Kinder fragen, die taz antwortet: Wie entsteht Wasser?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Ella, 5 Jahre alt.
Liebe Ella, wie du vielleicht weißt, ist unser Planet blau. Das liegt daran, dass er zwar Erde heißt, jedoch größtenteils von Wasser bedeckt ist. Ohne diese Flüssigkeit wäre das Leben für Menschen, Tiere und Pflanzen nicht möglich.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Wasser ist also überall und kann in der Natur in drei Zuständen gefunden werden. In der Luft zum Beispiel ist es gasförmig. Du siehst es nicht, aber es ist da. Im Eis ist Wasser fest. Du kannst es lutschen. Und in den Seen und Ozeanen ist es flüssig. Da kannst du drin baden oder es trinken, wenn es kein Salzwasser ist.
Aber wo kommt eigentlich so viel Wasser her? Die Geschichte des Wassers beginnt vor 4,6 Milliarden Jahren, also vor unvorstellbar viel Zeit. Damals entstand unser Sonnensystem. Wissenschaftler forschen noch, warum es auf der Erde Wasser gibt. Sie vermuten aber, dass das an zwei Ereignissen liegen könnte.
Die erste Vermutung: Wasser entstand, als sehr hohe Temperaturen zwei Gase im Universum zusammenpressten: Wasserstoff und Sauerstoff. Dadurch wurde Wasser in Dampfform erzeugt. Im Laufe von vielen, vielen Jahren wurde es dann kälter an der Oberfläche der Erde und in der Atmosphäre, bis Wasser auch als Eis oder Flüssigkeit existieren konnte. Und so kamen die ersten Ozeane zustande.
Dass die Erde so viel Wasser hat, ist etwas Besonderes
Die zweite Überlegung: Das Wasser kam durch Asteroiden und Kometen auf die Erde. Diese kosmischen Körper, die durch das Universum reisen, tragen Eis mit sich. Hast du schon mal den weiß glänzenden Schweif eines Kometen gesehen? Der besteht zum Teil aus Wasserdampf, der aus ihm entweicht, wenn er sich der Sonne nähert. Vor langer Zeit schlug ein Schauer von Kometen und Asteroiden auf der Erde ein. Durch die Hitze und den Aufprall schmolz das Eis in ihnen, und es entstand eine riesige Menge Wasser.
Dass die Erde so viel Wasser hat, ist etwas ganz Besonderes. Und weil die Atmosphäre drumherum uns beschützt, kann das Wasser weder entweichen noch von den Sonnenwinden weggefegt werden.
Fast alles ist als Salzwasser in den Meeren enthalten. Das für uns Menschen lebenswichtige Süßwasser, also Wasser mit ganz wenig Salz, macht nur zwei Prozent aus. Es bleibt durch den Wasserkreislauf erhalten, da es sich zwischen den Lebewesen und der Umwelt bewegt, im Wechsel von einem Zustand zum anderen. Durch das Sonnenlicht verdunstet das Wasser von der Erdoberfläche, wird also zu Gas. Wenn es die höheren Schichten der Atmosphäre erreicht, wo es kälter ist, dann verflüssigt es sich wieder und bildet Wolken. Und wenn die wiederum voll sind, verwandeln sich in Regen. So kehrt das Wasser auf die Erde zurück.
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