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Helge Brauns Team für CDU-VorsitzZwei Frauen für den Aufbruch

Wenn Helge Braun CDU-Chef würde, will er Serap Güler zur Generalsekretärin und Nadine Schön zur Programmleiterin machen. Die Frauen sind eine Chance.

Drei eher Liberale für den CDU-Vorsitz: Helge Braun mit Serap Güler (links) und Nadine Schön Foto: Wolfgang Kumm/dpa

BERLIN taz | Helge Braun war am Montag der letzte der drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz, der sich öffentlich vorstellte. Doch dafür hat sich der Noch-Kanzleramtsminister in einem Team mit zwei interessanten Frauen präsentiert. Und die könnten seine Chancen, die bislang nicht als die besten galten, deutlich steigern.

Würde er Parteichef, will Braun die Bundestagsabgeordnete Serap Güler als Generalsekretärin vorschlagen. Güler, 41 Jahre, kommt aus Köln, ihre Eltern sind als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, sie ist die einzige Muslima im Bundesvorstand. Bis zum Einzug in den Bundestag war sie Staatssekretärin für Integration in Nordrhein-Westfalen und hat immer wieder mit meinungsstarken Einlässen für Furore gesorgt.

Im Bundestagswahlkampf etwa dadurch, dass sie den Thüringer Parteifreunden, die Ex-Verfassungsschef Hans-Georg Maaßen als Direktkandidaten aufstellten, bescheinigte, dass diese wohl einen „Knall“ hätten. Braun lobte, dass Güler diskutieren könne, manchmal polarisieren und auch integrieren. Das sei genau das, was eine künftige Generalsekretärin können solle.

„Wir müssen uns trauen, Neues auszuprobieren“

Zudem hatte Braun die Vize-Fraktionsvorsitzende Nadine Schön an seiner Seite, die fast aus dem Bundestag geflogen wäre und nur durch den Rückzug von Annegeret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier Abgeordnete blieb. Die 38-jährige Expertin für Digitalisierung hatte sich zuletzt viel mit Bürokratieabbau und der Modernisierung des Staates beschäftigt. Sie soll, wenn Braun Parteichef würde, Leiterin der Programm- und Strukturentwicklung werden. Die CDU müsse, so Schön, moderner und experimentierfreudiger werden: „Wir müssen uns trauen, Neues auszuprobieren.“ Auch will Schön die Mitglieder künftig in den Mittelpunkt stellen.

Güler betonte, die CDU sei auch deshalb nicht mehr gewählt worden, weil sie als Partei der sozialen Kälte wahrgenommen werde. „Wir müssen wieder für die Menschen Politik machen.“ Güler, die vor ihrem Studium eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht hat, sagte, sie wisse, wie es sich anfühle, hart zu arbeiten und Mitte des Monats zu hören, dass man sich etwas erst im nächsten Monat leisten könne.

Braun betonte, die CDU brauche eine grundlegende Erneuerung, alle drei Wurzeln der CDU – das Soziale, das Liberale und das Konservative – müssten gleichwertig zur Geltung kommen. Auch wolle er im Team mit den beiden Frauen die CDU zur „Mitmachpartei“ weiterent­wickeln. Als Schwerpunktthemen nannte er Sozialpolitik, Sicherheit und Wirtschaftspolitik.

Alle drei gehören dem liberalen Flügel an

Dass alle drei dem eher liberalen Flügel der CDU angehören, wollte Güler nicht gelten lassen. Sie sei in machen Dingen durchaus wertkonservativ, betonte sie. Braun sagte, es sei ohnehin falsch, einzelne Mitglieder ganz klar einer der drei CDU-Wurzeln zuzuordnen.

Die beiden Frauen können für einen Generationenwechsel und einen Aufbruch der CDU stehen – damit sind sie für Braun eine kluge Wahl. Denn dieser selbst steht als enger Vertrauter der Kanzlerin – er hatte sie schon im Flüchtlingsherbst 2015 beraten – für die Regierungszeit. Und die endete bekanntermaßen bei der Bundestagswahl nach 16 Jahren in einem Wahldebakel.

Bevor Braun seine Kandidatur ausrief, hatte ihn als möglichen Parteichef niemand auf dem Zettel. Anders als Norbert Röttgen, der zum zweiten, und Friedrich Merz, der zum dritten Mal antritt, war er ein Überraschungskandidat. Die CDU-Mitglieder können ab dem 3. Dezember über ihren künftigen Parteichef abstimmen. Die drei Kandidaten stellen sich ab sofort in unterschiedlichen Onlineformaten vor.

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10 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Aus Wikipedia: „Bei der Bundestagswahl 2021 verlor Schön ihren Wahlkreis an Christian Petry (SPD); ihr Platz auf der Landesliste für den 20. Bundestag zog nicht. Sie erklärte daraufhin, auch bei der Landtagswahl am 27. März 2022 im Saarland kein Mandat anzustreben und sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen. Durch den Verzicht der über die CDU-Landesliste gewählten Annegret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier auf ihre Abgeordnetenmandate zwei Wochen nach der Wahl kann Schön in den 20. Bundestag einziehen.“



    de.wikipedia.org/w...ftliche_%C3%84mter



    Statt sicherer Wahlkreis „Initiative Sicherer Landkreis St. Wendel e. V.“ Wo doch die KAS schon ich ihre „journalistische Ausbildung“ investiert hatte, darf ein solches „Talent“ nicht aufgegeben werden.

  • Das Merkel-Lager muß ja ziemlich verzweifelt sein, wenn sie noch nicht mal ein christdemokratisches Feigenblatt für für den Merkel-Lakaien finden.



    Die beiden Damen würden auch gut zu den Grünen passen.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Nicht dumm gemacht!



    Rötgen ist aber der bessere Kandidat, Merz hingegen ohne jegliche soziale Ader.

  • Unglaublich, dass sich wirklich zwei Frauen für dieses "Team" gefunden haben. Ein kurzer Auftritt vor der Versenkung. Das Team Merkel muss wirklich sehr verzweifelt sein.

  • Was ich gerne wüsste, inwiefern die familiären und politischen Verbindungen Frau Gülers zur Diktatur in Aserbaidschan - wahrlich nicht als erste CDU-Person - hier bewusst weggelassen oder einfach als irrelevant beurteilt wurden.

    Denn dieser Makel haftet ihr meiner Meinung nach ganz klar an, so sehr ich mich darüber freue, wenn selbst die Union endlich ein kleines bisschen diverser würde.

    • @hoax:

      ....CDU-Staatssekretärin Serap Güler hat auf die HAYPRESS-Recherche zu ihrem Schwager Bahattin Kaya bereits reagiert: HAYPRESS wurde von Güler auf Twitter kommentarlos blockiert...



      haypress.de/cdu-st...dschan-connection/

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Ringelnatz1:

        Schön beobachtet.



        Laschet und AKK sind immer noch da.

  • Zwei Engel für Charlie.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Charlie Braun. Yes!

    • @Jim Hawkins:

      Frauen in der CDU sind mir unheimlich.



      :-)