Klimawandel in den Alpen: Ein Drittel weniger Schnee
Seit den 1980ern fällt immer weniger Schnee in den Alpen. Die Niederschläge fallen wegen des deutlich wärmeren Klimas jetzt häufiger als Regen.

„Die Entwicklung des Neuschneefalls in den Alpen ist stark negativ, wir können von einem Gesamtrückgang von 34 Prozent sprechen, mit einer deutlichen Verschlechterung nach 1980, die mit einem ebenso deutlichen Temperaturanstieg zusammenfällt“, erklärt Michele Bozzoli, einer der Autoren der Studie. Seit den 1980er Jahren ist laut Studie die Durchschnittstemperatur in den Alpen um etwa einen Grad Celsius angestiegen.
Den Autor*innen zufolge spielt die Höhenlage eine wichtige Rolle: Der Schneefall reduzierte sich unterhalb einer Höhe von 2000 Metern am deutlichsten. Denn die Niederschläge haben nicht etwa abgenommen – im Gegenteil. Doch wegen der durch den Klimawandel gestiegenen Temperaturen fallen diese immer häufiger als Regen. In den südlichen Alpengebieten seien die Temperaturen so stark angestiegen, dass es auch in höheren Lagen eher regnet als schneit.
Der fehlende Schnee beeinträchtigt nicht nur den Wintersport, sondern führt zu weiteren Umweltproblemen. „Ohne das Schmelzwasser im Frühling können die Wasserreserven nicht aufgefüllt werden“, so Bozzoli. „Schnee schützt auch Gletscher und Böden vor Schmelze und Verdunstung.“ Alle Aktivitäten und Prozesse, die auf Wasser angewiesen seien, würden deshalb beeinträchtigt.
Empfohlener externer Inhalt
Die Studie wurde von der Forschungseinrichtung Eurac Research koordiniert. Die neuesten Daten wurden von Wetterstationen aufgezeichnet, die ältesten stammen zum Teil aus handschriftlichen Notizen über den Schneefall an bestimmten Orten. Die Informationen wurden durch eine Zusammenarbeit zahlreicher meteorologischer Dienste, Umweltämter, Hobbymeteorolog*innen und der Universität Trient zusammengeführt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator