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Journalistin über gefälschte Nachrichten„Die meisten Leute sind naiv“

Die ukrainische Website Stopfake.org entlarvt Propaganda. Chefredakteurin Tetiana Matychak über die schwierige Suche nach der Wahrheit.

Kontrolle ist besser: Russische TV-Sender werden auch in der Ukraine empfangen. Foto: reuters
Viktoria Morasch
Interview von Viktoria Morasch

taz: Frau Matychak, die Berichterstattung über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ist von unterschiedlichen Interessen vergiftet. Wie kommt Stopfake an die Wahrheit?

Tetiana Matychak: Manchmal können auch wir die Wahrheit nicht finden. Wir verlassen uns nicht auf Meinungen oder Augenzeugen, sondern sammeln Fakten, Videos, Fotos, Statistiken. Wenn wir nicht genügend Fakten haben, können wir einen Fake nicht aufdecken und müssen davon ablassen. Wir können leider nur eine kleine Prozentzahl aufdecken.

Wie genau decken Sie gefälschte Nachrichten auf?

Wir kennen einige Webseiten, die regelmäßig Fakes veröffentlichen. Die meisten davon gehören dem russischen Staat. Außerdem beobachten wir das russische Staatsfernsehen, zum Beispiel Russia Today oder TV Svesda, das ist der Sender des russischen Verteidigungsministeriums. Wir beobachten natürlich auch ukrainische Medien, die Webseiten der Separatisten. Wir prüfen die Nachrichten in diesen Medien jeden Tag. Meistens stimmen sie, aber manchmal entdecken wir etwas. Wir vergleichen Bilder eines Ereignisses, suchen nach Spuren von Photoshop, arbeiten mit Google Maps, mit Wetterdaten. Meistens hilft einfach logisches Denken. Nachrichten über die Ukraine in russischen Medien sind manchmal auch wirklich lustig. Andererseits gibt es auch Geschichten, die uns merkwürdig vorkommen und am Ende leider wahr sind.

Was war Ihr größter Erfolg?

Wir hatten viele kleine Erfolge. Der größte und bemerkenswerteste war das gefälschte Foto von einem ukrainischen Flugzeug, das das malaysische Flugzeug auf Flug MH17 abgeschossen haben soll. Der russische Staatssender Perwy Kanal (Erster Kanal) brachte es in Umlauf. Wir haben das Foto analysiert und herausgefunden, dass es eine blanke Lüge war. Wir haben Bilder verglichen und bewiesen, dass das Bild des Fernsehsenders gephotoshopt war. Ungefähr zur gleichen Zeit haben auch das deutsche Recherchebüro Correctiv und das britische Netzwerk Bellingcat Satellitenbilder verglichen. Sie kamen zum gleichen Ergebnis. Dieser Fund wurde von vielen anderen Webseiten aufgenommen, europäische und russische Medien erwähnten Stopfake.

Wie schafft es Stopfake, unabhängig zu bleiben?

Wir nehmen keine Gelder von Regierungen an. Weder von der Ukraine noch von der EU. Wir finanzieren uns über Spenden und seit 2015 auch über zwei Stiftungen. Außerdem sind wir Profis und versuchen, objektiv zu bleiben.

privat
Im Interview: Tetiana Matychak

33, ist Mitgründerin und Chefredakteurin von Stopfake. Seit März 2014 arbeitet ein Team aus 15 Redakteuren und freien Mitarbeitern ehrenamtlich daran, gefälschte Nachrichten über die Ukraine aufzudecken. Die Website hat nach eigenen Angaben etwa 500.000 Aufrufe im Monat.

Geht das immer? Würden nicht auch Journalisten in dieser angespannten Situation gern eine Position einnehmen und für etwas kämpfen?

Wenn ein Journalist anfängt, für etwas zu kämpfen, hört er auf, ein Journalist zu sein. Journalisten müssen objektiv sein. Manche sind für die Ukraine in den Krieg gezogen, kämpfen im Donbass – das sind keine Journalisten mehr. Manchmal haben wir in der Redaktion auch Diskussionen. Jemand sagt: „Lasst uns diesen Fake nicht aufdecken, er nützt der Ukraine“. Aber wir machen es natürlich trotzdem. Alles andere würde uns unglaubwürdig machen.

Sind ukrainische Journalisten objektiver als russische?

Ja, weil die meisten unserer Medien nicht vom Staat kontrolliert werden wie in Russland. Ukrainische Journalisten haben weniger Angst, für die Wahrheit bestraft zu werden. Man findet immer ein Medium, für das man seriös berichten kann. In der Ukraine haben wir ein anderes Problem: Die Journalisten sind oftmals schlecht ausgebildet oder zu faul und machen Fehler. Zum Beispiel nehmen sie soziale Medien als Quelle. Es gibt in der Ukraine keine Propaganda.

Aber auch die ukrainische Regierung kommuniziert ihre Interessen über die Medien.

Ja, aber es ist anders als in Russland. In der Ukraine gehören nur ein Fernsehsender und zwei Zeitungen dem Staat. Die restlichen Medien gehören Oligarchen. Die haben zwar ihre persönlichen Interessen, wollen ihre Geschäfte schützen, aber sie kooperieren nicht unbedingt mit der Regierung. So gibt es immerhin vielfältige Informationen. Natürlich gibt es die auch in Russland. Wir arbeiten mit den seriösen russischen Medien wie TV Doschd, Meduza und der Nowaya Gazeta zusammen.

Wie funktioniert Ihrer Meinung nach russische Propaganda?

Die russische Regierung versucht, nicht eine, sondern viele unterschiedliche Botschaften zu senden. So kommt es zu unzähligen Versionen einer Geschichte. In der Sowjetunion gab es immer nur eine Wahrheit. Heute gibt es viele. So war es auch beim Absturz des Flugzeugs der Malaysia Airlines: Zuerst sollte das Flugzeug von selbst abgestürzt sein, dann hieß es in den russischen Medien, es sei von der Ukraine angegriffen worden oder von den Amerikanern. Die Leser oder Zuschauer können nichts glauben, weil sich die vorherigen Informationen immer wieder als falsch herausstellen. Das Ziel ist, zu signalisieren: Es gibt keine Wahrheit, alles ist möglich.

Aber lassen sich Menschen so lenken?

In diese Verwirrung werden alte Botschaften aus Sowjetzeiten gemischt: Der Westen ist schlecht, es ist besser, arm in Russland zu leben als mit westlichen Werten. Putins größte Angst sind Demonstrationen, ein russischer Maidan. Er will die Russen verwirren und die Ukraine destabilisieren. Die russische Bevölkerung soll sehen: Eine Revolution kann nicht erfolgreich sein.

Stopfake kämpft gegen einen mächtigen Gegner. Was glauben Sie, wie viel Sie wirklich ändern?

Wir haben kein großes Budget und können nicht auf Augenhöhe mit großen Fernsehsendern kämpfen. Aber wir können ein Vorbild für andere Journalisten sein. Viele ukrainische Journalisten haben angefangen, das Gleiche zu tun wie wir. Wir bringen unseren Journalisten also bei, wie man Fakten checkt, Informationen verifiziert.

Glauben Sie, Russen und Ukrainer sind naiv im Umgang mit den Medien?

Die meisten Russen und Ukrainer glauben, alles, was im Fernsehen kommt, sei wahr. Sie sind sehr naiv. In der Ukraine haben die Leute wenigstens unterschiedliche Fernsehsender, sie können Informationen analysieren und vergleichen. In Russland gibt es immer nur eine Meinung. Aber auch 10 bis 15 Prozent der Ukrainer schauen russische Nachrichten und glauben ihnen.

Nun sind einige russischen Sender in der Ukraine verboten.

Weil sie als Propaganda angesehen werden. Ich finde das richtig. Es ist Krieg. Wenn kein Krieg wäre, würde die Ukraine die Fernsehsender niemals verbieten. Die Regierung musste das tun.

Sind die Medien schuld an der Eskalation?

Ja, ganz klar. Sie haben die Situation in der Ostukraine angeheizt. Dafür gibt es viele Beispiele: Russische Medien haben verbreitet, dass die neue Regierung in Kiew nicht rechtmäßig gewählt worden sei und eigentlich keine Legitimation habe. Sie haben behauptet, dass Rechtsradikale an der Macht seien. Viele hatten Angst, dass sie verfolgt würden, weil sie Russisch sprechen. Das sind Lügen. Die Menschen haben Angst bekommen und deshalb die Separatisten unterstützt. Die Leute in der Ostukraine wollen eigentlich nur ein besseres Leben. Die russische Propaganda nutzt diesen Wunsch aus.

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30 Kommentare

 / 
  • National Endowment for Democracy

    bezahlt Stopfake.

    "National Endowment for Democracy (NED) ist eine US-amerikanische Stiftung mit dem erklärten Ziel der weltweiten Förderung der Demokratie. Sie wurde 1983 vom US-Kongress in Washington, D.C. gegründet und erhält von diesem für ihre Arbeit eine jährliche Finanzierung aus dem US-Bundeshaushalt.

     

    Der Kongress schuf NED als halbstaatlichen Arm der Außenpolitik. Trotz der staatlichen Finanzierung handelt es sich rechtlich um eine private, gemeinnützige Organisation. Das ermöglicht dem Staat die Weitergabe von Haushaltsmitteln an ausländische Organisationen über einen Dritten." sagt Wikipedia.

     

    Die Aussage:"Wir nehmen keine Gelder von Regierungen an." Ist also glatt gelogen. Direkter kann keine ausländische Regierung zahlen.

    • @Glatti:

      Das ändert nichts daran, dass hier erfolgreich putinsche Märchen entlarft wurden.

       

      Im Übrigen passt das eigentlich, denn der Stiftungszweck, Förderung der Demokratie wird damit offensichtlich erfüllt.

      • @Grisch:

        ja das ist im Gegensatz zu vor 2 Jahren echt ein super demokratischer Staat jetzt die Ukraine. Die Macht ist nun in der Hand einiger weniger Oligarchen. Hunderte Medien wurden verboten und allein dieses Jahr bereits 6 Journalisten ermordet. Wobei, stimmt ja; das waren ja alles "Selbstmorde" Echt vorbildlich: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/ukraine/.. tss

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Tja, neuer Versuch:

     

    "Russische Medien haben verbreitet, dass die neue Regierung in Kiew nicht rechtmäßig gewählt worden sei und eigentlich keine Legitimation habe.

    ... Das sind Lügen."

     

    RT berichtet, dass Poroschenko in seiner Erklärung

    http://ccu.gov.ua/doccatalog/document?id=276628

     

    „Ich bitte das Gericht zu bestätigen, dass das Gesetz über die Entfernung von Wiktor Janukowitsch aus dem Präsidentenamt verfassungswidrig ist.“

     

    selber die Unrechtmäßigkeit seines Putsches deutlich beurteilt.

     

    Sind das nun Fakten, die dem Leser hier vorentahlten werden müssen?

     

    So wie die etlichen "Selbstmorde" von Oppositionspolitikern und Journalisten von RT Lügen sind??

    (Olga Moroz, Yaroslav Babich, Michael Chechetow, Nicholai Sergienko, Sergei Walter, Sergey Bordyuga, Stanislaw Melnik, Alexander Pekluschenko) http://www.rtdeutsch.com/27224/headline/selbstmord-serie-in-der-ukraine-geht-weiter-jetzt-erhaengen-sich-nicht-nur-oppsotionspolitiker-sondern-auch-asow-kommandeure/

     

    (Link darf erntfernt werden. Wir wollen ja hier keine Propaganda. Zumindest keine russische.)

  • In der Ukraine herrscht ein kaum noch zu verschleiernder Faschismus, der Andersdenkende einsperrt und sogar durch rassistische Banden erschießen lässt, und die TAZ bringt ein Interview mit einer dem Westen nützlichen Gruppe von vermeintlichen Aufklärern. Die Schönfäberei durch das hübsche Gesicht in der TAZ ist der blanke Hohn, und die Krönung des Interviews ist die Behauptung "In der Ukraine gibt es keine Propaganda". Das ganze Regime ist nichts als eine von den USA aufgebaute riesige Propagandamaschinerie gegen Russland, und wenn diese selbsternannten Wahrheitsapostel von Stopfake das Regime um Jazenjuk auch nur im Geringsten kritisieren würden, wären sie allesamt im Knast. Das ist keine Unterstellung, sondern entspricht der jüngsten ukrainischen Gesetzgebung, die alles unter Strafe stellt, was den neuen Nationalismus unterminiert und den Verdacht der Wehrkraftzersetzung erfüllt. Der jüngste Beschluss des Regimes, die alten russischen Dienstgrade gegen solche aus der NATO zu tauschen, stellt endlich die Ordnung auf dem neuen landgestützten US-Flugzeugträger her: Hier wird ab sofort US-Amerikanisch gesprochen - und militärisch gegrüßt!

  • @KABOOM

    TZAPATU hat vollkommen Recht.

    "Es gibt in der Ukraine keine Propaganda." sagt Frau Tetiana Matychak, die von nichtgenannten Spendern finanziert wird und von nichtgenannten Stiftungen. Aber die klassische Arbeit gegen Propaganda macht - Gegenpropaganda. Es ist einfach und billig - im Sinne von Kostengünstig- mit dem Mittel des Interviews ebendies zu unterstützen. Frau muss nicht recherchieren und verantwortet auch nicht selbst so dreiste Aussagen wie: "Es gibt in der Ukraine keine Propaganda." oder: "Die meisten Russen und Ukrainer glauben, alles, was im Fernsehen kommt, sei wahr. Sie sind sehr naiv."

    @ Frau Victoria Morasch,

    Autorin ist vieleicht nicht wirklich richtig in diesem Falle, das war wohl eher Frau Matychack. Interviewerin träfe es besser, weil das wars dann auch schon.

  • 2G
    23879 (Profil gelöscht)

    Wer die beiden amerikanischen Stiftungen sind (Soros/ NED), die Stopfake bezahlen, teilt uns der Verein selber mit - siehe dort auf der Seite (engl) "about us".

  • Am Anspruch, völlig objektiv zu sein, können Journalisten nur scheitern. Sich einzureden, man sei einer der Wenigen (oder sogar der Einzige), der einen Weg gefunden hat, den "Fehler" Subjektivität zu vermeiden, ist ausgesprochen gefährlich. Wer glaubt, er könne sich komplett vertrauen, fällt leicht auf seine eigenen Vorurteile rein. Vermutlich ist genau das auch Tetiana Matychak und den übrigen den Machern von Stopfake passiert. Und das ist noch die optimistische Version.

     

    Ich selbst ziehe es vor, mir bewusst zu machen, dass alles, was ich erlebe und empfinde, Spuren hinterlässt in mir. Es verändert mich, lenkt meine Aufmerksamkeit, lässt mich hier vorsichtiger und da unvorsichtiger werden. Diese "Unschärfe" kalkuliere ich ganz gern mit ein in meine Überlegungen und Entscheidungen. Das lässt mich zwar manchmal ein wenig langweilig wirken auf andere, hat sich aber ansonsten ganz gut bewährt.

     

    Dass ein Journalist aufhört, Journalist zu sein, wenn er anfängt, für etwas zu kämpfen, glaube ich persönlich nicht. Kämpfen kann man auf viele Arten, nicht nur mit der Waffe in der Hand. Ein Journalist, zum Beispiel, der nicht kämpft will gegen den Missbrauch seiner Profession, ist ein ganz schlechter Journalist in meinen Augen. Tetiana Matychak ist mir entschieden zu vertrauensselig für eine 33-jährige Chefredakteurin.

     

    Ich finde nämlich, dass Unglaubwürdigkeit nicht dadurch entsteht, dass man Partei ergreift. Das tut der Mensch zwangsläufig, sobald er sich irgendwo zugehörig fühlt und "seine" Gruppe angegriffen wird. Unglaubwürdig wird man eher dadurch, dass man das bestreitet. Wenn mir jemand sagt: "Unserer Medien [werden] nicht vom Staat kontrolliert" und: "Es gibt in der Ukraine keine Propaganda", dann macht mich das besonders skeptisch. Es riecht für mich nach Propaganda. Und bei Propagandisten suche ich fast immer ganz besonders gründlich nach den Widersprüchen, mit denen sie sich selbst entlarven.

    • 2G
      23879 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Frau Matychak ist nicht vertrauensseelig, sondern sie wird bezahlt. Von wem, kann man auf ihrer Seite unter dem Menüpunkt "about us" nachlesen.

  • "Wie schafft es Stopfake, unabhängig zu bleiben?"

     

    -> Die Unabhängigkeit von "StopFake" wird von der Interviewerin vorausgesetzt. Sehr unvoreingenommen und kritisch, muss ich schon sagen.

     

    "Wir nehmen keine Gelder von Regierungen an. Weder von der Ukraine noch von der EU. Wir finanzieren uns über Spenden und seit 2015 auch über zwei Stiftungen. Außerdem sind wir Profis und versuchen, objektiv zu bleiben."

     

    Logisch: Wer kein Geld vom russischen Staat bekommt muss unabhängig sein. (Witzigerweise gelten ja ARD, ZDF etc. hierzulande unter "Journalisten" als besonders seriös obwohl sie staatlich kontrollierte Organe sind.)

     

    Für alle denen diese Milchmädchen-Story zu billig ist hier ein Funfact der niemanden wirklich mehr überraschen sollte: Die "unabhängige Stiftung" voller "Profis" die "nur an der Wahrheit interessiert" sind bekommt ihre Kohle von der "International Renaissaince Foundation" und dem "National Endowment for Democracy" (Quelle: http://www.stopfake.org/en/about-us/).

     

    Keine weiteren Fragen, Ihr "Qualitätsjournalisten".

     

    Ah doch, eine: Schämt Ihr Euch manchmal wenigstens ein bisschen? Dafür dass Ihr anderen Propaganda und Einseitigkeit vorwerft während diese bei Euch jedem der drei Sekunden für Recherche aufbringt geradezu in's Gesicht springt?

    • @Nescio:

      Also, ja, es stimmt. Die beiden Stiftungen sind tatsächlich die maßgeblich vom amerikanischen Hedgefondsmanager George Soros dominierte Renaissancestiftung und die National Endowment, in der der Council of Foreign Relations eine maßgebliche Rolle spielt. Der Council unterstützt Globalisierung, Freihandel, Deregulierung internationaler Unternehmungen und die wirtschaftliche Konsolidierung regionaler Organisationen, z. B. der EU (WIKIPEDIA english ed.) Mit ihm eng verwoben sind die Think Tanks Chatham House + Carnegie Endowment for International Peace (WIKIPEDIA dt. ed). Chatham ist ein insb. sicherheitspolitisch interessierter brit. Think Tank, der u. a. von der Rockefeller-Stiftung, der Bill & Melinda Gates Foundation, der Konrad Adenauer Stiftung, der NATO oder der EU finanziert wird. Carnegie gilt als einflussreich in Sachen US-Außenpolitik, wird von eimem früheren US-Botschafter geleitet, ist allerdings primär ein philantropischer Verein. Mit dem Council eng verbunden ist der American Council on Germany. Der wieder ist aufs Engste verbunden mit der Atlantik-Brücke. Die wieder ist über einige Personalien eng verbunden mit Konrad Adenauer Stiftung und Stiftung für Wissenschaft und Politik. Die Rockefeller-Stiftung ist auch mit der Atlantikbrücke verbunden. Unbestreitbar eine große glückliche Familie von Stars-and-Stripes Begeisterten. An deren Uneigenützigkeit glaube ich auch nicht. Dass es keine Propaganda in der Ukraine gibt, halte ich auch für ein Gerücht. Dessen ungeachtet gibt's Propaganda nicht nur unterm Sternenbanner, sondern auch unter weiß-blau-rot. Geopolitik ist Geopolitik, ob westlich oder östlich von oder in Kiew. Bleibt zu hoffen, dass stopfake entweder schon weiß oder noch lernt, dass und wie man sich als unabhängiger Journalist von jemandem finanzieren, aber nicht gleich kaufen lässt. Ich gebe aber zu, dass der Satz "in der Ukraine gibt es keine Propaganda" einem da die Hoffnung etwas reduziert.

  • Nicht das vernünftige Menschen anzweifeln sollten, daß von Russland im Ukraine-Konflikt Propaganda betrieben wird.

    Aber die Ukraine und die NATO tun dies genauso. Und dazu finde ich seit Monaten keinen einzigen Artikel in der „taz“. Nennt Ihr das journalistische Sorgfalt ?

  • Zitat:

    Domain Name: STOPFAKE.ORG

    Domain ID: D171272860-LROR

    Creation Date: 2014-03-02T15:02:09Z

    Updated Date: 2014-05-02T03:45:14Z

    Registry Expiry Date: 2015-03-02T15:02:09Z

    Sponsoring Registrar:Internet Invest, Ltd. dba Imena.ua (R1723-LROR)

    Sponsoring Registrar IANA ID: 1112

    Ukrainian partners

     

    Rinat Akhmetov’s “Development of Ukraine” fund

    Rinat Akhmetov’s “Development of Ukraine” fund sponsors two joint

    projects with Mohyla School of journalism - Digital Future of

    Journalism (post-diploma course on internet and online journalism for

    journalsits from leading Ukrainian media outlets) and PhD program in

    Mass Communication, Digital Media for Universities Programs.

    Zu den ausländischen Partern findet sich folgendes

    > The web site is created with an assistance from the U.S. Department of State through the Educational Partnership Program.

     

    ... ach Eines doch noch – wie viele Journalisten wurden im letzten halben Jahr in der "Ukraine" ermordet -verschleppt - in der Ukraine traut sich nicht einmal die Bevölkerung ihre Meinung zu äußern (sollte sie nicht mit der Regierungsmeinung übereinstimmen) und wie praktisch zwei (Fernseh) sender gehören dann auch dem Oligarchen"präsidenten" Poroschenko. Selbst in dem Interview wird klar: Stopf(f)ake (welch wohlklingener ukrainischer Name ;)) ist nichts weiter als ein westliches Propagandaorgan - (mit den üblichen Halbwahrheiten, "Ungenauigkeiten - und "merkwürdiger" Einstellung zur Pressefreiheit... im Krieg ist alles erlaubt ...) teilweise finanziert von den westlichen Geheimdiensten - die im Falle CIA die Obersten Stockwerke des HQ SBU "okkupiert" haben - und die TAZ sollte darüber nachdenken vor welchen "Karren" sie sich spannen lassen - oder ist in Sachen Desinformation - Stopfake auf der selben Seite der Atlantikbrücke...

  • Soso. StopFake entlarvt Propaganda. Aber nur russische. StopFake erhält kein Geld von der ukrainischen Regierung. Aber von zwei "Stiftungen". Wäre interessant, zu erfahren, um welche Stiftungen es sich hier handelt. Vielleicht Soros? Oder "Konrad-Adenauer-Stiftung"? Die Chefin von StopFake findet's gut, dass russische TV-Programme in der Ukraine verboten sind. Warum? "Es ist Krieg". Nachdem in der letzten Woche über 5000 -teilweise bewaffnete- Milizionäre des "Rechten Sektors" auf dem Maidan den Sturz der Regierung gefordert haben, besteht die Chefin dieses "Aufklärungsportals" darauf, dass Rechtsradikale auf dem Maidan keinerlei Rolle gespielt haben. Die Frau bietet sich als Medienpartnerin der TAZ geradezu an!

    • @Thea:

      Natürlich entlarvt StopFake nur russische Propaganda. Würden sie auch die ukrainische entlarven, wären sie verboten oder müssten um ihr Leben fürchten.

    • @Thea:

      Gäääähn ... Und? Inhaltlich irgend etwas an dem, was Stopfake berichtet zu kritiseren? Nein? Das war zu vermuten.

      • @Kaboom:

        Leider ist in dem Artikel kaum ein Beispiel genannt, welche inhaltliche Arbeit diese Organisation macht.

        Insofern wäre dies ein möglicher neuer Artikel.

         

        Evtl. haben Sie Quellen, bei denen man auch mal was von den Inhalten, die diese Organisation verbreitet, lesen kann?

      • @Kaboom:

        Sie wollen inhaltliche Kritik? Bitte, gern:

         

        In der Ukraine gehören (fast alle) Medien Oligarchen. In Russland auch. Wieso nur russische Oligarchen mit ihrer Regierung kooperieren sollten zum Schutz ihrer Privatinteressen, ukrainische hingegen nicht, warum also nur in Russland eine indirekte Kontrolle durch den Staat erfolgt, hat mir Tetiana Matychak nicht erklärt. Es ist doch Krieg – ist da nicht alles erlaubt?

         

        Über russische Nachrichten hat Frau M. behauptet: "Die Leser oder Zuschauer können nichts glauben..." Ein paar Sekunden später sagt sie: "Die meisten Russen und Ukrainer glauben, alles, was im Fernsehen kommt, sei wahr." Ja was denn nun? Können oder können sie nicht glauben, die Zuschauer der russischen Sender?

         

        Und dann das: "Die russische Regierung versucht, nicht eine, sondern viele unterschiedliche Botschaften zu senden. Das Ziel ist, zu signalisieren: Es gibt keine Wahrheit, alles ist möglich." Das ist natürlich hinterhältig. Es verwirrt die Leute (siehe oben.) Allerdings: "In Russland gibt es immer nur eine Meinung." und "In der Ukraine haben die Leute wenigstens unterschiedliche Fernsehsender, sie können Informationen analysieren und vergleichen."

         

        Jetzt bin ich echt verwirrt! Sind also nur die Ukrainer in der Lage, unterschiedliche Informationen zu analysieren und zu vergleichen, Russen aber nicht? Frau Matychak klärt mich leider gar nicht auf. Wahrscheinlich, weil sich das mit den diversen Unterschieden von selbst versteht: Ukrainer sind edel, hilfreich und gut, Menschen also. Russen hingegen nicht.

         

        Übrigens: Eine Medienzensur wird (offizielle) nicht praktiziert in Russland im Moment. Handelt es sich also doch um einen (internen) Bürgerkrieg in der Ukraine? Ach nein, richtig, die Ukrainer betreiben ja gar keine (Kriegs-)Propaganda, die verboten werden müsste.

         

        Nein, Leute, so naiv, dass ich diese Frau als Vorbild ansehen muss, bin ich dann doch nicht.

        • @mowgli:

          Ist schon ärgerlich, wenn Stopfake die putinschen Lügen entlarft...

           

          Da können Sie schimpfen wie sie wollen, das ändert nichts an den bewiesenen Fälschungen, und macht, wenn überhaupt, nur Sie selbst unglaubwürdig.

    • 2G
      23879 (Profil gelöscht)
      • @23879 (Profil gelöscht):

        Tja, das nennt man Transparenz, könnte sich Putin mal ein Beispiel dran nehmen...

  • 2G
    23879 (Profil gelöscht)

    Als ich las "zwei Stiftungen", habe ich schon geahnt, woher der Wind weht. Hätte die Autorin ihren Job gemacht, hätte sie mit 2 Mausklicks herausgefunden, wer die beiden Stiftungen sind, die stopfake.org finanzieren:

    http://www.stopfake.org/en/about-us

     

    Die International Renaissance Foundation untersteht zu 100% der Open Society Foundations des US-Milliardärs George Soros.

     

    Die National Endowmend for Democracy ist de facto der verlängerte Arm der CIA und hat bereits in Lateinamerika und bei sämtliche Farbrevolutionen eine unrühmliche Rolle gespielt.

     

    Liebe Taz-Redaktion, ich möchte bitte künftig mit etwas mehr Niveau hinters Licht geführt werden. Ließe sich das einrichten? Danke.

    • @23879 (Profil gelöscht):

      Es ist mir vollkommen gleichgültig, was Soros dort unterstützt oder nicht unterstützt. Haben Sie Inhaltliches gegen die Arbeit von Stopfake in der Hand oder sit das ein ganz normales Aluhutargument, wie es immer wieder von Putinisten gepostet wird?

  • Dieses Interview ist ziemlich selbstentlarvend. Ein Zukaufartikel um das Sommerloch zu füllen? Bereits vor über einem Jahr gab es in der taz schon ein Portrait dieser ach so unabhängigen und selbstlosen Organisation – mit entsprechend kontroverser Diskussion in den Kommentarspalten.

     

    Selbst als jemand, der absolut kein Putin-Fan ist, finde ich derartige Artikel in der taz absolut deplatziert.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    "Russische Medien haben verbreitet, dass die neue Regierung in Kiew nicht rechtmäßig gewählt worden sei und eigentlich keine Legitimation habe."

     

    Naja, hat nicht poroschenko zuletzt die Art, wie er an die Macht gekommen ist, offiziell als Verfassungswidrig erklärt, oder war das nur "Propaganda" von RT, als die das veröffentlicht haben?

     

    "In einem überraschenden Schritt hat er (Poroschenko) das Verfassungsgericht der Ukraine aufgefordert, das Gesetz, mit dem der institutionelle Putsch gegen den Ex-Präsidenten im Februar vergangen Jahres legitimiert wurde, für verfassungswidrig zu erklären."

     

    Das ist leider nicht unbedingt ein Nachweis für Unabhängigkeit und Neutralität.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Ach Gottchen!

    Böse böse Putin-Propaganda, mal wieder, wie immer...

    Davon krieg ich in hier wenig mit, dafür immer lächerlicher werdende Nato Propaganda.

    Von der Taz erwarte ich Berichte über die leider fast gleichgeschalteten Medien hierzulande.

    Gegenöffentlichkeit wäre heutzutage Alleinstellungsmerkmal, da ist Musik drin, ihr Lieben!

     

    und:

    It´s the economy stupid!

    • @8545 (Profil gelöscht):

      Jetzt fehlt nur noch ein überzeugender Grund, WARUM unsere Medien gleichgeschaltet sein sollten. Die hiesige Pressefreiheit erlaubt Journalisten, alles zu schrieben, was sie wollen. Sie glauben doch nicht etwa an eine Verschwörung?

    • @8545 (Profil gelöscht):

      Tja. Wenn man keine Fakten hat, diffamiert man halt den Überbringer der Nachrichten, gell? Ganz alte Propaganda-Masche. Und sowas von arm!

      • @Kaboom:

        Und? Ich meine: Wo sind Ihre "Fakten"? Sie halten sich etwas zugute darauf, die "ganz alte Propaganda-Masche" aus dem FF zu beherrschen, richtig? Na, Ihr Alias-Name spricht ja auch Bände.

         

         

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