Klimaschutz im Verkehr: Lkw-Maut wird teurer
Die Regierung will mit einem CO2-Aufschlag den Klimaschutz im Verkehr voranbringen. Das treibt die Preise nach oben, warnt die Logistikbranche.
Am Donnerstag wird der Bundestag in erster Lesung das Gesetz beraten, mit dem der CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut für Fernstraßen zum 1. Dezember 2023 eingeführt werden soll. „Wir staffeln damit die Lkw-Maut stärker nach dem CO2-Ausstoß und setzen damit einen starken Anreiz für die Branche, auf klimafreundliche Fahrzeuge umzusteigen“, sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums.
Nutzfahrzeuge verursachten rund ein Drittel des CO2-Ausstoßes im Verkehr. Emissionsfreie Laster werden bis Ende 2025 von der Maut befreit, danach ist nur ein reduzierter Satz fällig.
Der Preis für einen Kasten Bier steige um 50 Cent
„Die Erhöhung der Mautsätze ist dramatisch“, sagte Verbandschef Engelhardt. Auf die Branche komme eine Mehrbelastung von 7,6 Milliarden Euro jährlich zu – die durchgereicht würde. Nach Berechnungen des Verbands kostet das eine vierköpfige Familie 350 bis 400 Euro im Jahr.
Der Preis für einen Kasten Bier steige um 50 Cent. Dabei gebe es keine Lenkungswirkung für das Klima, sagte Engelhardt. Es würden zu wenig emissionsfreie Lkw produziert. Das Bundesverkehrsministerium geht dagegen davon aus, dass die Auswirkungen auf die Verbraucherpreise marginal sein werden.
Neu geregelt werden soll auch die Verwendung der Mauteinnahmen. Sie sollen nur noch zur Hälfte in Fernstraßen fließen. Die andere Hälfte soll überwiegend dem Schienenverkehr zugute kommen. Damit will die Ampel einen Teil des enormen Investitionsbedarfs für die Bahn decken. Dem Branchenverband und der Union gefällt das nicht. Sie wollen, dass das Geld weiterhin in den Straßenbau fließt. „Es geht um das Prinzip Straße finanziert Straße“, sagte die CDU-Politikerin und Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Gitta Connemann.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau