IS auf der Sinai-Halbinsel: Dutzende Tote bei Anschlagserie
Kämpfer auf der Sinai-Halbinsel haben am Mittwoch das ägyptische Militär angegriffen. Dabei sollen insgesamt mindestens 50 Menschen getötet worden sein.
Erst am Montag war der ägyptische Generalstaatsanwalt Hischam Barakat Opfer eines Attentats geworden. Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte daraufhin ein hartes Vorgehen gegen die Extremisten angekündigt.
Kämpfer griffen am Mittwoch fast zeitgleich 15 Stellungen der Armee und der Sicherheitskräfte an und verübten drei Selbstmordanschläge, wie der ägyptische IS-Arm am Mittwoch auf einer Facebook-Seite mitteilte, die der Terrormiliz zugeordnet wird. In der Stadt Scheich Suweid hielten die Kämpfe zwischen Extremisten und Sicherheitskräften an.
Dort belagerten die IS-Kämpfer eine Polizeiwache, hieß es. Mindestens 54 Soldaten seien bei den Anschlägen und den Gefechten in Scheich Suweid verwundet worden, teilten Sicherheits- und Militärbeamte mit.
Ägyptische Soldaten hätten ihrerseits mindestens 22 der rund 70 Angreifer getötet, meldete Militärsprecher Mohammed Samir am Vormittag auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Das ägyptische Militär habe zudem drei Fahrzeuge der Angreifer zerstört, die mit Luftabwehrgeschützen ausgestattet waren.
Nach Angaben des ägyptischen IS-Ablegers richteten sich die drei Selbstmordanschläge gegen zwei Militärkontrollpunkte sowie einen Offiziersclub nahe der Stadt Al-Arisch. Weitere Details waren nicht bekannt.
Extremisten im Norden Sinais kämpfen seit Jahren gegen Sicherheitskräfte. Sie haben ihre Angriffe nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Juli 2013 intensiviert.
Der amtierende Präsident Abdel Fattah al-Sisi kündigte am Dienstag an, das Vorgehen der Behörden gegen Extremisten zu verstärken. Seine Worte waren eine Reaktion auf das Attentat vom Montag auf Generalstaatsanwalt Hischam Barakat, der dabei ums Leben kam.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!