Kolumbianische Umweltschützerin: Trans und Ökologin Nr. 1
Brigitte Baptiste ist Expertin für Biodiversität und queere Ökologie. Nun wird sie als erste Transfrau des Landes Rektorin der Universität EAN.
Die private Uni mit Schwerpunkt auf Unternehmensführung ist im Umbruch. Sie will künftig den Studierenden einen nachhaltigen Unternehmergeist vermitteln. Baptiste wird auch ein Beratungsangebot für Unternehmen etablieren, wobei Unternehmen und Wissenschaftler*innen an der Entwicklung sauberer Energiequellen und nachhaltigen Baus zusammenarbeiten.
Grenzen zu überwinden ist ihre Spezialität. Geboren als Luis Guillermo Baptiste, entschied sie sich mit 35 Jahren, als Frau zu leben. Sie benannte sich nach ihrem Idol Brigitte Bardot und unterzog sich einer Brustoperation. Ihre Haare hatten schon alle Farben des Regenbogens, und sie liebt hautenge Kleider mit bunten Naturmotiven. In der Sache ist Brigitte Baptiste jedoch ruhig und bedacht, argumentiert mit Fakten statt Gefühlen. Auch dadurch hebt sie sich in der kolumbianischen Öffentlichkeit ab.
In Kolumnen und Interviews äußert sie sich zu ökologischen und gesellschaftlichen Themen wie illegalem Bergbau, der Abholzung der Wälder, der Verschmutzung der Flüsse oder dem Umgang mit Transkindern in Schulen. Privat ist sie seit über 20 Jahren mit ihrer Ehefrau Adriana Vásquez zusammen. Das Paar hat zwei Töchter.
2011 wurde sie Direktorin des Humboldt-Instituts, einer unabhängigen teilstaatlichen Einrichtung zur biologischen Vielfalt Kolumbiens – des Lands mit der nach Brasilien zweitgrößten Biodiversität der Welt.
Baptiste wurde als eine von 25 Expert*innen in den Weltrat für biologische Vielfalt der UNO berufen. Als Rednerin war sie zuletzt vor allem zum Thema Queere Ökologie gefragt. Deren Grundgedanke: Ohne Unterschiede gibt es keine Evolution. Oder mit Baptistes Worten: „Nichts ist queerer als die Natur.“
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