Kampf gegen Ebola: Ministerin sucht Freiwillige
Die Epidemie in Westafrika fordert immer mehr Opfer. Bundesverteidigungsministerin von der Leyen ermutigt nun Bundeswehrangehörige zu freiwilligen Hilfseinsätzen.

Ursula von der Leyen im Bundestag. Bild: reuters
BERLIN afp | Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will medizinisches Personal der Bundeswehr auf freiwilliger Basis zu Einsätzen in die Ebola-Gebiete in Westafrika entsenden. Sie werde am Montag „einen Aufruf starten innerhalb der Bundeswehr, dass diejenigen die wollen und können, sich melden“, sagte von der Leyen am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Sie bezeichnete ihr Vorhaben als „Versuch, medizinisches Personal dorthin nach Liberia zu bringen“. Bis zum Beginn des Einsatzes könne es noch vier Wochen dauern.
Es gehe ihr um ziviles und militärisches Personal, sagte von der Leyen. Die Freiwilligen sollten für den Umgang mit Ebola-Kranken eine Kurzausbildung bekommen, „die andockt an das, was die meisten Ärzte oder Pflegepersonal, auch Apotheker, schon können, damit sie sich auf diese hochspezifische Situation auch einstellen“. Zudem sollten die Mitarbeiter Informationen zur Absicherung ihres Einsatzes erhalten. Sie sollten „wissen, dass, wenn etwas passiert vor Ort, sie auch sicher hierher zurückgebracht werden können“.
Deutschland und Frankreich hatten am Freitag die Einrichtung einer Luftbrücke für die westafrikanischen Ebola-Gebiete angekündigt. In der senegalesischen Hauptstadt Dakar soll binnen zwei Wochen ein Stützpunkt aufgebaut werden, von dem Bundeswehr-Maschinen die besonders betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone anfliegen sollen. Die Bundeswehr will bis zu hundert Soldaten und vier Transall-Flugzeuge entsenden. Auch soll ein Behandlungszentrum mit 50 Betten nach Liberia geliefert werden.
Seit dem Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika starben in Liberia, Sierra Leone und Guinea nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 2630 Menschen an dem Virus.
Leser*innenkommentare
Gerda Fürch
"Ebola" erinnert an Entdeckung, Ausbruch und weltweite Verbreitung an "Aids". 1981 im Kongo, auch Afrika. Dirk Niebel von der FDP bezeichnete in seiner Amtszeit den riesigen Kontinent Afrika als "Vorgarten" von Europa.
Abgesichert - sofort parallel - müßten vor allem die zahlreichen , engagierten afrikanischstämmigen Helfer, Dolmetscher, Vermittler und Dienstleister direkt durch die EU und USA!
Sonst ergeht es ihnen eines Tages wie den einheimischen Afghanen in Afghanistan.
Oliver-Michael Schilcher
Interresant ist , wieviele sich freiwillig melden werden/würden. 10? 20? 100? lol!!
Nominoe
@Oliver-Michael Schilcher Über 500 am ersten Tag.
Rainer B.
@Nominoe Sagt die Bundeswehr.
Rainer B.
Das ist mal wieder typisch. Freiwillige sollen sich melden aus der Mitte der hierarchischen Bundeswehr. Da ist es doch nicht allzu weit her mit der "Freiwilligkeit". Wer mitmacht, stirbt oder darf auf Beförderung hoffen.
"Sie sollten wissen, dass, wenn etwas passiert vor Ort, sie auch sicher hierher zurückgebracht werden können“.
Als ob es hier eine wirksame Behandlung gegen Ebola gäbe.
Uschi fahr voran, auf der Ebola-Bahn!
conny loggo
@Rainer B. Wehe wenn diese Leute der deutschen Bürokratie in die Hände fallen. Kriegsversehrte aus allen Kriegen könnten ein Lied davon singen. Incl der Afghanistanrückkehrer mit psychischen Problemen. Wie sieht das aus mit Lebensversicherungen mit dem Rentenrecht? Wer in Deutschland mehr als 2 Stunden mobil sein kann ist über kurz Hartzbezieher. Wer helfen will sollte sich, von seinem Anwalt vertreten, vom deutschen Staat vertraglich absichern lassen bis in die letzte Minute seines Lebens