Kein Platz für Schalke 04: Schlimmer als alle anderen
Ein Schalke-Hasser macht sich Luft: Selbst die Zweite Liga hat S04 nicht verdient. Lizenzentzug für einen Klub mit solch fürchterlichen Traditionen!
S chalke 04 ist auf dem richtigen Weg – in die Zweite Liga. Daran wird auch der fünfte Trainer in dieser Saison nichts ändern. Am Dienstagabend ernannte dieser durch und durch unsympathische Verein Dimitrios Grammozis zum Trainer. Am Freitagabend nimmt er beim Spiel gegen Mainz erstmals auf der Schalker Bank Platz. Entweder steckt der 42-jährige Grieche aus Wuppertal in akuter Geldnot, oder er hat eine masochistische Ader. Er will auch beim Abstieg in Gelsenkirchen bleiben.
Schalke hat bereits vier Trainer in dieser Saison verschlissen, und auch den Sportvorstand, den Teamkoordinator, den Athletiktrainer und den Co-Trainer hat man am Sonntag geschasst. Aber Kotelett Tönnies, der Schweinebaron, schwirrt noch im Dunstkreis des Vereins herum.
Ausgerechnet Tönnies, der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende von Schalke. Voriges Jahr ließ er sein Amt wegen einer rassistischen Entgleisung drei Monate ruhen. Der Mann ist ein mehrfach überführter Gauner, abtreten musste er aber wegen der inhumanen Zustände in seinen Fabriken. Sein Geld aber nimmt der Verein. Jüngst besiegelte man einen Deal.
Der Rassismus zieht sich bei Schalke wie ein roter Faden vom Ex-Aufsichtsratschef bis zum Fußvolk durch, auch wenn es viele anständige Fans gibt. Der Vereinsvorstand muss sich aber ständig für die Entgleisungen der eigenen Fans entschuldigen, in der Geschäftsstelle gibt es vermutlich ein Formschreiben, in das bei Bedarf nur Name und Ort eingesetzt werden müssen. Und Bedarf gibt es genug.
„Geschlossen hinter dem Führer“
Beim Punktspiel gegen Paderborn kamen Schalke-Fans mit Affenlauten zu Wort, sobald ein gegnerischer schwarzer Spieler an den Ball kam. Youssoufa Moukoko wurde beim Dortmunder Derbysieg auf Schalke mit rassistischen Beleidigungen überhäuft. Jordan Torunarigha von Hertha wurde ebenso bepöbelt. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Manch einer würde es bedauern, sollte ein „Traditionsverein“ wie Schalke absteigen. Aber was für eine Tradition ist das? Ernst Kuzorra und Fritz Szepan prägten den Klub in den zwanziger und dreißiger Jahren. In der Nazizeit wurde Schalke 04 zum erfolgreichsten Fußballklub Deutschlands. Viele Spieler ließen sich von den Nazis gerne einspannen. Kuzorra und Szepan traten 1937 in die NSDAP ein, Szepan rief mehrmals dazu auf, „geschlossen hinter dem Führer“ zu stehen. Die Schalker Elf machte mehrmals Reisen durch besetzte Länder zur Truppenbespaßung, gespielt wurde gegen Soldatenmannschaften.
Die Nazis zeigten sich dankbar, 1938 übernahm Szepan im Zuge der Arisierung ein Kaufhaus, die jüdischen Besitzer wurden später im KZ ermordet. Nach dem Krieg zahlte Szepan eine Entschädigung an den Jewish Trust. Die Alliierten stuften ihn als Mitläufer ein. 1964 wurde der „Mitläufer“ Vereinspräsident von Schalke.
Sicher, kaum ein Verein hat sich in der Nazizeit anständig verhalten, und es gibt heutzutage auch bei anderen Klubs Rassisten. Aber bei Schalke ist das alles noch ein bisschen schlimmer. Auch in der Zweiten Bundesliga ist kein Platz für Rassisten. Aber es besteht Hoffnung: In Anbetracht der desolaten Finanzen könnte der Verband dem Verein die Lizenz verweigern.
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