durch kulturelle Falschbenutzung eingetreten. (Hey, das klingt wie von Lowandorder - nur waren das nicht die 1970er, sondern 2005.)

     

    Viel sinnvoller wäre es, europäische Toiletten tiefer aufzuhängen, dann könnte man sitzen und wäre gleichzeitig in der Hocke, ohne einen Hocker zu benötigen.

  • Wo und wie scheißt Ihr eigentlich, wenn Ihr mal kein wohlgeformtes Klo habt. Da bleibt einem in der freien Natur auch nur das Hocken.

    Damals in Gorleben am Bohrloch 1004 hatten die dann schon einen Gruppen-Donnerbalken errichtet. Mann, auf Demos waren hier aber wenige.

     

    Ich habe btw eine chronische Darmerkrankung und häufig Durchfall. In Zügen oder auf manchen öffentlichen Toilleten setze ich mich auch nicht hin, sondern habe Techniken entwickelt auch auf einem Sitzklo alles im Stehen zu machen.

     

    Btw. haben nur die Deutschen und die Niederländer die Kloform, bei der man sich sein Geschäft nachher noch mal anschauen kann. In anderen Ländern ist der Abfluß in der Mitte und es gibt keine flache Ebene da drin.

     

    Aber eines stimmt im Artikel nun gar nicht:

    "ber ganz ehrlich, Toiletten sind trostlose Orte, vollgepackt mit Bakterien, warum sollte man da unnötig viel Zeit verbringen "

    Typisches Vorurteil von Neurotikern mit zu kurz gekommener analen Phase. In jeder Küche sind -zig mal so viele Bakterien wie auf einem Klo. Das liegt einfach daran, dass Lebensmittel nicht umsonst "Lebensmittel" heißen. Da sind überall lebende Organismen am Werk und infolgedessen wimmelt es überall, wo Essen ist, auch vor Bakterien.

    Im Gegensatz zum Klo.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      " In jeder Küche sind -zig mal so viele Bakterien wie auf einem Klo."

       

      Da ist was dran. Ich habe mal gelesen, auf Computermäusen soll auch ordentlich was los sein.

       

      Und wenn Geld auch nicht stinkt, ist es doch übel bakteriell belastet.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Also mir sind die ersten Hockklos in den 70ern in Frankreich begegnet. Anfangs dachte ich: "Ach du Scheisse".

     

    Aber mit ein wenig Übung und Vorsicht ist das kein Problem, ist bequem und geht schnell.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      klar - Insulaner müssen mit allem

      Zurechtkommen.

      &

      Männer sind eh die besseren

      Scheißhaisler! Doch doch.

      Als am VG - die Toilettenkultur zu - Wünschen & der erwartbare Verdacht Sich dann als unzutreffend Herausstellte - Befand die designierte -

      Toilettenfraukollegin für die - Separierten Haisel!

      (Gemach - Gemach - ;)

      Bekannte Karriere-Startrampen!;))

      "Also - ich weiß es auch nicht -

      Die Männerteile san ok -

      Aber was meine Geschlechtgenossinnen da scheint's veranstalten. Ein Rätsel!"

      Sorry - Aber relata refero - ;)

      Berichte Berichtetes!

      Da mähtste nix.

      Normal.

       

      ps France. Geflutete Schuhe et al.

      Nicht so meins. &

      Heute - Geschichte dort!

      Naheliegend! Pourquoi¿?¡!;)

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Je ne sais pas. Wie bei Frauen, weiß man bei Franzosen eben nie so genau, warum und wieso.

         

        Aber: Sitztoiletten können auch eklig sein:

        https://www.youtube.com/watch?v=IJrWlHRT-18

  • & nochens - eh's hier auch

    Wassermäßig ins - nun - multikulti -

    Grundsätzliche - schwappt.

     

    Was Heiters zur uralt Achse -

    'schland - Türkei! Als die noch klappt'

    Einst - Deutsches Reich - Sprang!

    "Es ist vollbracht" SM - aka später "Willem der Doofe" - & lang vor -

    Ehe er Tulpen in Holland züchtete -

    Gern ala Panther - Weil der Mann -

    Bei. Kolonialwarenladen was spätdran!

    & Machte - Schiffskanonenmäßig - Er!

    An der Pier von Istambul fest - kerr!

     

    Großkotzig wie immer sollte die Crew

    Dem erfürchtig staunenden Türkenvolk

    Lang vor Ata sein Türk. Nu.

    Klar. Bekannt. Ein Dreifaches. Jawoll!

    HIPP HIPP HURRAAAAA - Aber Hallo!

    Nun. Ausbringen!! & Laut es. Scholl!

    Wiewohl Islame - Möglichst mit Geschwenkten Humpen!

    Da ließ 'schland sich nicht. Lumpen.

    Jedoch. Oh Graus. Kaum war es. Raus!

     

    Brach ein homerisches Gelächter aus

    Massenhaft kugelte sich alle Welt &

    Hielt sich die Bäuche - Vor Lachen!

    Was willste machen!

    Nu. Alles selbst - Bestellt!

     

    (Hatte doch der unbekannt geblieben Seekadett - & So ahungslos - wie nett -

    Auf Zahlmeisters Weisung im Souk - Eben diese Gefäße - Für obig Spuk!

    Jau. Diese. Ubiquitären für Gesäße -

    Arglos. - Aber tapfer. Doch erworben -

    Um den Kot am After zu entsorgen!;)

    Na dann Prost!

  • Meinetwegen sollen sie doch die Toilette bauen, die sie für richtig halten. Wenn das ein Einzelfall bleibt ist das doch egal.

     

    Trotzdem bleibt für mich der Eindruck, dass sich die deutschen Organisatoren in übertriebener Art und Weise an den Flüchtlingen orientieren. Können die dann im Rest des Landes nicht auf die Toilette gehen?

     

    Wer zu uns kommt muss sich im Klaren sein, dass sich die Welt nicht um ihn dreht.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Man/frau kann ja sachlich diskutieren

     

    a) über die Vor-/Nachteile verschiedener Toilettentypen und

     

    b) ob es sinnvoll ist, für Migranten hier ihre heimischen Lebensverhältnisse nachzubilden

     

    aber wer Menschen mit einer anderen Meinung gleich mal als Rassisten bezeichnet, der/die ist warscheinlich selbst nicht sehr tolerant und schiesst sich selbst aus der Diskussion heraus.

  • Dachte ja ich käm drum rum -

    Aber - Däh - staubt mein Freund&Sangesbruder Karl-Josef Bär

    Frisch aus der kölsch-mailtüte -

     

    "Bär aktuell Nr. 227 …

    Hängt das religiöse Empfinden vom Toilettengang ab? Für Konrad Müller, Vorstandsvorsitzender des Kölner Bürgerzentrums Alte Feuerwache, offensichtlich schon, denn er setzte mit seinen Vorstandskollegen hirnrissigerweise den Einbau einer „kultursensiblen“ Toilette für Muslime durch – ein Stehklo, wie man es früher aus Frankreich kannte. In Frankreich sind diese Stehklos mittlerweile überall verschwunden, und dies aus gutem Grund, weil sie nämlich viel zu unbequem sind. Seit Herr Bär in den 1970er Jahren Frankreich und andere südliche Länder zu reisen begann, hat er diese Stehklos als zumeist verdreckt und überschwemmt in Erinnerung: das bräunliche Wasser stand in der flachen Schüssel meistens 1-2 cm hoch auf dem Boden, man konnte mithin dieses Klo nur mit festem Schuhwerk betreten. Seine Notdurft in der Hocke zu verrichten, und dabei die heruntergelassene Kleidung nicht zu beschmutzen oder in dem nassen Toilettenboden durchzufeuchten, erforderte schon einiges an akrobatischem Geschick. Als Herr Bär vor ein paar Jahren in Tunesien weilte, standen dort solche Klos überall noch weitaus mehr unter Wasser, als er dies von früher aus Frankreich kannte, weil man in Tunesien nämlich anstelle von Toilettenpapier nur einen Wasserschlauch zum Abspritzen verwendet – für Konrad Fischer ist dies jedoch der Inbegriff hygienischen Wohlgefühls in der muslimischen Welt, was sogar seitens einer grünen Lokalpolitikerin zu Recht als „anmaßend“ kritisiert wird. Alles in allem ist letztlich die europäische Kloschüssel als zivilisatorischer Fortschritt zu bejubeln, und der mitteleuropäische Sitzpinkler gilt mittlerweile ja auch in den Kreisen von Hardcore-Feministinnen als vorzeigbar inden Kreisen von Hardcore-Feministinnen als vorzeigbar

     

    …ff - Aber Hallo!

    • @Lowandorder:

      ff

      Da mähtste nix.

      Normal.

       

      "…in Sachen hygienefördernder Emanzipation und anti-patriarchalischer Domestizierung – allein dieser wunderliche Konrad Müller und seine ebenso schrulligen Vorstandskollegen wollen aus ihrem Bürgerzentrum wieder ein Eldorado für breitbeinig-archaische Stehpinkler machen, und wer dort in der Plumpsklo-Kabine dann auch noch das große Geschäft verrichten will, der kann sich sicher sein, dass dieses „kultursensible“ Sanitär-Etablissement nicht in Ost-West-Richtung, sondern Nord-Süd-Richtung justiert ist, denn, - so lässt sich Konrad Müller allen Ernstes vom Boulevardblatt „Express“ zitieren: „Nach Mekka kacken geht gar nicht“. Er muss es ja wissen als Experte für sakrales Sanitärwesen. Eigentlich wäre die Kölner Klo-Posse ein geeigneter Schwank für die stets pfiffigen Stockpuppen im Hänneschen-Theater, wo Konrad Müller allerdings nur die Rolle des Tünnes vorbehalten bliebe, oder besser noch für die kölschen Volksstücke im „Scala-Theater“, wo es gemeinhin immer recht derb und vulgär zugeht und an fäkalistischen und sexuellen Anspielungen nicht gespart wird: „Nach Mekka kacken geht gar nicht“ könnte dort auch der selige Wally Bockmayer in einen Rollentext seiner Komödien hineingeschrieben haben. Doch die törichte Frage, ob man Muslimen in der Fremde durch unbequemere Toiletten, mithin durch kulturellen Rückschritt, ein besseres Lebensgefühl verschaffen kann, schaukelt sich zu einer Grundsatzdebatte doch, wie viel an kultureller Bringschuld die Einheimischen gegenüber den Zugezogenen eigentlich abzuliefern haben, und man ahnt: ein Großteil der kulturellen Konflikte, die wir derzeit bisweilen in unserer Gesellschaft auszutragen haben, resultieren gar nicht aus einem mangelnden Anpassungswillen der Zugereisten, sondern viel eher aus der Naivität und der ideologischen Verblendung, im Falle Konrad Müllers auch aus kultureller Überheblichkeit, als ob die Muslime keine besseren Klos verdient hätten, was Müller sich anmaßt zu entscheiden,

       

      …ff

      • @Lowandorder:

        ff

         

        "…und in anderen Fällen aus der von historischer Schuld beladenen Ängstlichkeit mancher Alteingesessener. So ist denn die „kultursensible Toilette“ für Leute wie Konrad Müller ein Purgatorium: Es drängt sich die Assoziation zu einer Reinigungsmetapher auf. Man reinigt sich symbolisch-rituell durch vermeintliche politische Korrektheit und Zugeständnisse an eine falsch verstandene Multikulturalität von eben jener historischen Schuld der Altvorderen, die in Teilen des kollektiven Gedächtnisses als eine Art Erbsünde nachwirkt, und dann kann man sich zumindest in jenem Bürgerzentrum als rechtschaffener Toilettenmann moralisch überlegen fühlen gegenüber jenen Altvorderen und gegenüber all den Trumps, Le Pens, Gaulands, Petrys und Orbans dieser Welt: wir sind aufgrund unserer humanen Gesten und unserer Weltoffenheit selbst bei der Darmentleerung nicht (mehr) so wie unsere Väter und Großväter. Allerdings hat der Soziologe und Publizist Dolf Sternberger schon in den 1950er Jahren in seiner Abhandlung „ Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“ verdeutlicht, dass ein ursprünglich neutrales Wort unter gewissen Zeitumständen – wie bei den Nazis - eine zynische ideologische Aufladung erfahren könne: als Beispiel nennt er das Wort „Betreuung“ als „diejenige Art von Terror, für die der Jemand - der Betreute - (auch noch) Dank schuldet“. Und das Wort „kultursensibel“, wie Konrad Müller und Konsorten es mit einer gewissen Arroganz und Dank einforderndem Unterton verwenden, wäre nachträglich in dieses Wörterbuch aufzunehmen. Das Purgatorium ist ein Fegefeuer, in welchem die Idee der Säuberung durch den fegenden Besen steckt, im übertragenen Sinne meint dies eine Reinigung auch als eine seelische und geistige Läuterung, und wenn man sich dem höchst seltsamen sanitären Treiben im Kölner Bürgerzentrum Alte Feuerwache einmal vulgärpsychologisch annähern wollte,

         

        …ff the best of the rest

        • @Lowandorder:

          dann würde Herr Bär diesem Konrad Müller und seinen Konsorten unterstellen, ihr Wunsch nach Reinlichkeit der Seele im Sinne von Wiedererlangung der Unschuld ließe sich vor allem mittels einer durch ideologische Verstiegenheit verbogenen Willkommenskultur erzielen, die quasi als eine Art kultureller Buße dann aber in höchstem Maße paradoxerweise die Abkehr von der Sekundärtugend des typisch deutschen Hangs zur Sauberkeit betreibt, wie sie im Schwabenland in der traditionellen „Kehrwoche“ (fegen! Besen! sic!) immer noch einen alltagssoziologischen Höhepunkt erlebt, im stets zugemüllten Köln allerdings seit alters her weniger, weshalb hier im 18. Jahrhundert das Eau de Cologne erfunden wurde, um den Gestank in den Gassen und Gossen besser ertragen zu können. Demnächst ist wieder Tag der Offenen Tür in der neuen Moschee von Köln-Ehrenfeld. Herr Bär hat sich vorgenommen, aus diesem Anlass dort einmal die Toiletten zu inspizieren. Die „Frankfurter Allgemeine“ zitierte jedenfalls schon 2014 den Architekten Paul Böhm, dieser habe sich gewundert, dass in dieser Moschee „vor den Toiletten billige Resopalwände eingezogen werden“. Das sollte Konrad Müller zu denken geben. © Raap/Bär 2017 "

           

          Danke Herr Bär.

          Schön & in jeder Hinsicht -

          Erschöpfend jesaat.

          Si'cher dat.

  • Ich habe Hockklos in Griechenland kennengelernt. Stööhn, sowas kann man/frau nicht gut finden. UNSERE Klos sind die BESTEN, Visitenkarte einer Hochkultur, Visitenkarte der Demokratie und der Menschenrechte. Überlegen Sie bitte mal, wo die Menschenrechte am meisten missachtet werden, - jawohl , in Ländern wo man/frau sich beim Scheiß... hinhocken muss. Und zuletzt, beim sitzen auf Klo fallen mir die besten Kommentare für die TAZ ein. Pups.

    • @lulu schlawiner:

      Das war jetzt aber eine gut versteckte Werbung fürs Hockklo, Respekt!

  • Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo türkische Mitarbeiter das Sitzklo im Hocken nutzten. Da kam richtig richtig "Freude" auf....

     

    Im sitzen pinkeln das "Mann"nicht so spritzt ?

     

    Herrliche Posse.

     

    Schön auch aus dem angegebem link des Welt Artikels.

     

    ""Beim Einbau wurde streng darauf geachtet, dass die Anlage nicht in Ost-West-Richtung orientiert ist – schließlich liegt im Osten die heilige Stadt Mekka. ""

     

    Also meckert mal nicht rum und schei... schön einheitlich.

  • Es ist ja richtig, dass Sie das Thema aufgreifen. Das Abendland geht beim Kacken im Hocken sicher nicht unter. Aber muss man gleichzeitig den Deutschland-Hass so pflegen? Als Neoliberaler lese ich taz täglich (mich erregt sonst nichts mehr im Leben), aber Ihren Deutschland-Hass konnte ich noch nie nachvollziehen. Seien wir doch froh, dass man beim uns im Stehen, Sitzen und Hocken kacken kann...jeder wie er will. Eine unbezahlbare Freiheit. Der Hass aufs Vaterland lenkt da nur ab.

  • Linke Hand abwischen, Rechte Hand im Essen manschen ist ja auch ganz schön unmittelbar u authentisch. Und beim WEIßEN Klopapier könnte man ja auch mal so postkolonial bei, Holla die Waldfee

  • Ob der Sammeltank Größer oder kleiner ist hat doch nichts mit Sitz- oder Hockklo zu tun.

    Ausserdem wünsche ich der Autorin einen richtigen seriösen Dünnpfiff auf ihrem hochgelobten Hockklo.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Ukung:

      Ob sie Autorin uns dann an ihren Erlebnissen teilhaben läßt?

      Ich kann mich noch an Hockklos erinnern, in Frankreich, pfui Teufel.

      Da sind mir gereinigte Sitzschüsseln tausendmal lieber.

      Sich klomäßig anzupassen ist der reinste Shit!

    • @Ukung:

      Letzteres - "in praxi" - wa!

       

      Nach 5 Wochen Marokko &

      Malaria-Prophy. fiebersenkend - & das -

      Abgesetzt in Ceuta! & Wie superb!

      Durchschlagend im Hafen Algeciras -

      Eine hochfiebrig-unbemerkte Grippe!

      Schaffte ich's nicht mal ansatzweise -

      Im Massenklo - Bis in die Kniee noch!

      Gestehe. Verließ feig den braunderb - Streifen - Hörte den Aufschrei doch &

      Aus der Ferne den C-Schlauch-Strahl -

      Erleichtert - Sah ich ihn zumal!

  • Wenn mir jetzt unterstellt werden sollte mit meiner Ablehnung für dieses Angebot einen Kulturkampf anzufeuern, dann: gerne! Ich empfinde die Hockklos als hygienischen Rückschritt, und ich sehe mich darin bestätigt, dass in Frankreich diese Teile eben in den letzten Jahrzehten nahezu völlig verschwunden sind...

  • Benutzen Sie mal ein Hockklo mit Durchfall oder blutenden Hämorrhoiden. Da ist es dann kein Wunder wenn man sich vorm Beten die Füße waschen muss.

     

    Ein einfaches Loch im Boden kann man wohl kaum als technischen oder kulturellen Fortschritt bezeichnen.

  • Aaaalsooo: Öffentliche Hockklos sind da wo sie üblich sind meist übelste Latrinen und stinken (noch viel schlimmer als öffentliche Sitzklos), die Autorin scheint keine praktischen Erfahrungen mit Hockkloszu haben. Die wahre Alternative sind Kompostklos, die stinken nämlich nie, weil nach dem Geschäft Holzspäne draufkommen.

  • Tjaaaa, ich bin 25 Jahre älter als die Autorin und muß ein bißchen widersprechen. Denn ich kenne schon den im Menschen verbauten Schwachpunkt Knie. Wenn die mit dem Alter marode werden ist irgendwann nix mehr mit hinhocken. Insofern sollten diese Klos alternativ angeboten werden, sich aber nicht flächendeckend durchsetzen.

    • @Heiner Jessen:

      Es gibt doch diese islamischen Sitzklos mit dem Piephähnchen, das nach dem Geschäft sehr praktisch das Wasser zum Hintern waschen ausspuckt. In der Türkei sind die Teile inzwischen genauso verbreitet die Stehklos. Hätte die Alte Feuerwache nicht solche anschaffen können?

    • @Heiner Jessen:

      Sie Biologist,Sie, wie können Sie nur!

      • @Mephisto:

        Oha. Dabei hab ich die Knie noch nicht mal in eine Reihe gestellt mit Verschlucken, Blindem Fleck, etc. Zusammengefasst: Intelligent Design.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Heiner Jessen:

      :-)))

  • 3G
    38057 (Profil gelöscht)

    Hockklos sind scheiße, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Ich kann so nicht.