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Haltung von Mastrindern in DeutschlandDas Leid der Bullen

Mastbullen leben so beengt, dass sie ihre Nachbarn berühren, wenn sie sich hinlegen. Forscher fordern mehr Platz. Doch Bauern protestieren vehement.

Manche blicken fast schon hoffnungsvoll: Bullen in einem Stall bei München Foto: Matthias Ferdinand Döring/SZ

BERLIN taz | Sie sind wahre Kolosse: Bullen sind oft 2,50 Meter lang und wiegen 700 Kilogramm. Trotzdem leben männliche Rinder auf nicht einmal 3 Quadratmetern, das entspricht der Fläche zweier Zimmertüren. Es ist üblich, dass mehrere Tiere gemeinsam in einer Stallbucht untergebracht werden und sich nicht einmal gleichzeitig hinlegen können, ohne sich gegenseitig zu berühren, wie Christoph Winckler, Veterinärmediziner an der Universität für Bodenkultur in Wien, sagt.

Die Tierschutz­probleme in der Rindermast sind erheblich und werden von der Bevölkerung bisher unterschätzt

Achim Spiller, Professor für Agrarmarketing

Dennoch reagierte etwa der Deutsche Bauernverband mit einem regelrechten Aufschrei, als das bundeseigene Thünen-Agrarforschungsinstitut und das vom Staat finanzierte Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) vor Kurzem eine neue Empfehlung zum Platzbedarf von Mastrindern herausgab: Ein Tier mit mehr als 600 Kilogramm Gewicht soll mindestens 6 Quadratmeter Platz haben. Bereits bei weniger als 4,5 Quadratmetern sehen die WissenschaftlerInnen Tierwohlprobleme.

Die Kontroverse könnte das Image der deutschen Rinderhaltung bei den VerbraucherInnen beschädigen. „Aus unseren Studien wissen wir, dass die Bevölkerung die Rinderhaltung im Vergleich zur Haltung von Schweinen und Geflügel eher als tierfreundlich einschätzt“, schreibt Achim Spiller, Professor für Agrarmarketing an der Universität Göttingen, der taz. „Aber die Tierschutzprobleme in der Rindermast sind erheblich und werden von der Bevölkerung bisher unterschätzt.“

Nicht nur die Fleisch- sondern auch die Milchproduktion ist betroffen, denn die meisten Mastbullen kommen auf Milchviehhöfen zur Welt, wo sie zwei Wochen leben, bevor sie an spezialisierte Mastbetriebe verkauft werden. Fast 50 Prozent des in Deutschland produzierten Rindfleisches stammt laut Thünen-Institut von Mastbullen. Im Mai 2020 betrug ihre Zahl demnach rund 900.000.

Enge führe zu Stress

Zudem beeinflusst die Debatte wohl auch die Diskussion über neue Regeln für die Rindermast. Die Borchert-Kommission des Bundesagrarministeriums will bald Kriterien festlegen, die Bauern erfüllen müssen, wenn sie die geplanten Subventionen für eine tierfreundlichere Haltung erhalten wollen.

Am Anfang der Mast – von 150 bis 400 Kilogramm Körpergewicht – sollten laut KTBL und Thünen-Institut 4 Quadratmeter und bei 400 bis 600 Kilo 5 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Schon bei je nach Gewicht weniger als 2,5 bis 4,5 Quadratmetern sei das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigt, weil sie sich nur eingeschränkt ausruhen und bewegen könnten, schreiben die AutorInnen in ihrer Publikation „Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis – Rind“.

Zudem träten dann leichter Krankheiten wie Gelenkschäden, Lahmheit oder Verletzungen der Schwanzspitzen auf. Enge verursache auch „Stress aufgrund vermehrter sozialer Auseinandersetzungen“.

Dennoch werden die meisten Bullen auf viel kleinerem Raum gehalten. Laut Bauernverband sind die nun von den WissenschaftlerInnen empfohlenen Werte „weit ab von praxisüblicher Rindermast“. „Aktuell haben die meisten konventionellen Bullenmastbetriebe auf Vollspalten 2,7 Quadratmeter pro Tier“, räumte der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), eine Unterorganisation des Bauernverbands, kürzlich in seinem Presseorgan Wochenblatt ein. Auslauf ist sowieso nur in Biobetrieben vorgeschrieben.

Die RindermästerInnen sehen sich nun laut Bauernverband „massiv in ihrer Existenz bedroht“. Denn weniger Tiere pro Bucht bedeuten weniger Einnahmen. Eine „annähernd wirtschaftliche Bullenmast ist damit unmöglich“, kritisierte der WLV. „Unsere Bullenmäster sind sauer und gelinde gesagt enttäuscht über die Flächenangaben“, schrieb Bernhard Schlindwein, Vizehauptgeschäftsführer des Verbands. „Wir fordern: Weg mit den konkreten Flächenangaben!“

„Schlicht falsch“

Der Bauernverband vertritt die Gegenposition der WissenschaftlerInnen: „Es ist schlicht falsch, dass Tiere bei den herkömmlichen Platzvorgaben leiden“, behauptet Henrik Wiedenroth, Rinderhaltungsreferent des Bauernverbands, im Wochenblatt. Belege für seine Aussage nennt Wiedenroth aber nicht. Die Thünen- und KTBL-WissenschaftlerInnen dagegen berufen sich vor allem auf die in der Branche angesehene EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa).

Deren ExpertInnen werteten 2001 und 2012 die Fachliteratur aus und kamen zu dem Schluss, dass ein über 600 Kilo schweres Rind mindestens 4,5 Quadratmeter benötige. Auch die Efsa-Angaben für die niedrigeren Gewichtsklassen entsprechen den „Alarmwerten“ von Thünen und KTBL. Unterhalb dieser Grenzen erwarten die ForscherInnen Probleme für das Wohlergehen der Tiere.

Die Unterschiede bei der Haltung von Mastrindern sind groß Foto: taz-Grafik: infotext-berlin.de / A.E.

Die „Zielwerte“, die die ForscherInnen für die Praxis als erstrebenswert ansehen, haben sie festgelegt, nachdem sie laut eigenen Angaben 195 ExpertInnen befragt haben. Darunter seien andere WissenschaftlerInnen, aber auch VertreterInnen von Bauernverbänden gewesen. Die Zahlen liegen auch noch unter den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung oder des vom Deutschen Tierschutzbund vergebenen Siegels „Mehr Tierschutz“.

Aber würden nicht viele BullenmästerInnen in Deutschland aufgeben und die Fleischimporte steigen, wenn die Tiere mehr Platz bekommen? „Das Ziel der Borchert-Kommission ist ja der Ausgleich der Mehrkosten einer tierfreundlichen Haltung gegenüber dem EU-Standard. Insofern soll es ja gerade nicht zu einer Aufgabe bei den Betrieben kommen“, antwortet Professor Spiller, der auch Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium ist.

Es ist durchaus realistisch, dass die VerbraucherInnen bald eine Abgabe auf Fleisch für mehr Tierwohl zahlen werden, die die Bauern bekommen. Denn selbst der bei CDU/CSU gut vernetzte Bauernverband unterstützt diesen Ansatz.

Eine Landwirtin empfahl deshalb in einem Internetforum den Mästern, nicht auf Zuständen zu beharren, die die VerbraucherInnen schockieren. Stattdessen sollten sie sagen, was eine tierfreundlichere Haltung kostet – und auch selbst dafür kämpfen, dass sie finanziert wird.

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29 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Bauern, denen der Begriff Tierwohl fremd ist, brauchen eine harte Hand. Am besten sie geben ihren Betrieb auf.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Verbraucher brauchen eine harte Hand. Man kann nicht höchsten Standard zu niedrigsten Preisen fordern. Und wann fühlt sich ein Tier Wohl ?? Wenn es nicht bei jedem Wetter im freien sein muss, Futter, Wasser zur beliebigen Aufnahme, keine täglichen Angriffen von Raubtieren und wenn sie krank sind bekommen sie einen Arzt und müssen nicht in der Natur verrecken.

  • Ich verstehe nicht wo hier das Problem ist ! sagt doch einfach den Landwirten das sie nicht mehr gebraucht werden weil sie eh alles falsch machen. Selbst wenn jetzt ein Landwirt einen Stall nach den neusten Richtlinien, für viel Geld, baut, kann und wird dieser Stall in fünf oder 10 Jahren wieder verkehrt sein und er wird wieder um oder neu Bauen müssen. Warum also in etwas Investieren was eh nicht erwünscht ist !

  • Sogar Parkplätze sind größer als die Empfehlung. Da gehe ich eher den Weg der Freilandhaltung als Herde. Rinder sind soziale Tiere und brauchen Kontakt, Platz und Fluchtoptionen.



    Und wenn wir grad dabei sind: schafft endlich diese Massenmilchproduktion ab. Die Kühe sehen ihr Leben lang kein Tageslicht, werden künstlich besamt und bekommen zum Dank ihre Kinder weggenommen. Da kann man fast schon froh sein, dass sie gestresst und ausgelaugt früher sterben als ihre Verwandten, die auf der Weide stehen.

    • @#protest:

      Lieber Protest, wir haben zur Zeit eine Selbstversorgung bei Rindfleisch von 96 % und zum Jahresende werden es no 91 % sein. Es kommt jetzt schon viel Fleisch aus Südamerika, wo die Tiere bis zu 40 000 in einem Vieh-loth gehalten werden und die jetzt schon Regenwald abholzen weil wir Europäer ihr Fleisch kaufen. Wird die Bullenmast in der BRD eingestellt werden die Südamerikaner noch vielmehr roden. Wir kaufen Soja zu das sind ca. 5 % des Futters für die Mastbullen, müßen die Viehhalter 100 % Futter für ihre Tiere produzieren könnt ihr euch selber denken was hier abgeholzt wird.



      Ist das Klimaschutz, auch der Fleischtransport? Wollt ihr einheimisches Essen oder lieber die Augen zu machen?

  • Ich sehe auch keine Problem für die Bauern. Haltungsfläche verdoppeln, Preise verdoppeln. Und die Politik muss helfen, damit Importe von "billigem" Fleisch nicht stattfinden.

  • Der WLV zeigt deutlich, dass die Preispolitik in der Landwirtschaft völlig surreal ist. Wenn man halb so viel produzieren kann, muss man eben doppelt so viel verlangen. Gerade die großen Betriebe setzen aber auf Masse und deswegen wollen sie eben kleine Buchten, um durch billige Preise die Konkurrenz aus dem Geschäft zu verdrängen.



    Folglich sterben die Betriebe, die noch einen Funken Interesse am Tierwohl haben.

    • @Cochino:

      Das doppelte verlangen ist ja eine tolle Sachen nur mit einem übermächtigen Lebensmittel Einzelhandel gegenüber ist das leider nur schwer möglich. Deren Einkäufer werden nämlich besser bezahlt je mehr sie die Produzenten drücken und knebeln. Wer nichts mit spielt wird einfach auflistet und im Zweifel kommen Produkte aus Brasilien (Regenwald Ade) USA (Gentechnik und Hormone Ole) oder sonst wo aus der Welt nur um unsere Standards zu umgehen.

      • @A.J.:

        Solange "Kunden" so etwas noch tun, wird die Methode "Hauptsache Billig" weiter funktionieren"

        "Wir kaufen: 5 Sixpack Thüringer, 20 Schnitzel, 15 Bauchfleisch, ...



        Eimer-Kartoffelsalat..."



        ..Hurra: Grillen!

  • wer rindfleisch isst kommt nach der meinung des hinduismus -in die hölle

    nach der meinung des buddha befindet sich jede*(r) tierquäler*in bereits in der hölle

    • @satgurupseudologos:

      Es ist ja schön das Sie die Religionen Indiens hier aufführen, aber die Wirklichkeit ist halt anders :



      www.nzz.ch/wirtsch...indiens-ld.1302018

      • @Günter Witte:

        indienheute.de/fleischkonsum-in-indien/

        auch indien ist auf keinem guten weg und wird immer kapitalistischer und damit immer schlechter.



        insbesondere die urbanen mittelschichten kopieren schlechte westliche ernährungsgewohnheiten.

        allerdings hat der fleischkonsum in indien mit steigendem einkommen zumindest deutlich weniger zugenommen als in vielen anderen staaten

        ob die menschheit dieses jahrhundert überlebt wenn der fleischkonsum und die tierquälerei weiter eskalieren ist fraglich.es wäre an der zeit die notbremse zu ziehen.







        denn anders sind ein potentiell katastrophaler klimawandel und das sechste massensterben der biodiversität nicht mehr zu verhindern

        menschen die viel fleisch essen entwickeln einen höllischen charakter und werden nicht imstande sein die auf einem von massloser habgier überforderten planeten zunehmenden konflikte friedlich auszutragen

        es droht ein sehr schreckliches ende

        • @satgurupseudologos:

          Anderen Menschen pauschal einen schlechten Charakter zu unterstellen nur weil sie anders Leben, glauben oder sich anders ernähren zeugt nicht gerade von eigener Charakterstärke

          • @A.J.:

            man kann aus meiner sicht auf viele verschiedene weisen rechtgläubig fromm und ein edler mensch sein,aber alle religionen und auch alle von mir als solche anerkannten philosophi*innen verurteilen die tierquälerei und die massentierhaltung ist zwangsläufig mit dieser verbunden und darum wird sich kein edler mensch an ihr beteiligen.

            Sie unterstellen mir etwas dass mir fern liegt-wenn Sie behaupten dass Ich menschen wegen ihres glaubens oder weil sie sie anders leben diskriminiere



            aber es stimmt dass Ich das fleischfressen sehr kritisch sehe und tierquälerei verurteile

            ginge es nach mir so wäre der handel mit tieren und tierischen produkten verboten

            dass man auch als veganer*in oder gewaltlose vegetarier*in ein schlechter und sehr unerleuchteter mensch sein kann räume Ich im übrigen ein-

            Ich frage mich im übrigen wie Sie dazu kommen einen guten mit einem starken charakter und güte mit stärke implizit gleichzusetzen



            nicht selten haben sehr schlechte menschen einen sehr starken charakter







            in der klassischen sokratischen tugendlehre gilt die tapferkeit als die geringste der kardinaltugenden



            eine person der es daran fehlt ist besser als eine der es an weisheit gerechtigkeit oder besonnenheit fehlt.

            wenn die heutige gesellschaft zum grössten teil aus edlen menschen bestünde könnte der zustand unserer welt kein so schlimmer sein



            also ist es nicht unrealistisch davon auszugehen dass die meisten menschen keine edlen menschen sind

            es gibt viele verschiedene wege auf denen besserung möglich ist,aber die tugend der ahimsa zu praktizieren ist gegenüber tieren besonders einfach weil sie unschuldig sind und uns in aller regel nicht schaden können

            warum nicht das schwierige im einfachen üben

            im übrigen haben mir die götter und göttinnen die mir manchmal im traum erscheinen versprochen dass der menschheit ein grosser teil der milchstrasse gehören wird wenn sie damit aufhört andere säugetiere zu töten

            • @satgurupseudologos:

              Naja dann viel Spaß in der Milchstraße ich bleib lieber hier.

              • @A.J.:

                hier und jetzt sind Sie in der milchstrasse,denn unser sonnensystem gehört ja zu ihr.



                sie ist wie alle galaxien in unserem universum nach der milch der göttin Hera der gattin des Zeus benannt weil sie ein säugetierschutzgebiet werden soll.dies ist seit ihrer erschaffung ihre zweckbestimmung-ihr telos-



                Hera heisst auch die kuhäugige-weil die kuh ein symbol der müttlerlichen güte und der mutter erde ist



                auch Isis die mächtige göttin der ägyptens für deren verehrung das vorchristliche köln ein zentrum war wird oft mit kuhhörnern dargestellt



                und wie in indien so gab es auch in ägypten ein verständnis für die heiligkeit der rinder

                die basis aller ethik aller verantwortung und jeder höheren vernunft und weisheit ist die liebe der tiere zu ihren kindern







                darauf hat auch der Buddha der lehrer der menschlichen wesen der göttinnen und götter in einer seiner meistzitierten lehrreden hingewiesen

                en.wikipedia.org/wiki/Metta_Sutta.

                und damit es auch europäer*innen verstehen wurde der dichter Friedrich Schiller der verfasser des textes zu dem die ode an die freude komponiert wurde -die von der europäischen union als hymne verwendet wird zu der zeile :

                "Freude trinken alle Wesen aus den Brüsten der Natur-alle guten alle bösen folgen ihrer Rosenspur"

                inspiriert

                in der baghavadgita (kapitel 10 vers 28) heisst es über Krishna:

                dhenunam asmi kamadhuk.

                Among cows I am the wish fulfilling cow.'

                das versprechen der göttinnen und götter ist nicht leer

                aber es hat auch eine dunke seite :es ist auch eine warnung

                zivilisationen die nicht rechtzeitig lernen die mutter natur zu respektieren gehen unter-beziehungsweise an ihrer eigenen schlechtigkeit zugrunde



                lange bevor sie technologisch soweit fortgeschritten sind dass sie sich in ihrer galaxis ausbreiten können







                auch der menschlichen zivilisation droht dieses selbstverschuldete schicksal

        • @satgurupseudologos:

          Fleisch Konsum hin, Fleisch Konsum her, in Indien ist der Fleischkonsum nur deshalb nicht so gestiegen weil man dort die Bevölkerung lieber hungern lässt und das Fleisch ins Ausland verkauft gegen gutes Geld. In Indien fragt niemand wie die Tiere gehalten oder geschlachtet werden. Und unsere Handelsriesen kaufen dann zu ihrer Gewinnoptimierung dort ein und können so die Preise bei uns niedrig halten.

          • @Günter Witte:

            wenn in indien mehr fleisch gegessen würde so würde dort der hunger zunehmen

            dass der dharma auch in indien im niedergang ist habe Ich im übrigen nicht bestritten

  • "Ein Tier mit mehr als 600 Kilogramm Gewicht soll mindestens 6 Quadratmeter Platz haben."

    Hmm, ich würde sagen, da fehlen ein paar Nullen.

    "Der Bauernverband vertritt" die Bauern? ist ja ganz was Neues.

    PS: wenn man mal ins Ausland fährt, z.B. Schottland, da sieht man noch öfter mal Tiere auf einer Weide. Geht also scheinbar doch besser ohne das man Pleite geht.

    • @danny schneider:

      Woher wollen Sie wissen das der Schottische Landwirt mit seinen Tieren Gewinn macht ? Sind diese Tiere für den Verzehr bestimmt ? Folklore ? Landschaftspflege ? dann können Sie auch in Deutsche Grünlandgebiete fahren, da sehen Sie das selbe.

  • Hört endlich auf, die Schöpfung zu quälen.

  • Oder ihr esst einfach gar kein Fleisch.

    • @Cededa Trpimirović:

      Muss schon sagen,bei jedem dieser Artikel bin ich glücklicher mit dieser Entscheidung.Aber psst! nicht zu laut,sonst fühlt sich noch jemand „missioniert“ oder bedrängt.

  • Als einer, der gerne die ein oder andere Scheibe Wurst isst: das Fleisch in Deutschland ist echt spottbillig, zumal die Bauern kaum Geld für die Tiere bekommen. Gegen eine Tierwohlsteuer von 10% hätte ich nichts einzuwenden, ich befürchte allerdings eine Maut 2.0: es dürfte schwer mit dem Europarecht vereinbar sein, dass auf alle Tierprodukte die neue Steuer erhoben wird, das Geld aber nur an die einheimischen Betriebe geht.

  • > "dass die Bevölkerung die Rinderhaltung im Vergleich zur Haltung von Schweinen und Geflügel eher als tierfreundlich einschätzt"



    Das mag einmal so gewesen sein, aber heute stimmt es einfach nicht mehr. Seit längerer Zeit gibt es jetzt endlich die Tierwohlkennzeichnung, auf die ich viele Jahre lang vergeblich gewartet hatte. Wer heute noch die Haltungsklasse 1 kauft, die in allen Supermärkten der Stadt fast ausschließlich angeboten wird, dem ist es ganz offensichtlich völlig egal. Ich kaufe inzwischen fast gar kein Fleisch mehr, auf jeden Fall sehr viel weniger als früher. In der Haltungsklasse 4 finde ich hier fast nichts außer Hack- und Suppenfleisch und das will ich nicht ständig. Dann eben nicht, etwas anderes als Klasse 4 kommt jedenfalls nicht mehr in Frage. Seit es die Kennzeichnung gibt, kann sich keiner mehr selbst belügen.

  • Weshalb bedeuten weniger Tiere pro Bucht weniger Einnahmen? Solange es Regeln gibt, an die sich alle halten müssen, wird das Steak im Supermarkt teuerer.

    Dass die Bauern lieber eine Tierwohlsteuer hätten, die sie nach eigenem Ermessen in bessere Stellen investieren oder in einen neuen Porsche, ist nachvollziehbar.

    Aber wenn wir wollen, dass es den Tieren besser geht, dann führt der Weg nur über Regeln, die für alle gelten. Und für alle die Kosten gleichermaßen erhöhen.

    • @Peter_:

      Lieber Peter, ein Quadratmeter Fläche kostet dem Landwirt ca. 1200,- €. Beim Verkauf nach 18 Monate Mast bleiben einem guten Mäster ca. 300,-€. Bei 6 m2 Fläche sind das 7200,-€ geteilt durch 300,-€ sind 24 Bullen die der Landwirt verkaufen muß um den Stall zu bezahlen und Abbezahlt ist der Stall dann nach 36 Jahren, weil 24 Bullen mit 18 Monaten das ergeben. Reicht es nicht wenn der Landwirt nach 18 Jahren auf Null kommt? Bitte erst informieren bevor man den ersten Stein schmeißt!

      • @Graf Josef:

        Dann sollte der „Landwirt“ diesen Wahnsinn endlich einstellen und sich einen anständigen Job suchen. Ich habe jedenfalls aufgehört, dieses Qualfleisch zu fressen, und ich bin nicht die Einzige.

        • @Birgit Deter:

          So, Landwirt ist also kein anständiger Beruf !! Was ist dann ein anständiger Beruf ??



          Haben Sie schon jemals einen Stall von innen gesehen ?? haben Sie schon mal mit Landwirten über ihre Arbeit geredet ??



          Was Sie FRESSEN bleibt ja ihnen überlassen, deshalb müssen Sie nicht einen ganzen Berufsstand in den Dreck ziehen.