Kinder fragen, die taz antwortet: Gibt es mehr Autos oder Kinder auf der Welt?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Lee, 4 Jahre alt.
Lieber Lee, weltweit gab es im Jahr 2020 insgesamt 1,6 Milliarden Kraftfahrzeuge, also Autos und Lkw zusammen. Laut den Vereinten Nationen lebten im vergangenen Jahr 2,4 Milliarden Kinder auf der Welt. Weltweit gibt es also mehr Kinder als Autos.
Vielleicht überrascht dich das, weil es in Deutschland anders ist. Hier gibt es mehr als 60 Millionen Autos und Lkw. Das sind fast so viel Kraftfahrzeuge wie erwachsene Menschen (circa 70 Millionen), und es werden jedes Jahr mehr Autos. Es gibt auch viele Kinder in Deutschland. Statistisch werden alle als Kinder gezählt, die jünger als 18 Jahre alt sind. Vergangenes Jahr haben 14,3 Millionen Kinder in Deutschland gelebt. Es gibt in Deutschland also mehr als viermal so viele Kraftfahrzeuge wie Kinder.
Zwischen den Zahlen für Deutschland und denen für die ganze Welt besteht ein großer Unterschied. Das liegt daran, dass in anderen Ländern pro Familie mehr Kinder geboren werden als in Deutschland. Die durchschnittliche Anzahl von Kindern pro Frau nennt man Fertilitätsrate. In Deutschland lag sie im vergangenen Jahr bei 1,35. Jede Frau in Deutschland bringt in ihrem Leben also durchschnittlich 1,35 Kinder zur Welt. Die globale Fertilitätsrate liegt dagegen bei 2,4 Kindern pro Frau.
In Deutschland gibt es viel mehr Autos als anderswo
Ein weiterer Grund dafür, dass das Verhältnis von Kindern zu Autos in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern abweicht, ist der, dass die Autodichte hier deutlich höher ist als in anderen Ländern. Die Menschen in Deutschland haben also im Schnitt mehr Autos als die Menschen in anderen Ländern. Autos sind sehr teuer, und viele Menschen in ärmeren Länder können sich kein Auto leisten. Allerdings wächst die Zahl der weltweit zugelassenen Autos stetig. Das liegt daran, dass die absolute Armut zurückgegangen ist und sich jetzt mehr Menschen ein Auto kaufen können.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Autos sind sehr praktisch, man kann mit ihnen jederzeit dort hinfahren, wo man möchte. Andererseits machen Autos auch Lärm und Dreck, wie du weißt, und sie sorgen mit ihren Abgasen dafür, dass es auf der Erde immer heißer und die Luft schlechter wird. Weil es so viele Autos gibt, kommt es oft zu Staus und Unfällen. Daher sollte man sich immer gut überlegen, für welche Wege man ein Auto braucht und wann man auch das Fahrrad, den Zug oder ein anderes Transportmittel nehmen kann.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen