Häme gegen Paralympics-Sportler: Peinlicher Plausch

In einem Podcast redet sich Luke Mockridge um Kopf und Kragen. Seine Sicht auf Behindertensportler ist nicht witzig, sondern bemitleidenswert blöde.

Auf der Suche nach einer Pointe: Comedian Luke Mockridge.

Auf der Suche nach einer Pointe: Comedian Luke Mockridge Foto: dpa

Die am Sonntag zu Ende gegangenen Paralympischen Spiele von Paris, mögen viele jetzt denken, haben nicht so viel Aufmerksamkeit erregt wie diese Podcastfolge mit Comedian und Schauspieler Luke Mockridge, in der er abfällig und recht dämlich über Behindertensportler spricht. „Die Deutschen Podcast“ heißt der Schwatz.

Das ist angeblich „ein unterhaltsamer Audio und Video Podcast“, der vom Comedian Nizar und dem Youtuber Shayan Garcia betrieben wird. Laut Eigenwerbung seien sie bekannt „für ihren lustigen und humorvollen Stil, der es ihnen ermöglicht, komplexe Themen auf leicht verständliche Weise zu präsentieren“.

Nun haben sich die Freunde der Komplexität den Scherzkeks Luke Mockridge eingeladen, der mit ihnen pennälerhaft blöde über behinderte Sportler spricht und dabei Sätze fallen lässt wie den folgenden: „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen“, sagt er und lacht.

Er meint zudem, die Idee, Paralympische Spiele nach dem Vorbild der Olympischen Spiele auszurichten, sei irgendwie krude und merkwürdig. Seine Sparringspartner schlagen ähnliche Luftlöcher. Wenn das Trio jemals vorgehabt haben sollte, witzig zu sein, dann muss man sagen: Es ist gründlich misslungen.

Vielleicht hatte Mockridge Sketche von Little Britain oder Monty Python im Sinn, und sicherlich darf man Witze über Behinderte machen, denn sie wollen ja ernst genommen und nicht unter Schutz gestellt werden, aber die Ausführungen der drei Podcast-Plaudernasen erreichen natürlich nicht das Niveau von John Cleese oder Eric Idle, sie sind peinlich, mehr lässt sich nicht sagen.

Wenigstens hat sich Luke Mockridge nun via Instagram entschuldigt. Selbstverständlich sei es nie seine Absicht gewesen, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen. Nun ja.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Seit 1998 mehr oder weniger fest bei der taz. Schreibt über alle Sportarten. Und auch über anderes.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.