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Gut 100 Tage Schwarz-RotMuss ja

Union und SPD haben sich atmosphärisch der Ampel angenähert. Klausuren, Grillfeste und Joggingrunden sollen es richten. Kann das funktionieren?

Mit einem Selfie fing es bei der Ampel auch an: Jens Spahn (CDU), Matthias Miersch (SPD) und Alexander Hoffmann (CSU) in Würzburg Foto: Heiko Becker/reuters

Aus Würzburg taz | Die Laufgruppe, die sich am Freitagmorgen um kurz nach sechs in der Würzburger Innenstadt trifft, ist erkennbar guten Willens. Es regnet in Strömen. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Dirk Wiese, wippt im FC-Bundestag-Shirt auf und ab, Fraktionsvize Siemtje Möller wirft sich eine Regenjacke über, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann erscheint noch etwas verschlafen in Laufshorts, genauso wie CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann. Hoffmann stemmt die Arme in die Hüften: „Wo wolln mer lang, ein Stück durch die Stadt, dann den Main runder? Also los“, gibt er den Takt vor. Ein Trupp Läu­fe­r:in­nen traben unter Führung der CSU in den Freitagmorgen.

In Würzburg haben sich die Geschäftsführenden Vorstände von Unions- und SPD-Fraktion zwei Tage zur Klausur getroffen, über 30 Politiker:innen, der Maschinenraum der Koalition. Von „Teambuilding“ ist die Rede, Hoffmann selbst hat von „Trainingslager“ gesprochen. Insofern passt die Laufgruppe ins Bild.

Und darum geht es in erster Linie, um Bilder. Man spricht viel hinter verschlossenen Türen, zelebriert Vertraulichkeit unter den Augen von knapp 100 Journalist:innen, präsentiert am Ende ein Arbeitsprogramm mit dem Titel „Deutschland voranbringen“, das entlang des Koalitionsvertrags die gemeinsamen Schritte für die kommenden Wochen und Monate skizziert. Aber Papier ist für die Organisatoren bei dieser Klausur zweitrangig, wichtig ist in erster Linie das Signal an die Öffentlichkeit: „Wir kriegen das zusammen hin.“

Daran hatten viele Menschen zuletzt Zweifel. Die ersten gut hundert Tage der Koalition haben zahlreiche Bruchlinien offengelegt, zwischen und unter den drei Parteien. Bereits den Start hat man verstolpert. Zwölf Stimmen Mehrheit reichten nicht aus: Im ersten Kanzlerwahlgang fiel Friedrich Merz durch. Bei der Suche nach den Verantwortlichen zeigen Union und SPD bis heute mit dem Finger aufeinander.

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Wo ist Friedrich Merz?

Als man glaubte, einigermaßen Tritt gefasst zu haben, drohte die zweite Wahlschlappe. Anfang Juli wollten mehrere Dutzend Unionsabgeordnete trotz fester Zusage ihrer Führung eine der beiden SPD-Kandidatinnen für das Bundesverfassungsgericht nicht ­mittragen, die Wahl wurde in letzter ­Minute abgesagt. Die bisherige Machtmaschine CDU präsentierte sich als wackelig, das verunsichert nicht nur die SPD. Der Eindruck, den die Koalition zur Sommerpause bietet: zerstritten und einander misstrauend.

Friedrich Merz, der sich auf europäischer Ebene als neue Führungsfigur nach vorne gespielt hat, lässt diese Führung in den eigenen Reihen vermissen. Viele in der Unionsfraktion fühlen sich von ihm nicht mitgenommen. Manchen steckt noch Merz’ Kehrtwende bei der Schuldenbremse in den Knochen, zuletzt hat seine Entscheidung, keine Rüstungsgüter mehr an Israel zu liefern, die in Gaza eingesetzt werden könnten, intern für Aufruhr gesorgt. Merz hatte die Entscheidung so gut wie allein getroffen und auch Spitzenleute nicht eingebunden.

Und in der Koalition heizt der Kanzler Konflikte eher an, als dass er sie moderiert – etwa, als er zuletzt der CDU-Basis versprach, er werde es der SPD bei der Debatte um die anstehenden Sozialreformen nicht leicht machen, sich auch von Begriffen wie „Sozialabbau“ und „Kahlschlag“ nicht irritieren lassen. Viele Sozialdemokraten verstanden das als Kampfansage.

Nun soll also alles besser werden. Nach dem Treffen in Würzburg wollen sich Mitte September die 328 Abgeordneten der Koalitionsfraktionen zum gemeinsamen Grillen in Berlin treffen, Ende September will die Regierung in Klausur gehen. Aber reicht das aus, um die Stimmung zu drehen?

Keine Liebesheirat

Sosan Azad ist Mediatorin und Gründerin von „Streit entknoten“. Sie vermittelt normalerweise bei Konflikten in Firmen oder bei Familienstreitigkeiten. Klar könnten gemeinsame Grillabende helfen, einander besser zu verstehen, sagt Azad. „Entscheidend ist aber nicht nur, welche Würste auf den Grill gepackt werden, sondern auch, welche in den Müll entsorgt werden, weil sie faul sind.“ Sie rät allen drei Parteien, sich jetzt „zusammenzureißen“, nach innen Tacheles zu reden aber nach außen das Wohl des Landes über die eigenen Interessen zu stellen. „Denn alle drei Parteien sitzen in dem selben wackeligen Boot. Scheitert die Koalition, gehen sie zusammen unter.“

Die gemeinsame Erzählung für diese Regierung lautet schlicht: Keine Liebesheirat, kein Projekt, sondern eine Arbeitskoalition, die die Probleme, vor denen Deutschland steht, lösen muss. Und zwar ohne dass die AfD die Gelegenheit bekommt, mitzumischen. Aber trägt das? Braucht es nicht doch ein verbindendes Narrativ?

Die Sehnsucht nach einer kohärenten, gemeinsamen Koalitionserzählung in turbulenten Zeiten sei verständlich, meint die Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach. „Aber auch naiv. Vielleicht genügt es einfach, den Beziehungsstatus ehrlich zu beschreiben: Es ist kompliziert, aber wir sind trotzdem zusammen.“

Die Mediatorin Azad findet ebenfalls, man müsse realistisch bleiben. „Schwarz-rot hat es gerade mal geschafft, eine Regierung ohne die AfD zu bilden. Diese Koalition muss das Land jetzt leiten, nicht führen.“ Die Unterscheidung kommt aus dem Unternehmensvokabular. Leiten hieße, „das, was im Alltag anfällt, einigermaßen gut zu meistern und nicht noch mehr Fehler zu machen“. Erst wenn das geschafft sei, komme die Führung, nämlich übergreifend und in langen Linien zu denken. „Das macht man in der Regel nur, wenn man sich eine langjährige Zusammenarbeit vornimmt“, sagt Azad.

Großes Zusammenraufen

Momentan ist das Ziel der Koalition, diese Legislatur zu überstehen, eine Zusammenarbeit darüber hinaus mag sich niemand ausmalen.

Auch frühere Bündnisse aus Union und SPD, die damals noch Große Koalitionen hießen, arbeiteten alles andere als reibungslos zusammen. Als sich die damaligen Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles (SPD), Volker Kauder (CDU) und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt 2018 auf der Zugspitze trafen, war auch schon von „Teambuilding“ die Rede. Man stritt sich über das Thema Migration, kurz zuvor hatte die SPD eine No-Groko-Entscheidung abgewendet.

Die Koalition hielt bis zur regulären Wahl 2021, doch gerade in der SPD war man überaus erleichtert, nach der jahrelangen Agonie endlich eine Regierung ohne die Union bilden zu können. Wohl auch deshalb berauschte man sich zu Beginn so sehr an der Ampel mit Grünen und FDP, überhöhte sie gar zur „Fortschrittskoalition“.

Nun muss man also doch wieder mit der Union regieren und liegt inhaltlich und atmosphärisch weiter auseinander als zuvor. Die Union führte einen harten Wahlkampf gegen die Parteien links der Mitte, der in Merz’ Ausspruch von „linken und grünen Spinnern, die nicht alle Tassen im Schrank haben“ gipfelte. Die SPD schenkte der Union auch nichts, Merz wurde als kalter Neoliberaler ohne Impulskontrolle hingestellt.

Männerfreunde

Vom Intimfeind zum Partner in wenigen Wochen, viele Sozialdemokraten haben immer noch Mühe, diese Wendung gedanklich nachzuvollziehen. Merz und SPD-Finanzminister sowie Vizekanzler Lars Klingbeil haben zwar eine verlässliche Arbeitsbeziehung aufgebaut, duzen sich und tauschen regelmäßig SMS aus. Doch die neue SPD-Ko-Parteivorsitzende Bärbel Bas ist bisher eher Zuschauerin dieser neuen Männerfreundschaft, das „Du“ soll Merz ihr noch nicht angeboten haben.

Hinzu kommt: Klingbeil und Bas leiten mit dem Finanzministerium und dem Arbeitsministerium zwei Mega-Ressorts und müssen gleichzeitig eine extrem verunsicherte SPD wieder aufrichten. Die einstige Volkspartei droht dauerhaft unter 20 Prozent zu fallen. Auch die Union ist weit von jenen 41,5 Prozent erntfernt, mit denen sie unter Angela Merkel die Wahl 2013 gewann. Zusammen kommen beide Parteien in Umfragen derzeit auf 40 Prozent – und hätten damit im Bundestag keine Mehrheit.

„Die Wählerschaft der politischen Mitte ist geschrumpft und die außenpolitischen Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden“, sagt Politikwissenschaftlerin Reuschenbach. Schwarz-Rot komme in dieser Situation die besondere Verantwortung zu, „sich um die demokratische Mitte zu kümmern und den Menschen im Land Verlässlichkeit zu signalisieren“. Die Koalition ist demnach nicht nur zur Zusammenarbeit, sondern zum Erfolg verdammt.

Die größte Gefahr sei derzeit nicht, dass die Regierung zerbricht, sagt Reuschenbach. „Sondern dass wir an den wirklichen Baustellen nicht weiterkommen, etwa bei Wirtschaft, Energieversorgung oder der Reform der Sozialsysteme.“ Stigmatisierende Debatten, die einzelne Gruppen gegeneinander ausspielen, nutzten am Ende nur der AfD.

Gedämpfte Erwartungen

Der Koalition müsse es gelingen, schwierige Themen anzugehen, ohne dass die Parteien in eigene Profilierungssehnsüchte verfielen. „Reformen bei Rente, Pflege, Gesundheit, das sind für alle drei Parteien keine Gewinnerthemen“, so die Politikwisssenschaftlerin. Aber es müsse eben gelingen, in der Sache voranzukommen.

Das wird alles andere als leicht. Merz hat einen „Herbst der Reformen“ angekündigt und selbst Unionsabgeordnete warnen davor, allzu hohe Erwartungen zu schüren. Bei der Reform des Bürgergeldes sind sich Union und SPD zwar weitgehend einig. Ministerin Bas will im Herbst einen Gesetzentwurf vorlegen, der die Betroffenen stärker in die Pflicht nimmt.

Aber was die Zukunft von Gesundheit, Rente und Pflege anbelangt, liegen Union und SPD zum Teil weit auseinander. Vor allem die CDU will Leistungen privatisieren oder kürzen, die SPD setzt auf den Staat. In weiser Voraussicht hat man diese Themen in Kommissionen ausgegliedert, von denen eine, die zur Rente, noch nicht mal eingesetzt ist.

Gemeinsamer Lauf

Der erste Stresstest wartet im September: die Wahl der drei Ver­fas­sungs­rich­te­r:in­nen. „Diesmal muss es klappen“, sagt SPD-Fraktionschef Miersch. Für die ursprüngliche Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf habe man bereits Ersatz gefunden, wen, will Miersch nicht verraten. Die Signale aus der Union sind vorsichtiger, man arbeite daran, dass diesmal alles glatt geht. Das bedeutet vor allem Arbeit nach innen.

Am Ende der Würzburger Klausur betont SPD-Fraktionschef Miersch immerhin: „Ich habe ein gutes Gefühl.“ Es sei richtig gewesen, erst das bislang Geschehene zu reflekieren und dann gemeinsam auf die nächsten Schritte zu schauen. Hoffmann, der CSU-Landesgruppenchef, hebt noch einmal die gemeinsamen Schnittmengen hervor. Und Spahn appelliert: „Union und SPD sind zum Erfolg verpflichtet.“ Das hätten den Koalitionären bei einem Abendspaziergang durch Würzburg auch Passanten mit auf den Weg gegeben.

Die schwarz-rote Laufgruppe kehrt am Freitagmorgen nach einer Stunde zurück. SPD-Politiker Wiese informiert in einer SMS: „Keiner gewonnen. Gemeinsamer Lauf.“ Immerhin.

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23 Kommentare

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  • "Merz wurde als kalter Neoliberaler ohne Impulskontrolle hingestellt"

    Dann war es also der Neoliberalismus, der die Schuldenbremse eingerissen hat und das notwendige Geld für Investitionen bereit stellt. Dann ist es also der Neoliberalismus, der Europa gegen den Faschisten Putin fit macht. Dann ist der Neoliberalismus dafür verantwortlich, dass DE mit die höchste Sozialquote weltweit hat.

    Dann ist Neoliberalismus etwas gutes.

    • @Rudolf Fissner:

      Der Neoliberalismus und die durch Herrn Schäuble's eingeführte Schuldenbremse, hat unser Land durch eine jahrzehntelange Verhinderung wichtigster Investitionen, in den jetzigen desolaten Zustand geführt. Da können wir allen Parteien die jahrzehntelang gegen die Aufhebung der Schuldenbremse waren einen bunten Blumenboten senden.

  • "Wo ist Friedrich Merz?"



    Er springt von einem Fettnäpfchen zum nächsten, dies ist das letzte: "Wenn Deutschland bereit ist, in Europa wieder Führung zu übernehmen, wenn Europa zusammensteht, dann haben wir eine Chance, gehört zu werden, dann können wir unsere Interessen durchsetzen."



    Was genau meint Merz mit "wieder"? War das jetzt ein NS-Vergleich? Und wieso glaubt Merz, dass Europa nur auf die Bereitschaft Deutschlands warte, eine Führungsrolle zu übernehmen? Welche genauen Interessen möchte Merz durchsetzen?

    • @Phoebe:

      👍

    • @Phoebe:

      "War das jetzt ein NS-Vergleich? "

      Was soll den diese dumme Frage. Das ist doch eine Verdrehung, die voll in das Bild des Faschisten Putin passt, der seinen Überfall auf die Ukraine auch schon zu einem antifaschistischen Kampf umwidmete.

      • @Rudolf Fissner:

        Das ist keine Verdrehung, sondern ein Zitat. Von einem Bundeskanzler sollte man sich erwarten dürfen, dass er seine Äußerungen im Griff hat, weil es sonst peinlich wird. Putin ist generell nicht glaubwürdig und insofern ist es mir egal, was er wie interpretiert.

        • @Phoebe:

          👍👍👍

          Ich denke auch, dass das "wieder" bei Merz indem Zusammenhang im Inneren mit einem gewissen Revisionismus zuzammenhängt



          ("Wiedererlangung deutscher Größe" wie zumindest im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts)

          Man benutzt nicht ohne Grund und ohne inneren Bezug solch einen Rückwärtsbezug👎

  • Der Artikel deutet es ja an, die Probleme liegen nicht so sehr bei den Führungspersöhnlichkeiten von SPD und vor allem CDU. Die CDUler machen ja bekanntlich alles um an die Macht zu kommen bzw. an der Macht zu bleiben. Na gut, fast alles. Es ist die CDU-Basis die nicht mitzieht. MIt einer stärkeren Annäherung an SPD-Positionen wandert die Basis ab, und wohin? Zur AfD natürlich. Gleichzeitig forciert die verbliebene SPD-Basis einen Linkskurs der das Problem verschärft. Und, die Probleme der Koalition mit Geld zuzukleistern schaffen beide Parteien anscheinend auch nicht mehr. Bei den letzten Aktionen des NRW-Innenministers (Kommunalwahlen stehen an!) fühlt man die Verzweiflung der CDU schon fast.



    Und, Selfies und Stuhlkreise helfen hier auch nicht. Die gegensätzlichen Kräfte die an den Koalitionspartnern zerren sind schon fast zu groß. Hier müsste eine neue Erzählung her. Die SPD könnte sich an den dänischen Sozis orientieren, aber ich denke der Zug ist abgefahren. Die CDU hat sich selbst eingemauert und jeder Beweglichkeit, jeglichen Handlungs- und Verhandlungsraums beraubt. Ich bin gespannt.

    • @Gerald Müller:

      Es mangelt aus meiner Sicht eher an der Kompromissbereitschaft. Robert Habeck hat es Recht gut ausgedrückt: Eine Regierung, die aus irgendeiner Koalition besteht, muss als die exekutive Gewalt lernen, für den Staat und nicht für die jeweilige Interessen der einzelnen Parteien zu handeln. An dieser mangelnden Trennung der Exekutive und Legislative ist schon die Ampel gescheitert.

  • "Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt"

    WO äußert sich das in diesem Artikel❓

    Ob Bas von Merz das "Du" angeboten bekäme?



    Belanglos!

    "Merz wurde als kalter Neoliberaler ohne Impulskontrolle hingestellt"



    Stimmt das etwa nicht❓

    "nach innen Tacheles zu reden aber nach außen das Wohl des Landes über die eigenen Interessen zu stellen..



    eine extrem verunsicherte SPD wieder aufrichten..



    Scheitert die Koalition, gehen sie zusammen unter



    demnach nicht nur zur Zusammenarbeit, sondern zum Erfolg verdammt" etc.



    .



    Wirklich❓



    Wo unterscheidet sich das zum im Mainstream zigfach überall verbreiteten❓

    ".. ist Mediatorin & Gründerin von „Streit entknoten“



    Sie vermittelt normalerweise bei Konflikten in Firmen oder bei Familienstreitigkeiten. Klar könnten gemeinsame Grillabende helfen.."

    Das ist also die Ebene, auf der in höchster Ebene was verhandelt werden soll❓

    Da gehts doch nicht um d.Frage von Familienstreitigkeiten etc, sondern um Knallharte Interessen, bei d.Union speziell Lobbygetrieben❗

    Zudem werden hier zb d.zahlreichen Rechtsbrüche d.Regierung völlig außen vor gelassen!

    besser sollte d.SPD hier ihr soz.Profil stärken & zeigen, sonst⬇️

    • @ Orab:

      Es sollten aber auch unbedingt bei den Reformen, die Interessen von Rheinmetall, schon wegen Sigar Gabriel[ Ehemaliger Vizekanzler SPD ] jetzt im Aufsichtsrat dieser Kriegsschmiede, und von Dirk Niebel FDP als Lobbyist für Rheinmetall berücksichtigt werden.



      Auch Familien wie Familie Röchling mit ihren Unternehmen an 83 Standtorten, in 25 Ländern und fast 12.000 Mitarbeitern wollen sicher auch an den Reformen partizipieren. Zum Wohle ihres Vermögens. Da gibt's viel zu tun für unsere Junx's & Mädels aus der Regierung. Da muss dann auch mal ne' Wurscht vom Grill und etwas Fußball gequatschte drin sein, die Wähler wollen sich doch identifizieren können😉

  • Mit der SPD kann man nicht regieren.



    Das ging in der Ampel schon mit der FDP gar nicht und mit den Grüne kaum. Nun sind sie der sehr klein geschrumpfte Koalitionspartner, meinen aber mehr als 50% Mitspracherecht zu haben.



    Die AfD erfreut sich daran, wie man am permanenten Stimmenzuwachs erkennen kann - leider.

    • @Hans Dampf:

      Sie meinten doch sicher, dass man nicht mit der CSU regieren kann und nicht die SPD. Das fetischhaftes Wurstgefresse der CSU-Führung polarisiert und spaltet. Was kommt als nächstes? Verbot von vegetarischen Lebensmitteln?

      • @Bauer Gerry:

        SPD: Spitzensteuer von 52% auf 43% gesenkt, Hartz4 eingeführt. Aktuell: Keine Bürgergelderhöhung 2025. Das ist schon lange nicht mehr die SPD des kleinen Mannes, sie steht der CDU in fast nichts nach.

    • @Hans Dampf:

      Ich korrigiere: Mit der FDP konnte keine gute, progressive Politik gemacht werden.

      In der neuen Regierung ist die SPD kaum noch wahrnehmbar! Alle Entscheidungen der xxU-dominierten Regierung von denen ich bisher gehört habe, haben zum Ziel, die Armen ärmer und die pervers Reichen noch perverser zu machen!

      Zusätzlich spaltet die xxU die Gessellschaft, indem sie Erwerbslose diffamiert und lohnabhängig Beschäftigte gegen diese aufhetzt. Von der schwachsinnigen Idee, die Hetze gegen Geflüchtete von der rechtsextremen AfD zu kopieren, will ich gar nicht erst anfangen.

      Die xxU hetzt (genauso wie die rechtsextreme AfD) Bevölkerungsschichten gegeneinander auf, die im selben Boot sitzen.



      KEIN EINZIGER Dumpinglohnbeschäftigter bekommt auch nur einen Cent mehr, wenn Erwerbslose noch mehr hungern müssen!

      Ich finde diese ekelhafte Missgunstdebatte nur noch widerlich, es ist zutiefst undemokratisch, den Ärmsten im Land auch noch die letzten vom Tisch gefallenen Krümel zu missgönnen.

      "Liebe" xxU, wenn eine kleine Gruppe Reicher Leute die große Mehrheit der Bevölk. ausbeutet, ist das KEINE Demokratie!

      Die xxU-Politik hilft ausschließlich der rechtsextremen AfD, die Demokratie zu zerstören.

      • @Truhe:

        Danke Truhe, Sie haben meine volle Zustimmung.

      • @Truhe:

        "KEIN EINZIGER Dumpinglohnbeschäftigter bekommt auch nur einen Cent mehr, wenn Erwerbslose noch mehr hungern müssen!"



        Ja, und die SPD hat dem zugestimmt und "füttert" also auch AfD.

  • Da wird wieder das Märchen von einer „demokratischen Mitte“ und von „Verlässlichkeit“ erzählt und die Notwendigkeit konkreter Reformen angemahnt, die aber vage bleiben, also das Bestehende bewahren sollen.

    Die Rahmenbedingungen dafür sind aber denkbar schlecht. Fortlaufende und beschleunigte Veränderungsprozesse der Globalisierung und technischer Innovationen, die ins Schwimmen geratene internationale Machtverteilung, sie erfordern neue Antworten, die noch keiner hat. Insbesondere, wenn man Frieden, Klima- und Umweltschutz als Ziele mitdenkt, sieht es düster aus. Die alten Reflexe, wie „mehr Kapitalismus wagen“, „Wehrhaftigkeit“ und das Streben nach Macht, helfen dabei überhaupt nicht.

    Die Voraussetzungen sind auch denkbar schlecht. Die Demokratie genannte elitären Wahloligarchie, in der eine Parteienelite mit Eliten aus Wirtschaft, Medien, usw. den Schulterschluss sucht, ist kein Mittel für zukunftsfähige Reformen. Due USA unter Trump und Frankreich unter Macron, beide haben mehr macht als ein deutscher Kanzler, sollten uns allen eine Warnung sein.

    Ohne radikalen Systemwechsel wird das nichts mehr. Es drohen neue Krieg, Verwüstung und Verelendung.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Glauben Sie, dass ein "radikaler Systemwechsel" ohne einen neuen Krieg, Verwüstung und Verelendung ablaufen wird.

      • @rero:

        Verstehe ich Sie richtig? Sie sind also der Meinung, wir sollten nicht riskieren, dass eine demokratischere Gesellschaft angestrebt wird, weil das MÖGLICHERWEISE zu (von außen gestarteten) Kriegen, Verwüstung und Verelendung führen KÖNNTE und wollen stattdessen den Demokratieabbau fortsetzen, dessen Folge DEFINITIV (Bürger)Krieg, Verwüstung und Verelendung SEIN WIRD?

      • @rero:

        Wer behauptet das denn?

        Die Frage ist doch, ob wir uns ins unausweichliche Chaos stürzen, damit es dann immer so weitergeht; oder gehen wir duch das Chaos, um etwas Neues zu schaffen, das weiteres Chaos unwahrscheinlicher macht?

        • @DemokratischeZelleEins:

          Behaupten?



          Ich fragte Sie nach Ihrer Meinung.

          Zugegendermaßen habe ich das falsche Satzzeichen dafür gesetzt.

      • @rero:

        Meiner Meinung nach ist ein radikaler Systemwechsel eine unausweichliche Folge des aktuellen Systems, und der muss gar nicht initiiert werden, der passiert auf jeden Fall.



        Die Frage war nicht an mich gerichtet, ich habe sie aber gelesen.



        Und ja, ich glaube, dass Sie die Auswirkungen realistisch beschrieben haben.