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Klimasünder AustralienWeniger CO2 ist immer noch viel

Australien will die CO2-Emissionen in geringerem Umfang als die USA oder die EU senken – obwohl das Land einer der größten Klimasünder der Welt ist.

Düstere Aussichten für Australien. Foto: reuters

Sydney dpa | Australien ist zwar pro Kopf gemessen einer der größten Klimasünder der Welt, doch die Regierung will die CO2-Emissionen in geringerem Umfang als die USA oder die EU senken. Seine Regierung strebe bis 2030 eine Reduktion von 26 bis 28 Prozent unter das Niveau von 2005 an, sagte Regierungschef Tony Abbott am Dienstag.

Mit diesem Vorschlag geht die Regierung in die Klimaverhandlungen Ende November in Paris. Die USA wollen 26 bis 28 Prozent Reduktion bis 2025 erreichen, die EU peilt bis 2030 minus 40 Prozent gegenüber 1990 an.

„Dies ist ein Ziel, das Wirtschaft und Umwelt gerecht wird“, sagte Abbott. Die Pro-Kopf-Emissionen würden dadurch um die Hälfte sinken. Opposition, Klimaexperten und die eigene Klimaschutzbehörde sahen das anders. Die Behörde hatte eine Reduzierung von 40 bis 60 Prozent unter das Niveau von 2000 empfohlen. Das unabhängige Klima-Institut verlangte bis 2025 ein Minus von 45 Prozent.

Nach Informationen der regierungsnahen Zeitung The Australian haben selbst Außenministerin Julie Bishop und Umweltminister Greg Hunt bis zuletzt für ein Ziel von wenigstens 30 Prozent Reduzierung bis 2030 geworben. Australien ist der größte Kohleexporteur der Welt. Die CO2-Emissionen liegen pro Kopf der 24 Millionen Einwohner gemessen so hoch wie in keinem anderen Industrieland.

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3 Kommentare

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  • 2G
    21272 (Profil gelöscht)

    Null Problemo. Wie sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gezeigt hat, wirkt sich ein erhoehter CO2- Gehalt in der Luft nicht auf das globale Klima aus. Selbst die geplanten 26 bis 28 % sind eigentlich gar nicht noetig.

  • Beeindruckend: Der kleinste Kontinent erzeugt die schlimmste Luftverschmutzung und wird nicht einmal rot vor Scham. Wenn dann höchstens vor lauter Hitze, die er auch noch hinnimmt, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich staune, wie es die Bevölkerung schafft, sich seine mörderischen Hitze- und Waldbrandrekorde selbst so schönzureden, dass sie akzeptabel werden. Ist das Rekordsucht? Nein, von der sind wir ja auch besessen, wenn ich mir den Triumph in unseren Medien anhöre, mit dem die neuesten Höchstwerte seit Beginn der Wetteraufzeichnungen verkündet werden - als wäre das ein Gewinn.

     

    Aber dennoch - mich erstaunt immer wieder die Gelassenheit, mit der wir alle gemeinsam, also auch wir europäischen Industrieländer, uns für die Reduzierung unserer Emissionen derart große Zeiträume gönnen, als wären wir die Herren über die Zeit. Wir sitzen auf der Herdplatte, spüren dass sie sich immer weiter erhitzt und legen den Schalter nicht um.

    • @noevil:

      Betrachten Sie einfach mal die quartären Lateritböden Australiens, das derzeitige klima ist dort nicht "Neu", sondern aus dem Alter der jüngeren fossilen Grudwässer ableitbar seit ca. 300.000 a so.