piwik no script img

Kein Ramadan in ChinaDie Uiguren dürfen nicht fasten

Das chinesische Regime zwingt Muslime zum Verstoß gegen das Fastengebot. Parteisekretäre haben in einem Dorf ein Bierfest abgehalten.

Uiguren demonstrieren in München gegen die Unterdrückung ihrer Landsleute in China. Foto: ap

PEKING taz | Eigentlich müssten die chinesischen Behörden wissen, wie heikel die ohnehin angespannte Lage in der muslimisch geprägten Nordwestregion Xinjiang während des Fastenmonats Ramadans ist. Vor einem Jahr starben in der Stadt Yarkand mindestens 90 Menschen, als aufgebrachte Uiguren gegen die chinesischen Besatzer auf die Straßen zogen und chinesische Polizisten daraufhin das Feuer eröffneten.

Ebenfalls während des Fastenmonats kam es 2009 in der Provinzhauptstadt Urumqi zu schweren Unruhen mit sogar über 200 Toten. Die chinesischen Behörden nehmen aber auch weiter keine Rücksicht auf die religiösen Gepflogenheiten während des für Muslime so heiligen Monats.

Die kommunistische Führung in Xinjiang hat erneut uigurischen Schülern, Studenten und Staatsangestellten das Fasten zum Ramadan untersagt. Wie schon im vergangenen Jahr veröffentlichte die Provinzregierung gleich zu Beginn des Ramadan eine Erklärung auf ihrer offiziellen Internetseite, in der davor gewarnt wird, tagsüber auf Essen und Trinken zu verzichten.

Uigurische Schüler berichten, Lehrer hätten sie gezwungen, Wasser zu trinken. Behörden verpflichten uigurische Händler zudem, in ihren Geschäften Alkohol und Tabak anzubieten. In einem Dorf der besonders muslimisch geprägten Region Niya an der Grenze zu Pakistan haben chinesische Parteisekretäre am Wochenende sogar ein Bierfest abgehalten.

Der Koran verpflichtet jeden Muslim im neunten Monat des islamischen Mondkalenders von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex zu verzichten. Von den rund 20 Millionen Einwohnern Xinjiang ist etwa die Hälfte der Bevölkerung muslimisch. Die meisten davon sind Uiguren oder gehören der Minderheit der Hui an.

Keine freie Religionsausübung

Der Weltkongress der Uiguren, die in Deutschland ansässige Exilorganisation, hält die Unterdrückung des Fastens für einen klaren Verstoß gegen die Menschenrechte. Zudem verschärften diese Anweisungen die ohnehin bereits angespannte Lage zwischen Uiguren und den zugezogenen Han-Chinesen vom Kernland, die inzwischen die Mehrheit ausmachen. „Die uigurische Gemeinschaft ist zu Recht sehr besorgt“, heißt es in einer Erklärung.

Offiziell herrscht in der Volksrepublik Religionsfreiheit. Doch die Realität ist eine andere. Immer wieder beklagen Uiguren, dass ihnen die freie Ausübung ihres Glaubens verwehrt wird. Moscheen stehen unter staatlicher Kontrolle, Imame werden von kommunistischen Parteisekretären bestimmt. Seit dem Aufstand von Urumqi, der sich in diesen Tagen zum sechsten Mal jährt, haben die Spannungen noch einmal erheblich zugenommen. Immer wieder kommt es seitdem zu zum Teil schweren Anschlägen und gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Jahrelange Unterdrückung

So sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker erst vor zwei Wochen zwölf Uiguren von einem 100-köpfigen Polizeikommando erschossen worden. Über die Hintergründe ist nur wenig bekannt. Chinas staatlich kontrollierte Medien berichten einseitig. Meist ist nur von „muslimischen Extremisten“ die Rede.

Ausländische Journalisten werden bei der Berichterstattung behindert und sofort von örtlichen Staatssicherheitskräften begleitet, sobald sie Xinjiang betreten. Unabhängige Recherche ist unter diesen Umständen nicht möglich – zumal uigurische Gesprächspartner mit staatlichen Repressionen rechnen müssen, sobald sie mit ausländischen Journalisten reden. Der uigurische Wissenschaftler Ilham Tohti ist aus diesem Grund Anfang des Jahres zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

45 Kommentare

 / 
  • Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Ich selbst bin Juristin, habe viele Jahre studiert und sehr viel lernen müssen, um zu verstehen was all die Gesetzestexte wirklich bedeuten und aussagen. Es bedarf einer Menge an Literatur und Kommentaren, um einige sehr kurze Normen wirklich zu verstehen. Wenn also jeder einfach in das BGB schauen könnte und auf Anhieb versteht, was der Sinn hinter den Normen ist, warum gibt es dann tausende Bibliotheken gefüllt mit Büchern zum Zivilrecht? Warum studieren wir jahrelang? Weil es eben nicht so leicht zu verstehen ist. Genauso ist es mit dem Koran! Keiner kann mir sagen, er liest eine schlechte Übersetzung und weiss jetzt plötzlich alles über den Islam, auch dazu gibt es wahnsinnig viel an Literatur, Wissenschaftlern und auch unterschiedliche Meinungen. Manche Passagen müssen im Kontext betrachtet werden usw. Genau wie einige deutsche Normen nur im historischen Kontext wirklich verstanden werden können.

     

    Ich hoffe, Sie verstehen ungefähr meinen Vergleich.

     

    Außerdem: darum geht es hier nicht! Ich finde es nur sehr traurig, dass unter einem Artikel, der von der Unterdrückung einer Minderheit handelt direkt wieder Islamhetze betrieben wird. Man mag den Islam nun mögen oder nicht. Darin ist jeder frei. Aber all diese Unterstellungen, von Menschen, die augenscheinlich nicht im Geringsten den Sinn dieser Religion verstehen, sind einfach unnötig.

  • @Chutiella: danke für den Hinweis. Aber eine Frage: ein Artikel der Welt soll uns jetzt erklären was im Islam verboten ist oder nicht? Ich habe mich sehr lange mit dieser Frage auseinandergesetzt und es gibt aufjeden Fall auch Gegenmeinungen, aber diese bilden die Minderheit. Das ist eine sehr komplexe Sache. Man kann auch nicht einfach eine deutsche Übersetzung des Korans nehmen und denken man würde jetzt plötzlich den ganzen Islam verstehen. Zumal die Übersetzungen sehr schlecht sind und nicht annährend das Original wiedergeben können.

  • Komme gerade von 3 Wochen in Xinjiang zurück. Und seit der Ramadan begann, fasten dort viele Muslime (nicht nur Uighuren sind zumeist Muslime, auch die chinesischen Hui). Kinder, Alte, Schwerarbeiter sind zum Fasten nicht verpflichtet. Und Niya (Minfeng) liegt nun wirklich nicht an der Grenze zu Pakistan, sondern am Südrand der Taklamakan.

  • "Gewalt, Terrorismus, Mord, Unterdrückung usw. haben nichts mit Religion zu tun!!! Die Religion wird hier von solchen Leuten ausgenutzt und in den Dreck gezogen."

     

    Der Koran enthält zahlreiche Erlaubnisse/Aufforderungen zum Töten, z.B. bei Apostasie, außerehelichem Geschlechtsverkehr, Homosexualität, Unglaube. In zahlreichen islamischen Staaten und Unstaaten wird dies heute auch so gelebt - auch wenn es Ihnen persönlich nicht gefallen mag. Die Religion des Islam wird hier auch nicht ausgenutzt, da die Religionsstifter den Islam gerade so konzipiert haben.

  • Es stimmt nicht, dass die Lehre des Islam den Handel mit Zigaretten verbietet. Informieren Sie sich also mal lieber selbst, bevor Sie über andere KommentatorInnen her ziehen - hier einige Anregungen:

    http://www.welt.de/politik/ausland/article6680629/Islamische-Rechtsgelehrte-streiten-uebers-Rauchen.html

  • "Moscheen stehen unter staatlicher Kontrolle,....."

     

    In der Türkei auch.

     

  • 1G
    19122 (Profil gelöscht)

    Selbstverständlich ist Fasten aus religiösen Gründen völliger Schwachsinn. Man beachte nur die aktuelle Hitzewelle in Pakistan, wo etliche Fastende aufgrund des übermäßig gesteigerten Wasser- und Nährstoffmangels das Zeitliche segnen. Sehr tragisch, dass Gott sie für ihren besonderen Einsatzwillen derart hart bestraft. Was China macht, geht gar nicht. Es ist jedes Menschen gottgegebenes Recht, seine Gesundheit im Namen des Glaubens zu verhunzen.

    • @19122 (Profil gelöscht):

      Natürlich nicht bei Kindern.

  • Also an Alle: wirklich einfach mal bisschen nachdenken, bevor man losbrüllt und wenn man keine Ahnung hat, dann entweder informieren oder ruhig sein! Noch mehr Hetze gegen irgendeine Gruppe muss wirklich nicht sein!

  • Manche Kommentare hier sind einfach nur unbedacht, kaum fundiert und dienen augenscheinlich nur der Hetze!

     

    Hier wird berichtet, dass eine Bevölkerungsgruppe in einem Land unterdrückt wird und das seit sehr langer Zeit. Es gibt ausreichend Quellen dafür! Einfach mal lesen, bevor man hier die Hetzjagd weiter betreibt!

     

    - Muslimen ist es verboten Alkohol und Zigaretten zu konsumieren UND zu verkaufen, verschenken etc. Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass der Nachbar, Freund, Kollege ja raucht und trinkt und Muslim ist. Das ist seine Entscheidung, es bleibt dennoch im Islam verboten. ganz einfach. Die Gründe dürften auf der Hand liegen.

     

    - wer unter extremen Umständen arbeiten muss, gesundheitlich vorbelastet ist, alt ist, schwanger ist usw. muss NICHT fasten, das ist ganz klar geregelt. Und Kinder müssen schon gar nicht fasten. Und wenn tatsächlich einige Kinder sich in der Schule übergeben müssen (habe ich selbst noch nie erlebt) dann kann es daran liegen, dass sie abends zu viel und zu durcheinander gegessen haben. Und das stimmt wirklich: einige Muslime haben den Sinn des Ramadan nicht wirklich verstanden und denken, sie könnten sich abends mit allem möglichem vollessen. Das ist nicht die Art zu Fasten, die gedacht ist! Und nur weil es dennoch einige tun, heisst es nicht, dass es die Regel ist!

     

    Nochwas: wer sich übergibt, fastet ab diesem Zeitpunkt sowieso nicht mehr. Ist auch ganz klar geregelt.

     

    Und das Muslime schlapp machen während sie fasten, ist auch wieder mal absolut unwahr. Das mag für diejenigen zutreffen, die besonders körperlich hart arbeiten (siehe oben für die Ausnahme für diese Leute) aber der Rest funktioniert ganz normal weiter. Auf der Arbeit habe ich einige, die fasten und alles läuft ganz normal. In der Uni werden Prüfungen geschrieben, gelernt, Hausarbeiten angefertigt etc.

  • > “Schüler gezwungen, Wasser zu trinken”

     

    Vielleicht aus Gesundheitsgründen? Gesundheit > Religion. Zumindest bei uns dürfen Eltern ihre Kinder nicht vorsätzlich schädigen.

     

    Hätten sie sie gezwungen, etwas zu Essen, wäre das schwerer zu verstehen: Auf Essen zu verzichten geht viel leichter (und weniger wahrscheinlich auf die Gesundheit) als auf Wasser.

     

    > “Händler gezwungen, Tabak anzubieten”

     

    Vielleicht, weil sie kein Recht haben, anderen ihren Glauben aufzuzwingen? Soweit ich hier sehe, wurden sie nicht gezwungen, das Zeug zu rauchen. Was würden wir sagen, wenn hier die Christliche Mehrheit sich weigern würde, Freitags Fleisch zu verkaufen?

     

    > “Parteisekretäre…Bierfest”

     

    Dass klingt nach Provokation.

     

    Wobei es auch in Peking, Dalian und Qingdao Bierfeste gibt (habe ich gerade gegoogled), allerdings Ende Juli.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Ist dieser Beitrag ernst gemeint?

       

      Denksportaufgabe: Erkennen Sie den Unterschied zwischen einem Bierfest in Qingdao und Xinjiang während des Ramadan?

       

      Auch bei den anderen Maßnahmen handelt es sich um reine Schikane und nicht um gesundheitliche Fürsorge. Soweit sollte mensch doch denken können!

      • @Dhimitry:

        Ja, er ist ernst gemeint.

         

        Unter dem Titel „China respektiert die Religion der Uiguren nicht“ hätte ich den Text gelten lassen.

         

        Aber „dürfen nicht fasten“, „kein Ramadan in China“ und „zwingt zum Verstoß gegen das Fastengebot“ werden vom Text nicht getragen.

         

        „Einige Schüler müssen Wasser trinken“ → MUSLIME DÜRFEN NICHT FASTEN!

         

        „Geschäfte müssen (weiter) Alkohol und Tabak anbieten“ → KEIN RAMADAN IN CHINA!

         

        „Parteisekretäre halten ein Bierfest ab“ → ZWINGT ZUM VERSTOẞ GEGEN DAS FASTENGEBOT!

  • Nur mal zur Aufklärung für die ganzen voreingenommenen Islamhasser unter euch. Im Islam ist es verboten zu fasten wenn es die Gesundheit nicht zulässt bzw, man gesundheitliche Schäden davon trägt. Ebenso sollte man sich bei Fastenbrechen nicht wahllos vollstopfen sondern leichte Kost essen und vor allem langsam. Schon mal was von Heilfasten gehört oder Detox? Es gibt genug Artikel die belegen, dass Fasten nicht schädlich für den Körper ist sondern nur Vorteile hat, solange man nicht vorher schon gesundheitlich beeinträchtigt ist, weil dann ist es sogar VERBOTEN zu fasten. Genauso gibt es im Christentum das Fasten in einer anderen Form, nur dass sich keiner mehr daran hält. Wann können wir endlich aufhören zu verurteilen und zu hetzen? Lasst euch nicht "vollmüllen" von den verlogenen und manipulierten Medien. Gewalt, Terrorismus, Mord, Unterdrückung usw. haben nichts mit Religion zu tun!!! Die Religion wird hier von solchen Leuten ausgenutzt und in den Dreck gezogen. Einige sollten endlich mal aufwachen und anfangen Frieden zu stiften und nicht Hass.

    • @Sabrina Cizmic:

      Das muß ich überlesen haben. Wo im Koran steht das mit der "leichten Kost?"

      • @Jürgen Matoni:

        ich kann nicht verstehen, wiedo ihr unsere Religion auseinandernimmt, wir euch irgendwas beweisen müssen und ihr es erstmal logisch finden müsst, damit wir es ausüben dürfen. Beschäftigt eich mit euren Religionen oder eurer Religionlosigkeit!

      • @Jürgen Matoni:

        Ich möchte dir (sry wenn ich dich dutze) die Lehre des Islam nicht aufzwingen, aber das kleine 1x1 schon..

        Die Ausrichtung des praktizierens des Islams eines Muslimen muss man nicht 100% im Q´ran wiederfinden, unser (letzter) Prophet Mohammed (sav) ist für den Moslem das Vorbild. d.h. der Moslem richtet sich nach ihm. Beispeil: Im Q´ran steht wir sollen 5 mal am Tag beten. Aber es gibt gar keine Anleitung dazu, wie man betet. Und unser Prophet sagt; "füllt 1/3 eures Magens mit Essen, 1/3 mit Flüssigkeit und 1/3 lasst leer".

        um zB. besser atmen zu können.

  • Über den Aufstand im Juli 2009 hat der Journalist und Schriftsteller Christian Y Schmidt – seinerzeit auch für die taz tätig – eine umfassende Recherche angefertigt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass vor dem Eingreifen der Polizei ein Massaker eines uigurischen Mob an Han-Chinesen stattgefunden hat.

    „Die meisten Opfer sind mittelalte bis ältere Männer und Frauen, manche waren mit dem Fahrrad unterwegs. Und ganz offensichtlich wurden sie zu Tode geprügelt und mit Steinplatten erschlagen, offenbar nur, weil sie Han-Chinesen waren… Von den 187 Toten sind 137 Han-Chinesen (davon 26 Frauen)“

    Die zunächst international erfolgreiche Umdeutung des Geschehens in ein Massaker an statt von Uiguren wurde von ebendem World Uyghur Congress lanciert, auf den sich Felix Lee noch heute beruft. Seine angelsächsischen Kollegen dagegen, wahrscheinlich mit etwas Berufsethos ausgestattet, korrigierten ihre Berichterstattung ein paar Tage später.

    Warum verschweigt Felix Lee in seinem völkischen Hass erzeugenden Artikel die Existenz eines islamischen Terrorismus in Xinjiang? Die Organisation heißt (East Turkestan Islamic Movement (ETIM), eine Al Qaida nahestehende Terrorgruppe. Der von Felix Lee angesprochen Ilham Tohti ist wegen Unterstützung dieser Organisation verurteilt worden. Ob zu Recht oder zu Unrecht –darüber kann und soll ein kritischer Journalist natürlich recherchieren und dann berichten, aber nicht wie Felix Lee behauptet: „uigurische Gesprächspartner (müssen) mit staatlichen Repressionen rechnen, sobald sie mit ausländischen Journalisten reden. Der uigurische Wissenschaftler Ilham Tohti ist aus diesem Grund Anfang des Jahres zu lebenslanger Haft verurteilt worden.“

    Das ist schon mehr als nur dreiste Leserverdummung.

    • @Ostwind:

      "Seine angelsächsischen Kollegen dagegen, wahrscheinlich mit etwas Berufsethos ausgestattet, korrigierten ihre Berichterstattung ein paar Tage später."

       

      Sie sind doch sicher in der Lage für Ihre Behauptung einige seriöse Quellen zu liefern, oder?

      • @Dhimitry:

        Als eine Quelle kann ich Ihnen die "Konkret 8/2009" nennen. Dort werden der Guardian, AP, Wall StreetJournal, Telegraph u.a. aus der Zeit vom 8. bis 11. Juli 2009 zitiert.

        Über eine enge Verbindung des WUC mit der ETIM berichtet u.a. die US amerikanische Institution Stratford - unverdächtig jeder Chinasympathie - garantiert!

    • @Ostwind:

      Er beklagt eine Diskriminierung. Wenn dies nun "völkischen Hass" erzeugen soll, muss man Ihrer Meinung nach über Ungerechtigkeiten wohl schweigen?

  • "Meist ist nur von „muslimischen Extremisten“ die Rede."

     

    Ja, das kennen wir auch aus Guantanamo, Abu Ghraib und von den US-Drohnenmorden. Und als in Vietnam 3 bis 4 Millionen Vietnamesen mit Agent Orange getötet wurden, waren das alles "Vietcong".

  • Gezwungen, Wasser zu trinken, aha. Vielleicht haben die Kinder ja Anzeichen von Dehydrierung oder Kreislaufschwäche gehabt?

     

    An unserer Schule kotzen derzeit öfter mal muslimische Kinder, weil ihnen das "Fasten" - es ist ja in dem Sinne gar keines, weil sich nach Sonnenuntergang doch der ausgehungerte Bauch vollgeschlagen wird - nicht gut tut.

     

    Als Mohammed oder wer auch immer den Fastenmonat erfand, mußten Kinder noch nicht zur Schule und die Menschen hatten in dieser Zeit nicht viel zu arbeiten. Die Bauern hatten die Felder bestellt und warteten auf die Ernte, die Hirten ließen die Ziegen weiden und die Handwerker haben einen Gang runtergeschaltet.

     

    Meines Erachtens völliger Unfug, diesen Brauch in die moderne Zeit zu importieren. Zeigt aber einmal mehr, wie blind Religion doch machen kann.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Dude Kreiner, auch mal wieder mit von der Partie?

       

      An meiner Schule kotzen derzeit viele Kinder aufgrund ihres abendlichen Alkoholmissbrauchs.

       

      Als Gott den Wein erfand gab es auch noch keine Ganztagschulen. Sollen wir deshalb jetzt auch auf diesen Giftstoff verzichten?

      • @Dhimitry:

        Von welchem Gott reden Sie? Den Wein jedenfalls erfand, ebensowenig wie den Ramadan, ein solcher Gott, der selbst nur von Menschen erfunden wurde.

         

        Aber in der Tat: Kinder sollten wirklich besser auf Alkohol verzichten. Das haben Sie richtig erkannt.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      ich glaube, dass du als Baby des öfteren unter Dehydrierung leiden musstest?

      Ein Kind, welches von 5 Polizisten fesgehalten wird und dem der 6. die Wasserflasche in den Mund reindrückt als Kreisschwäche... naja... wärest du lieber öfters in der Schule gewesen als vor dem Fernseher und Bild...

      Ich glaube, dass den wenigsten hier bekannt ist wie schlimm es um die Christen in China steht!

      Kaum noch an einer Kirche Kreuz vorhanden, etliche Kirchen wurden einfach abgerissen. Mit Glaubensfreiheit hat China nicht viel am Hut...

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Es ist unglaublich, welcher Hass sich in Ihren Worten versteckt. Der Artikel berichtet von einer extremen Drangsalierung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe und alles was Sie dazu zu vermelden haben ist bloße Ablehnung gegenüber einem religiösen Brauch. Noch dazu sind Ihre Aussagen schlicht falsch; Weder sind Kinder verpflichtet, zu fasten, noch generell Schwache, etwa Dehydrierte oder Kreislaufschwache. Im Gegenteil, in diesen Fällen ist das Fasten sogar untersagt. Ihre Behauptung, Menschen vor 1450 Jahren hätten weniger Arbeit als heute, lasse ich mich mit einem Verweis auf ein Geschichtswerk stehen. Ich denke, das schaffen Sie selbst. Dabei können Sie vielleicht auch mal die Definition von Fasten nachschlagen.

  • Den fast identischen Artikel gab es auch 2012, 2013, 2014. Man könnte meinen, kaum ist Sommer, muss das große Nachrichtenloch gestopft werden. Ich warte also auf den dazu passenden jährlichen Artikel zu Aleviten in der Türkei, die bedrängt werden, weil sie nicht fasten.

  • Die Wahrheit in den Tatsachen suchen II

     

    Felix Lee schreibt von einem Aufstand der Uiguren gegen chinesische Besatzer – eine hanebüchene Phrase: Besatzer sind bekanntlich Militärs einer fremdländischen Macht. Xinjiang gehörte schon vor ca. 2000 Jahren zu China und ist seit 1949 autonomes Gebiet der VR China, und es leben hier nicht nur Uiguren und Han-Chinesen, sondern viele andere Völker mit verschiedenen Religionszugehörigkeiten, Mongolen, Kirgisen, Kasachen, Hui. Allen Religionen stehen entsprechende Gotteshäuser zur Verfügung, allein über 230 000 Moscheen.

    An allen Universitäten kann man in der Mensa Halal-Menus finden, sogar in separaten Bereichen.

    Wenn Felix Lee irgendwo in China in eines der zahlreichen muslimischen Restaurants geht, wird er sich vergeblich ein Bier zum Essen bestellen. Der Gastwirt bestimmt, ob oder ob nicht.

    Das alles weiß er, aber er schreibt es nicht. Warum nicht?

    • @Ostwind:

      Die Diaspora ist halt meist etwas, nunja, übereifrig.

    • @Ostwind:

      ".....2000 Jahren zu China und ist seit 1949 autonomes Gebiet der VR China"

       

      Nee, ganz bestimmt nicht. Mal nach Xinjiang und Uiguren googeln !

  • Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Sie unterdrückt damit also Muslime???

     

    Und die Muslime hier, auch in mehrheitlich muslimisch besidelten Stadtbezirken gehen öfters bei Aldi und Lidl einkaufen, die nicht mal gezwungen werden müssen, Alkohol und Tabak anzubieten. Mein alevitischer Kioskbesitzer in der Nähe macht das auch und interessiert sich nicht fürs Fasten wie auch die meisten Christen ihre Fastenzeit nicht interessiert.

    • @Age Krüger:

      was für ein zynischer menschenverachtender kommentar angesichts der lage der uighuren in china.

      • @Tim:

        Nee, ein Kommentar zu einem Artikel, der nix über die Menschenrechte schreibt, über die Toten, die bei den massenhaften sozialen Unruhen in China einfach in Kauf genommen werden, sondern nur ein religiöses-mystisches Zeug absondert, weswegen ich die Uiguren in China nicht bedaure.

         

        Über die Situation der Menschenrechte in Uigurien sagt der Artikel leider nix aus.

  • So einen tendenziösen und schlecht recherchierten Artikel hätte es noch nicht einmal in der WELT gegeben.

     

    Was passiert, wenn ein chinesischer muslimischer Schüler oder Arbeiter in Kashgar bei 31°C wegen Dehydrierung infolge des Fastens kollabiert, womöglich mit Todesfolge?

     

    Noch nie in der Geschichte Chinas hatten die Uiguren so viele Freiheiten wie heute. Nur weil China ihnen im autonomen Gebiet keinen islamischen Gottesstaat zugesteht, kann noch lange nicht von Diskriminierung gesprochen werden.

     

    Haben in Kreuzberg oder Neukölln während des Ramadan auch die Kneipen geschlossen oder herrscht Partyverbot?

     

    Ich gehe davon aus, dass die Uiguren den einschlägigen Hetzern in Wirklichkeit genau so am Allerwertesten vorbei gehen, wie die Krimtataren, die Tscherkessen oder die Yanomami-Indianer. Diese Volksgruppen werden politisch funktionalisiert, während andere, die viel eher unsere Unterstützung und Solidarität bräuchten, ignoriert werden, da sie nicht von einer Regierung, sorry, einem "Regime" des transatlantischen Feindschemas unterdrückt werden.

    • @Khaled Chaabouté:

      Haben in Kreuzberg oder Neukölln während des Ramadan auch die Kneipen geschlossen oder herrscht Partyverbot?

       

      Nein, aber es wird auch niemand gezwungen mitzumachen, oder?

  • Auch in China ist der Ramadan nicht verboten. Jeder kann essen und trinken, wann er/sie will. Da Han-Chinesen keine Muslims sind, geht das Leben natürlich weiter. Und wenn Muslims tagsüber aus Ernährungsmangel schlapp machen, finden die Chinesen das nicht lustig, daher die Warnung.

    • @Kappert Joachim:

      Nein, Muslims machen tagsüber nicht schlapp, weil diese da nichts essen. Noch keinen muslim. Arbeitskollegen gehabt ¿

    • @Kappert Joachim:

      Lesen Sie den Artikel bitte noch einmal.

  • > In einem Dorf der besonders muslimisch geprägten Region Niya an der Grenze zu

    > Pakistan haben chinesische Parteisekretäre am Wochenende sogar ein Bierfest

    > abgehalten.

     

    Ich frage mich gerade ob islamische Uiguren gezwungen wurden bei dem Bierfest mit zu trinken. Denn wenn nicht, ist der Skandal eher der dass es negativ dargestellt wird wenn "ungläubige" sich nicht an die Fastenzeiten von Moslems halten wollen. Oder kann ich es meinen Mitbürgern negativ anrechnen wenn am Freitag Schlemmerfeiern mit Fleisch abgehalten werden? Bekomme ich dann auch einen Artikel in der taz in dem meine Menschenrechte verteidigt werden?

    • @Milchpreis:

      Chinesische Parteisekretäre setzen ein Bierfest in einem, mutmaßlich hauptsächlich von muslimischen Uiguren bewohnt, wird ausgerechnet zum Ramadan ein Bierfest abgehalten. Und natürlich stand es da jedem Bewohner frei, ob er etwas trinkt oder nicht. Das glauben Sie doch nicht wirklich.

       

      Und was ist mit den Lehrern, die ihre uigurischen Schüler zwingen Wasser zu trinken? Sicherlich nur eine reine gesundheitliche Maßnahme oder?

      • @Jan Berger:

        ...auch Sie wissen nicht, warum die uigurischen Schüler 'gezwungen' wurden, Wasser zu trinken. Vielleicht waren die Schüler dehydriert, oder vom Fasten derart geschwächt, dass die Lehrer Angst um ihre Gesundheit hatten?!

    • @Milchpreis:

      @MILCHPREIS Ihr Post könnte ja den ein oder anderen bedenkenswerten Punkt in sich haben.... geriert sich aber leider platt und populistisch.....

  • Die chinesische Führung wird das ernten was die hiermit gesät haben.

    Nur, wieder werden dann die Uiguren und normale Chinese darunter leiden.

    Kein Wunder dass die chinesische Regierung sich so gut mit Putin verstehen. Passt doch alles bestens.